Heiratsvermitt lerin vermag!' behauptete einer von Leos Freunden. Er tat denn auch, was in solchen Fällen junge, unverheiratete Männer zu tun pflegen — er ging hin und heiratete. „Mach's doch auch so wie ich, Leo!' riet er dem Freund. Der aber hatte tn der Beziehung bis jetzt entschieden Pech gehabt. Oder ist es etwa kein Pech, wenn das Mädchen, das einem gefällt, einen nicht mag. llnd die einen mag, die gefallt einem nicht! Ja, ja, es ist nicht so einfach, den rechten Anschluß fürs Leben zu finden
. Wenn nur nicht dies Eflengehen gewesen wäre! Davon war Leo ein ausgesprochener Feind. Eines Tages entdeckte er eine An zeige in der Zeitung. Rein, was es doch nicht alles gab in der Welt! Neuerdings so gar Kochkurse für Junggesellen mit dem Wahlspruch: «Koche schnell, billig und schmal hast!' Das war etwas für Leo! Kochen lernen konnte doch nicht so schwer sein! Hatte es nicht sogar berühmte Kochkünstler ge geben? Also war doch das männliche Koch talent selbst historisch beglaubigt. Was andere gekonnt hatten, warum
sollte er das nicht auch können! Kurz danach meldete sich Leo zum Abend kurs für Junggesellen an. Bald stand er in der reizend eingerichteten Vorführküche mit troch einigen Leidensgefährten. Zuerst gab's da einen kurzen, theoretischen Dortrag über neuzeitliche Ernährungsweise. Interessanter aber als der Vortrag selbst war entschieden die Vortragende. Das war keine alte, be häbige Köchin, nein, ein allerliebstes junges Ding in adrettem Hauskleidchen. Eigentlich konnte man sich kaum vorstellen, daß ein so hübsches Geschöpf
keinen schöneren Beruf fin den konnte, als anderen Menschen das Kochen beizubringen! So ein Wesen, das geradezu geboren schien, in der eigenen, traulichen Häuslichkeit zu. schalten und zu walten . .. Leider muß gesagt werden, daß Leo nicht allzu viel von dem Vortrag verstand. Denn er hörte mehr auf die sympathische Stimme, als auf das, was sie sagte. Nun kam die praktische Vorführung. Da zeigte sich mal wieder, welch himmelweiter Ur.lerschied doch zwischen Theorie und Praxis ist ! Die anderen machten
es noch so leidlich. Aber Leo! Der Fall schien hoffnungslos! - tt ich verrate, wie er sein erstes Rührei i -zierte, stehen gewiß allen Leserinnen die L>...tie zu Berge! Jedenfalls war das Rejul- tat kläglich: ein schwärzlicher Rest, de« mt, >, dächtig brenzlich roch, war alles, was von Fräulein Annies, der Kochlehrerin, schön geschlagener, goldgelber Eiermasse übrig ge blieben war! „Das lerne ich nie!' stöhnte Leo kläglich, worauf das reizende Fräulein Annie tröstlich meinte: „Vielleicht, wenn Sie noch ein paar