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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 05.03.1903
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 28. Donnerstag, „Brixener Chrvni k.' 5, März 1903. Tahrg. XVI. Himmel — sein Pontifikat eine Leuchte Kr die menschliche Gesellschaft. - 1. Licht brachte Leo XIII. vor allem in die moderne Familie. Und mit Recht! Groß ist die Bedeutung der Familie, größer denn je: heute! Was für den steinernen Bau das Fundament, das feste, starke, tiefe Fundament ist, das ist für die menschliche Gesellschaft die Familie; sind die Grundquadern ohne Kraft und am Zerbröckeln, über kurz oder lang

wird der ganze Bau ein stürzen, mögen noch so prächtige Säulen tragen fein schützend Dach. Gerade so in der Gesell schaft. Sind ihre Fundamentalsteine, die Familien ohne innere Lebenskraft und Lebenssaft, so nützt der Gesellschaft nichts all der Fortschritt in Kunst und Wissenschaft, nichts all die Errungenschaften der modernen Kultur. Denn innerlich fault's, es frißt am Mark des Staates. „Die Familie um schließt,' wie Leo XIII. sagt, „die Keime des Staatswesens; von dem Gedeihen der Familie

über die Heiligkeit der Ehe und der schirmend seine Hand ausbreitet über die Familie und das ist — unser Jubelpapst Leo XIII. — Während in sturmbewegten Tagen die Feinde der Kirche zu rütteln suchten am Heiligtum der Ehe, da sehen wir drinnen im Vatikan einen Greis knien vor dem Bilde des Gekreuzigten und wir sehen ihn schreiben die Worte: üivinas saxi6Qti3,s' und der Papst entwirft in dieser Enzyklika ein wunderschönes Bild der christlichen Ehe, voll Hoheit und Kraft, einer Ehe, die, zur Würde eines Sakramentes

erhoben, Christi mystische Ehe mit der Kirche sinnbildet, einer Ehe, die sich aufbaut auf dem starken Säulenpaar der Einheit und Unanflösbarkeit, einer Ehe, die die hehre Aufgabe hat, Himmelsbürger heranzuziehen. Leo XIII. der Genius der modernen Familie! 2. Licht war Leo XIII. auch jenen Aermsten unter den Armen, die nichts wissen vom Glück des Glaubens, den armen Heiden und Irr gläubig e n. Es gibt keinen Erdteil, kein größeres Eiland, wohin Leo XIII. nicht seine tüchtigsten Missionäre gesendet

hätte. Und wozu? Um die Segnungen der christlichen Kultur allen Völkern zu bringen. Und wozu? Mummars kis, czui in tönedris st in uindra mortis ssäent« (Luk. 1, 79), um das Licht der Wahrheit jenen zu bringen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen. Und wozu? „^6 äiriZeriÄvs xeäss evrur» in viarn paeis', um in jene friedeleeren Herzen den Frieden hineinzusenken, den die Welt nicht geben kann; um ihre Schritte hinzulenken auf den Pfad des Friedens. Großartig hat sich unter Leo XIII

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Tiroler Post
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Pagina 12 di 12
Data: 29.08.1903
Descrizione fisica: 12
Die Worte schlicht und wahr, Und durch mein ganzes Wesen Ward's unaussprechlich klar. Carpineto romano. Geburtsstätte Papst Leo XIII. (Zum Bild aus Seite 139.) Wer die Stätte besuchen will, wo Papst Leo XIII das Licht der Welt erblickt hat, der entsteigt auf der zwischen Neapel und Nom gelegenen Station Anagni dem Zug. In der Nähe dieser Stadt, welche das Stammhaus des Papstes Bonifaz VIII. birgt, liegt in stiller, schöner Umgebung Carpineto romano mit dem das Städtchen überragen den Stammschloß

der Grasen von Pem an das sich die nach italienischer Art gebauten Steinhäuser anschmiegen. Papst Leo XIII. f. (Zum Bild auf Seite 139.) Mehr als ein Vierteljahrhundert hat der den 20. Juli Heimgegangene Kirchensürst Leo XIII. sein Kirchenszepter mit Weisheit, Eifer und darum auch mit Erfolg geführt. Nur ein Papst hat länger als er regiert. Es ist dies Pius IX.. der gegen 32 Jahre (1846—1878) das Kirchenregiment inne hatte. Nur zwei Päpste sind älter geworden als er. Seine Geburt fällt auf den 2. März

zum Papste erhob. Leo XIII., ausgezeichnet durch Bildung, feinen Takt und große Liebenswürdigkeit, hat seiner Kirche unvergängliche Dienste geleistet. Sein langes Leben und die bis ans Ende seiner Tage an haltende geistige Frische verdankte er seiner einfachen Lebensweise und seinem vorbildlichen, reinen Lebenswandel. Mannigfaltiges, iso Merkwürdige Bücher. Die Familie des Fürsten von Ligne besitzt ein Buch, das weder geschrieben noch gedruckt ist. Jeder Buchstabe ist sehr genau aus dem Papier

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 8
Data: 18.03.1903
Descrizione fisica: 8
gegenüber allen Gesellschafts klassen. Ueberall herrscht das tiefste Verständ nis für alle Errungenschaften und Aeußerungen des modernen Lebens. Ich kenne keine gehaltvolleren Schriften der letzten Jahrzehnte als Bismarks Ge danken und Erinnerungen und Leo XJLLL. Rund schreiben und Ansprachen, so sehr sie ihrem Cha rakter nach verschieden sind. Wie hohl und seicht klingen dagegen z. B. die „Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts' von dem bekannten Publizisten Hnnston Stewart Cham- berlain, der heute

als Evangelium für unsere Ge bildeten so populär ist. Wer Anspruch auf wahre Bildung macht, muß in erster Linie auch Leo Till. studieren. Wie tieffend weiß er zu charakterisieren. Davon nur zwei uns näherliegende Beispiele. So nannte Leo XIII. im Jahre 1900 Misere traurigen politischen Zustände in Oesterreich ein Produkt der Menschenfurcht und der Energielosigkeit. Auch über unseren leidigen Sprachenstreit, der Staat und Ge sellschaft entnervt, fand er erst im Vorjahre in einem Schreiben an die Bischöfe

und praktischen Verstandes ist das letzte große Rundschreiben vom 19. März 1902, worin der Papst in einer letzten Aussprache an die Bischöfe der Erde seinen Ge sinnungen und Ueberzeugungen geradezu überwäl tigend schönen Ausdruck verleiht. Ich muß mir versagen, darauf überhaupt einzugehen. Uns als Akademikern liegt ein anderes Kulturgebiet näher, dem Leo HU. seine ganz besondere Sorgfalt ge widmet hat, die Pflege der Wissenschaft. Kein Papst der letzten Jahrhunderte hat darin in Wo rt un d Tat mehr geleistet

