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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 05.03.1931
Descrizione fisica: 12
werden konnten, die Werkstätten, sowie die Iuwelenlaqer. Reben einer dieser Türen und Eingänge die an Kerkerzellen erinnerten, entdeckte Leo endlich zu seiner Freude auf einer Messtngplatte den Namen „Hagen' und sah hinter einem schmalen Tische einen kleinen, dürren, weißbartigen Mann sitzen, der mit einem dicken, vornehmen Türken sprach. Dies kleine, dürre Männchen konnte unmöglich Leos Onkel sein, den ihm sein Vater als einen wabren Hühnen geschil dert hatte. Leo wollte fragen, aber er konnte

. Dann erst war der Weg frei, aber hiebei war Leo das Mißgeschrck passiert, daß er von Heinz getrennt wurde — und so sebr er auch hin- und herlief: er fand ihn nicht! Ärgerlich darüber suchte er den Iuwe- lierladen seines Oheims, aber er schien in die falsche Gasse geraten zu sein, denn das Messingschild war nirgends zu entdecken. Eben wollte er nach einem der Basae- wächter ausschauen, als ein neues Schau spiel ihn fesselte. Lautes Geschrei, Pfeifen und Hunde gebell kam in der ziemlich engen Gasse näher

; dazwischen erklang ein Ruf, den er nicht sogleich verstand, der aber offenbar eine Warnung enthielt, da sich die Straße ganz plötzlich leerte. Eine Dame, welche die Straße über queren wollte, glitt auf dem schmutzigen, schlüpfrigen Pflaster aus und sank in die Knie; mit einem lauten Schrei sprang sie auf, lief ein paar Schritte und drückte sich ängstlich an einer der Säulen, welche die Arkaden stützten. Ob sie alt oder sung war. vermochte Leo nicht zu beurteilen, da sie jenen unförmlichen türkischen

Manrel trug, der ave Körperformen verhüllt. Doch glaubte er a's den raschen energischen Be wegungen schließen zu dürfen, daß sie in der Blüte der Jugend stand. Warum sie sich aber so ängstlich an die Säule preßte, vermochte er sich n'cht zu erklären. Er trat daher hinzu, um nach der Ur sache zu forschen: da vernahm er unter dem Schleier hervor eine ängstliche Stimme: „Kiöbek — o weh, der Hund!' Jetzt verstand Leo den lauten Warnungs ruf, der vom Ende der Straße her gellte: „Flieht, ihr Gläubigen

hätte, an welchem er seine Wut auslassen konnte. Mit eingezogenem Schwänze kam er näher, mit Augen, die wie rotglühende Kohlen glänzten, mit halboffenem' Maule, in dem weißer Schaum stand; als er ganz nahe war, vernahm Leo einen eigentüm- lichen heiseren Ton, halb Bellen, halb Heulen, der ihm durch Mark und Bein ging. „Herrgott, der Hund ist wirklich toll!' rief er. denn die Dogge trug alle Anzeichen der Tollwut an sich und schnappte nach rechts und links, um zu beißen. Beim Anblick des schreiend

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Lienzer Zeitung
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Pagina 26 di 32
Data: 01.04.1911
Descrizione fisica: 32
und wieder etwas von preußischem Gardeoffizier — nun, wir zerbre chen uns nicht weiter die Köpfe darüber! Die Hauptsache war, daß Leo allgemein als smarter Kerl galt, und zwar, weil er in bestimmten Zwischenräumen für alle ohne Ausnahme tüch tig etwas drcufgehen ließ. Das Traktieren oder Trieten, wie man's drüben kurzweg nennt, war dann eine wütende Passion bei ihm. Er schien dabei ein förmliches System zuhaben. Viel leicht auch gehörte er zu den Menschen, die man mit dem schönen Namen

Quartalssäufer zu belegen Pflegt. Obwohl es dann nicht beim Trinken allein blieb; denn da unten gibt's nicht bloß Trinkbuden, sondern auch Spielhöllen und Tingeltangel aller Art — Gott sei's geklagt? Leo hob das Geld auf der Post in der Stadt vierteljährlich ab und brachte dann auch seinen dreimonatlichen Verdienst als Hirte mit, den man dort zurücklegen kann, da diese Leute die Verpflegung frei und sonst gar keine Ausgaben haben. Auf diese Weise hatte er jedesmal, wenn er auf der Bildfläche erschien

, «in hübsches Stück Geld in der Tasche. Wenn dann Leo vor feinem Hotel vom Pferde gestiegen var, sprach sich's rasch herum, und alle seine Bekannten — und las waren fast all«, die dort als Taugenichtse herumlungerten! — tauchten auf, wie die Hunde, die einen guten Braten riechen. Zr zällie die Häupter seiner Lieben, und wenn ausnahmsweise ?iner fehlte, wurde er mit Hallo herbeigehe lt. Da konnte man Gestalten sehen! Baumlange, verwegene Kerle im Schlapphut znd Lederanzug, denen ein Menschenleben

auch gerauft und gerungen; aber Leo warf ,eden, der sich an ihn heranwagte, was übrigens selten vorkam, )a alle wußten, daß er der stärkste war. Bis dann einer nach dem andern, von Alkohol und Müdigkeit überwältigt, niedersank und ein großartiges Schnarchkonzert anhub. Leo wurde von vier Kellnern — denn er war ein gewaltiger blonder Hüne — in ein besonderes Zimmer getragen, wo er seinen Rausch ausschlief. Nach dem Erwachen beglich er die ganze Zeche, vorauf er, ohne sich umzublicken, mit leerem Beutel erst

in trau- cigem Schritt und dann in flottem Galopp wieder zu seinen fried lichen Tieren zurückritt. Dieser melancholische Augenblick war eines Abends auch wieder einmal gekommen. 5 ch begleitete Leo ein Stück, da ich damals n jener Gegend einen schwunghaften Konservenhandel betrieb. Er sprach kein Wort. Nur ein bitterer Zug um seinen Mund ieß den Ekel erkennen, den er im ^ nnersten über die wüsten Tage, bie hinter ihm lagen, zu empfinden schien. Da hörten wir plötzlich aus einer Seitengasse

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Lienzer Zeitung
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Pagina 27 di 32
Data: 01.04.1911
Descrizione fisica: 32
, eine alte Negerin, die einen ausge- ichneten Hammelbraten auftischte, und dann kam — Amanta. Ja, war denn das auch ?uanita? ?ch traute kaum meinen ugen. Dieses prächtige, frische Mädchen, schlank und munter ?ie eine Gazelle, mit zartbräunlichem Gesicht und lachenden Äenen, es sah so ganz anders aus, als jenes abgehärmte, geduckte ?esen in der Gasse! Leo weidete sich eine Weile schmunzelnd an meinem Staunen .ick sagte, als sie hinausgegangen war, mit strahlender Miene: „Nicht wahr, sie hat sich großartig

mir gern das n Zimmer firr die Nacht zur Verfügung. Ich nahm das freundliche Anerbieten gern an, und Leo zeigte «ich als ein liebenswürdiger Wirt von angenehmen Manieren Md tüchtiger Bildung, als ein Mann, der viel gesehen und gehört 'Lite. Nach dem Abendessen zündete er sich eine Pfeife an, stellte für mich sehr gute Zigarren auf den Tisch, und wir plauderten eo« allem möglichen, wobei Iuanita aufmerksam zuhörte. Als Leo sie bat, d-'ch ein Liedchen zu singen, erhob sie sich ohne Zö- ^ m und erschien

darauf wieder mit einer Gitarre in der Hand. „Das Ding gehört der alten Babette,' flüsterte mir Leo zu. zAber sie ist eine Stümperin darauf gegen Juanita.' Die Kleine stimmte das Instrument und sang, während sie ch anmutig begleitete, ein eigentümlich schwermütig klingendes ied in einer mir unbekannten Sprache. Es klang wie aus einer !?rnen, fremden Welt, wie eine jener eintönigen, rührenden klagen, wie man sie bei den Naturvölkern hört. „Das war schön, aber so traurig', sagte Leo, als sie geendet

