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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 14 di 16
Data: 11.01.1903
Descrizione fisica: 16
„Ja. umere orrne Kranke wird den Tag nicht überleben ." „Aber es geht ihr ja besser, Doktor!" „Ja, das Bessersein vor dem Tode!" Verzweifelnd klang Leo Sertens Stimme: „Der Tod! Das kann nicht sein! Doktor, ich bitte Sie, gehen Sie nochmals zu ihr. Netten Sie mein Weib!" „Hier kann kein Wissen und keine Kunst mehr helfen, Herr Serien." „Sagen Sie das nicht, Doktor! Ich bin reich, ich will alles hingeben. Versuchen Sie alles, Doktor!" Dieser ergriff theilnahmsvoll die Hand des Unglücklichen

. „Was hat denn der Doktor mit Dir gesprochen?" frug sie ihn gleich. „Ach, wir sprachen über verschiedene Vorsichtsmaßregeln, die noch zu treffen sind. Aber er findet Dich wirklich bedeutend besser!" Sie schaute ihn an: „Was hast Du denn, Leo? Du bist ganz blaß/' „Ich? . . . Ach, ich habe eben beim Hinausgehen meinen kranken Arm an der Thüre angestoßen." Er kniete neben chr nieder und faßte ihre bleichen Finger: „Reden wir nicht von mir, meine liebe Käthe!" Sie sah ihm tief in die Augen und frug: „Hat der Doktor

das wirklich gesagt, Leo? Kannst Du es beschwören?" „Gewiß, ja, ich schwöre es Dir!" Er erhob sich, um seine Auf regung zu verbergen. „Nun, was ist's denn mit dem Frühstück?" versuchte er zu scherzen. „O, das habe ich bestellt, während Du draußen warst, aber erst für später, in einer Stunde ungefähr. Ich will so recht Hunger- Haben dafür. Ich habe mir feine Sachen bestellt. Und Rosen werden wir haben, Theerofen und Plutorosen in Massen. Ich habe alle bestellt, die da sind." „Du hast recht gethan, Käthe

," meinte er liebevoll. Auf einmal erhob sie sich: „Nein, Leo, Du brauchst nicht zu helfen, ich will allein bis zum Blumentische hingehen." Schwankend gelangte sie hin und sank erschöpft in den breiten, weichen Sessel. „Ich bin noch nicht ganz fest," flüsterte sie, „aber das wird schon wieder kommen. Komm, Leo, setz' Dich her zu mir, ganz nahe, daß wir intim plaudern können." Sie schauten sinnend hinaus in die herrliche Alpenlandschaft. „Wie schön ist es, Leo! All dieses Licht, dieses intensive Blau

: den blauen Himmel Italiens ahnt man hinter den Gletschern. Es ist eine Lust, das zusammen zu genießen, so Einer beim Andern, nicht wahr, Leo?" Sie sah ihn nicht an. Der Schmerz schnürte ihm die Kehle zusammen, als er „Ja" antwortete. Sie fuhr weiter: „Im nächsten Monat, wenn ich ganz gesund >ein werde, gehen wir nach Italien, Leo. Den Winter über bleiben wir an der neapolitanischen Küste, dann gehen wir nach Sicilien, wo wir unsere Flitterwochen verlebt haben. Das sind jetzt zwei Jahre. Erinnerst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 19.10.1935
Descrizione fisica: 16
Wer die Heimat so liebt . . . Nach 21jährigem Aufenthalt in Rußland ist der Kriegsgefangene Leo Kainz aus Gräbern-Prebl (Bezirk Wolfsberg) von Sehnsucht und Heimweh getrieben in seine Kärntner Heimat zurückgekehrt. Die Redaktion. Winter 1914 . . . Erster Kriegswinter . . . Schwere Kämpfe in Galizien. In den Karpathen. Am Dukla-Paß. Die Russen drängen immer werter vor . . . Weihnachten steht vor der Türe . . . „Weihnachten ist alles wieder daheim . . . So hat man es ihnen gesagt, so schrieben

es die Zeitun gen. Geglaubt hat es ohnedies niemand . . . Auch der Leo Kainz nicht. So wie jeder dickschädlige Kärntner ist auch er nicht leichgläubig gewesen. Und recht hat er gehabt, der Leo Kainz, saumäßig recht. Er feiert die Weihnachten mit sich allein. Nicht bei seinen Lieben. Nicht in seiner Heimat, in Kärnten. Er feiert Weihnachten — in Rußland. In Kriegsgefangenschaft. Ein Stück saftiges Brot ist der Weihnachtskuchen . . . Schicksal sagt sich Leo Kainz, kannst nichts machen. Was heuer

nicht ist. kann nächstes Jahr sein. Ja, was wär' denn das . . . Und damit tröstet er sich. Damit findet er sich ab. Weiß Gott, ja. Und wenn alles schief geht, denkt der Leo Kainz, kann man schließlich und endlich noch ein Jahr warten. Tut nichts. Ein Jahr auf oder ab spielt gar keine Rolle im menschlichen Leben, das in Kriegszeiten ohnedies nichts zählt. Bloß die Sehnsucht nach der Heimat, nach seinem Kärntnerland! . . . Das Heimweh nagt und zehrt in ihm und läßt ihn nicht zur Ruhe kommen . . . Aber er fügt

sich schließlich in die gegebenen Verhältnisse und — wartet. Leo Kainz wartet und hofft geduldig, wie ein kleines Kind das sich nach einem Spielzeug sehnt. So vergehen der Tage sehr viele. Es vergehen Wochen. Es vergehen Monate. Es vergehen Jahre. Jahre der Kriegsgefangenschaft zählen doppelt. Es sind Jahre verwarteter Hoffnungen, Jahre nagender Sehnsucht, Jahre grenzenlosen Heimwehs . . . Zweiundzwanzig Jahre zählt Leo Kainz, als ihn die Russen am Dukla-Paß liebevoll in ihre Mitte nehmen

, oder ist alles nur ein Traum gewesen? Leo Kainz erträgt und vergißt . . . Leo Kainz erträgt unmenschliche Strapazen und vergißt brenneride Peitschenhiebe, die lebenslängliche Runen in sein Herz eingravieren. Leo Kainz erträgt die hoffnungslose Einsamkeit des grauenvollen sibirischen Winters. Er ver gißt das Kommen und Gehen der Tage, der Wochen, der Monate, der Jahre . . . Nur eines vergißt Leo Kainz nicht — seine Heimat, sein Kärnten! . . . Die hohen Berge, die verträumten Seen, die schweigenden Wälder, die stillen

