wurde. Er venveist auf die beinahe unüberwindlichen Hindernisse, die sich der Herabsetzung des 200.000 Mann starken Heeres auf 100.000 Mann entgegenstellen. Fehren- bach erwähnt die Gefahren, welche Deutschland sowohl von kommunistischer als auch militärischer Seite Drohen und erinnert hierbei an den Kapp-Putsch im März d. I. In seinen Schlußwortc»l ersucht er um die Unterstützung der Alliierten. Lloyd George ging auf diese Ausführungen des Kanzlers nicht ein, sondern verlangte its Namen der Alli
ierten von den delitfchcn Delegierten ein ausführliches Prograinm, wie sie den Friedensvertrag zur Ausführlmg zrt bringen gedächten. Fehrenbach erwiderte in feierlichent Tone, daß Deutschland die feste und aufrichtige Absicht habe, den Friedensvertrag In allen seinen Punkten zll er füllen, doch müsse er wiederholt allf die dagegen obwal tenden Schwierigkeiten verweisen. Rach den Ausführungen des Relchsrninisters Geßler über die Frage der Abrüstung kam es zwischen diesen» und Lloyd George zll
einem Wortgeplänkel, In dem der englische Ministerpräsident von der Ansicht, daß Deutsch land den Friedensvertrag nicht erfüllen wolle, nicht abging. Der deutsche Minister des Aeußcren griff vermittelnd ein und machte den später auch von Lloyd George einge- brachten Vorschlag, die Sitzung zu vertagen und den Deutschen Gelegenheit zu geben, die Läge zu prüfen lind einen Vorschlag zu erstatten. Die Frist wurde bis Mitt woch erstreckt. Reichskanzler Fehrenbach gab zum Schlllffe noch mit ruhigen Worten dem guten
: daß man mir glaubt.' Hierauf wurde die Sitzung unterbrochen. Lloyd George, Graf Sforza und Millerand halten dann unter sich eine Konferenz. Bei Wiederaufnahme der Sitzung erklärte Lloyd Georg im Namen der Alliierten, daß dieselben von den Ausführungen der deutschen Dele gation nicht befriedigt sind. Die Alliierten, sagte er, wollen Deutschland »licht vernichten, verlangen aber die Erfüllung des Vertrages. Der deutsche Außenminister Simons ver spricht für die Sitzung des nächsten Tages ein konkretes Programm
vorzulegen, wie Deutschland oie Bedingungen des Friedensvertrages auszuführen gedelikt. Das offizielle Komnilulique besagt, daß der deutsche Reichskanzler die friedlichen Gefühle des deutschen Volkes ver dolmetschte, welches von jeder Reoancheidee weit entfernt sei. Könnte nicht endlich auch Frankreich daran glauben, was hier Lloyd George in obigem Komuniquä im Namen der Allierten sagt? Die polnisch-russischen Kämpfe. Die letzten militärischen Nachrichten zeigen eine bedenk liche Verschlechterung