. Auch hier zeigt sich Leo Xlll. als durchaus moderner Mensch. Vielleicht niemals seit den Zeiten des Humanismus wurde der Katholizismus mehr der wissenschastlichen Rück- ständigkeit angeklagt und darob mehr geschmäht als in unseren Tagen. Das moderne Schlagwort vom wissenschaftlichen Unvermögen des Katholizismus ist heutzutage die schärfste Waffe aller Feinde eines positiven religiösen Bekenntnisses. Es soll jeden Katholiken aus der Liste der Gebildeten streichen, obwohl Religion und Wissenschaft im Grunde

aller Wiffenschaft. Unsere moderne Wissenschaft hat sich steilich mehr oder minder gegen Rom entwickelt. Insbesondere gilt das von der modernen Philosophie und Ge schichte als Folgeerscheinungen des übertriebenen Individualismus, der zuerst zuerst zur Spaltung der abendländischen Kirche fü hrte. Wie verhält sich nun Leo XIII. der Wissenschaft gegenüber? Wir sehen ihn geradezu als Bahnbrecher und Wegweiser der modernen Wissenschaft, nament- lich in der Philosophie und Geschichte lvirken, ge rade in jenen zwei

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 12
Data: 22.07.1903
Descrizione fisica: 12
Nr. »7 ' den an, den ihm sein Widerpart geboten. Fort an heißt Leo bei Bismarck der „weiße Papst' im Gegensatze zu den „schwarzen' Päpsten. Nachdem dies große Friedenswerk gelungen, Leo mit Nina, Franchi, Galimberti, seinen Organen, eine neue Zeit kurialer Politik eingeleitet hatte, wurde ihm die Herstellung friedlicher Beziehungen zu den anderen Staaten leicht. Er war der erste Papst ohne Land! Aber sein Ansehen wuchs von Tag zu Tag, sein Einfluß war mächtiger als der seiner Vorgänger

, der Ausbreitung der Kirche, der Regierung des Kle rus, der Unterstützung aller Glaubenswerke ge widmet ist. Die Tatsache ist allgemein anerkannt, daß Leo XIII. mit feinem und klugem Verständ nis' den sozialen, kulturellen und politischen Strö mungen der Zeit nachforschte; man weiß es, daß er in stiller Arbeit unermüdlich bestrebt war, die Macht der Kurie auf die modernen Prinzipien der Weltpolitik als neue Stützen zu überwälzen und ihr dadurch frische Kräfte zu schassen und zu sichern. Und dieser berechnende

«. (Die Sonne stirbt und hinterläßt der Abendröte ihre Herrschaft.) Ter Lorbeer des Dichters schien Leo XIII., dem Papst, nicht unwert des Strebens. Leo XIII. Linflutz und Erfolge. Niemals seit den Tagen, da Leo der Große die ewige Roma vor der Zerstörung durch die Hunne» bewahrte oder ein Gregor der Große durch die Fluten der Völkerwanderung das Schifflein der Kirche mit fester Hand steuerte, auf demselben zugleich die Schätze der alten Zivilisation dem Untergange entreißend, hat ein Papst sicherer

und allgemeiner in das Getriebe der Zeit und in die Bewegung der Geister eingegriffen, als Leo XIII. Er hat der Kirche in fremden Ländern zu gro ßen Triuniphen verholfen. Er hat 2 Patriarchal- fitze (Goa und Alexandrien), 3 apostolische T-ele- gaturen (für Kanada, Ostindien und die Vereinig ten Staaten), 31 Erzbistümer, 1t>1 Bistümer, 2 unabhängige Abteien, 61 apostolische Vikariate und 24 apostolische Präfekturen errichtet, so daß sich eine Gesamtzahl von 224 neuen Kirchenspren geln mit ca. 171/2 Millionen

und dem „kirchmschänderischen' Ita lien hinüberzuretten zu Frankreich und Rußland, zum Zweibunde. Mit Zähigkeit und starkem dip lomatischen Geschick verfolgte der Staatssekretär der auswärtigen Angelegenheiten, Rampolla, im Austrage seines Herrn und Meisters diesen Plan. Und Leo XIII. schmeichelte den Slaven, beorderte ie klerikalen Teutschen Oesterreichs zum Abfall von ihrem Volkstum, zum Bündnis mit den Tschechen und Polen. So half die Kurie den öfter reichischen Negierungen, eine jlavisch-klerical-rcak- tionäre

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Volksblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 25.04.1906
Descrizione fisica: 8
Leos war ver schlossen, an den Türen war das Siegel angelegt. „Zu spät, zu spät!' rief er und lief zu einem seiner Freunde, der in der St. Dominique-Straße wohnte. „Wo ist meine Mutter?' srug er den Freund, indem er heftig seine Hand drückte. Jener gab ihm keine Antwort. „Wo ist meine Mutter?' wiederholte Leo, „ich frage dich, wo ist sie.' — „Sie ist in Sicherheit bei der meinigen.' — „Wo denn?' — „Dort, wo die Scheusale sie nicht erreichen können.' — „Dann führe mich zu ihr, ich will sie sehen

, laß uns gehen.' — „Nun,' sagte Friedrich, „so folge mir.' Zwanzig Minuten gingen nun die beiden mit sammen im tiefsten Schweigen, in den finstersten Gedanken. — „Sind wir nicht bald da?' frug Leo, indem er an dem steilen User des Gourguillon heraufkletterte. — „Vielleicht zu bald,' antwortete sein Freund. Noch einige Schritte, und Friedrich blieb vor einem großen Hause stehen und tat drei Schläge wider eine niedrige Tür; man öffnete so fort. Leo, bleich und zitternd, ergriff Friedrichs Arm

; sie schritten durch mehrere verlassene Zimmer, stiegen dann eine Wendeltreppe hinab und befanden sich nun auf der Begräbnisstätte eines Frauen- klosterS. Leo machte unwillkürlich das Kreuzzeichen, als er zwischen den verwüsteten Gräbern stand. Die Jakobiner versolgten nämlich die Toten bis in ihre Gräber hinein. „Friedrich, wirst du mir nun sagen, wo meine Mutter ist?' — „Hier,' sagte Friedrich, und wies auf einen Rasenhügel. Leo warf sich mit dem Ange sicht auf die Erde; aber sogleich erhob

er sich wieder und sagte, ohne eine Träne zu vergießen: „Sie haben sie gemordet, nicht wahr, Friedrich?' Friedrich nannte ganz leise den Namen Reno. „Der Jnsame,' ries Leo aus; „er, immer er! Warum habe ich ihn nicht am 2. Dezember ge tötet, als ich ihn vor meiner Degenspitze hatte? Adieu, Friedrich; ich überlasse dir die Sorge mich zu rächen.' Er schickte sich an, sich mit einem Dolch zu töten, sein Freund aber hielt ihm den Arm fest und wies ihn auf das Grab seiner Mutter und aus das zerbrochene Kreuz daneben. „Ach

