, nur in Propstheida behauptete sich noch am Abend die junge Garde. Es folgt eine bange schicksalsschwere Nacht. Napoleon schläft im Hotel „Preußen" in Leipzig. In der Stadt herrscht die größte Verwirrung. Ununterbrochen marschieren die verschiedenen Waffengattungen durch drei Tore herein, können aber nur durch ein einziges hinaus; die ganze Armee muß auf einer Brücke die Elster passieren. Am Vormittag sdes 19. verläßt der geschlagene Weltbezwinger nach einem Abschiedsbesuche beim ganz entmutigten Könige
von Sachsen Leipzig. Nur mit Mühe kann er sich durch die Knäuel der Zurückziehenden den Weg bahnen; mit blankem Säbel muß seine Begleitung in die eigenen Soldaten einhauen, damit der Kaiser zur Elster brücke gelangen kann, die er um 12 Uhr passiert. Der Mann, der vor kurzem noch stolz sich den Herrn der Erde nannte, wird nur von einem Gedanken im sinnlos dahintreibenden Strome mitfortgerissen. Er ist ohne Hut und seine Stirnlocke flattert im Winde. Indessen tobt um ganz Leipzig ein wütender Kampf
russische Jägerabteilungen sich der Elsterbrücke. Da fliegt diese auf einen zu früh ausgeführten Befehl des Kaisers mit Dynamit gesprengt in die Luft und 15,000 Franzosen auf dem diesseitigen Ufer sind abgeschnitten und der Gefangenschaft preisgegeben. Ihre Führer suchen sich über den Fluß zu retten. Poniatowsky, ein Jugendfreund Schwarzenbergs, sinkt und verschwindet in den Fluten. Fünf französische Divisionsgenerale, 3000 Offiziere und 40,000 Mann decken das weite Leichenfeld um Leipzig. 25,000 Mann
fielen in die Gefangenschaft. Aber auch die Verluste der Verbündeten waren nicht geringer. 50,000 Mann und über 2000 Offiziere bezahlten den Sieg mit ihrem Leben. Das verlassene Leipzig glich einem Arsenal. Die Kanonen und Wagen, die um und in der Stadt zurückgeblieben waren, bildeten eine un übersehbare Menge; auf einer Allee allein waren 105 Kanonen zusammengefahren. Es waren in den letzten drei Tagen im ganzen 400 Kanonen mit 1600 Wagen erobert worden. Das war ein Trümmerfeld
durch eine Zunge türkischen Gebietes unterbrochen des Volkes entsprang, daß „der Kampf de r Nationalgeister gegen den Mißbrauch des Genies ein heiliger Krieg, ein gottgewolltes, von Gott gesegnetes Werk sei." Wieder verkünden die Glocken von den Türmen den Sieg und die Völkerschlacht bei Leipzig. Auf der Marienhöhe weihen sie in Anwesenheit des deutschen Kaisers, des öster reichischen Thronfolgers, einer imposanten Reihe von Fürsten und Nachkommen von Feldherrn aus den Befreiungskriegen das monumental