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Volksblatt
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Pagina 12 di 16
Data: 14.05.1902
Descrizione fisica: 16
2 Priester, 4 Ordensbrüder und 6 Franciscanerschwestern wetteifern. — Das Mittel alter weist seine Kinderkrenzzüge auf — eine mehr schwärmerische als glückliche That; aber zu einem wahr haft idealen und unvergleichlich segensreichen Unternehmen hat besonders Leo XIII. die kath. Kinder begeistert: i m Kindheit Jesn-Verein derU verlassensten und ärmsten Brüderchen und Schwesterchen draußen in der weiten Welt Hilfe und Rettung zu bringen. ^„Jch wünsche, dass alle christl. Kinder dem Kindheit Jesu^Verein

beitreten', sprach Leo XIII. und mehrere Hunderttausende sind der Ein ladung gefolgt. Das ist die dritte charakteristische Er scheinung der Missionsthätigkeit der kathol. Kirche unter Leo Xlll. Unter seinem Pontifioate haben die katholischen Kinder aus ihren Sparpfennigen r!und 70 Millionen Franks geopfert — für den Loskauf a!cmer Sclavenkinder, für Pflege und Unterricht verlassener, oder von den eigenen Eltern weggeworfenen Kleinen. ! Es wurden rund vier hundert Waisenhäuser gegründet^ 2500 Schulen

und 1 Pfennig, um sich etwasjObst zn kaufen, brachte den Pfennig der Lehrerin und gab sich mit dem Stücklein Brod zufrieden, bis es seinen Beitrag zum Kindheit Jesn- Verein geleistet hatte. Im Jahre ^1891 allein wurden aus den Almosen, der unter Leo Xlll. social geschulten Kinder 481.535 Kinder gerettet. ^ 4. Leo's Auge schaute im Geiste die Ketten armer Sclaven und sein Herz entbrannte in heiligem Unmuth gegen die Barbarei und in heißem Verlangen, die Ketten zu sprengen und diese jahrtansend alte

untergräbt, welche dem Bau seinen Halt verleihen, gefährdet den ganzen Bau. Voll Liebe zum wahren Wohle der menschlichen Gesellschaft hat darum Leo XIII. oft und oft in seinen Mahnschreiben an seine Kinder die Erhabenheit und Unverletzlichkeit der Autorität verkündet. „Jedermann unterwerfe sich der obrigkeitlichen Gewalt. — So wenig wir nämlich dem göttlichen Willen widerstreben dürfen, so wenig ist es gestattet, die recht mäßige Gewalt zu verachten, wer immer auch ihr Träger sein mag.' ^ Welch erhabene

der Gerechtigkeit^ sicher ruht, so ruft Leo den Gewalthabern mit dem Freimuth eines Propheten und Apostels zu: „Die Regierung soll eine gerechte sein, nicht herrisch über alles Recht hinaus, sondern väterlich, da ja auch Gottes Herrfchast über die Menschen ') Braüsberger 3. Kath. Ordmswesen im 19. Jahrh. S. 197. 2) Encykl. Immorwls Oei (Herder'sche Ausgabe H, 12). ») A. 'a. O. S. 10. eine höchst gerechte ist und mit väterlicher Güte verbunden; bethätigen soll sie sich aber zum Nutzen der Bürger, weil nur darum

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Pagina 16 di 16
Data: 22.05.1902
Descrizione fisica: 16
findet man beständig 1100—1200 Aussätzige, in deren Pflege 2 Priester, 4 Ordensbruder und 6 Franciscanerschwestern wetteifern. ') — Das Mittel alter weist seine Kinderkreuzzüge auf — eine mehr schwärmerische als glückliche That; aber zu einem wahr- haft idealen und unvergleichlich segensreichen Unternehmen hat besonders Leo XIII. die kath. Kinder begeistert: im Kindheit Jesu-Verein den verlassensten und ärmsten Brüderchen und Schwesterchen draußen in der weiten Welt Hilfe und Rettung zu bringen

. „Ich wünsche, dass alle christl. Kinder dem Kindheit Jesu-Verein beitreten', sprach Leo XIII. und mehrere Hunderttausende sind der Ein ladung gefolgt. Das ist die dritte charakteristische Er scheinung der Missionsthätigkeit der kathol. Kirche unter Leo XIII. Unter seinem Pontificate haben die katholischen Kinder aus ihren Sparpfennige« rund 70 Millionen Franks geopfert — für den Loskauf armer Sclavenkinder, für Pflege und Unterricht verlassener, oder von den eigenen Eltern weggeworfenen Kleinen. Es wurden

, dass Papst- und Kaisertreue nicht Raum im selben Herzen fänden; denn die Edlen, die hier glorreich fielen, giengen in den Tod mit der Parole auf den Lippen: Für Gott und Kaiser und Vaterland! — Doch davon will ich nicht weiter sprechen. Der sophistischen Behauptung stelle ich die Worte entgegen, welche Leo XIII. in seinem Testamente an die Menschheit vom 14. März dieses Jahres den treuen Katho liken als Richtschnur gegeben: „Die Kirche soll die Rechte des Staates an sich reißen

und auf das politische Gebiet über greifen? Aber die Kirche weiß und lehrt, dass ihr göttlicher Stifter befohlen, dem Kaiser zu geben, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist; die Kirche weiß und lehrt, dass Gott dadurch die unveränderliche und immerwährende Scheidung der beiden Gewalten, die beide in ihrer be treffenden Ordnung souverän sind — sanctioniert hat — an eine folgenreiche Unterscheidung, die großen Antheil der Entwicklung der christlichen Civilisation gehabt.' 6. Leo XIII. hat mit seinem tiefblickenden

: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben?) Wer mir nachfolgt, den Pfennig der Lehrerin und gab sich mit dem Stücklein! der wandelt nicht in Finsternis, fondem wird das Licht Brod zufrieden, bis es seinen Beitrag zum Kindheit Jesu- > des Lebens haben.' *) Dem Sohne Gottes, dem Heiland Verein geleistet hatte. Im Jahre 1891 allein wurden aus den Almosen der unter Leo XIII. social geschulten Kinder 481.535 Kinder gerettet. 4. Leo's Auge schaute im Geiste die Ketten armer Sclaven und sein Herz entbrannte in heiligem Unmuth

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 1 di 16
Data: 11.09.1931
Descrizione fisica: 16
werden, weil er in ihren Reihen kei nen Raum hätte und weil man ihn dort hin ausgestoßen hat. Denn Christus wollte brüderliche Liebe und nickt Klalfenkampf. Christus wollte ein Reich« der Gerechtigkeit und der Harmonie aller, aber nicht eine Bolsche wistenherde voll Haß u. Kampf. Er wollte die Gerechtigkeit, die Leo XIII. in seinem Rund schreiben gefordert hat". Eine Vertretertagung, in der u. a. Bundes rat Dr. Hemala und Verbandsobmann Pichler sprachen, beriet über die Organisationsfragen für die künftige Arbeit. Vier Uhr

erschienenen Vertreter des Hochw. Klerus, die Vertreter der Bruder- Vereine aus Tirol und Kärnten. Als erster bestieg Verbandsobmann Pichler aus Mörgl! das Rednerpult und führte in seinem trefflichen Referat über die Arbeiterenzyklika aus: „Der fel. Arbeiterpapst Leo XIII. erkannte vor 40 Jahren die Notwendigkeit eines Ar beitergesetzes, das heute noch so An wendung finden kann, wie damals. Wollen wir wieder aus den Wirren der Zeit herauskommen, müssen wir zu Leo zu rück- kehren. Der Arbeiter muß wissen

Gründungen in Oe sterreich ein. Die meisten Vereinsgründungen in Tirol fallen in das Jahr 1893. Nachdem die Kirche selbst diese Gründungen gesegnet und als Notwendig bezeichnet hat, ist es! heute wie damals Pflicht jedes Katholiken, sie moralisch und finanziell zu unter st äßen. Leo sprach schon damals von Hilfs- Und Sterbekassen. Und wenn wir heute solche besitzen und eine staatlich,e Arbeiterfürsorge erreicht haben, verdanken wir dies vor allem der Kirche. Hätte man Leos Ratschläge bes ser befolgt

, würden wir heute ganz anders da stehen und uns in einer besseren Lage befinden. Leo hat unzweideutig in der Zeit des absolute sten Liberalismus den Arbeitgebern und Ar beitnehmern jene Rechte und Pflichten vor Au gen gehalten, die allein den sozialen Frieden wahren können. Wenn heute Klassenhaß, Glaubens- «und Sittenlosigkeit an der Tages ordnung sind, dann ist daran schuld die Nicht beachtung der Enzyklika v>on Seiten eines gewissen Teiles der Menschheit. Und darum sind heute einige Staaten Europas! zufolge