, ich hatte es vergessen!' sprach Leo. „Danke dir, Friedrich, daß du mich daran erinnert hast. Ich will noch leben sür die Erfüllung meines Eides. Mein Bruder und meine Mutter sollen ge rächt werden!' Drei Tage hindurch war Leo in einem entsetz lichen Zustande; er hatte seine Vernunft fast ver loren; er fabelte zum Erbarmen, ja, sein Tod hätte unausbleiblich erfolgen müssen, wenn nicht seine fixe Idee, die Rache, ihn am Leben erhalten hätte. Friedrich ließ ihn keine Stunde allein; er bestrebte sich, ihm die trostlose

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 10.04.1908
Descrizione fisica: 8
. Ehe sie der hübschen, heut so ernsten Braut zur Kirche „Vielleicht ist es ein Erbteil meiner Ahnen', lächelte Edith, folgen, entfällt Edith ein Schmuckstück; die Kette des Armban- Und abends, als die Majorin, müde von all' der Anstrengung, des hat sich gelöst; Leo hebt es auf und sie reicht ihm den Arn:, zeitig zur Ruhe geht, da bittet Leo Edith, noch etwas zu ver- damit er es wieder befestige. Er versucht es, aber es will ihm weilen, er meint, es sei so schön in dem großen Zimmer

, und nicht gelingen. Er streift den Handschuh ab; Edith sieht nicht sie kann es nicht verhindern, daß er sie dorthin führt, hin, aber sie fühlt es, wie seine Finger zittern uno ihm das Der Mond sendet sein intensives Licht durch die hohen Armband noch einmal entfällt. Mit wirklicher Mülje hat er, Bogenfenster und spielt auf dem breiten, eigenen Parkett der endlich den Reif geschlossen; die Strahlen von Ediths Ring Dielen; kein anderes Licht beleuchtet den Raum. Leo führt haben seine Augen geblendet und Blässe

träumend die Linden und eine ein unterstützt, klingt oft ihr melodisches Lachen, in welches gern same Grille zirbt unverdrossen ihren Nachtgesang; Edith aber die andern fröhlich einstimmen. ist es schwer und beklommen zu Mute, denn wieder scheint eine Es ist gar keine Gefahr vorhanden, mißverstanden zu wer- schwere Stunde sich ihr zu nahen. Leo setzt sich zu ihr, und den; Leo ist ja verlobt, und das wissen sie alle, die hier sind; nun fragt er das bangende Mädchen, inoem er ihr tief in die warum

soll sie nicht mit ihm scherzen, warum nicht auch eine Augen blickt, leise und dringend: Stunde glücklich sein, vielleicht auf Äahre hinaus!? Und sprühen- „Edith — sind Sie glücklich?' der Humor entströmt ihrem Munde, die Augen glänzen, die „Ich?' fragt sie erschrocken und richtet sich auf, als wollte Wangen glühen, und im Augenblicke ist sie der Mittelpunkt der sie fliehen — „ach, fragen Sie mich nicht!' bebt es von ihren kleinen Gesellschaft. In sprachloser Verwunderung schaut Leo Lippen. auf Edith, welche das Glück

in meiner Ein- unten gewendet, nach oben und hält beide Hände den Augen ' samkeit, ich lasse Sie nicht fort, Sie müssen einige Tage bei Edith's entgegen. - mir bleiben.'. Im jähen, augenblicklichen Schreck schlägt sie die freies Da half keine Einrede, auch Leo fügte seine Bitte hinzu Hand vor ihre wie vor dem Strahl der Sonne geblendeten und Edith blieb. ' Augen. Für diesen Abend hielt sie die Stimmung fest, die Frau „Der Ring — Annunziatas Ring!' ruft sie, bis in's tiefste . Majorin durfte nicht erst weich

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 28.08.1908
Descrizione fisica: 8
Schnurrbarts flatternden Locken unter dem glänzenden Zylinder, ein spanisches Rohr in der Hand! Dann wieder zehn Jahre später und der echte russische Bauer steht in dem Dlchter vor uns; mit lang herabwallendem Bart, im Bauernkittel geht Leo Tolstoi hinter dem Pfluge her! - Nach den Studienjahren waren zehn Jahre gefolgt, die Leo Tolstoi gern aus seinem Leben gestrichen hätte. In seinem Buch. „Mein Bekenntnis' schreibt er von dieser Zeit der Aus schweifung und des Lasters, dem er sich ergeben

. hat sich Tolstoi mit Pädagogik .. beschäftigt und war auch mit Fröbel zusammengekommen. 1862 vermählte sich Leo Tolstoi mit Sophie Behr, der Tochter eines deutschen Arztes in Moskau. Seit der Zeit lebte er auf dem Gute Jasnaja Polnaja und begann seine umfassende ^^schriftstellerische Tätigkeit, wofür er bei seiner jungen Frau das lebhafteste Interesse fand. Ein russischer Schriftsteller schreibt über die Ehe: „Sie lebten zwanzig Jahre lang auf Jasnaja Poljana wie eingeschlossen, ohne es langweilig zu finden

(einem ein fachen, aus Holz geschnitzten Tische) sitzt, deren Zuschnitt ein .Geheimnis von Frau Sophie und der alten Barbe, einer Bauernfrau auf dem Gute bleibt. Doch bei aller Einfachheit liebt Tolstoi französische Essenzen und parfümiertes Leinen, eine merkwürdige Eigentümlichkeit: die pelzgefütterte Bauern joppe mit Cypernparfüm durchtränkt. ^ Leo Tolstois Schriften sind fast alle ins Deutsche übersetzt «worden. Am bekanntesten sind die Romane „Krieg und ^Frieden', „Die Kreuzersonate', „Die drei Toten

sie dabei, indem er Ereig nisse aus semem reichen Leben erzählte. Da er die Erziehung, wie der Staat sie verlangt, als ungesetzmäßig verwarf, wurde die Schule volizeilich geschlossen. Seine Lehrtätigkeit hat Leo Tolstoi trotzdem nicht aufgegeben. Kürzlich fand sich eine Schilderung im „Petersburger Herold' aus Jasnaja Poljana über den Unterricht der Kinder auf dem Gute: „Mit seinen Papieren, die Notizen über die Vorlesung enthielten, begab sich der alte Philosoph, von .seinem Gast be- gleitet

, in das „Schulzimmer'. Er sah wie ein deutscher Pro fessor aus, der Vorlesung halten will. Als er in das Zimmer trat, riefen alle Kinder: „Guten Tag, Leo Nikolajewitschi.' Tolstoi hielt ihnen dann einen Vortrag über Nansen's Nordpol fahrt, indem er auf der Karte an der Wand den Nordpol zeigte. Dann sprach Tolstoi von der Kälte, die dort 50 Grad er reichte. „Ach wie kalt muß es da sein,' seufzte eines der Kinder tief auf. Nach der Geographie folgte ein Abhören über den vergangenen Vortrag. „Was ist Zeit