. Sie schloß mit nem tollen Wirbel und ließ sich dann auf einen Sessel fallen. Leo sprang erschrocken auf und eilte zu ihr. .Um Gottes willen, du hast dich zu sehr angestrengt, Juanita! . dir schlecht geworden?' „Rein, nein,' lachte sie. „Ich fühle mich im Gegenteil fehr wohl.' Und sie schlang einen Arm um seinen Hals, gab ihm einen Kuß auf die sonnenverbrannte Wange und eilte hinaus. Leo setzte sich glückselig wieder zu mir. Nach dem, was ich jetzt gehört und gesehen, konnte ich es ihm nicht verdenken

hergemacht. Da kam Juanita herein. Sie betrachtete kopfschüttelnd die halbgeleerte Whiskyflasche und sah Leo ernst an. „Mein Herr,' sagte sie zu mir, „es ist im Nebenzimmer alles für Sie bereit gemacht. Wünsche eine angenehme Ruhe?' Darauf ergriff sie rasch die Flasche und sprang lachend hinaus. Leo blickte ihr wohlwollend nach und wandte sich dann ver gnügt zu mir. „Haha! Sehen Sie, sie ist meine resolute Er zieherin zur Mäßigkeit! Ich habe nämlich hier einmal einen schweren Rückfall in die Krallen

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 27.12.1936
Descrizione fisica: 8
Die verbotene Che àes Aaìsers Leo V!. jrone auf den Kops und sprach auch selbst die Wor te, die zu einer religiösen Eheschließung gehörten; wenig später fand er auch einen Priester, der die Zeremonie nochmals wiederholte. Jetzt machte Patriarch Nikolas seine Drohung wahr. Während noch die anderen Patriarchen und Delegaten des Papstes nach Byzanz unterwegs waren, um über die Kirche zu beraten, sprach Ni kolas die Exkommunikation aus. Leo der Philo soph unternahm es jetzt, eine eigene Kirche zu bauen

und sie mit einem Priester auszustatten, der ihm ergeben war, doch inzwischen waren die De legaten des Papstes in Byzanz angelangt. Da in damaliger Zeit der Machtkampf zwischen dem Bi schof in Roma und seinem Rivalen in Byzanz noch nicht beendet war. beeilten sich die Abgesandten des Papstes, die verbotene vierte Ehe des Kaisers Leo für gültig und in Anbetracht der besonderen Umstände auch für notwendig zu erklären, und m aller Form wurde der Kaiserin Zoe und ihrem kleinen Sohn, dem späteren Kaiser Konstantin

Porphyregenetis gehuldigt. Nikolas der Mystiker wurde vom Kaiser seines Amtes enthoben und aus dem Reiche verbannt. Immerhin konnte der Kaiser jetzt keinen Priester finden, der ihn in einer Kirche geduldet hätte. Der Kaiser hatte nur insofern Glück, als der verjagte Patriarch sich in seiner Verbannung sehr unglück lich fühlte und dem Kaiser später ein Friedensan gebot unterbreitete. Leo der Philosoph zögerte nicht, es sofort anzunehmen. Darauf kam Nikolas wieder nach Byzanz zurück, sein inzwischen ernann ter

Nachfolger wurde wieder abgesetzt, und die vierte Ebe wurde stillschweigend geduldet. Allerdings kam später noch eine Gelegenheit für den Patriarchen, seinem Standpunkt erneut zur Geltung zu verhelfen. Hatte der Kaiser iein Ehren wort gebrochen, so brach der Patriarch das seine, als Leo VI. im Jahre 912 gestorben war. Nikolas der Mystiker verbündete sich mit der zoe-seindli- chen Partei am Kaiserhofe und erreichte, daß Zoe davongejagt wurde. Kaum war aber ihr und Kai ser Leos Sohn Konstantin

herangewachsen, als er seinerseits den Kaiserthron usurpierte und seine Mutter aus dem Exil zuriihnlen ließ. Die Kirche zeigte sich dann klug genug, den Fall nicht neuer lich aufzurühren. zumal der „Sünder', Kaiser Leo schon lange tot war. Es gibt nichts Neues unter der Sonne! Eine Krise, die in ihren Voraussetzungen auf fallend viel Aehnlichkeit mit der englischen Königs krise hat, erschütterte vor rund IlM Jahren das byzantinische Reich. Damals saß Kaiser Leo VI., der den Beinamen „der Philosoph' trug

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 06.07.1889
Descrizione fisica: 8
und Schaffen und Leben Vertrauen setzen, mögen jene, welche von diesen Dingen ein Verständniß Haben, daraus ersehen, daß die schwierige Frage des sogenannten Tischtitels oder des Nachweises von genügendem Lebens unterhalt sür die Priester vom hl. Vater Papst Leo XUI. durch Dispens von demselben in allen den Fällen, in welchen in letzter Zeit nachgesucht worden ist, gnä digst gelöst worden ist. Ebenso, wurde sür solche, welche von ihren Bischöfen aus dem Diözesanverband entlassen, oder excardinirt worden

fertig gestellt, welcher demnächst Mitte Juli schon erscheinen St. Walentin, der Wanderbischof von Rätieu. Eine gesckicktliüe Erzkklrmg von Joh. Steck. (45. Fortsetzung.) Nach dem Examen führten ihn die zwei begleitenden Bischöfe zu Leo, dessen Hand er kniend küßte. Nun begann die hl. Messe, welche der Papst laS und Valentin 'ut ihm. Valentin betete zu seiner Linken mit den übrigen das Stufengebet. Während aber Leo den ^!iar hinaufstieg, führten die zwei Bischöfe den zu Weihenden in eine Kapelle

, wo er den Rauchmantel ablegte und sich mit den Sandalien, dem Brustkreuz, ^r herabhangenden Stola, der Tnnizella, Dalmatika, dem Meßgewand und dem Manipel kleidete, um mit bem Papst die Messe zu feiern. Nach der Epistel begann Weihe. Valentin wurde von den zwei Bischösen oenl vor dem Altar sitzenden Leo vorgeführt und vernahm ihm die Pflichten deS bischöflichen Amtes in den Worten: „Der Bischof muß richten, erklären, heiligen, Leihen, opfern, taufen, firmen.' Hierauf ermähnte Leo alle Umstehenden mit ihm zu ^ten