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 05.03.1931
Descrizione fisica: 12
werden konnten, die Werkstätten, sowie die Iuwelenlaqer. Reben einer dieser Türen und Eingänge die an Kerkerzellen erinnerten, entdeckte Leo endlich zu seiner Freude auf einer Messtngplatte den Namen „Hagen' und sah hinter einem schmalen Tische einen kleinen, dürren, weißbartigen Mann sitzen, der mit einem dicken, vornehmen Türken sprach. Dies kleine, dürre Männchen konnte unmöglich Leos Onkel sein, den ihm sein Vater als einen wabren Hühnen geschil dert hatte. Leo wollte fragen, aber er konnte

. Dann erst war der Weg frei, aber hiebei war Leo das Mißgeschrck passiert, daß er von Heinz getrennt wurde — und so sebr er auch hin- und herlief: er fand ihn nicht! Ärgerlich darüber suchte er den Iuwe- lierladen seines Oheims, aber er schien in die falsche Gasse geraten zu sein, denn das Messingschild war nirgends zu entdecken. Eben wollte er nach einem der Basae- wächter ausschauen, als ein neues Schau spiel ihn fesselte. Lautes Geschrei, Pfeifen und Hunde gebell kam in der ziemlich engen Gasse näher

; dazwischen erklang ein Ruf, den er nicht sogleich verstand, der aber offenbar eine Warnung enthielt, da sich die Straße ganz plötzlich leerte. Eine Dame, welche die Straße über queren wollte, glitt auf dem schmutzigen, schlüpfrigen Pflaster aus und sank in die Knie; mit einem lauten Schrei sprang sie auf, lief ein paar Schritte und drückte sich ängstlich an einer der Säulen, welche die Arkaden stützten. Ob sie alt oder sung war. vermochte Leo nicht zu beurteilen, da sie jenen unförmlichen türkischen

Manrel trug, der ave Körperformen verhüllt. Doch glaubte er a's den raschen energischen Be wegungen schließen zu dürfen, daß sie in der Blüte der Jugend stand. Warum sie sich aber so ängstlich an die Säule preßte, vermochte er sich n'cht zu erklären. Er trat daher hinzu, um nach der Ur sache zu forschen: da vernahm er unter dem Schleier hervor eine ängstliche Stimme: „Kiöbek — o weh, der Hund!' Jetzt verstand Leo den lauten Warnungs ruf, der vom Ende der Straße her gellte: „Flieht, ihr Gläubigen

hätte, an welchem er seine Wut auslassen konnte. Mit eingezogenem Schwänze kam er näher, mit Augen, die wie rotglühende Kohlen glänzten, mit halboffenem' Maule, in dem weißer Schaum stand; als er ganz nahe war, vernahm Leo einen eigentüm- lichen heiseren Ton, halb Bellen, halb Heulen, der ihm durch Mark und Bein ging. „Herrgott, der Hund ist wirklich toll!' rief er. denn die Dogge trug alle Anzeichen der Tollwut an sich und schnappte nach rechts und links, um zu beißen. Beim Anblick des schreiend

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 18.03.1937
Descrizione fisica: 8
um 13. ds. wurde in die Gemischtwarenhand, ung des Josef Kammerlander in Gmünd, Gemeinde Ger los, durch Eindrücken einer Fensterscheibe und Ausbiegen einer Fenster- stange einzubrechen versucht. Der Täter der verscheucht wurde, ließ am Tatort einen Äuck- sack mit einer Taschenlampe zurück. Ein der Tat Verdächtiger wurde dem Gerichte einge liefert. Unangenehm berührt wandte sich Leo Bür ger um. „Aufdringlicher Mensch", murmelte er är- erlich vor sich hin. Thea hatte die Bemer- ung verstanden. Fest preßte

sie die Lippen zusammen und schwieg. Erst blieb sie still, dann griff sie in die Unterhaltung ein. Der alte Thomson, der die schöne Frau mit wohlgefälligem Blick betrachtet hatte, wurde bei ihren sachlichen Fragen, die sie in die Unterhaltung mit einwarf, aufmerksam. „Ranu", sagte er erstaunt, „Bürger, Sie haben ja eine tüchtige Braut, von ihr kön nen sogar wir noch etwas lernen . . ." Leo Bürger lächelte geschmeichelt. Er klopfte zärtlich auf den schlanken weißen Arm sei ner Braut, ein gequältes Lachen kam

dabei in ihr Gesicht. Das kalifornische Geschäft kam zustande. Der alte Thomson hatte sich verabschiedet. Leo Bürger war in guter Laune. „Wir wollen unseren Sieg etwas feiern", meinte er und bot seiner Braut den Arm. „Aber nicht hier, drüben im kleinen Saal, ja?" Sie nickte müde. Ach, es war ja auch alles so gleichgültig. Sie sah zu, wie er hastig und unmäßig den Champagner hinunter" stürzte. „Trink nicht so hastig", sagte sie schließ lich ehrlich besorgt. „Du könntest dir scha den." „Ich tue

, was mir paßt!" sagte er heftig und lauter als es sonst seine Art war. „Und dir will ich auch noch eins sagen: Wenn du glaubst, du müßtest mir nachspionieren, so suche dir einen anderen dafür aus, als diesen aufdringlichen Forscher!! Was denkt sich die Roman von Maria Oberiin Copyright Prometheus-Verlag Dr. Eichacker Es klopfte hart und heftig an Thea Korffs Kabine. Sie faß vor dem kleinen, fest eingelasse nen Toilettenspiegel und ries ein gleichgül tiges „Herein!" Auf der Schwelle stand Leo Bürger

. Er war im Frack. „Noch nicht fertig?", sagte er stirnrunzelnd. „Ich bitte dich, beeile dich doch. Die Zusam menkunft mit Thomson ist unerhört wich tig!" Thea Korff schloß den Gürtel um das Abendkleid aus bordeauxrotem Samt und hob die kleine Schleppe vom Boden auf. „Jetzt können wir gehen", sagte sie ruhig. Leo Bürger sah seine Braut an. Ein eitles Lächeln lag um seinen Mund. „Du siehst gut aus, Thea", sagte er dann freundlicher. „Aber blaß! Du solltest etwas Rot auslegen!" Thea Korff zuckte die Achseln

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Volksblatt
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Pagina 11 di 16
Data: 14.05.1902
Descrizione fisica: 16
Mitbruders in Christo linderte, sollte nach Gottes Rathschluss als Mann und Greis durch Wort und Bei spiel und That so vieles zur Linderung und Heilung socialen menschlichen Elends beitragen. Er sollte nach Gottes Plan der Samaritan werden für die an vielen Wunden todtkrank darniederliegende menschliche Gesellschaft; sollte linderndes Oel und stärkenden Wein in die socialen Wunden gießen. Der liebe kleine Samaritan dort auf der Straße zwischen Anagni und Carpineto sitzt heute als Papst Leo XIH

. als Jubelgreis auf des heiligen Petrus Thron. Leo XIII. — als barmherziger Samaritan der menschlichen Gesellschaft — sei der Gegen stand dieser Jubiläumsrede. Wollte man das sociale Wirken Leo XIII. auch nur einigermaßen ausführlich und nur halbwegs vollständig schildern, so wücden viele Stunden hierzu nicht genügen. Gestatten Sie darum gütigst, dass ich aus der reichen, fast unabsehbaren Wirksamkeit Leo XIII. zu Gunsten der menschlichen Gesellschaft nur einige Momente hervorhebe und sein edles Samaritanwerk