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 24
Data: 20.12.1908
Descrizione fisica: 24
^ »!i> I > ' >> ' s- ^' ^ ^MMMM»»««^^ >l> ' 1 M»I«»s I Rr.iSZ Seit s Ein Münchner Künstler.*) Man fühlt sich verlockt, persönlich zu werden, wenn man von dem Maler Leo Putz reden will. Denn er gehört zu jenen Persönlichkeiten, bei deren künstlerischer Bewertung es nicht — wie so vielen anderen gegenüber — not tut, die per-? sönlichen Nah- oder Fremdgefühle auszuschalten; in ihm sind Mensch Und Künstler zu seltener glücklicher Einheit verwachsen, und wen seine Kunst so bestrickte

liebenswerte Künstlerseele zu sich.sprechen zu lassen. „Wenn ich mich so recht lieb erinnern will', erzählt dann wohl Leo Putz, „dann denke ich! an Mein Vaterhaus in Meran.' — Ein ehr würdiges Haus, in dem der Altbürgermeister Franz Putz gewohnt, von denr,es> heißt, daß er der freisinnigste Mann in Meran und ein un ermüdlicher Fortschrittskämpfer gewesen ist. Von Laubgewinden ist es überspannen und steckt voll alten Biedermeierhctusrats, in dem einst die bauschende Krinoline sich heimisch fühlen inUßte

. Hier wurzelt Leo Putz, in dieser Kind- HÄt, die er tiefer als andere ins Leben mit- Miommelr. In diesem Stückchen Erde, über ÄeM ein südländischer Sommer blaUt, lernte er zuerst.die Sonne schauen, wie sie ctuf grünem Laubwerk spielte und in tiefdunkle Schatten gol dene Lichter streute. In den Winkeln des Hauses aber nistete des ewigen Märchens heimlicher Zauber,, schaute ihn groß an aus den Bilder büchern, in denen er stundenlang zu blättern kickte, bald mit sonniger Heiterkeit, bald mit grimmigem Ernst

- Und BiederMeierbilder und sonsti gen kapriziösen Schöpfungen, die wir aus der „Fugend' kennen, und denen Miebe Dr. Bier- inaim 'den 'Künstler einen modernen WätteaU genannt hat, sind aUs diesem Geiste entsprungen. Leo Putz, dieser Maler Par excellence, liebt es. Geschichtchen zU erzählen, launige Geschicht chen von Frauenschönheit und sonniger Lebens freude. Oder besser vielleicht: Lieder davon zu singen. Denn es ist gewissermaßen ein melo discher Eindruck, den wir von seiner Kunst emp fangen. Seine Farbe ist sonor

wie ein südlän disches Idiom. Er gibt — im Gegensatz zu Uhde Leo Putz, ein deutscher Künstler der Gegenwart. Mit Text von Wilhelm Michel und 75 ein- und mehr farbigen Tafeln (Leipzig, Klinkhardt <K Biermann). etwa — die Vokale der Farbensprache; seine klaren, .reinen Töne verweben sich zu klang vollen, niemals dumpfen und niemals grellen Symphonien, denen etwas von der blutsver wandten Leichtigkeit eines Mozart'schen Liedes oder eines Stranß'schen Walzers innewohnt. Und diese Leichtigkeit ist gleichsam

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 10.03.1903
Descrizione fisica: 8
versammlung der Rompilger im Gasthof „zum gold. Kreuz' unter der Direktion des H. Lehrer Mark durch eine Reihe von wundervoll klingenden Liedern. Gegen 5 Uhr wurde die Feier eröffnet durch den Chor von Mitterer: „Vater Leo' (Papstlied, ungedruckt, Text von Bruder Norbert). Hierauf begrüßte Msgr. Dr. Waitz die Pilger und erteilte dem Festredner ?. Norbert 0. (l. das Wort. Norbert war der Festprediger des Männerpilgerzuges, der unter Führung des Herrn Dr. Waitz am Schluß des Herz Jesu-Jubeljahres 1896

, zum Papst gewählt wurde und in Erinnerung an den von ihm ver ehrten Papst Leo XII. den Namen Leo XIII. annahm. Leo XIII. vollendet also heute die „Jahre Petri', die vor ihm nur ein einziger — sein unmittelbarer Vorgänger Pius IX., erreicht hat. Leo XIII. wird stets als einer der aus gezeichnetsten und geistvollsten Päpste in der Geschichte der katholischen Kirche dastehen; seine Einflußnahme auch auf die weltliche Politik der Staaten ist von Anfang an eine ganz bedeutende gewesen; Fürst Bismarck

: „Die bedeutsamste Feier, welche die katho lische Christenheit in allen Ländern besonders festlich stimmt, fällt auf den heutigen Tag. Denn heute sind es 25 Jahre, seit Kardinal Joachim Pecci als Nachfolger Pius' IX. auf den päpst lichen Stuhl gewählt wurde. Die Krönung erfolgte am 3. März 1878. Leo XIII. bewährte sich als milder, versöhnlicher Fürst, dessen erste Enzyklika vom 25. April 1873 schon einen durchaus anderen Geist atmete als die Kund gebungen seines streitbaren Vorgängers. Bismarck hat Leo XIII

. ,einen der scharfsinnigsten und erleuchtetsten Staatsmänner unserer Zeit^ genannt und in der Tat verstand es der gegenwärtige Papst immer, durch diplomatische Vorsicht und Feinfühligkeit sein energisch festgehaltenes Ziel durchzusetzen. Die wissenschaftliche Welt ist ihm dafür, daß er im Jahr 1883 die großartige vatikanische Bibliothek der freien Forschung eröffnete, zu dauerndem Dank verpflichtet. Papst Leo XIII. hat sich nicht nur mit dem Deutschen Reich, sondern auch mit allen anderen Mächten in ein gutes Einvernehmen

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Brixener Chronik
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Pagina 6 di 8
Data: 11.08.1903
Descrizione fisica: 8
nachricht und die heiligen Messen, welche für seine Seelenruhe gelesen wurden. Der Herr schenke ihm die ewige Ruhe! Vertretung der Trappistenmission Mariannhill, Linz, Walterstraße 24. Fes xi». 1- Bischof Nagl über den Tod Leos XIII. Die Augustnummer der »Quria episeoMis« des Triester Ordinariats enthält über den Tod Leos XIII. solgende schöne Sätze: „In der Ge schichte des katholischen Erdkreises war der 20. Juli 1903 ein Tag großer Trauerbotschaft. An diesem Tag hat Papst Leo XIII

an den Schmerz gerichtet, der die Kirche getroffen hat. Von jenem Augenblick, in dem Leo XIII. unter dem Jube! und dem Zagen von ganz Europa mit der Tiara gekrönt worden war (20. Februar 1873) und gleichsam als ein Engel des Friedens und als ein von der Vorsehung gesandter Mann erschien, haben die Kinder der katholischen Kirche, durch das Band der Liebe mit ihm verbunden, sehr schwere Kämpfe gegen den Irrtum und die Gottlosigkeit gekämpft; sie haben mit ihm bald Triumphe, bald Kümmernisse erlebt