, dak der Allmächtige Gott dem zum bischöflichen «mte Erwählten auch seine Gnade dazu reichlich mit teilen wolle — warauf Leo und die zwei Bischöfe niederknieten und die Allerheiligen-Litanei beteten, an deren Schluß dem Neugewählten, Segnung, Heiligung und Weihuug von Gott erfleht und ertheilt wurde, während Valentin auf seinem Angesicht liegend in Demuth sich selbst vernichtete und sür Liebe und Glauben in Jesus Christus und für die Rettung un sterblicher Seelen den Act der vollkommenen Hingabe

vollbrachte. Nach der Litanei legte Leo ohne etwas zu sprechen, das Evangeliumbuch auf Schultern und Nacken Valentins, um, anzuzeigen, daß deyl Bischof die Last deS apostol. Predigtamtes in Wort und That aufliege. Dann folgte die wesentliche Handlung der Bischofsweihe. Leo und die zwei Bischöfe berührten mit beiden Händen das Haupt Valentins und sprachen: „Empfange den heil. Geist!' woraus ein Weihegebet und das „Vem ereawr Spiritus' verrichtet wurde. Aber sosort geschah die Salbung mit heiligem Chrisma

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Maiser Wochenblatt
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Pagina 4 di 14
Data: 28.05.1904
Descrizione fisica: 14
!' - „Es ist doch gelungen'?' rief Hammer atemlos. . Müssig schüttelte den Kopf. Als aber Hammer Miene machte, sich dem Ufer hastig zuzuwenden, rief er: „Da kommen sie schon!' Die vier Schiffer hatten Bahren herbeige schafft, und so nahte sich ein erbarmungs würdiger Zug dem Hause: auf der ersten Bahre lag die triefende Leiche Ecciles, auf der zweiten der tote Knabe. Leo Bergheim wankte laut weinend vorauf. Als er Julius sah, umarmte er ihn wei nend und schluchzte: „Ich habe alles verloren! Dank, daß Du gekommen

!' , Er öffnete das Prunkzimmer'.des Hauses und sagte: 7 • • „Legt meine Cccile dort auf das Sofa, Felix aber auf die Chaiselongue!' Die rohen, aberFgntmütigen Schifferslente sagten: „Auf die kostbaren Möbel'?' Leo erwiderte: - „Für meine liebe» Toten ist nichtSJu kost bar!' Hammer konnte bei dem Anblick der noch im Tode so schönen -Frau, des herzigen Knaben sich nicht enthalten, sich an die Wand zu lehnen und Tränen zu vergießen, denn es war ein grausiger Anblick, die trie fenden Leichen

die Männer und sende Müssig nach einen: Be- erdigttngs-Jnstitute vornehmer. Art! Ordne alles, Julius, ich selbst bin keines Gedankens fähig!' Haminer gab jedem Schiffer ein Zehn markstück; dankend und mit betrübte» Mienen gingen die Männer. Julius mußte sich auf Sittbühl einquartieren und alles überivachen.- Leo ging wie ein Autömat hin und her. Er saß- ohne Speise und ohne Trank bei der Toten. ' Endlich war das Begrälmis überstanden. Sein Kontor hatte Leö-'uoch nicht wieder be sucht. Als Julius davon

sprach, antwortete er, die Hand an die Stirn legend: „Ja so, ich inuß ja leben.'' Er ging. auch, , kam aber—bald wieder.' Julius widmete sich ganz den: Freunde. Als dieser nun sich in den Rest der Folly setzte, der stehen geblieben war, sagte Julius: „Leo, das geht nicht! Die Strompolizei verlangt Absperrung und' Sicherung des Ufers.'. - . „Ja so!' Am nächsten Tage sagte er: „Um eines bitte ich Dich, Freund,'::::::::: meinen letzten Willen auf!' „Leo,-ich hoffe —!' „Hoffe nichts! Hoffnung täuscht

! Denn eh' man es begriff, verschollen ivar's, ver gessen!' Die letzten Worte murmelte er nur noch. Auch das war geschehen. 7 , „Leo,' sagte da Hammer, „triff Anord^ unngen für das Geschäft, laß uns reisen!' „Wohin'?' weisen, daß ein den: Wiesen-Champignon. ähnlicher Pilz, der Knollenblätterschwamm, vorkommt, der stark giftig ist, sich von: Champignon aber durch den an: Gründe knollig verdickten Stil, das Fehlen des wür zigen Geruches und die Farbe der Lamellen unterscheidet; während diese nämlich beim Champignon

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Brixener Chronik
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Pagina 1 di 8
Data: 10.03.1903
Descrizione fisica: 8
und alle Honoratioren bei. Nachdem der greise DberHirte am bischöflichen Thron ange langt war, hielt ?. Thomas a Villan. 0. Og.p. die begeisternde Festpredigt, in welcher er unter dem Motto aus Leoli. 44.: I^auäsiims virum Aloriosum („Laßt uns loben den ruhmvollen Mann!') den hl. Vater Leo XM. schilderte in seinem erfolgreichen Wirken zum Segen für die Kirche und zur Bewunderung auch der nicht katholischen Welt. Er Moß mit dem Gelöbnis: In aetsrnum /juxtaKornam! („Ewig bei Rom!') Während des PontifikalaMts. brachte

. Nichtklein ist in Brixen undUmgebung die Zahl jener, welche ein- oder mehreremale das Glück ge- Feo xiil. m Mund der Gegner. Daß man auf die milde Stimme Leo XIII. auch hört, wo man in ihm nicht den Stellvertreter Christi steht, zeigt ein Blick auf die Presse. — Es möge uns gestattet sein, einige Preßstimmen aus anderen Lagern anzuführen Der Londoner „Daily Telegraph', ein großes und einflußreiches protestantisches Blatt, hat zum 93. Geburtstag des Papstes geschrieben: „Seitdem, der Stuhl Petri

an die Stelle des römischen KaiserthronS getreten ist, hat noch kein Ereignis in der Geschichte des Papsttums mehr d e Sympathie und die Achtung der Menschen verdient als dieses. Kein Papst hat größeren 'Einfluß gehabt. Als Leo XIII. den päpst lichen Stuhl bestieg, haben manche vorausgesagt, Joachim Pecci werde der letzte Papst sein. Er war aber im Gegenteil dazu bestimmt, das Papsttum aufs neue zu befestigen; und das Jubiläum, das er heute feiert, stellt einen Triumph geistigerKraft dar, wie man ihn kaum

je gekannt hat. Heutzutage ist der Papst in Wahrheit die väterlichste und verehrteste Gestalt, die existiert: der Dekan dex Welt. Die ganze Atmosphäre feiner Persönlichkeit ist Friede gewesen. Man kann von ihm sagen: Er hat keinen einziqen Konflikt verschärst: Ja, man darf sagen: Leo XIII. hat den beruhigendsten und friedlichsten Ein fluß ausgeübt auf den Glauben und die Meinungen seiner Zeit; er hat sich die persönliche Achtung der Gutgesinnten aller Konfessionen erworben wie kein Papst

sind, doch Fortschritte gemacht und die Schärfe im Kampf gemildert haben.' Das offiziöse Organ der preußischen Re gierung in Berlin, die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung', schrieb am 19. Februar: „Morgen sind 25 Jahre verflossen, seit Leo XIII. den päpstlichen Thron bestiegen hat, um als Oberhaupt der katholischen Kirche seine hohe Mission zu erfüllen. Nur sehr wenigen Päpsten ist ein solches Jubiläum Seschieden ge wesen und die katholische Christenheit der ganzen Welt begeht den morgigen Tag mit Recht

