haben, und daß Sie Ihr Konver sationslexikon zur Hand nehmen muffen, um festzuftellen, daß auch da nichts Genügendes steht, um diese Lücke Ihrer Bildung, die Sie übrigens mit der weitaus größten Mehrzahl Ihrer Mitbürger teilen, zu schließen. Da steht nämlich nur: „Gesellschaft zur Klaffifizierung der Schiffe für Seeversiche rung und Seetransport, benannt nach Edward Lloyd, Ende des siebzehnten Jahrhunderts Besitzer eines Cafehauses in London, wo der Verkehr in Schiffsangelegenherten seinen Sitz hatte. Die Londoner
Gesellschaft entwickelte sich später als eine Versicherungsgesellschaft". Sa sagt das Konver sationslexikon, und Sie muffen gestehen, daß Sie nun genau so schlau wie vorher sind. Slmeriittfei den ÄingenvMr oegrvsren» ffäv Xiroä and TSormti -etni Und doch ist es jetzt gerade an der Zeit, die Geschichte des Lloyds zu erzählen, denn er vollführt in diesen Tagen seinen Umzug aus dem Börsengebäude Londons, aus dem Royal Exchange in sein eigenes neues palaisartige Gebäude. Es war in der Tat zuerst ein Herr Lloyd
, sowie zuerst ein 5)err Litfaß war, von dem die Welt heute nichts mehr weiß, obwohl sie fast täglich an Litfaßsäulen vorübergeht. Es war einst ein Herr Lloyd, ein Kaffeehausbesitzer, in der Lombardstreet in London. Er hatte in der nüchternen Stadt des graubraunen Nebels ein Cafe nach orientalischem Muster eingerichtet und den Gedanken dazu wahrscheinlich aus seiner orientalischen Heimat mitgebracht. Und dieses Cafe mar das Stamm-Cafe der in England schon im sieb zehnten Jahrhundert außerordentlich
wichtigen Männer, die sich mit Schiffsversicherungen und somit auch mit Schiffahrt selbst beschäftigten. Damals ging es auch ohne Büros mit Klubsesseln und Telephon; damals schrieb man auf den blank gescheuerten Holztischen des Herrn Lloyd die Versicherungs- polizzen aus, zahlte die Versicherungsprämien zwischen den Kaffeetassen, die Herr Lloyd seinen Gästen vorsetzte. Da es in seinem Cafe stets ein gutes Gebräu gab, da er auf Ruhe hielt, die für den Abschluß der Versicherungsgeschäfte dringend
notwendig war, so wurde sein Cafe schnell die Zentrale der Schisfsversicherung. Alle Fachleute, die überhaupt etwas von Schiffen verstehen und ihren Versicherungswert wußten, kamen ins Cafe zu Herrn Lloyd. Die Seefahrer selber, die ihr Schiff versichern wollten, die Schiffsreeder, die neue Schiffe kauften, die Kaufleute, die sich über die Seetüchtigkeit eines Westindienfahrers erkundigen wollten, alles kam im Cafe Lloyd zusammen. Es wurde versichert und Auskunft erteilt, es wurden die Wetternachrichten