.'') Nach diesem Grundsatz prak tischer Lebensweisheit wollte Leo XIII. der leidenden Menschheit zu Hilfe kommen. Er wollte der weitab irren den Gesellschaft an erster Stelle das helle Licht der Wahr heit wiederbringen; denn: „klar und über allen Zweifel erhaben ist es' — so belehrte er die Bischöfe des Erd kreises^) — „dass die bürgerliche Gesellschaft keine sicheren Fundamente mehr hat, wenn sie nicht auf den ewigen Grundsätzen der Wahrheit und den unwandelbaren Ge setzen des Rechtes und der Gerechtigkeit ruht

.' Den ersten Blick der Sorge und Liebe wandte Leo XIII. der modernen Familie zu, um ihre Wunden zu heilen. Mit Recht; denn was für den steinernen Bau das Funda ment, das ist für die menschliche Gesellschaft die Familie. Sind die Fundamentalsteine ohne Kraft oder gar dem Zerbröckeln oder der Auflösung nahe, so muss über kurz oder lang der ganze Bau einstürzen — möchten seine Wände noch so herrlich mit Kunstwerken der Skulptur und Malerei ausgestattet sein — möchten noch so prächtige ') üssa! sur I'io6

hatte dem Staate 142 Bettler, 64Bewohner von Armenhäusern, 76 Verbrecher und eine große Zahl sittenloser Personen gebracht. Der öffentlichen Wohlthätig keit hatte diese 1 Familie 2,000.000 Mark gekostet. Die hohe Bedeutung der Familie für Wohl und Wehe der Gesellschaft hat der weitblickende Geist Leo XIII. klar durchschaut; in vielen seiner berühmten Mahnschreiben an die ganze Christenheit hat er die Welt immer und immer wieder darauf hingewiesen, dass die Familie glück lich und sicher nur auf 4 Säulen ruhen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Pagina 15 di 16
Data: 22.05.1902
Descrizione fisica: 16
Mitbruders in Christo linderte, sollte nach Gottes Rathschluss als Mann und Greis durch Wort und Bei spiel und That so vieles zur Linderung und Heilung socialen menschlichen Elends beitragen. Er sollte, nach Gottes Plan der Samaritan werden für die an vielen Wunden todtkrank darniederliegende menschliche Gesellschaft; sollte linderndes Oel und stärkenden Wein in die socialen Wunden gießen. Der liebe kleine Samaritan dort auf der Straße zwischen Anagni und Carpineto sitzt heute als Papst Leo XIII

. als Jubelgreis auf des heiligen Petrus Thron. Leo XIII. — als barmherziger Samaritan der menschlichen Gesellschaft — sei der Gegen stand dieser Jubiläumsrede. Wollte man das sociale Wirken Leo XIII. auch nur einigermaßen ausführlich und nur halbwegs vollständig schildern, so würden viele Stunden hierzu nicht genügen. Gestatten Sie darum gütigst, dass ich aus der reichen, fast unabsehbaren Wirksamkeit Leo XIII. zu Gunsten der menschlichen Gesellschaft nur einige Momente hervorhebe und sein edles Samaritanwerk

.'') Nach diesem Grundsatz prak tischer Lebensweisheit wollte Leo XIII. der leidenden Menschheit zu Hilfe kommen. Er wollte der weitab irren den Gesellschaft an erster Stelle das helle Licht der Wahr heit wiederbringen; denn: „klar und über allen Zweifel erhaben ist es' — so belehrte er die Bischöfe des Erd kreises) — „dass die bürgerliche Gesellschaft keine sicheren Fundamente mehr hat, wenn sie nicht auf den ewigen Grundsätzen der Wahrheit und den unwandelbaren Ge setzen des Rechtes und der Gerechtigkeit ruht

.' 1. Den ersten Blick der Sorge und Liebe wandte Leo XIII. der modernen Familie zu, um ihre Wunden zu heilen. Mit Recht; denn war für den steinernen Bau das Funda ment, das ist für die menschliche Gesellschaft die Familie. Sind die Fundamentalsteine ohne Kraft oder gar dem Zerbröckeln oder der Auflösung nahe, so muss über kurz oder lang der ganze Bau einstürzen — möchten seine Wände noch so herrlich mit Kunstwerken der Skulptur und Malerei ausgestattet sein — möchten noch so prächtige ') Essai

hatte demStaate 142Bettler,64Bewohner von Armenhäusern, 76 Verbrecher und eine große Zahl sittenloser Personen gebracht. Der öffentlichen Wohlthätig keit hatte diese 1 Familie 2,000.000 Mark gekostet. Die hohe Bedeutung der Familie für Wohl und Wehe der Gesellschaft hat der weitblickende Geist Leo XIII. klar durchschaut; in vielen seiner berühmten Mahnschreiben an die ganze Christenheit hat er die Welt immer und immer wieder darauf hingewiesen, dass die Familie glück lich und sicher nur auf 4 Säulen ruhen

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 8 di 16
Data: 12.01.1934
Descrizione fisica: 16
ist nun auch wieder besser und so konnte der Nest des Obstanser Berg heues nach Hause gebracht werden. Kaspar. Von Fanny Wibmer Pedit. And es kommt der Dreikönigsabenö. — Leo und Hieronymus sind schon fertig und warten beim Kronenwirt im leeren Noßstall, wo sonst immer die Marktfahrer einstellen. Sie sehen stattlich aus. Die Krone gibt Würde. And die roten Purpurmäntel aus der Mütter alten Wollunterröcken sind prächtig anzu schauen zwischen Dunkel und siehst mich nicht. Aber sonst schimpfen sie recht ungereimt, gar

haben. In der finsteren Weite sehen sie das fahle Gefunke schon wieder, wie es am Mohren auf- und abstiebt. Der Hieronymus ist ein einfältiges Bübe! und schlägt ein Kreuz. Der Leo hält seinen Sternstab fester und lauert. Necht kommt's ihm heute auch nicht vor. And warum der Michael so stumm öahintrot- tet? So redet er ihn einmal an: Michael, kannst den Neim?" Sin pfauchen ist die Ant wort. „Du bist ein Depp!" sagt König Bal thasar grimmig. And der Melchior fragt leise: „Was hat denn der Michael? Am End' ist er's gar

nicht!" „Hasenfuß!" ist die ganze Aufklärung, die ihm von Leo zuteil wird. Mit den Zweien, denkt sich Leo, werö' ich heute weiter keine Ehre aufheben. Der verrückte Mohrenkönig bleibt schon wieder abseits vom Weg steh'n, just beim letz ten Haus des Dorfes. Balthasar sagt zu sei nem getreuen Fürchterlein: „Bleib' steh'n da, bis ich komm, ich will schauen, was er macht." Der Hieronymus ist kein Held, aber Freun despflicht geht ihm über alles,- er bleibt vor Furcht und Kälte schlotternd stehen. Wie er so trippelt

, knirscht der Schnee unter seinen Fü ßen, alles Gezweig und die kahlen Baum äste sind voll Nauhreif. Der Leo schiebt sich die Krone zurück und stiert ins Dunkle. Eine warme pudöelhaube wäre ihm lieber, da im zugigen Hauseck, wo der scharfe Jochwind herpfeift. Anter einem Fenster, aus dem schwacher Lichtschein herausglost, lauert der Mohrenkönig herum. Leo schleicht ganz nahe an ihn heran und späht mit Luchsaugen, was der Michael da treibt,- er hält den Atem an. And nun geht ihm ein Licht auf. Der Moh