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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 8
Data: 08.09.1896
Descrizione fisica: 8
. Fragmente', der vornehmlich deshalb ausgeschlossen wurde, weil er den Socialistensührer Schuhmeier in eine vertrauliche Seetionsberathung eingeführt hatte und in seinem Blatte immer offener antikatholischen Tendenzen huldigt.) Onginal-Correspondenzen. ASdruS unlerer OÄa.'Correlpondenzen nur mit Ouellenangabe Mattet. Salzburg, 3. September. (Festabend des akademischen Leo-Vereines, Inns bruck.) Im Anschlüsse an den IV. allgemeinen österreichischen Katholikentag in Salzburg feierte auch der akademische

Leo-Verein aus Innsbruck am 2. September im „Römischen Kaiser' einen Festabend. Es hatten sich dazu auch zahl reiche Vertreter seines Verbandsvereines, des aka- demischenGörres-VereinesMünchen eingesunden, um den zweiten Verbandstag mög lichst feierlich—zu begehen. Leider wurde der Saal zu klein, um all die Erschienenen zu fassen. wieder gutmüthige Person, deren Haupt zwei mächtige schwarze Kopftuchflügel nach der „Soiz- buager' Tracht zierten, Gegenstand des lebhaftesten Interesses wurde

, der einem nach der langen Regenzeit so wonnig scheinen wochte. Eine ziemliche Anzahl der Theilnehmer Als Gäste gaben dem Vereine die Ehre: Prälat Dr. Schindler, erster Vicepräsident des Katholiken tages, die Abgeordneten Dr. v. Riccabona, Dr. v. Guggenberg und Klotz; ferner Universitäts- pröfessor Dr. Biederlack, Pfarrer Deckert, Propst Mitterer, Canonicus Wörnhör, Präses Mehler, Graf D' Avernas, Graf Form, Professor Pasch :c. (Üanä. msä. Kichmayr, Vorstand des Leo- Vereines, eröffnete mit begeisterten Worten

zu bleiben. Freudigen Widerhall fanden die Worte, des Prälaten Dr. Schindler, der als Generalsecretär der Leo-Gesellschaft die engen Beziehungen zwischen Leo-Gesellschaft und Leo- Verein, resp. Görres-Gesellschaft und Görres- .Vereinbetönte und die Mitglieder zu reger wissen^ schaftlicher Thätigkeit ausforderte. Die herzlichsten Grüße des Verbandsvereines übermittelte der Vorstand des akademischen Görres--Vereines, eanä. MI. Göttler, der auf das Wachsen^ der beiden Vereine und die Ausbreitung ihrer Idee

am Congress angemeldet. Aus Canada in Amerika z. B. wird Se. Eminenz Msgr. Begin, Erzbischos von Cire und Verweser der Diöeese Quebec, mit zwei an deren Bischöfen nach Trient kommen, wo sich auch der Richter am Obersten Gerichtshofe Herr Dr. Routhier und der Publicist Tardivel, Director der „1a Vsritö' von Quebec, sich einfinden werden- Von Frankreich aus werden der hochw. ?. Octave der Abt von Befsore, Graf de Mun, Leo Harmes Vicomte Hugues und andere angesehene Persön- begab sich zunächst in die Kirche

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 16.08.1879
Descrizione fisica: 6
der Durchfüh rung derselben für die Türkei hinzuweisen. Die Thronrede conftatirt das englisch-franzö sische Ein'erständniß bezüglich Egyptens. Die Grieche frage blieb unerwähnt. NerjÄieäene«. (?ie Tagesordnung Papst Leo's.) Leo Xlll. steht nm 5 Uhr Morgens auf und gönnt seinem Kammer diener zur Noih, ihm beim Ankleiden behilflich zn sein und das Gemach in der Eile zu reinigen. Sein Arsch» stück besteht in einer Tasse Milchlhee und einer Sem mel oder einem jener in Rom üblichen Kasfeegebäcke, maritossi

genannt. Nach abgeräumtem Thee enlfernt sich der Äedienle nnd wird vor 11 Uhr nicht wieder gerufen. Leo Xlll. arbeitet während dieser Zeit c-hns Unterbrechung nnd gewährt außer seinem Bruder, der sein ständiger Mitarbeiter, Niemanden Zutritt. Es koiiinit initnnter vor. daß hohe Würdenträger in ge schäftlichen Angelegenheiten abgewiesen werden. Um 11 Uhr entfernt sich Leo XIII., indem er die Thüre des Gemaches eigenhändig verschließt und den Schlüssel zu sich nimmt. Der Lakai empfängt die Weisungen

zum Mittagsinidiß. welcher Punkt 12 Uhr eingenommen wird. Tie Stnnde bis dahin füllt Leo XIII. in ver schiedener 'Weise aus. Sind wichtige Staatsgeschäfte zu erledige», so verfügt er sich entweder selbst in das Secrelariat oder er bestellt den Minister iu die päpst liche Kanzlei. Ein andermal besichtigt er die ihrer Vollendung entgegengehenden Loggien oder promenirt in Begleitung einiger Intimen, die sich zur Aufwar tung gemeldet, in den EorridorS und Galerien deS xi»Qo llvbilc. Nur selten und in ganz

besonderen Fällen wird Audienz gewährt — ein AclnS, dem sich Leo Xlll. mit ausrichtigem Widerstreben unlerzieht. Manchmal nnternimmt Seine Heiligkeit in dieser hei ßen Tageszeit eine ErhotungSsahrt iu den schaltigen Palmengängen der vaiitanijchen Gärlen. Punkt l2 Uhr wird zum Mittagslisch gebeten. Die Hauptmahlzeit hält Leo Xlll. nicht des Mittags. ;son- der» am Abend. Der Papst speist in der Regel allein und nur selten in Gesellschaft feines Vrnder-5. Ein ladungen finden niemals statt. Leo Xlll

. ist eine äußerst nüchterne Natur und seine ganze Lebensweise, nament lich aber seine Tischgewohnheiten contrastiren vortreff lich mit jenen seines Vorgängers. Leo Xlll. ist ein Rigorist, der sich selbst kasteit und er speist frugal, weil ihm kein Genie Selbstzweck ist. Keine Blumen, . keine goldenen Leuchter und auch keine fröhlichen Ge»

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 20.04.1892
Descrizione fisica: 8
schöner zu werden. Wien, 12. April. (Leo-Gesellschaft). DaS Direktorium der L?o-G.'sellschaft richtete im Namen der Gesellschaft'an den berühmten Archäologen und Kata kombenforscher, Jva de Rossi, in Rom, gelegentlich der Feiet seines 70. GeburtStageseine lateinische BeglückwünschungS- adresse. Dieselbe wird in künstlerisch vollendeter Ausstattung von dem UniversitätZprosessor und Mitgliede der Leo-Gcsellschaft, Dr. Wilh. Nmmann, dem Ge feierten in Rom am 20. April, am Tage der Geburts tagsfeier dsS

