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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 23.02.1904
Descrizione fisica: 8
könnte?' sagte sie zur Tante. — 53 — die Schwärmerei meiner Mntter für ihre Heimat ist wohl auf mich übergegangen.' Verwundert schaute Leo ans das erregte Mädchen, deren Augen fast schwelgend in die nächtliche Pracht hineinschauten. Schweigend giugen Leo Brann uud Edith Willert durch deu Lindenpark nach der Mühle. Erhebende Stille — erquickende Ruhe ringsum. Sie mußten noch viel zu schaffen haben für den morgenden Festtag, denn keines von den sonst allabend lich hier zur Erholung Weilenden ivar heute

zn erblicken. „Nun. sind wir am Ziel für hente,' fanft nahm Leo die auf feiuem Arm ruhende Hand nnd hielt sie in der seinen. „Schlafen Sie süß — nnd — auf Wiedersehen morgen!' Er lüftete seinen Hut und wandte sich, znr Umkehr. „Anf Wiedersehen', antwortete Edith befangen. Sie lehnte sich einen Augenblick an' den Türpfosten nnd sah ihm nach. Welch' hohe, schlanke nnd elegante Erscheinung! „Wanda kann stolz sein auf ihren Bruder,' dachte sie, „warum habe ich denn keinen solchen Bruder

; das is? eiu prächtiger Mensch, der Leo — den muß jeder lieb habend Da wird wieder Leben werden,' erwiderte die Tante anf EditW Erzählung. Drüben aber, au eiuem der nnendlich vielen hohen Bogen fenster der Abtei stand Leo nnd hielt seine Schwester um schlungen. „Leo — wo warst Du so lange?! Ich war Dir entgegen gegangen beinahe bis zur Annakapelle und bin eben zurück, ohne Dich getroffen zn haben, wo warst Du denn?' I. Fich ner, Die Bettlerin. 14

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 01.03.1904
Descrizione fisica: 8
— 9. Das waren die Tage der ersten, der einzigen Liebe Ediths' — Wie ein Märchentraum schwanden sie dahin, immer die selben — aber täglich neu, reizvoll und duftersüllt. — Wieder hatte sich Leo losgerissen, um seine Studien wieder aufzu suchen; aber Edith wußte, daß es nur ans einige Wochen war, und daß er dann auf längere Zeit zurückkehrte. Frau Major Braun war zwar sehr verwundert, als sie diesen Entschluß vernahm, denn alljährlich — schon als Gym nasiast — war er vou einer hochangcschciien

Familie stets während dieser Zeit zur Gesellschaft des ältesten Sohnes, niit dem er sich in aufrichtiger Freundschaft zusammengefunden, aus größereu Reisen mitgenommen worden. Dieses Mal dachte Leo nicht daran, der Aufforderung zu folgen; einesteils war es Frau Braun nicht lieb, weil sie fürchtete, dadurch die Familie zu verletzen, andererseits harte sie den Sohn gern zu .Hause; sie mußte sich zwar gestehen, daß er nicht viel zn Hause war, aber ihr mütterlicher Stolz fühlte sich geschmeichelt

, die ungeteilte Aufmerksamkeit zu sehen, welcher sich ihr schöner und talentvoller Sohn hier am Orte allgemein erfreute. So kanien die großen ,Ferien heran, und Leo war einer der ersten, welcher den Heißen Staub der Residenz von den Füßen schüttelte und in seine grünen Berge zurückkehrte. Ein Sonntagmorgen war es, ein unendlich stiller, fried voller, taufrischer Sommermorgen, der ihn zuerst zu Edith führte. Nicht wie sonst strömten heute die Gebirgsbewohner zum Got tesdienst; in einer entfernten Gemeinde

mit Putzen zum Feste. — 65 — so ans. Aber mitessen werde ich doch einmal, sonst bleibt am Ende alles übrig nnd das wäre schade darnm.' „Die reine .Hansglucke', neckte Leo. „Ja, uieiue KÄchlein werden gleich Hier sei«, ich höre sie schon piepeu,' erwiderte Wanda, auf deu Scherz eingehend, nnd horchte «ach dem Waldweg; da töut fröhliches Lache», und helle Kleider schimmern durch die Bäume. „Jcy bin etwas vorausgegangen, um es Euch zu sagen: es sind die Fräuleiu Obersörster mit Tante Serapl)ine und Nettors

Martha und Else und die junge Fabrikantenfrau mit ihrer Schwester nnd —' „Und — ist das noch nicht alles?' wehrte Leo, indem ein Schatten über sein Gesicht flog, und aus Edith blickte, als wolle er sich verabschieden. „Wie kannst Du Dir so eiueu Zops anhängen?' „Er hat sich selber angehangen. Aber wie kommst Du mir denn vor?' sährt sie sort, und del Schalk lacht ihr aus den Augen, „Ja, das muß ich schnell noch sagen, ich wasche meine Hände in Unschuld: weiß Gott, wie sie's herausbekommen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 10
Data: 03.04.1904
Descrizione fisica: 10
; wieder begegnet ihm der Strahl des Ringes. Lange blickt er daraus, dann dreht er den seinigen, den er gestern nach unten gewendet, nach oben und hält beide Hände den Angen Ediths entgegen. Im jähen, augenblicklichen Schreck schlägt fie die freie Hand vor ihre wie von dem Strahl der Sonne geblendeten Ängen. „Der Ring— Annnnciatas Ring!' rnft sie. bis ins tiefste Herz erschrocken. „Wessen Ring?' fragt Leo dringend und sitzt im Augen blick neben ihr. — Gedanken jagen dnrch ihr .Hirn

überwinden!' fleht sie. Und vor ihren Augetr taucht da? bleiche Gesicht Auuuuciatas auf, wie sie weinend und verlassen vor ihres Vaters Pforte steht. /.„Hier hast Du den Ring, meine Edith, denn nur Du, — l25 — hätte man sich eininal so ausgezeichnet unterhalten? Die glück liche Brant reicht Edith die Hand und flüstert ihr zu: „Was hätte danu werden sollen, wenn Dn nicht gekommen wärst? Wir wären alle samt und sonders eingeschlafen, aber so habe ich Dich auch gar nicht gesehen!' Leo aber denkt

in meiner Einsamkeit, ich lasse Sie nicht fort, Sie müssen einige Tage bei mir bleiben!' - Da half keine Ausrede; auch Leo fügte feine Bitte hin zu und Edith blieb. Für diesen Abend hielt sie die Stimmung fest, die Frau Majoriu durfte nicht erst weich werden und man schied mit einem Scherz, als man sich znr Ruhe begab. Aber Leo konnte die Rnhe nicht finden, rastlos wanderte er ans nnd ab. Edith aber hatte hochaufatinend ihr Nachts gebet verrichtet und sie sagte sich: „Ich kenne mein eigenes Herz uicht mehr, deuu

— ich liebe ihn und doch — woher kommt mir die Stärke?' Des andern Tages hatte Leo bestimmt abzureisen gedacht, aber er mußte es vergesse» haben. Auch einen Brief, den er erhielt, legte er ungeleseu beiseits. „Diese Stunden lasse ichs mir dnrch etwas anderes nicht trüben,' dachte er bei sich. Danu machte er den Vorschlag, den Wald zn besuchen, da es ein herrlicher Tag war nnd der Wald int Herbst-- schmnck sehenswert sei. Edith erklärte sich einverstanden und wußte die Frau Majorin zu überrede

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