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 4 di 8
Data: 13.03.1920
Descrizione fisica: 8
Welte 4 »Ler Tiroler- Camstag. Km 13. Marz ISA tlebertretung der leichten Körperverletzung, Richard Sa» » Sanin aibt die 5)andanlegung an Leo Heidegger zu. t Daß !ch UM 4 Lire Zuviel zahles . I macht oberauch eine Art Notwehr geltend. Im übrigen ' mußte, darüber würde ich mich schließlich nicht IM und Biktor Andreaus des Aerbreqeus der !ttor,chiw ieistung angeklagt. . Die Tatgeschichte ist folgende: Im Hause des Kauf» ' Mannes Anton Heidegger in Margreid, wohnte die , Witwe Aloisia Sanm

mit ihren erwachsenen Ländern , Anna und Franz Sanin. Da der Cohn Lea dss Kauf mannes Heidegger sich zu Lichtmeß 1920 zu verehelichen ' und im väterlichen Hause zu wohnen gedachte, wurde ^ der Aloisia San.n am IS. August 1Sl9 ihre aus dret Zimmern, Küche und Keller bestehende Wohnung auf Martini IV19 gekündigt. Aloisia Sanin konnte bis zum Zluszugstermin keine neue Wohnung finden und zog nicht aus, obwohl Leo Heidegger unter Hinweis aus seine bevorstehende Derehelichung öfters hiezu drängte. Anfangs Dezember ISlS

erklärte sich Leo Heidegger tie reit, der Witwe Sanin eine Zweizimmerwohnung im L Stocke des väterlichen Hauses einzuräumen, stellte ober die Bedingung, daß Franz Sanin aus dem Hause müsse. Die Ursache hiezu lag darin, dah Franz Sani-,, der früher e.n guter Kamerad des Leo Heidegger war, viel mit den übelbeleumundeten Alfons San!n und Wiktor Andreaus verkehrte und weil Leo Heidegger mit Franz Sanin um Marlini 1919 in der Wohnungz. Qnqelegenheit eine Auseinandersetzung hatte, wobei Sa nin den Heid «gger

beschimpfte und die Aeuherung tat, «s sei ihm oleich, wenn er einen kalt mache. Daraufhin zog Franz Sanin zu seinem Onkel Peter Sanin. Kurz vor Weihnachten verlangte Leo Heidegger, daß die Wilwe Sanin ein Zimmer räume, was Witwe Sa» nin zu tun versprach, ober nicht einhielt. Drei Tage vor Neujahr forderte nun Leo Heidegger energisch die Ein haltung diese» Versprechens und am 7. Jänner I92V pellte er das Legehren, daß ihm auch das zweite Zim mer und der Keller Ur Verfügung gestellt werde, da Sanin

S—10 Minuten verlief? Franz Sawa mit s'ii'n Freunden d->n Keller und olle vier gingen durch den Hofraum der Strohe zu. Im selben Augenblicke kam i:eo Heidegger aus der väterlichen Wohnung über die westlich'« Stiege in den Hos herab. Franz Sanin bemerkte die», keh.^e in den Hof zurück und erwartete ihn nm F,ch der Stiege, um ihn in der Wohnungs- angelr?.enh?!t zur Rede zu stellen. Sanin sagt sebft. das; er zu Leo Heidegger in derart grobem Tone inroch, dab dieser sich bedrobt gesuhlt haben mag. und bald

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 13.08.1931
Descrizione fisica: 12
Kreuz und Halbmond Roman von Felix R a b o r. 80. Fortsetzung Als sie den Hof durchschritten, sah Leo von Hagen den Derwisch mit der zer schlagenen Nase am Tore sitzen; er trug jetzt wieder die Bettlerabzeichen. Dabei rief er: „Gott will es!' und gehorsam legten die Vorübergehenden ihre Gaben in die Kupferschale. Leo und Hassan gingen durch das Tor und versteckten sich in einem nahen Gäß- chen, um El Chadan zu beobachten. Nach dem die letzten Zuschauer das Tor pajstert hatten, erhob

sich dieser, steckte das er bettelte Geld zu sich und warf seine Bettlinsignien in einen Winkel. Dann schloß er das Tor von außen ab, steckte den Schlüssel in die Tasche und schritt stolz und selbstbewußt auf der Straße dahin, die hinab führte nach Stambul... Ohne ihn aus den Augen zu lassen, folgten ihm Leo und Hassan unauffällig in einiger Entfernung.' Der Derwisch sah sich nicht einmal um, sondern ging direkt seinem Ziele zu, wie ein Mensch, der diesen Weg schon hundert- und tausendmal ge macht

hat. Es war inzwischen Abend geworden. Die Sonne sank. Purpurgluten über- fluteten den Himmel, rauschten wie glühende Ströme in die Unendlichkeit hinaus und verblaßten am Horizont zu rosigen Wolken, welche von goldenen und violetten Bändern gesäumt waren. In Schönheit. Glanz und Pracht starb der Tag dahin und sein letzter Atemzug übergoß noch einmal die Stadt mit märchenhafter Schönheit. Dann verblaßten, erloschen die glühen den Farben und auf grauen Flügeln stieg die Dämmerung herab... Soviel Schönheit Leo eben

über- wunden und Leo und Hasian sahen, wie El Ehadan in dem ansehnlichen Gebäude einer Hafengasse verschwand. In der Gasse war es bereits dunkel und ein paar Laternen machten schüchterne Ver suche, ein wenig Helligkeit in diese ägyp tische Finsternis zu bringen, ohne daß ihnen das gelingen wollte. Doch hing glücklicherweise über dem Eingang eine kleine rote Laterne, bei deren schwachen Schein sie die Inschrift lesen könnten, die aus einem grünen Brette neben der Türe angebracht war. „El Dschennet!' las

Hassan halblaut. „Zum Paradiese!...' Dann pfiff er leise durch die Zälme und zog Leo mit sich fort. „Eine Opiumkneipe, vielleicht noch Schlim meres'. sagte er leise. „Ich war früher ein mal hier.... wollen wir wirklich ein- treten?' „Gewiß! — Zum ersten reizt es mich, einmal eine derartige Snelunke, in der die höchsten Genüsse des Morgenlandes an- geboten werden, zu betreten — und dann können wir vielleicht gerade eine Spur von Ibrahim und seiner Tochter entboten — Wenn wir gar den Derwisch im Opium

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 15.10.1931
Descrizione fisica: 8
, die kleinen Herzen setzten vor Erregung fast aus und die Tränen traten in die Augen, als die Geschichte mit dem 13. Schuß in Hofers Schläfe düster und wehmutsvoll schloß. Einer von den Jungen war unruhig geworden, er rückte auf seinen Sitz hin und her, während er den Lehrer gebannt anblickte; und als dieser geendet, da merkte er, daß der Knabe etwas auf der Seele habe, das aus ihm heraus wollte. „Nun Leo", fragte der Lehrer, „willst du etwas sagen?" Da schnellte der Junge auf und sprach glühenden Auges

: „So möcht ich einst für mein Vaterland auch sterben können". Zwei Jahrzente vergehen, der Weltkrieg kam über die Lande, ein furchtbarer Friede warf das deutsche Volk nieder. Die Franzosen besetzen das Rheinland. Deutschland muß Tribute zahlen: Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Schiffe, Nutztiere, Kohle, Maschinen und Gold; und immer neue Tributlasten, bis es nicht mehr kann. Da rücken im Winter 22/23 die Franzosen auch in das Ruhrgebiet ein. Leo, der Schüler von damals, hat seine Mittelschulstudien beendet