Gelehrten, überreicht werden. DaS von der Leo-Gesellschaft herausgegebene „Oesterreichische Lit teraturblatt,',das den Bedürfnissen nach einer alle Wissen schaften berücksichtigenden christlichen und österreichischen Litteraturzeitung entgegenkommt, fiadet erfreulichen An klang im Ju- und Auslande; ebenso hat die 1. Gra- tiSgabe der Gesellschaft Duhr'S Radetzkybriefe allgemein befriedigt und der Leo-Gesellschaft eine namhafte Zahl neuer Mitglieds und Teilnehmer zugeführt. Die Zahl der Förderer

, Mitglieder und Teilnehmer der Leo- Gesellschaft beträgt gegenwärtig 500, dazu kommen die der Zweiggefellschast für Tirol und Vorarlberg unge hörigen Mitglieder und Theilnehmer, deren Zahl eine beträchtliche zu werden verspricht. Es wurde beschlossen^ solchen Theilnehmern, welche einen jährlichen Beitrag von 5 fl. und darüber leisten, die Vortheile der wirk lichen Mitglieder in Bezug auf die von der Leo-Gesell- schaft herausgegebenen Bücher und Schriften zuzuordnen. Die General-Versammlung der Leo

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 15.04.1893
Descrizione fisica: 8
erlitten beide Theile große Verluste. T'ie Gefangenen wurden er schossen. Die Eisenbahnen befinden sich in den Händen der Insurgenten. Zum Schutze des nationalen Eigen thums ' wurden weitere Staatstruppen entsendet.' Korrespondenzen. > Sterzing. (Conserenzanzeige.) Donnerstag, den 27. April, wird um 2 Uhr Nachmittags im Gast haus zum „Stöckl' eine Lehrer- und Katechetenconferenz abgehalten^ werden.;^! Wien, 8. April. (Leo - Gesellschaft). Se. Heiligkeit Papst Leo XIU. hatte die Gnade, die Huldigung

der ! Leo-Gesellschaft zu seinem Bischofsjubiläum durch ein Dankfchreiben des Staatssekretärs Kardinal Rampolla Mdtwlls zu erwidern. Anläßlich 7eiW Audienz des Vizepräsidenten: der-Leo-Gesellschast, des Herrn Feld- bischofs Dr. Belopotoczky, erkundigte sich Se. Heiligkeit überaus theilnehmend über den Stand der Gesellschaft und über die von ihr zunächst in Angriff genommenen Arbeiten, sprach lebhaft seine Befriedigung über die Gründung und die Fortschritte derselben aus, ermuthiqte zu unverdrossener

Arbeit und Ausdauer und spendete allen Mitgliedern und Teilnehmern der Gesellschaft seinen apostolischen Segen. Se. Majestät Kaiser Franz Joseph geruhte der Leo- Gesellschaft zur Förderung ihrer Zwecke eine Spende von iun«1 fl. zu gewähren. In einer zur Erstattung desu schuldigen Dankes erbetenen Audienz hatten der Präsident nnd der Vizepräsident der Gesellschaft die Ehre, das Jahrbuch für ! 892 sammt einem Exemplar zder lateinischen Gedichte Rettenbacher's in Prachteinband Sr. Majestät dem Kaiser

zu überreichen, höchstwelcher sich hiebei angelegentlich Bericht erstatten ließ über die Ausbreitung und die wissenschaftlichen Beurebungen der Gesellschaft und seinem Wunsche für ihr ferneres Ge deihen huldreich Ausdruck gab.— Eine weitere Spende von 2-'M> fl für einen besonderen wissenschaftlich m Zweck dankt die Leo-Gesellschaft einem hohen Gönner, der seinen Namen nicht genannt wissen will. Em Freund der christlichen Wissenschaft widmete ein Stipendium von !50 fl, Graf Ferdinand Knefstein in Rom

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Bozner Nachrichten
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Pagina 4 di 8
Data: 05.12.1922
Descrizione fisica: 8
verboten.) Avalises Ehe. 5 Roman von Erich Eben st ein. ' (15. Fortsetzung.) „Sie wissen nur, daß du hier bist ... auf mei nen Wunsch und daß, wie immer du dir auch dein I Leben hier einrichten willst, es im Einverständnis mit mir geschieht. In Karolinenruhe sagte ich, du habest ein Telegramm bekommen, das dich an das Krankenbett deiner Mutter rief. Du bist also gedeckt liach allen Seiten hin.' /,Jch danke dir, Leo! Du bist sehr gut...' »Ich will doch dein Freund sein, nicht dein — Feind. Da mußte

ich dir doch nach außen hin deine Wege ebnen helfen. Eine Frau, die ihrem Manne davonlief, könnte ja die Rolle nicht spielen, die du so sehr ersehnst.' - Adal^e schwieg. Etwas in seiner ganzen Art befreyÄete sie, weil sie es noch nicht klar faßte. . - ^.>,)Hast du mich noch lieb, Leo?' fragte sie plötzlich. „Gewiß! Freunde müssen einander doch lieb haben! Sonst wären sie ja gar keine Freunde!' c Es klang freundlich, aber Zurückhaltend. >,Leo..Sie sah ihn an. Und plötzlich zuckte ein Funke in ihren dunklen Augen

, nicht wahr?' „Leo!? Du willst... die ganze Wohnung liegt dann zwischen uns... wir sind dadurch ja völlig... getrennt!' Der Funke in ihren Augen war er loschen. Ganz erschrocken sah sie ihn an. „Bist du mir dann ...doch böse?' „Aber Kind, welch ein Närrchen bist du!' Er strich ihr freundlich über das Haar. „Das. mußt du doch begreifen, daß ich nicht jeden Abend bis Mitter nacht öder noch länger aufbleiben kann, wenn du Gäste hast, nachdem ich den ganzen Tag gearbeitet habe! Arbeitsmemchen brauchen Schlaf

Begriff und immer so viel nette, vornehme Leute...! Sind ein Glück?- pilZ, Gottulan!' . Solche und ähnliche Bemerkungen wurden Leo oft gemacht. Wenn er sie lachend Adalise, erzählte, sah sie ihn forschend von der Seite an: „Nun uno du? Bist du nicht stolz darauf?' . Dann lächelte er seltsam. ... „Aber gewiß, . Adalise! Und die Hauptsache für mich ist: Es macht dich froh und glücklich!' „Ja. Nur freilich auch oft ein bißchen muke, weißt du! Manchmal kommt fast zuviel zusammen. Wenn ich frühmorgens

' gründlich Vertrieben wu^!^ ^ „Ja^ natürlich, wie es... . w a r. ^ - - gens gerade-davon sprechen, Leo: Wie steht -^. mit deiner Mühle? Neulich wurde darüber ^