, in seinen Worten das Unterpfand andauernden Trostes, in seinen Lehren unter den von der Gottlosigkeit gehäuften Ver wüstungen die Hoffnung des Heiles geschöpft. Das Leben und die Wirksamkeit des verstorbenen Papstes bilden einen ruhmreichen Teil der Ge schichte und werden im Lauf der Zeiten im Licht der Wahrheit und Gerechtigkeit noch mehr ver herrlicht werden. — Friede und Ehre sei dir, Leo, zuteil! Es leuchte dir das unvergängliche Licht der ewigen Sonne und die unbefleckte Jungfrau Maria, deren Ehre

, damit die katholische Kirche wieder Tage der Gerechtigkeit und des Friedens erhalte, damit die Menschen ihre geistige Verblendung und die Irrtümer ab legen, von welchen sie bedrängt werden, und damit jene Kinder, die vom Weg der Wahrheit abgewichen sind, in den Schoß der Mutterkirche zurückkehren.' Bischof Dr. Bauer vsu Brünn sagt in seinem jüngsten Hirtenschreiben von Leo Xlll.: „Niedergegangen ist der Stern, auf den ich bei meiner Erklärung des Familienwappens Sr. Heiligkeit hingewiesen habe und dessen Helles

hat. Gebrochen ist des tapferen Ritters Lilien stock, den nicht einmal die heftigsten Angriffe auf die kostbarsten Güter der Menschheit zu knicken vermochten. Feindeslob. Des verewigten Papstes Leo XIII. ist von protestantischen Geistlichen Amerikas und Englands durchwegs in viel freundlicherer Weise gedacht worden als seitens der meisten protestantischen Theologen Deutsch lands. Protestantische Netv-Aorker Blätter ver schiedener Parteirichtungen drucken aus einer Predigt des Methodistenpastors Grinlon

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Der Burggräfler
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Pagina 6 di 8
Data: 28.02.1903
Descrizione fisica: 8
6 34 6 ? 31 7 22 25 0 4 24 8 15 23 10 17 23 5 6 21 11 22 31 10 27 21 1 13 20 11 21 20 5 16 20 3 25 das 80. Jahr überschritten haben, ein Bankett geben. Rsmisch» papftt mit Intiae« Amts» rrnd LeBenr-arr«». Leo Llll. rangiert unter den 263 Päpsten hinsichtlich Amts- und Lebensdauer je an dritter Stelle, wie fol gende Tabellen beweisen: Amtsdauer: Jahre Monate Tage 1. St. Petrus (v.J. 33-68) 2. Pius IX. (1846—1878) 3. Leo X1LL (bis heute24.Febr.) 25 4. Pius VII. (1775—1799) 5. Hadrian I. (771—795

) 6. Pius VEL (1800—1823) 7. Alexander III. (1159—1181) 8. St. Sylvester I. (314—355) 31 9. St. Leo I. (440—461) 10. Urban Vm. (1623—1644) 11. St. Leo III. (795—816) 12. Clemens XI. (1700—1721) 18 Päpste regierten zwischen 15 und 19 Jahren, 47 zwischen 10 und 15 Jahren, 60 zwischen 5 und 10, 75 zwischen 1 und 5 Jahren, 45 zwischen 1 und 11 Monaten und 11 weniger als 1 Monat. Lebensdauer. 1. Der heiliae Agathon (i 682) war 107 Jahre alt 2. Gregor IL. (f 1224) „ 98 „ 3. Leo XTTT -. geboren 1810, ist heute

93 „ „ 4. Cölestin m. (f 1198) war 91 „ „ 5. Gregor XE. (f 1417) „ 91 „ 6. Johannes XXE. (-j- 1334) „ 90 „ „ 7. Clemens XU. (-j- 1740) „ 88 „ „ 8. Clemens X. (i 1676) ' „ 86 „ 9. Pius H (f 1878) .. 85 , Die Zahl drei spielt im Leben Leo XTTT . überhaupt eine große Rolle. Wie aus dem Vorher gehenden ersichtlich, nimmt er hinsichtlich Amtsdauer und Lebensalter unter den Päpsten den dritten Rang ein. Er ist geboren am 3. Mär;, den dritten Monat des Jahres. Zum Kardinal wurde er 1853 ernannt, zum Papst erwählt

13 Tage nach dem Tode Pins H Er ist der 263. Papst und nennt sich Leo XTTT Am 3 März 1903 wird er sein 93. Lebensjahr vollenden, im dritten Monat dieses Jahres. Lokales und Chronik. Meran, 27. Februar. Die Fremdenliste Nr. 52 ver zeichnet 5475 Parteien mit 9059 Personen. Der Fremdenzuzug ist gegenwärtig ziemlich rege. Unter den neu angekommenen Kurgästen befinden sich Graf Hermann Arnim mit Gemahlin, geb. Gäfin Bismarck-Bohlen (Preußisch-Schlesien), Reichstags- abgcordnctcr Dr. Bachem (Berlin

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 19.08.1910
Descrizione fisica: 8
auf. „Du Unterredung. schaust ja aus wie das Leben selber!' .Hat Leo wieder um Geld telegraphiert?' war ihre erste Leo schlug die Hacken zusammen, 'age. „Ich kann den ganzen Tag nicht schlafen und Hab' das „Leo?' Zdenko zuckte die Achseln. „Er wird sich wohl Reißen in den Kleidern! Kinder, Ihr haltet einen ja schmäh ten, nach meinem letzten Brief! Nein, Mammiin eigener lich knapp. Im Ernst: ich muß mit Euch reden. Später! Gelegenheit wollt' ich dich sprechen. Schau — mit dem Wenn die erste Wiedersehnsfreude

! ^ Meibt der Leo, er muß seinen Abschied nehmen, wenn er In Wien muß es gar so viel Haar lassen. Wir können Pick et die und die Summe zur Verfügung hat — du sagst mir, nicks arrangieren — die Rappen hast du doch noch?' 8 du dein Examen nicht machen kannst — Ottokar erklärt Die Gräfin fühlte Schauer um Schauer- sie überlaufen, r. das; er bei den Dominikanern eintreten will — Margot während Zdenko an seinen Lippen nagte. - l entschlossen, nie zu heiraten — wahrhaftig, lieber sollt' man „Pferd und Wagen

können wir uns nicht erlauben, lieber ^^ndigem Leibe die Haut abziehen! Dabei quält Leo,' sagte seine Mutter gereizt. „Ich denk', ich Hab'dir ge- ^'di, den Geist des armen Papa zitieren zu lassen schrieben, daß es mit unsern Finanzen schlecht bestellt ist? Der I ? sragen, ob Lichtenfels in seiner Nähe sei!' arme Papa, so. viele Verbindlichkeiten hat er hinterlassen! Und > Men.o strich mit Behagen sein kleines, flott emporgedrehtes du — na, Leo!' -.., ^ ^?'^irtchen. Diese Stimmung seiner „Mammi' konnte er Der junge Offizier