. Und deuscher Fimmel über Firnen stehn,- Mag St. Germain mit dem Vernichtungshiebe Die Heimat teilen — deutsche ^heimatliebe — Und deutsche Treue kann nicht in Brüche gehen ! Dies war Leo Schlageter, einer von den vielen Hunderttausenden, die der Kampf um die deutsche Erde in den letzten 17 Jahren hinweg ge nommen hat. Er ist einer, in dem der heilige Opfermut besonders hell aufleuchtete, jener Opfermut, den das Beispiel Tirols und das Vorbild Andreas Hofers in ihm entzündet hatte. Inzwischen

, wenn sie uns den Zutritt zum Grabmale Dr. Josef Noldins verwehren, so ist das wohl der stärkste Beweis, wie sehr die Fremdherrschaft in Tirol die anfeuernde Kraft fürchtet, die noch von den Resten des Helden von Salurn ausgeht. Vergeblicher Aberwitz! Unser und des ganzen deutschen Volkes ist er, so wie Andreas Hofer und Leo Schlageter .... Seit 13 Jahren ist das Land Tirol auseinandergerisfen. Seit 13 Jahren türmt sich Haß auf zwischen dem deutschen und italienischen Volke, genährt von den faschistischen Zwingherren

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 12.03.1931
Descrizione fisica: 12
seinen Herrlichkeiten zu umschließen schien, und sagte: „Schau, das ist für die Zukunft dein Reich! Das mußt du dir erobern! Und wenn du klug bist, wirst du hier herrschen, wie ich — als ein König! Denn wer hier mit Kraft regiert, dem gehorcht die Welt!...' Der Wagen truq sie hinab zum Goldenen Horn, über die Galatabrücke und hinauf nach Pera. Leo wiederholte nachdenklich die Worte: „Wer hier mit Kraft regiert, dein gehorcht die Welt!' Fünftes Kapitel. Zu Haufe im Orient. Das Haus Herrn von Hägens in Peca

, sondern auch Behaglichkeit und Gemütlich keit in den gastlichen Räumen des Hauses zu verbreiten. Leo fühlte sich sofort heimisch. Gr wurde mit Herzlichkeit und Liebe ausgenommen, wie ein Sohn des Hauses, dem man, die Hand mit deutscher Ehrlichkeit drückend, sagt: „Hier bist du zu Hause! Hier ist deine Heimat!' Als er das Privatzimmer seines Onkels betrat, stieß er einen Ruf freudiaer Über raschung aus. Da hingen am Ehrenplatz Bilder aus der Heimat, da grüßten aus lorbeergrünen Rischen die Marworbüsten Goetbes

und Schillers, deren Werke in prächtigen Einbänden den Bücherschrank stillten; da fanden sich eine Menne von Büchern über Kunst, Industrie, Technik, Handel und Gewerbe. Und da wußte Leo: in diesem Hause webte und webte Heimatgeist. Herr von Hanen bestärkte diese Meinung noch, als er ihm saate: „Wenn ich müde und abnesvannt aus meinen Kontoren -der erschövft non meinen Orientreisen zurück komme. flüchte ich mich in mein Haus, in dieses Zimmer wo ich im innigen Verkehr mit den Geistesheroen Deutschlands

wieder funa werde...' Sie lebten sich zum Mahle. Herr von Hagen füllte d>e Gläker mit aoldfunkelnden Rebenblnt. stieß mit Leo an und sagte: . Laß uns deine Ankunst mit einem outen Trünke feiern. Es ist Rebenblut, das edelste aus dem Heimatlande. gereift auf den rheinischen Beroen: es lebe di' Heimat!... Sie wurden sich in der ersten Stunde des Beisammenseins aut, stiblten sich eins, da das Blut der aleichen Raste, derselben Abnen in ibren Adern stoß, liebten sich wie Vater und Sohn. Leo erzählte

von den Seinen, pries be geistert die Heimat, Ihre arünen Wälder und ihre reichen Auen, den staHen Rheig- strom und stine rebenreichen Höhen, das alte heilige Köln... Dem asten Herrn wurden dabei die A' 0 -N feu«stt und <*t drückte Leo immer wieder die Hand: „Was bin ich stolz auf dich, auf die Heimat, auf unser Geschlecht! ... Jetzt glaubst du wohl den Deinen lerne zu lein, und doch bist du ihnen nah... wende dich um und die Heimat ist bei dir!' Leo tat es und stieß einen Freuden ruf aus — auf dem Pfeilertische

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Volksblatt
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Pagina 3 di 24
Data: 04.03.1903
Descrizione fisica: 24
und in der Türkei, im Orient, wie in Amerika und Asien für die Katholiken besser ge ordnete Zustände wieder herzustellen. Um die Lage der Christen in Heidenländern zu erleichtern, trat Leo XIII. in direkten Verkehr mit den Herrschern von Persien, Japan, China, Marokko und vieler anderer Länder und stellte die katholische Hierarchie wieder her durch Errichtung neuer Bischofssitze. „Licht vom Himmel' nennt ihn besonders der schwarze Erd teil Afrika mit seinen unglücklichen Sklaven. Leo XIII. gründete

entsetzlicher Sklaverei preisgegeben war. „Licht vom Himmel' nennen ihn die Orientalen. Um die orientalische Kirche auszuzeichnen, hat Leo XIII. am 11. Dezember 1880 den Patriarchen Hassoun zum Kardinal ernannt, nachdem seit mehr als dreihundert Jahren kein Orientale mehr mit dem Purpur bekleidet gewesen. Um einen tüchtigen Klerus dem Orient zu geben, gründete Leo XIII. das armenische und griechisch- or ientalische Kollegium in Rom und setzte, um die Vereinigung der getrennten Orientalen mit Rom anzubahnen

, eine eigene Kommission von Kardinälen ein. Seit langer Zeit ist Leo XIII. wieder der erste Papst, der schon zu wiederholten Malen die Freude erlebte, daß mehrere Tausend Orientalen zur katholischen Kirche zurückkehrten. „Licht vom Himmel' nennt Leo XIII. das arbeitende Volk; denn die Sorge für das Wohl nnd Weh der arbeitenden Klassen, die Versöhnung der Armen mit den Reichen auf dem Boden christlicher Liebe, dies alles beschäftiget den heiligen Vater seit Beginn seiner Regierung in hervorragendster Weise

. Am 15. Mai 1891. erschien seine weltberühmte Enzyklika über die Arbeiterfrage, in welcher er in wunderbarer, begeisternder und überzeugender Sprache die Mittel zur Lösung der sozialen Frage zeigt. Durch dieses Meisterwerk verdiente sich Leo XIII. mit Recht den schönen Titel eines Arbeiterpapstes. Durch seine tatkräftige Aktion wurden in allen Ländern Arbeitervereine gegründet, um so das arbeitende Volk einerseits aus den Krallen der irreligiösen Sozialdemokraten zu retten, anderseits um den ungerechten

Übergriffen der Arbeitgeber die Spitze abzubrechen. Hätte Leo XIII. nichts anderes getan, als dies, so verdiente er schon mit goldenen Lettern in den Annalen des 19. und 20. Jahrhunderts eingetragen zu werden als „der große Arbeiterpapst'. „Licht vom Himmel' nennt ihn die heutige Gesell schaft. Schon alsbald nach seiner Erhebung auf den päpstlichen Stuhl trat Leo XIII. mit seiner bedeutungsvollen Enziklika „Inseru- tadils äs! eonsiüo' vor die gespannte Welt und bezeichnet derselben freimütig die Übel