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Brixener Chronik
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Pagina 9 di 12
Data: 05.06.1902
Descrizione fisica: 12
der katholischen Arbeiterbewegung geboten und die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf sich gelenkt. Aber nicht bloß, um die Werbetrommel zu rühren, -sind so viele Vereine hieher gekommen, sondern auch, um sich aufs neue zu ermutigen für die wichtige Aufgabe der katholischen Arbeitervereine. Noch ein weiterer Punkt bestimmt mich, die 'Festrede zu einer Erklärung des Arbeitervereins- Programms zu benutzen. Die Einladung kündet an, daß diese Festversammlung zur Huldigung für den Jubelpapst Leo XIII. dienen

soll. Und wahrlich, ein Arbeiterfest ist so recht geeignet zu einer solchen Huldigung. Es ist ja wahr, daß Leo XIII. auf verschiedenen Gebieten Hervor ragendes zur Ehre und zum Nutzen der katho lischen Kirche geleistet hat: er hat die theologische Wissenschaft gefördert; er hat den Missionen, fpeziell im Orient, seine Aufmerksamkeit zuge wendet; er hat seine Rundschreiben an Fürsten And Regierungen gerichtet und machtvoll einge griffen in die Zeitereignisse; er hat verschiedene Andachten neu belebt

und die verfolgten Orden und religiösen Genossenschaften geschützt; dies und anderes mehr. Aber ich weiß keinen Titel, -der mit solcher Vorliebe und mit so viel Berechti gung vor allen anderen Ehrentiteln dem Papst Leo XIII. gegeben wird, als den Titel: „Arbeiterpapst.' Die Arbeiter sind augenscheinlich ein Gegenstand besonderer Fürsorge und die Lösung der Arbeiterfrage ist eine Herzensange legenheit des großen Papstes. Das weiß auch Mer, der einmal bei einer Audienz dem Papst vorgestellt worden ist als Präses

einmal annehmen, dann müssen wir auch die Folgerung für die heutige Arbeiterwelt ziehen: auch für diese muß die Arbeit zur Grundlage bürgerlicher Ehre und Freiheit werden. Es muß sich der Arbeiterstand anfügen den bisherigen Ständen. Und in diesem Sinn ist das Wort des Papstes Leo XIII. zu verstehen: „Das 20. Jahrhundert gehört den Arbeitern', d. h. der Lösung der Arbeiterfrage, der Lösung der Frage, wie die Arbeiter zu den Rechten und Ehren eines eigentlichen Standes kommen. Freilich wird die Lösung

der Frage Jahrzehnte dauern, wie die Bildung des Zunftwesens und des Gewerbe standes im Mittelalter Jahrzehnte gedauert hat. Aber es wird nicht weniger tief eingreifen als die damalige Bildung im Mittelalter. Leo XIII. spricht sich über diese Angelegenheit aus mit den Worten: „In der heutigen Zeit ist es nicht möglich, das alte Jnnungswesen aufzufrischen. Aber es ist notwendig, die Arbeiter zu vereinigen, und dazu sind das erste Mittel die Arbeiter vereine.' — „Jeder, der nicht die höchsten Güter

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 08.04.1908
Descrizione fisica: 16
hlawek die Rede des Abg. Pernerstorfer mit dem Ausruf: „Tolstoi ist ein alter Tepp!'. Pernerstorfer wandte sich zu Bieloh- lawek und fragte ihn, ob er sich gut überlegt habe, was er sagte, worauf Bielohlawek erwi derte: „Gewiß! Ich übernehme die Verantwor tung dafür. Sie können das meinetwegen fett drucken.' Dieser aus dec Höhe christlichsozialer Bildung flehende Ausspruch beschimpft den greisen russi schen Denker und Religionsphllosophen Leo Tolstoi, dessen Werke in der ganzen Welt verehrt

wir einen Auszug aus dem! treffenden Artikel der „N. Fr. Presse' folgen: „Leo Tolstoi ist im österreichischen Abgeord netenhause ein „alter Tepp'' und ein „Trottel' genannt worden. Wenn der nahezu achtzigjährige die ganze Stadt. Dadurch wurde die Jsel gewalt sam an den Schloßberg gedrängt und bildete^ bei Amet einen See. Das Wasser soll nach einer weiteren Sage nur zwischen dem Schloßberge und dem Felsenhügel, auf welchem das Schloß Bruck erbaut ist, einen Abschluß gefunden haben. Mehr glaublich

nach der allgemeinen Sage die Mitte des selben^ Das bei Oberlienz zu Grunde gegangene Luenzina dab ihm erst das Entstehen.' (Fortsetzung folgt.) Leo Tolstoi, welcher kürzlich erst sein Kranken lager Verlässen hat, von diesem! Ausspruch hören sollte, der vermutlich rasch zu großer Berühmt heit gelangen wird, wird er ihn wohl mit denk gleichmütigen Lächeln eines Mannes aufnehmen, der schon lange gelernt hat, über das Getriebe der Welt hinwegzusehen und Nach höheren Ziele» auszublicken. Wer diesen Ausspruch getan

hat, wird Leo Tolstoi kaum bekümmern, und doch hat diese Worte ein Manu gebraucht, der einer der vielfältigsten Würdenträger unter den Ab geordneten des österreichischen Parlamentes ist. Wenn dies nicht der Fall wäre, könnte Man wohl auch über einen solchen Ausspruch hinweggehen, da es ja in der Welt Abnormitäten aller Art gibt und das Kalb Mit den drei Füßen in Jahr marktsbuden ein gwßes Publikum anlockt. Allein der Ausspruch des Abgeordneten Bielohlawek besitzt doch etwas Mehr als Kuriositätswert

Regierungs- fähigkeit für sich in Anspruch nimmt und speziell das Unterrichtsreferat in dm Händen eines ihrer Mitglieder geborgen sehen 'möchte.. Das Geständ nis Miß abgelegt werden, daß eine Persönlich keit, die für eine der wichtigsten Parteien des Abgeordnetenhauses charakteristisch ist, über Leo Tolstoi derart gesprochen hat, ein Mann, von dem! wegen seiner Referate und seiner Stellung viele hundert Beamte, Männer von hoher In telligenz und Bildung, in vollständiger Abhängig keit sich befinden

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Meraner Zeitung
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Pagina 4 di 14
Data: 08.03.1888
Descrizione fisica: 14
in leisem, seltsamem Tone: „Ich habe alle Papiere, alle Briefschaften und Acten, die noch an den früheren Besitzer von Rudrichshall erinnern, gesammelt, Mama.' Ulid noch leiser setzte er hinzu, während eS in den großen Augen aufloderte: „Ich will Licht — Mama — ich muß Licht haben!' Die Matrone sah einen Moment starr in daS Gesicht des SohneS, dann erwiderte sie, schen Werke hundertmal lesen und fände doch immer wieder neue Schönheiten i'' Und als Leo ihre Worte unbeantwortet ließ und Elisa beth

sich erstaunt fragte: ,Wie ist eS nur mög lich, daß man so daS Edle, Schöne und Hohe empfinden und dabei doch so denken kann wie diese Frau!' setzte die Justizräthin unmuthig hinzu: „ES ist mir nicht begreiflich, Leo, daß Du! auch nur ihm verständlich: seit einiger Zeit, ja, ich möchte beinahe sagen.' „Aber meine Geduld hat ihre Grenzen, seit dem Tage, an dem Du Rudrichshall über-. Leo! — Wenn ich Dir nun befehle, diese ebenso kommen, so gar keinen Sinn mehr für schön- kindischen wie daS Andenken

