Aus dem alten Bruneck : Ortsgeschichtliche Mittheilungen
der Entkleidung von den innegehabten geistlichen Würden und Aemtern. Erzherzog Leopold wußte nun das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden und scheint oben drein der Willfährigkeit des Papstes Urban vili, sehr sicher gewesen zu sein, denn während er selbst über Loretto nach Rom zum Papste reiste, unterhandelte bereits Konrad von Bemmelberg für ihn zn Florenz wegen der Heirat. Die Erlaubnis des Papstes wurde, weil es sich um die Fort pflanzung einer neuen Fürstenfamilie handelte, mit gewohnter Bereitwil
ligkeit und Hochachtung vor der Staatsräson gegeben. So war denn also das Nützliche erledigt und nnn besuchte und besichtigte Leopold aus seiner Rückreise von Rom die erwählte Braut zu Florenz. Doch dieselbe ge fiel ihm derart, daß er zur schleunigsten Vermählung drängte. Er hatte, als er nach Innsbruck zurückkam, kaum eiuen Tag sich zum Ausrasten Zeit gelassen, als er bereits an unsern Bischof Hieronymus Otto schrieb: „ Euer Liebden mögen Wir freuudtlich nit verhalten, Waßgestalt
Wir nach langgepflogener Deliberation, unnd Aus hocherheblichen Ursachen, sonder lich aber wegen unnsers ErzHauses yezigen bekandten standts' '(es waren nur mehr Kaiser Ferdinand n. mit Sohn und er, Leopold, männliche Re präsentanten des Hauses Habsburg) „unnd beschusfenheit nns entlich zu resignation »uns anvertraut gewester Stifft und Bistumb bewegen lassen, unnd zu dem heiligen Ehestandt resolviert, Jnmassen Wir uns auch ver öffentlich aus sonderbarer schickhnng Gottes, unnd mit vorhergehender ein- willigung