. Dieser neue Vorschlag ist in einer Broschüre niedergelegt, die unter dem Titel: „Die Städte und das Land" erschienen und von dem Landkomitee der liberalen Partei herausgegeben ist. Das Dokument ist eine Mischung von statistischem Material, Kritik des gegenwärtigen Systems und konstruktiver Anleitung, mit einem guten Schutz Parteipropaganda. Es beweist wieder einmal die Linksorientierung, wenn nicht der Liberalen überhaupt, so doch der Lloyd-George- Gruppe der Partei, die immer mehr das Heil der Frak tion
von rund 200 Millionen Pfund jährlich an Kranken fürsorgekosten. Ein weiterer Vorteil wäre die mit dem Häuser- und Straßenbau verbundene vermehrte Arbeitsgelegenheit für zurzeit Arbeitslose. Erwähnenswert ist, daß die K o st e n der Untersuch ungen und Veröffentlichungen des liberalen Landkomi tees aus dem Fonds bestritten wurden, der Lloyd George vor einigen Jahren von liberalen City- Finanzleuten zur Verfügung gestellt wurde. Diesen Fonds verwendet Lloyd George gelegentlich, wie es übrigens
sein Recht ist, zu Zwecken, die mehr seine« per sönlichen politischen Neigungen als dem offiziellen liberalen Parteiprogramm dienen. Lloyd George und seine Anhänger haben in letzter Zeit die Linksschwenkung der liberalen Partei noch über den strengen Parteistandpunkt hinaus ausgedehnt und sich dadurch in einen Gegensatz zu Asquith, dem zweiten liberalen Häuptling, und seinen Anhängern gebracht, die nicht gewillt sind, Lloyd George in seinen mehr ex tremen Anschauungen zu unterstützen. Ein weiterer
Konfliktsgrund ist die Weigerung Lloyd Georges, die von ihm verwaltete Kriegskasse der finanziell nicht sehr gut gestellten Partei zugänglich zu machen, solange sie nicht mit ihm durch- dick und dünn geht. Nach den Stiftungs bedingungen ist er dazu, wie gesagt, -berechtigt. Lloyd Georges Agrar- und Grundbesitzvrogramm wird auch von der Asquithgruppe nicht vollinhaltlich gutgeheißen, da es einen Stich ins Sozialistische hat, der ihr zu ausgeprägt erscheint. Es ergibt sich also die pikante >Situation
, daß ein Teil der L i b e r a l en mit ihrem Führer unzufrieden ist, weil er ihnen zu sozialistisch ist, während ein Teil der Arbeiterpartei mit Maedonald unzufrieden ist, weil er nicht sozialistisch genug ist und mehr und mehr dem Liberalismus zuneigt. In beiden Lagern gibt es Leute, die der Ansicht sind, daß es richtiger wäre, wenn die beiden Führer ihre Rollen vertauschten. Wie sich dieser Stand der Dinge in der Zukunft ans wirken wird, bleibt abzmvarten. Ausgeschlossen erscheint es jedenfalls, daß Lloyd