und zwar mit ! dem offenen Programm der Aussöhnung zwischen ! Vatikan und Quirinal. Fazzari drang mit großer j Mehrheit durch. Diese Wahl rief in der katholischen ! Welt großes Interesse wach; aber auch im Vatikan ; soll der Eindruck groß gewesen sein, weil zu jener Zeit auch Papst Leo XIII. an die Aussöhnung zwischen den beiden Gewalten gedacht habe. Der Korrespondent behauptet nun, der „Moniteur de j Rome", persönliches Organ des Papstes, habe den j Auftrag des Papstes gehabt, das Programm Fazzaris zu unterstützen
. Zu jener Zeit habe Fazzari verschiedene ge heime Besprechungen mit vatikanischen Persönlich keiten gehabt, und Carry, der Korrespondent, ver sichert, daß Leo XIII. große Hoffnungen auf die von ihm geschaffene Bewegung setzte, die die katho lische Partei und auch eine wichtige Fraktion der liberalen Partei mit Wohlwollen verfolgt habe. Wer die großen liberalen Zeitungen aus jener Zeit nachliest, die „Gazzetta d'Jtalia", den „Popolo ; Romano", die „Fanfulla", kann sich leicht von der j Sympathie überzeugen
, die das so unerwartet zur ! Debatte gestellte Versöhnungsprogramm Fazzaris ! überall gefunden. Dieses Programm — schreibt j Carry — hatte seine Stunde des Triumphes und , wäre beinahe im Jahre 1887 geglückt, als Leo XIII. ? im Konsistorium vom 25. Mai die berühmte Allo- j kution hielt, worin er den Frieden anbot. Am ! Tage nach dieser Rede konnte man fast glauben, i daß die Aussöhnung eine vollzogene Tatsache sei, j und ein vielgelesenes illustriertes Blatt brachte das j Bild „Leo XIII. und Humbert I., zusammen
und ihm meine innerste Ueberzeugung aus zudrücken, daß die große Mehrheit der Italiener ein ; letztes Wort des Friedens erwartet, dessen unschütz- j bare Vorteile nicht von dem verhängnisvollen Werke ! weniger Sektierer verzögert werden dürfen." Leo j XIII. freute sich über diese Huldigung und beauf- ; tragte sofort nach Empfang des Telegrammes den - Kardinalstaatssekretär, Fazzari seinen Dank zu ! übermitteln und erteilte ihm den päpstlichen Segen. j Obwohl die Politik des Vatikans, so behauptet ! der Korrespondent
, damals im offenen Gegensätze zu Italien und dem Dreibunde, stand, bewahrte Papst ; Leo XIII. doch immer eine Art Anhänglichkeit an ; den Traum, den er nicht hatte verwirklichen können ! und von dem der arme Fazzari einige Jahre lang der einzige und unglückliche Verteidiger war. Der schwächste Punkt des Programmes waren die zwischen dem Vatikan und Italien zu besiegeln den Friedensbedingungen. Für Papst Leo XIII. be deutete der Friede mit dem italienischen Staate die „Tirsler Land-Zeitung