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 05.03.1903
Descrizione fisica: 8
Seite 2. Nr. 28. Donnerstag, „Brixener Chrvni k.' 5, März 1903. Tahrg. XVI. Himmel — sein Pontifikat eine Leuchte Kr die menschliche Gesellschaft. - 1. Licht brachte Leo XIII. vor allem in die moderne Familie. Und mit Recht! Groß ist die Bedeutung der Familie, größer denn je: heute! Was für den steinernen Bau das Fundament, das feste, starke, tiefe Fundament ist, das ist für die menschliche Gesellschaft die Familie; sind die Grundquadern ohne Kraft und am Zerbröckeln, über kurz oder lang

wird der ganze Bau ein stürzen, mögen noch so prächtige Säulen tragen fein schützend Dach. Gerade so in der Gesell schaft. Sind ihre Fundamentalsteine, die Familien ohne innere Lebenskraft und Lebenssaft, so nützt der Gesellschaft nichts all der Fortschritt in Kunst und Wissenschaft, nichts all die Errungenschaften der modernen Kultur. Denn innerlich fault's, es frißt am Mark des Staates. „Die Familie um schließt,' wie Leo XIII. sagt, „die Keime des Staatswesens; von dem Gedeihen der Familie

über die Heiligkeit der Ehe und der schirmend seine Hand ausbreitet über die Familie und das ist — unser Jubelpapst Leo XIII. — Während in sturmbewegten Tagen die Feinde der Kirche zu rütteln suchten am Heiligtum der Ehe, da sehen wir drinnen im Vatikan einen Greis knien vor dem Bilde des Gekreuzigten und wir sehen ihn schreiben die Worte: üivinas saxi6Qti3,s' und der Papst entwirft in dieser Enzyklika ein wunderschönes Bild der christlichen Ehe, voll Hoheit und Kraft, einer Ehe, die, zur Würde eines Sakramentes

erhoben, Christi mystische Ehe mit der Kirche sinnbildet, einer Ehe, die sich aufbaut auf dem starken Säulenpaar der Einheit und Unanflösbarkeit, einer Ehe, die die hehre Aufgabe hat, Himmelsbürger heranzuziehen. Leo XIII. der Genius der modernen Familie! 2. Licht war Leo XIII. auch jenen Aermsten unter den Armen, die nichts wissen vom Glück des Glaubens, den armen Heiden und Irr gläubig e n. Es gibt keinen Erdteil, kein größeres Eiland, wohin Leo XIII. nicht seine tüchtigsten Missionäre gesendet

hätte. Und wozu? Um die Segnungen der christlichen Kultur allen Völkern zu bringen. Und wozu? Mummars kis, czui in tönedris st in uindra mortis ssäent« (Luk. 1, 79), um das Licht der Wahrheit jenen zu bringen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen. Und wozu? „^6 äiriZeriÄvs xeäss evrur» in viarn paeis', um in jene friedeleeren Herzen den Frieden hineinzusenken, den die Welt nicht geben kann; um ihre Schritte hinzulenken auf den Pfad des Friedens. Großartig hat sich unter Leo XIII

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 26.02.1878
Descrizione fisica: 6
und Mancini lebhast bekämpft wurde, hat in der Praxis durch die selben Männer als Minister die loyalste Interpretation erfahren. - - Me die Freunde des neuen Papstes versichern, wird Leo XIII. seine Aufmerksamkeit mehr den kirchlichen, als politischen Fragen zuwenden. Der Papst gilt nicht nur als vorzüglicher Kenner der theologischen Wissen schaften, er hat sich auch während seines 32jährigen Wirkens als Bischof von Perugia mit besonderein Eifer dem Studium der lateinischen Poesie und der etruski- schen

Archäologie hingegeben. Er spricht geläufig französisch und ein wenig deutsch. Nach seinen Bezie hungen zu den Behörden der expäpstlichen Stadt Pe rugia zu schließen, wird Leo XII I. der königlichen gierung gegenüber fest in der Sache aber versöhnlich in der Form auftreten. Die radikalen Italiener ziehen diesen Modus vor, denn einem Papste, der mehr ent gegenkommend sich zeigen würde, müßte Italien gleich falls Concessionen machen. Der neue Papst erfreut sich der kraftigsten Gesundheit. Seine Lebensweise

Ein vernehmen in ein bedenkliches Schwanken gebracht hat. Trotz der Drohungen des russischen Armeekommcindo's disponiren die russischen Friedensunterhändler zn man cherlei Concessionen, um nur den Friedensvertrag so rasch als möglich unter Dach und Fach zu bringen. Der neu gewählte Papst hat, wie bekannt, den Namen Leo angenommen und zwar als der dreizehnte dieses Namens in der Reihe der Päpste. Die Wahl des Namens hat bei den Päpsten gewöhnlich eine vorbildliche Bedeutung

, indem sie da durch auf jene unter ihren Vorgängern hindeuten, die sie sich in der Regierung der Kirche besonders zum Muster nehmen und deren Grundsätze sie befolgen wol len. In dieser Beziehung erscheint die Wahl des Na mens Leo allerdings bedeutungsvoll , denn mehr als einer von den früheren Päpsten dieses Namens hat sich in wichtigen Zeitepochen durch energisches Eintreten für die politische Machtstellung und für die weltlichen Ansprüche des Papstthums hervorgethan. Leo I. (440—461) mit dem Beinamen der Große, ebenso hervorragend

als Kirchenlehrer wie als Kirchen fürst, war der erste Papst, der den Grundsatz des Pri mats des römischen Bischofsstuhls über die gesammte Kirche aussprach und sich von, Kaiser Valentinian III. die Macht verleihen ließ, die Bischöfe des römischen Reiches nach Rom vorzuladen und sie durch die welt liche Gewalt zum Gehorsam zum zwingen. Leo I. war e« ferner, der durch den überwältigenden Eindruck Um dem Conclave auf eine feierliche und ungewöhnliche Weise eine tiefe'Verehrung an den Tag zu legen, wurde Graf

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Lienzer Zeitung
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Pagina 26 di 32
Data: 01.04.1911
Descrizione fisica: 32
und wieder etwas von preußischem Gardeoffizier — nun, wir zerbre chen uns nicht weiter die Köpfe darüber! Die Hauptsache war, daß Leo allgemein als smarter Kerl galt, und zwar, weil er in bestimmten Zwischenräumen für alle ohne Ausnahme tüch tig etwas drcufgehen ließ. Das Traktieren oder Trieten, wie man's drüben kurzweg nennt, war dann eine wütende Passion bei ihm. Er schien dabei ein förmliches System zuhaben. Viel leicht auch gehörte er zu den Menschen, die man mit dem schönen Namen

Quartalssäufer zu belegen Pflegt. Obwohl es dann nicht beim Trinken allein blieb; denn da unten gibt's nicht bloß Trinkbuden, sondern auch Spielhöllen und Tingeltangel aller Art — Gott sei's geklagt? Leo hob das Geld auf der Post in der Stadt vierteljährlich ab und brachte dann auch seinen dreimonatlichen Verdienst als Hirte mit, den man dort zurücklegen kann, da diese Leute die Verpflegung frei und sonst gar keine Ausgaben haben. Auf diese Weise hatte er jedesmal, wenn er auf der Bildfläche erschien