Deines VaterS «geistige Lectüre hast. Jetzt gehst Du ganz nur: beleidigenden Forschungen einzustellen?' m Deinem doppelten Beruf als Jurist und! Ihre Blicke trafen sich — eS lag eine Grundbesitzer auf. und so oft ich meinen Kopf-eiserne Entschlossenheit in den Augen beider, ,n Dein Zimmer stecke, immer, immer finde ich dann entgegnete Leo fest: „So müßte ich Dir nur die Werke großer Landwirthe oder berühm- ungehorsam sein. Mama.' ter Rechtsgelehrten aus Deinem Lesepulte, oder Die Justizräthin zuckte

, lächelnd aber warf sie daS,A, ^ j übermüthig in den Nacken und j „Ich habe noch nie gelogen, Leo - ich auch sonst viele Fehler besitze, den, ^ ausrichtig zu sein, vermag mir '«»> gen! Und so will ich auch jetzt u>A .. ^ .gestehen:ja. Leo. ich schrleb zehn « ^! mehr — ich bekenne Dir, daß ich ^

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Dolomiten
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Pagina 8 di 16
Data: 22.10.1938
Descrizione fisica: 16
ermattet van der körperlichen An strengung. „Die Dinger gehen wie warme Senimcln.' Ich blickte anl den farbigen Umschlag und las: „Der blaue Daumen. Kriminalroman van Frank Pspperstane.' „Es ist unbedingt das Nichtige! Vor allem als Geschenk!' drängte der Verkäufer. „Gut', sagte ich endlich, „radieren Sie den Preis aus »nd schicken Sie noch heute das Buch etwas geschmackvoll verpackt an Herrn Leo Bellmann, Knattcrsdorfer Allee!' Dann schrieb ich noch schnell die Worte „Fclir seinem lieben Leo' hinein

und ver ließ hochbefriedigt die Buchhandlung. Das wnr gestern nachmittag. Heute mittag traf ich Freund Leo im Stadtpark. „Wie geht's?' rief ich aus. „hat Dir mein Geschenk gefallen?' Aber Leo blickte geistesabwesend an mir vorbei ins Leere. Ich sah ihn mir näher an. Mein Gott! dachte ich schreckerfüllt, welche Berändernng, ich kenne ihn gar nicht wieder! Dunkle und tiefe Schützengräben umsäumten seine Augen und deuteten auf eine schlaflose Nacht hin. In seinen Pupillen leuchtete ein unheimliches

Flackern und seine Nasenflügel bebten. „Drei Dogclspinncn krochen unters Kopf kissen. Und hier ist der blaue Daumen entlanggegangen.' Also sprach Leo unheimlich und starrte plötzlich zu Boden. ..Aber, Leo. guter, alter Freund, nimm doch endlich Vernunft an. es ist doch deut- „Das Opfer der Monika Nyffen' So betitelt sich der neue, kommende Roman in der Zeitschrift ..D L 0 Fra U'. Gn erschütternder Frauen-Roman. Aus eigener Schuld schafft sich eine Braut durch eine unbedachte Aeußerung vor der Trauung

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Volksblatt
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Pagina 1 di 10
Data: 05.03.1910
Descrizione fisica: 10
LI 1V.—. Für Deutschland gcmzillhrig X 13.—; für die übrigen Länder des Weltpostvereines ganzjährig X 16.—. Einzelne Nummer 12 K. Si» de» Klatt«, solange eine «»»»drucklich« Köndignttg Zxssstbr» nicht »rfotgt, gilt ai» Al»»u»«mentsuet?pÜicht»»ug. Nr. 19 Bozen, Samstag, 5. März 1910 XI^IX. Jahrgang. Zum hundertjährigen Geburtstag Ko XIII. Am 2. März waren es hundert Jahre, daß Gioachino Vincenzo Pecci, der nachmalige Papst Leo XIII. im kleinen Stadtchen Carpineto ge boren wurde. Jene, die sein glorreiches Pontifikat

manchen grau in grau, klein und kleiner erscheinen, selbst jenen, die in der leoninischen Politik gegenüber Frankreich, Oesterreich, Italien und Spanien nach träglich einzelne Fehler glaubten konstatieren zu sollen. Aber es heißt auch der unmittelbaren Gegen wart gegenüber nicht ungerecht sein. Wohl war die Gestalt Leo XIII eine überragende zu Ende des letzten Jahrhunderts. Aber seine Zeit selber kanr^Mi auch wieder entgegen. Es war diejenige gleichsam der Morgenröte einer neuen Weltära, der universellen

prosaischen Realität den Kops hängen lassen. Die Stimmen sind nicht selten, die das Pontifikat Leos XIII. auf Kosten des jetzigen lobpreisen. Sie übersehen, daß das der zeitige das ausführende Organ deS andern ist, ES brauchte einen Pius IX., bis eS Raum für einen Leo XIII. gab, und brauchte diesen, damit ein Pius X, seine Sphäre sand. Umgekehrt würde aber ohne einen Pius X. das Erbe Leos XIII. erblaffen wie jenes des neunten Pius ohne Leo XIII. Man wird die ganze Bedeutung des heutigen Ponti- fikateS

erst in seinem Nachfolger verstehen, und wenn man geneigt wäre, Leo XIII. den Großen zu nennen und Pius IX. den Starken, so gebührte Pius X. der Name „deS Getreuen', und doch find alle drei groß, alle drei stark, alle drei getreu. Schlagen die Herzen auch heute mit unge schwächter Liebe und Verehrung, mit lebendiger Dankbarkeit dem Andenken des unvergeßlichen Leo XIII., geschieht eS ohne Abbruch der gleichen Gesühle gegenüber dem jetzigen erhabenen Ober haupte der Kirche in der ganzen Krast

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Meraner Zeitung
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Pagina 5 di 14
Data: 21.07.1899
Descrizione fisica: 14
anzuerkennen, und mußte sich deßhalb ohne di» ihm zugedachl« Dotation behelfen Leo XIll bedars einer jährlichen Summ« von sieben Millionen Franken zur Bestreitung der Ausgaben sü- di« Mich« und seinen eigenen Haushalt: Kardivä- und diplomatische Vertretungen beanspruchen S00000 Franc»; di« Verwaltung und Unterhaltung de» Vatikan 2.S00.000; Almosen und UntirfiützungSgelder lü? die katholischen Schulen Rom» 1.S00000; Se'chenk« und sonstig« Unierstützungen ebenfall» 1,500000; andere Ausgaben ein« Million

seiner wohlwollenden Stellung zur Republik wenige« freigebig zeigen. Leo XIll wird diesen Ausfall ab«- wohl kaum allzu schmerzlich empfinden; denn wenn der Verfasser de» obengenannten Buche» recht unter richtet ist, trugen ihm sein« Jubiläen in den Jahren 18SS und 1893 ungefähr 40 Millionen ein, und do der Papst mit seinen Geldern sehr haushälterisch um geht, so dars man wohl annehmen, daß er von dieser großen Summ« für «twaig« magere Jahr» «inen seh- beträchtlichen Thill zurückgelegt hat. Piu» IX hinter ließ

seinem Nachfolger 30 Millionen, die der sparsame Kardinal Antonelli zu Gunsten de» päpstlichen Stuhle! au» d«m P«t«r»pfinnig und sonstig«» Einnahm«n im Laus« dir Jahr« gesammelt hatt». Si« wurden späte» in italienischen Werthen angelegt, wobei 20 Millionen »v«rlor«n* gingin. Jetzt find die päpstlichen Kapitalien im Ausland« anaiiig», besonder» bei Rothschild in London. Leo XUI kann naiürlich ganz nach seinem Belieben über den PeterSpsevnig verjügen und schein« ihn auch persönlich unter Verschluß