' mich der Himmel,' murmelte die Gräfin schwach, ^räM hatte ihm erst zerstreut, dann ungläubig zu- „Soll ich meine erwachsenen Söhne wie die Wickelkinder an > o'r. der Schürze hängen haben?' M ^ ^ als seine Worte sich mehr und mehr überstürzten Na, denn also!' sagte Leo, „mir ist alles recht.' »- Mn l .sanken Aijgen^ M'-die Luft sah, als spiegle ihm Zdenko hatte die ganze Zeit kein Wort geäußert, den Bruder dort VMas ^aM BesFn^ereswyr, begriff Gräfin mit keiner Silbe unterbrochen. Lieferte er doch nur Wasser

. „Ich Hab ja keinen und Cimlich, ganz heimlich können wir uns ver- Stall!' Wohl«>hn! — die- betreffenden Herren in Wien werden „Mieten wir einen,' sagte Leo. „Mein Fuchs ist zwar U Zei^ ^ahr mit sich reden lassen!' riesig verwöhnt. Aber im Notfall nehmen wir eine lichte, A -Tau sank schwer auf einen Stuhl. - parterre-gelegene Bauernstube.' U Fehler' Mädel nebenbei auch gern Hab', ist auch »Ich sag' dir, nein!' rief die Gräfin, deren Kräfte am I .Tu Zdenko in schmeichelndem Ton. Ende waren. „Leih' dir ein Pferd

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 07.10.1910
Descrizione fisica: 8
Mucken an der Wand schreckt sie! Müssen auch auf der Hut sprach der Sohn in völlig verändertem Tom „Es tut mir leid sein.' Mama. Mein Entschluß steht fest.' Leo pfiff durch die Zähne, ein unendlich widriges Gefühl „Und die Mädchen freuen sich so auf dich; Feuerwerk hast beschlich ihn. du — besorgen sollen.' „Hören Sie', sprach er dann hochmütig, „bei mir handelt Leo erwiderte nichts. Er biß sich auf die Lippen, daß sie es sich nur um Hedwig und um niemand sonst. - Ich habe sie bluteten

habe ich nur behufs der Erledigung der Formalitäten schafften einen Koffer auf den hierfür bestimmten Kosferbocl zu tun gehabt. Ich kenne Sie also nicht. Sie sind berechtigt und schnallten ihn fest. zu Ihrem vorher erwähnten Zweifel, aber ich frage: teilt Hed- Leo sprang eilig in den Wagen, der Schlag klappte zu. wiy sie? Sprachen Sie im Austrage Ihrer Schwester? Was Fort! v weiß sie von Ihrer Reise?' Abschied von den Seinen hatte er in der Halle genommen. Herr Rengert hörte den Grafen mit eigensinnigem Ausdruck

Nur Margot war ihm bis an das Gartentor gefolgt und in den blauen Augen an. hatte ihn gebeten, zu schreiben. „Nichts weiß sie von meiner Reise', erwiderte er. „Ich „Frag' doch auch einmal nach Rautenstern! Wir, wir stehe hier im Auftrage meines alten Vaters. Ich wollte Sie waren so etwas wie Freunde.' nicht beleidigen.' „Rautenstern!' wiederholte er mechanisch. „Das können Sie gar nicht, mein lieber Herr', lachte Leo Dann — fort, wegwerfend. ' So ging eins nach dem andern. Margot war's, als imisztcn

„Und bitte tausendmal zu entschuldigen.' die Mauern dieses alten, grauen Edelsitzes eines Tages übcr „Mit Ihrem alten Vater werde ich nach meiner Ankunft ihnen allen zusammenfallen,- über den Menschen ohne Heim, selber reden', sagte Leo mit einem verräterischen Blick erst auf ohne Frieden, ohne Liebe. die Uhr, dann auf die Tür. „Wir fahren jawohl mit dem- „Ich Hab' ja auch keine Liebe in mir!' murmelte sie bitter, selben Zuge.' „Zweifach arm bist du, Margot Dieck!' „Ich fahre dritter Klasse', sagte

der Musiklehrer. Auf dem Sandplatz war Rendezvous der Ausflügler. Die „Na, denn also.' Coach, mit vier Pferden bespannt, die vier Pferde mit klingen- . Herr Rengert erhob sich in wiedergewonnener Steifheit dem Schellenspiel geschmückt, der Kutscher mit der langen Feder und entfernte sich nach einem tiefen Bückling durch die Tür, auf dem Hut, das alles sah einladend genug aus, und die die der Graf ihm höchst bereitwillig selbst öffnete. warme Februarsonne brannte schon um zehn morgens recht- Leo lauschte

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Bozner Nachrichten
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Pagina 3 di 28
Data: 12.07.1903
Descrizione fisica: 28
ist es dennoch vorgekommen, daß Papst Leo in eine unbezwingliche Schlafsucht oder in eine beängstigende Ohnmacht fiel. Durch Reibungen und tonische Mittel wurde er dann wieder ins Be wußtsein zurückgerufen. Dagegen aber lvaren die Lungen, die Bronchien und das Herz noch bis vor ganz Kurzem in Ord nung, und die Stimme konnte oft noch eine Klarheit und Kraft annehmen, die seine Umgebung überraschten. Seine rationellen, regelnmßigen Lebensgewohnheiten trugen dazu bei, ihm seine ungewöhnliche Frische zu erhalten

mit Wasser manchmal mit ein wenig Weißwein von Grottaferrata mischt. Der Kammerdiener Leo des Dreizehnten, Pater Centra, der im mer im Vorznmner wartet, um die Befehle des Papstes ent gegenzunehmen, bedient den Papst auch allein bei den Mahl zeiten. An Sommertagen, oder wenn Empfänge, Audienzen oder Zeremonien ihn etlvas mehr wie gewöhnlich überange- strengt haben, hält er einige Stunden Siesta in einem Lehn stuhl oder Kanapee in emem kleinen Salon, dessen große Fen ster mit den plissirten Vorhängen

aus creme Satin die Sonne fast ungehindert eindringen lasset?. Aber Leo der Dreizehnt 5 fürchtet kein'Ncht, keine Hitze Nur Winter und Kälte sind ihn? unangenehm. Man hat ein ganzes Heizsystem erfinden müssen, um die Temperatur m semen Gemächern immer gleich- nckßig zu erhalten, und für die Aerzte und die Umgebung des Papstes ist es eine große Sorge, für das Hinabsteigen des Papstes in die Sixtinische Kapelle und in den St. Peter Kom binationen von Draperien und Heizapparaten zu erfinden