, «in hübsches Stück Geld in der Tasche. Wenn dann Leo vor feinem Hotel vom Pferde gestiegen var, sprach sich's rasch herum, und alle seine Bekannten — und las waren fast all«, die dort als Taugenichtse herumlungerten! — tauchten auf, wie die Hunde, die einen guten Braten riechen. Zr zällie die Häupter seiner Lieben, und wenn ausnahmsweise ?iner fehlte, wurde er mit Hallo herbeigehe lt. Da konnte man Gestalten sehen! Baumlange, verwegene Kerle im Schlapphut znd Lederanzug, denen ein Menschenleben

auch gerauft und gerungen; aber Leo warf ,eden, der sich an ihn heranwagte, was übrigens selten vorkam, )a alle wußten, daß er der stärkste war. Bis dann einer nach dem andern, von Alkohol und Müdigkeit überwältigt, niedersank und ein großartiges Schnarchkonzert anhub. Leo wurde von vier Kellnern — denn er war ein gewaltiger blonder Hüne — in ein besonderes Zimmer getragen, wo er seinen Rausch ausschlief. Nach dem Erwachen beglich er die ganze Zeche, vorauf er, ohne sich umzublicken, mit leerem Beutel erst

in trau- cigem Schritt und dann in flottem Galopp wieder zu seinen fried lichen Tieren zurückritt. Dieser melancholische Augenblick war eines Abends auch wieder einmal gekommen. 5 ch begleitete Leo ein Stück, da ich damals n jener Gegend einen schwunghaften Konservenhandel betrieb. Er sprach kein Wort. Nur ein bitterer Zug um seinen Mund ieß den Ekel erkennen, den er im ^ nnersten über die wüsten Tage, bie hinter ihm lagen, zu empfinden schien. Da hörten wir plötzlich aus einer Seitengasse

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 06.08.1931
Descrizione fisica: 12
geschlossen, die Fen- ster hochgezogen, zwei Wächter saßen ihr gegenüber — und dann ging es in raschem Laufe nach Stambul zurück, um die Un glückliche wieder in ihr goldenes G?fäng- nis zu sperren. — Leo von Hagen war es nicht gelungen, in der Nähe des Wagens zu kommen und Marikka wenigstens einen erm nternden Blick zuzuwerfen: so erfuhr sie nicht, daß jemand trotz des Mißlingens dieses Planes um sie besorgt war, daß Leo von Hagen auf neue Mittel zu ihrer Rettung sann. — Der Zwischenfall schien bald

vergessen zu sein; das heitere Leben nahin seinen Fortgang, bis der Oberaufs?!''- d - kaiier- lichen Harems das Zeichen zur Rückkehr gab. — Dann flog wieder diese junge, blühende Amknonenschar an Leo v. Hagen vorüber, Schleier wehten, Diamanten blitzten, schöne Augen strahlten, rote Lip pen lachten — und vorbei war der Feen zauber. ersunken die glühende Fata Mor- gana des Orients. — Leo, den nichts mehr an den „Süßen Wallern' rurückbielt, bestieg einen Damp fer und fuhr nach der Stadt zurück

handeln. Das sind die Mewlewichs im Kloster der tanzenden Derwische. Vielleicht finden wir dort El Chadan. Der Tag wäre eben günstig, da die Derwische heute ihren Tanz halten.' „Dann gehen wir unbedingt hin,' sagte Leo. „Darf ich euch begleiten?' fragte Milowan. „Auf keinen Fall', entgegnete Leo. vu hast heute deinen Unglückstag und würdest uns alles verderben. Auch könnte der Derwisch bei deinem Anblicke Verdacht schöpfen. Besser ist es, wenn du uns den selben genau beschreibst.' Das tat

denn auch Milowan sehr aus- führlich und Leo und Hassan machten sich ungesäumt auf den Weg. Da Hassan givilkleider trug und Leo einen breit- randigen Schlapphut tief in die Stime zog, durften sie hoffen, nicht erkannt zu werden. Nahe der russischen Botschaft lag das durch ein Eisengitter abgeschlossene Kloster der „Tanzenden'. Sie durchquerten einen mit Marmorplatten gedeckten Hof und kamen zu einem Pavillon, der einen großen, von einer doppelten Galerie um gebenen Saal enthielt; auf dieser Galerie befanden

besucher einzuschätzen, um zu berechnen, wie viele Piaster die heutige Vorstellung wohl seiner Kasse eintragen würde. — „Der erste Akt mit dem großen Gebet ist vorüber,' sagte Hassan zu Leo. „Nun beginnt sofort der eigentliche Tanz. In der Tat begann sogleich die „Bor- stellung'. Gegen dreißig Derwische kamen aus einer Türe, stellten sich zur Rechten ihres Scheichs auf und blieben hier mit auf der Brust gekreuzten Armen in einer Reihe stehen. Darauf trat der erste Der- wisch zwei Schritte

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 31.03.1937
Descrizione fisica: 6
die Frau. Sie erschrak bis in innerste Herz. „Was ist denn los, Leo?" Wie eine kalte, eisige Hand packte es sie beim Anblick des Mannes. Unterdessen hatte der Arzt den Ohnmäch tigen untersucht, ein Mittel verschrieben und war gegangen. „Möchtest du noch etwas?" Leo Bürger griff nach der Hand der Frau. „Unser Junge . . ." stammelte er. . . die „Titanic" . . . untergegangen . . ." „Was?" Helles Entsetzen stand im Blick der Frau, die jetzt nicht mehr die elegante Weltdame war, sondern ganz Mutter

i. Pass., 29. März. Auf dem Kohlhof am Mörreberg vermehrte dieser Tage eine Kuh den Viehstand des Alois Oettl gleich um drei weibliche Kälber. Alle drei Kälber sind lebensfähig. ften wußte man nicht, die Namen waren noch nicht bekannt ... sie müsse sich gedul den. Mit gesenktem Kopf kam sie hinüber. Der Mann sah ihr entgegen. „Unser Junge", schluchzte sie. „My Leo- dear . . ." „Wir wollen hoffen .. .", sagte der Mann still, um sie zu trösten, „daß er unter den Geretteten . . Er konnte den Satz

nicht beenden. Zu deutlich fühlte er, daß das alles nicht stimmte, daß Leo ertrunken war wie die anderen 1600! Er fühlte das ganz deutlich, und zum erstenmal feit Jahrzehn ten kam ihm ein Gedanke an die göttliche Vergeltung, an die Hilflosigkeit des Men schen einem stärkeren Willen gegenüber. Ruhelos ging Mary Bürger auf und ab. Das sorgfältig geordnete Haar hatte sich verwirrt, der tiefe Schmerz und die quä lende Unruhe ließen sie älter und mütter licher erscheinen als sie sonst war. „Ich fahre

tern der noch immer schönen Frau, im Haar glänzte ein Brillantdiadem. Sie riß den Schmuck aus den Haaren und warf den Mantel ab. »Ist Ihr Gatte schon lange herzleidend?" «Herzleidend? Keine Ahnung?" sagte sie erschrocken. „Neben der Ohnmacht macht mir das Herz Sorge", sagte der Arzt leise. „Ihr Gatte wird sich unbedingt erholen müssen . . ." Sie nickte. Es war keine gute, keine glückliche Ehe gewesen, die Leo Bürger sen. und Mary Bürger geführt hatten. Die Frau heiratete den strebsamen, ener

gischen Kaufmann seines schnell angewach senen Reichtums und seiner Gutmütigkeit wegen, seine leidenschaftliche Liebe erstarb alsbald an dem kühlen und oberflächlichen Wesen der Frau. Das einzige Band war der Sohn gewesen, allerdings auch der heftige Streitpunkt. Leo Bürger hatte sich trotz seines deutlich beton ten Amerikanismus immer noch ein gut Teil deutschen Wesens in das treibende, hetzende Jankeeleben gerettet und sah mit Schmerz, daß aus seinem einzigen Jungen nichts an deres als ein eleganter

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