zu haben. Für di« Gründung und Unterstützung katholischer Schule» und Erziehungsanstalten hat Papst Leo ungeheure Summen auSgigeben, deßg'eiche» auch sür Errichtung und Ausbesserung kirchlicher Gebäud«. Im Vatikan ließ «r auf da» Prächtigst« da» sogenannt« Apparte ment Borgia r«stauri«ren, da» au» sech» Sälen besteht, kürzlich gab der Papst sein« Zustimmung zur Einrichtung der «l«ktrischen Beleuchtung im Vatikan, aber erst, nachdem man ihm nachgewiesen hatt», WI«- vi«l weniger er dann im Jahr« sür Beleuchtung

aus zugeben brauche. Für Ga» muß «n bi» dahin im Jahre mindisten» lb.000 Frank» bezahlt werden, und man rechne»« dem Papst vor, daß eleltrisch«» Licht im Vatikan höchsten» 1800 Frk». Kosten im Jahr« ver ursachen würde. Der Unterschied wär doch zu groß, al» daß Leo der Neuerung sein« Einwilligung hält« versagen können. D«n Strom li«f«rt «in Wasserfall von 14 Meter Höhe in den Gärten de» päpstlichen Palast«», der i«tzt in den Stunden der Dunkelheit mit vi«l«n il«ktrifch«n Lampen taghell erleuchtet wer

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Bozner Nachrichten
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Pagina 5 di 8
Data: 08.01.1923
Descrizione fisica: 8
die täglichen Auswendungen haben. — Im großen ganzen können wir mit dem Wirtschafts jahr 1922 zusrieden sein und Gott danken, daß wir kein schlechteres Jahr hinter uns haben. H. T. Mnug tun in spöttischen Bemerkungen über diese „alberne Leidenschast.' „Wenn man schon kein Glück in der Ehe sindet, -Lind das scheint ja auch bei Adalise der Fall zu sein. Wenn man aus ihrem küklen Verhältnis zu Leo Schlüsse ziehen will — so hängt man sich doch nicht -an Armeleutekinder!' sagte sie zu ihrer Vertrauten

, Bo Andermatt. „Leo läßt ihr doch völlig sreie Hand. Sie könnte in Gesellschaft Ersatz suchen, wie sie es 'früher ja auch tat. Aber mir scheint, daraus macht 'sie sich gar nichts mehr?' . „Nein, gar nichts. Obwohl es ja recht nette Leute Hi^ gibt, seit Krieg ist. Die Aerzte oben im Ge nesungsheim, der Kommandant, Oberst von Wies- z?er mit seiner Frau, Frau Landrat Hornung und Hr Mann, sowie deren Töchter sind ganz angenehm. Außerdem ist viel Militär in der Umgegend ein quartiert, und die Offiziere kommen

sehr gern hier her. Sie kämen noch viel öfter, wenn Adalise nur ein bißchen mehr Entgegenkommen zeigte. Aber sie chui immer nur gerade, was unumgänglich ist in ihrer Stellung als Hausfrau.' „Nun, das wird jetzt ja besser werden, wenn ich da bin. Adalise bat mich, ihr die gesellschaftlichen Pflichten möglichst abzunehmen, und ich gedenke, das in weitestem Sinne Zu tun. Mag sie dann mit ihren kleinen Proletarier tun, was sie will, wir werden uns ohne sie das Leben auch ganz angenehm ein richten!' Leo

nach Veilchen zu suchen. Da sie aber noch keine fanden, spielten sie wie sonst auf der sonnigen Miese hinter dem Weiher, haschten sich, sangen Kinderlieder zusammen und trieben al lerlei Vossen, ohne zu ahnen, daß sie dabei einen stum men Zuschauer hatten. Leo nämlich, der einmal zu-' fällig ungesehen Zeuge dieser morgendlichen Unter haltung geworden war, trachtete seitdem es stets so einzurichten, daß er Karolinenruhe erst verließ, wenn er Lldalise mit dem Knaben in den Park gehen sah. Er nahm

dann einen kleinen Umweg und stand immer ein Weilchen hinter einer Koniferengruppe, um das reizvolle Spiel auf der Weiherwiese zu beob achten.' Sie waren zu süß, die beiden, der reizende Knabe und das junge, wunderschone Weib, das in solchen Momenten, wo es sich unbeobachtet glaubte, ganz sich selbst war? fröhlich, glücklich, voll bestricken der Anmut und zärtlicher Hingabe. Das war die Adalise, die Leo sich erträumt, als er um sie warb. Er konnte nie satt werden, ihren Anblick in sich Zu trinken, And

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 12.04.1895
Descrizione fisica: 8
für seine Bemühungen gedankt und das Vertrauen zum Ausdruck gebracht. Der Abgeordnete dankte dafür mit dem Wunsche und mit der Zuversicht, dass diese Versammlung nicht fruchtlos sein werde. Man konnte bei allen Be suchern die lebhafteste Befriedigung über den Verlauf der Versammlung äußern hören. In den Osterlagen wird der Zweigverein der Leo-Gesellschaft für Tirol und Vorarlberg inBrixen seine diesjährige Generalversammlung abhalten. Wir halten es für unsere angenehme Pflicht, die Vereinsmitglieder und Gäste

, die hier zu gemeinsamer Berathung sich verbinden, herzlich zu begrüßen und die der Leo-Gesellschaft noch ferne stehenden Kreise zu reger Theilnahme an den Arbeiten derselben einzuladen. Was ist die Leo-Gesellschaft? Sie ist ein Verein, der sich die Pflege der christlichen Wissenschaft zur Ausgabe gestellt hat. In ihm treten vor allem zusammen, die auf dem Boden des Christenthums stehenden Gelehrten Oesterreichs, um sich gegenseitig zu wissenschaftlichen Arbeiten anzuregen und dabei zu unterstützen

ein. Die Leo- Gesellschaft ist vor allem thätig für die Belebung des katholischen Glaubens und Lebens unter den Menschen. Es ist eine unleugbare That sache, dass religiöse Kälte und Gleichgiltigkeit, ja, theils der praktische, theils der ausgesprochene Unglaube in den letzten Jahrzehnten erschreckend überhandgenommen haben. Wo liegt der Haupt grund daran? Es ist den Feinden der Religion gelungen, die sogenannte gebildeteWeltder religiösen Wahrheit, dem christlichen Glauben zu entfremden. Mit unerhörter

jetzt vor dieser drohenden Gefahr, welche sie durch eigene Schuld herauf beschworen haben. Hilfe ist dringend geboten. Ein Flickwerk genügt hier nicht, das Uebel muss an der Wurzel gepackt werden. Die Wurzel aber ist die falsche ungläubige Wissen schaft, deren zerstörendes Gift in alle Ver hältnisse des menschlichen Lebens hineindringt. Die Rettung liegt also im Siege der christ lichen Wissenschaft; und um diesen Sieg für Oesterreich herbeizuführen, ist die Leo-Gesell schaft gegründet worden. Das Hauptverdienst dafür

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