, die den Luftzug fernhalten. Nur nach Beginn des Frühlings erlaubt Dr. Lapponi dein Papst Spaziergänge in den Garten des Vatikans. Während weniger Nocken im Jahre, bei nicht feuchtem Wetter, bezieht Leo der Dreizehnte als Landaufent halt die kleine Thurm-Villa von Leo dem Vierten in den vati kanischen Gärten. Llus den Fenstern geht der Blick auf das ganze Panorama von Rom und die Campagna bis zum Meer. Das Haus ist sehr bescheiden moblirt, nur das Empfangs zimmer allein enthält werthvolle Stoffe, Tapeten

und Ma lereien. Akazienbäume und Palmen umgeben die Villa. Auf der Terrasse verbringt Leo der Dreizehnte gern einige Stunden mit intimen Freund. Wenn der Papst das Landhaus aus Sorge für seine Gesundheit nicht beziehen kann, so ergeht er sich in den Loggien von Raffael oder mackt einen langen Spa- Ziergang durch die Salons und Vorzimmer. Bei Spazier fahrten läßt er oft halten, um die langgestreckte Campagne bis Au den fernen albanischen Hügeln und die Gazellen mit der imitirten Grotte von Lourdes

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Der Bote für Tirol
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Pagina 7 di 10
Data: 05.06.1903
Descrizione fisica: 10
. Vor unserer Abreise von Chioggia besuchten wir noch eine gemütliche Weinschenke, in wel cher wir, wahrscheinlich nicht in Melancholie, ein Stündchen in behaglicher Ruhe verbrachte» und nebenbei mit köstlichem Wein und delikaten Seefischen dafür sorgten, daß Leib uud Seele zusammengehalten werden. In froher Stimmung fuhren wir mit dem Dampfer wieder nach Vene dig zurück. ^ziernlischtes. (Leo-Gesellschaft.) Am 2. d. M. fand in Wien eine Direktoriumssitzung unter dem Vorsitze Sr. Exzellenz Dr. Freiherr

über die Kiinstbestrebungen der Beuroner Be»edikti»er-Ko»gregatio», i» der Sitzung der didaktische» Sektion der Direktor der Lehrer-Bildungsanstalt in St. Pölten Dr. Hornich über die didaktische Bedeutung des hei ligen Johann Baptist de la Salle, in der Fest versammlung Sektionsrat a. D. Dr. Karl Scheim- pslug über die Wichtigkeit eiuer Preispolitik sür die gesellschaftliche Regenerativ» spreche». An läßlich der Generalversammlung wird dnrch 14 Tage in den Räumlichkeiten der Leo-Gesellschast, Wien, 1. Bez., Bäckerstraße

Nr. 14, eine Aus stelluug religiöser uud prosa»er Kunstwerke von Wiener Künstler» der Knnstscktion der Leo Ge sellschaft allgemein u»d »ue»tgeltlich zugäuglich sein. Für Dienstag den 23. d. M. ist ein. kor porativer Besuch von Carnnntum uuter der Fül> rung des Direktors des Museums Vindobonense Nowalski de Lilia iu Aussicht genonnne». — Se. Heiligkeit der Papst hat die Huldigung der Leo-Gesellschaft zu feinem Jubiläum gnädigst entgegengenommen und die Einreihüng der über reichten Werke (Kommentar der Leo-Gesellschast

zur heiligen Schrift Alten Testaments, 4 Bände) in die Vatikanische Bibliothek angeordnet. — ^.'ie Teilnehmer der Leo-Gesellschaft erhalten als Gratisgabe für 1903 Dr. Richard v. Kraliks „Götter- uird Heldensagen'. — Es wurde be schlossen, die der Leo-Gesellschast angetragene Aufgabe der Vorvereitung eines internationalen Gelehrtenkongresses in Wien vorlänsig nicht zu übernehmen. (Weibliche Schornsteinfeger.) In St. Petersburg bildet sich, wie der Graudenzer Ge sellige nach der Birsh. Wed. berichtet

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 24.04.1908
Descrizione fisica: 8
zu T -llwitz.' sprossen scheinen. Eine Welt der Erinnerung durchflutet ihr Herz Jähes Erbleichen überflog Edith's Gesicht und ein stechen- und bebend bedeckt sie das Gesicht mit beiden Händen, d , Schmerz durchzuckte sie. Fester hielt Leo ihre kalte Hand . Sanft zieht Leo ihre Hände herab und sieht ihr forschend u d sein bittender Blick lag auf ihr. Ahnungslos aber harrte in's Auge. Ruhig und tief begegnet ihr Blick dem seinen. C inther ihres Grußes. Uno den letzten Groll gegen die Mensch- „Edith

und edelsten Genuß, gereichte Blüte zu fassen, d IN wo die erheiternde Kunst sich nnt wirklicher Geistesfülle „Eine Spätrose, Leo — kann dich diese späte Liebe be findet, wo schwere und drückende Tage hinter uns liegen glücken? — Ist es nicht Frevel, angesichts des Todes endlich ud das Geschick uns zu einem glücklichen Ziel geführt, da weicht rm Hafen des Friedens angelangt, noch jetzt das Glück heraus- ie Misere des Alltagslebens zurück; denn was man so heiß fordern zu wollen? Lassen wir uns genügen, Leo

es, wie weh' Die Glut des Sommers neigt sich zu Ende. Da kommt das tut: willst du das Kind ohne Mutter lassen? Besinne dich, r nes Tages Leo und macht Edith den Vorschlag, in seiner Be- Edith, sei nicht hart!' Dringend und flehend sprach Blick und Zeitung einen lieben Ort zu besuchen. Er reist in Vertretung Wort zu ihr. I nnes Schwiegervaters nach Dallwitz; das Gut ist verkaust und Edith stand auf und hob das heraneilende Kind auf ihren soll es dem neuen Besitzen übergeben. So gern Edith die Arm

- traute Heimat! Noch wenige Minuten und der Wagen klopfenden, himmelstürmenden Gefühlen—aber mit der erhabenen rollte m den Herrenhof und unverändert, nur noch dichter um- Würde der durch bittere Erdenkämpfe geläuterten Seele — standen Iponnen von dem sich buntfärbenden, wilden Weinaeränk, liegt vier Wochen später Leo und EdltH vor dem Altar der kleinen «5 alte Nentmeisterei vor.ihnen. Vor der Tür spielen einige Annakapelle zu Marienberg. — Die Strahlen der Morgensonne «inoer und lugen neugierig

nach den Fremden. Leo hebt Edith brachen durch die buntgemalten Fenster, beleuchteten das statt- aus dem Wagen, ihre Blicke treffen sich, stumm und doch viel- liche Paar, zitterten über die nun für Leben und Tod ver tagend. Ex weiß, wohin ihr erster Schritt sich wenden wird, schlungenen Hände und erweckten glühende Flammen m dem M eilig übergibt er das Kind samt Greta der alten, knirenden kostbaren Vermächtnis Reinhardts und Annunziatas! 5'Mschasterin und. folgt Edith «mf dem Fuße. Diese ist bereits

