, der Gemeindewald war schon von der Brunecker Sparkassa belehnt worden, damit der Podesta und sein Se kretär fett würden. Heute brachte es der Valentin aus der Schule; ein fremder Herr, der sich prosessore didattico nannte, und kein Wort deutsch verstand, hatte schweigend dem Unterricht zugehört, ; und hernach den Lehrer Eisenstecken in seine Wohnung be- j gleitet und lange mit ihm gesprochen. — „Der Lehrer hat ! wit uns italienisch geredet. Niemand hat ihn verstehen können." j erzählte der Valentin
. „Und der neue wird beim Lehrer j wohnen." — Wie das möglich sein sollte, konnte sich der - ^scholl nicht denken, zwei Zimmer hatten sie alle mitein ander, der Mann, die Frau, und die sechs Kinder. — „Die Kinder werden im Schlafzimmer schlafen!" behauptete der Va lentin und fand das nicht einmal so übel, sondern ein bißchen abenteuerhaft. Der Lehrer Eisenstecken hatte ein paar Monate lang den Kurs in Cava lese besucht, um italienisch zu lernen, auch die Prüfung ganz gm bestanden. — „Sie verstehen genug
italie nisch!" hatte ihm der Direktor gesagt. „Aber da drinnen" — er klopfte ihm auf die Brust —, „da drinnen meinen Die es anders! Das können wir nicht brauchen!" — Der Eisenstecken war in sein Dorf Zurückgeschickt worden, aber den Lehrer Elmerer aus Toblach hatten sie trotz guten italienischen Kenntnissen fort ge sagt, weil er die österreichische Tapferkeitsmedaille besaß. Das verzieh man ihm nicht. — „Haben Sie die österreichische Medaille," hieß es, „so können Sie ja auch von Oesterreich
. Um manches zu hören, stellte er sich, als ob er nicht deutsch verstünde, schweigend saß er neben dem Eisenstecken, schrieb sich manchmal etwas auf einen Zettel, und das machte ihn den Kindern wie dem Lehrer unbehaglich. Da stand der deutsche Lehrer vor den deutschen Kindern und sprach italienisch mit ihnen. Keines der Kinder verstand ein Wort, doch ihm war verboten, zu übersetzen oder zu er läutern, und so redete er hofftlungslos ins Leere. Er zeigte Bilder vor, nannte Tiere und Dinge mit ihrem italienischen
Namen. Er ließ italienisch lesen, die Kinder vermochten es halbwegs, aber sie wußten nicht, was es bedeutete. Während gelesen wurde, stand der Inspektor auf und griff \ unter die Pulte, ob vielleicht irgendwo ein deutsches Schul- l buch versteckt wäre. Dabei faßte er einige der Mädchen an, die ! Philomena, die neunjährige Tochter des Lehrers, mußte sich einen Schrei verbeißen. Ein deutscher Katechismus fand sich, der Inspektor besah ihn lange, wies ihn fragend dem Lehrer. — „Religion