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Volksblatt
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Pagina 5 di 10
Data: 31.10.1902
Descrizione fisica: 10
, hatte aber noch eine andere Be deutung. Bekanntlich haben sich die Kopten schon im 5. Jahrhundert nach Christus von der katho lischen Kirche getrennt. Alle Versuche der Wieder vereinigung blieben umsonst bis auf die neueste Zeit. Wohl gab es fchon früher einzelne Bekeh rungen, aber erst Leo XIII. gelang es, die katho lische Hierarchie bei den Kopten wieder herzustellen und das koptische Patriarchat mit zwei Suffragan- Bistümern zu errichten. Der Generalvikar von Alexandrien, der an der Prozession in der Herz Jesu-Kirche teilnahm

Zigarette weggenommen!' Ans Rom wird gemeldet: Papst Leo XIII. erfreut sich einer ausgezeichneten Gesundheit und empfing unter anderen die ungarischenundruthenischen Pilger. Sem Leibarzt aber, Dr. Lapponi, ist an Blinddarmentzündung erkrankt und mußte operiert werden. Vor und nach der Operation wurde Doktor Mazzoni vom Papste empfangen, der ein lebhaftes und warmes Interesse bekundete. Uapst Keo XIII. Man schreibt aus Rom vom 22. d.: Seit gestern nimmt Leo Xm. mit Bezug aus die Regierungszeit

unter den Päpsten die dritte Stelle ein. Die Päpste mit der längsten Regierungszeit sind jetzt Petrus, Pius IX. und Leo XIII. Erreicht Leo Xm. noch den 20. Februar 1903, den Jubiläumstag seiner Thronbesteigung, so rückt er auch in Bezug auf das Lebensalter an die dritte Stelle; denn nur zwei Päpste wurden mehr als 93 Jahre alt: Agatho, gestorben 682 und Gregorius, gestorben 1241. Am 19. Dezember 1903 könnte Leo XIII. auch sein 25jähriges Kardinals jubiläum feiern. Wetterkatastrophe. Durch einen orkan artigen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 10
Data: 17.03.1904
Descrizione fisica: 10
. Günther besucht jetzt auch die Schule, da könnte er wohl eine derartige stütze brauchen. Ich werde sucheu, Herrn Braun daraufhin zu en gagieren, ohne ihn irgend in seinen Studien zu beschränken.' Nach einigen Tagen sprach Otto wieder bei Leo vor und fand diesen in sehr gedrückter Stiminng. Wanda hatte ihnr mitgeteilt, daß die Mama au einem schweren Augenleiden dar- niederliege. Vorläufig wäre keine Hoffnung auf wirkliche Besse rung, der Verlauf der Krankheit müsse erst abgewartet wer

-- sache, zudem ist es Zeit, denn das Gedicht ist nicht leicht zu lernen; schließlich können wir eher ein Bild weglassen,' erwiderte Leo. „Das Programm bleibt wie es ist! Übrigens, was strei ten wir uns nnnötig hernm? Weiln es ein Herr sein kann, so nehmen wir doch den Dichter selbst! Du brauchst nicht erst zn lernen nnd Verständnis dafür zn suchen. Zudem paßt Dein Gesicht nnd Deine blonde Mähne ausgezeichnet zur Dar stellung irgendwelcher Gottheit; habe ich nicht recht?' ruft Baron Otto, im Kreise

umherblickend. „Was fällt Dir ein!' wehrte Leo ärgerlich. Dabei errötete er wie ein Kind, was die Damen stets so interessant fanden! und nun um! so vereinter daraus drangen, daß Leo seinen Prolog selbst vortrage. „Wenn nrir die Herrschasten erlassen, irgendwelches Kostün» zu tragen und sich mit dem Gesellschaftsanzug begnügen, so —' „Will ich Euch diesen Genwß bereiten!' vervollständigte Otto lachend. „Die Bedingung ist gnädigst gewährt.' Und so kam der große Tag heran. Eine Equipage nach der anderen rollte

vor das Portal und die festlich dekorierten Räume füllten sich mit Familienangehörigen und vielen Frem den, fast nur ans den aristokratischen Kreisen. Auch Leo war einer der ersten von Otto eigens herzitiert. „Ich traue Dir nicht recht! Am Ende rückst Du doch, noch die letzte Stunde aus und machst einen Mstecher nach — Dallwitz,' sagte er lustig, verstohlen aus Leo blickend. „Wie kommst Du denn darauf?' fragte dieser lächelnd zurück. I. Fichtner, Die Bettlerin. 24

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 23.02.1904
Descrizione fisica: 8
könnte?' sagte sie zur Tante. — 53 — die Schwärmerei meiner Mntter für ihre Heimat ist wohl auf mich übergegangen.' Verwundert schaute Leo ans das erregte Mädchen, deren Augen fast schwelgend in die nächtliche Pracht hineinschauten. Schweigend giugen Leo Brann uud Edith Willert durch deu Lindenpark nach der Mühle. Erhebende Stille — erquickende Ruhe ringsum. Sie mußten noch viel zu schaffen haben für den morgenden Festtag, denn keines von den sonst allabend lich hier zur Erholung Weilenden ivar heute

zn erblicken. „Nun. sind wir am Ziel für hente,' fanft nahm Leo die auf feiuem Arm ruhende Hand nnd hielt sie in der seinen. „Schlafen Sie süß — nnd — auf Wiedersehen morgen!' Er lüftete seinen Hut und wandte sich, znr Umkehr. „Anf Wiedersehen', antwortete Edith befangen. Sie lehnte sich einen Augenblick an' den Türpfosten nnd sah ihm nach. Welch' hohe, schlanke nnd elegante Erscheinung! „Wanda kann stolz sein auf ihren Bruder,' dachte sie, „warum habe ich denn keinen solchen Bruder

; das is? eiu prächtiger Mensch, der Leo — den muß jeder lieb habend Da wird wieder Leben werden,' erwiderte die Tante anf EditW Erzählung. Drüben aber, au eiuem der nnendlich vielen hohen Bogen fenster der Abtei stand Leo nnd hielt seine Schwester um schlungen. „Leo — wo warst Du so lange?! Ich war Dir entgegen gegangen beinahe bis zur Annakapelle und bin eben zurück, ohne Dich getroffen zn haben, wo warst Du denn?' I. Fich ner, Die Bettlerin. 14

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