ge macht. Zunächst unterscheiden wir zwei verschiedene Schülerarten: solche, die an der Sache Interesse und solche, die keines haben. Zu dieser letzteren gehört im allgemeinen die liebe Schuljungend. Sie kommt in die Schule, weil es die Eltern verlangen, möchte aber viel lieber ihre Zeit mit Spiel und Schaber nack vertreiben. Der geschickte Lehrer weiß auch bei diesen Schü lern durch geeignete Methoden, durch Erleichterung des Lehrstoffes, durch Einflechten von Anekdoten, durch Bilder
, wenn sie es nicht sehen. Zu diesen gehören vor allem solche, die irgend einen Hörfehler haben. Dieser ist manch mal derart leicht, daß sie selber ihn gar nicht stö rend empfinden. Diese Schüler sprechen alle vom Lehrer vorgesagten Wörter falsch aus, wiederholen sie immer wieder falsch und verstümmelt. Erst, wenn der Lehrer sich dazu entscheidet, ihnen das Wort vor Augen zu führe», dann erst behalten sie es. Der geschickte Lehrer erkennt diese Anlage der Schüler sofort und gründet seinen Unterricht auf Anschauung
sprechen, auch wenn sie den größten sprachlichen Unsinn heraus sagen. Will dann der befriedigte Lehrer zur Nie derschrift des Erlernten schreiten, Gott helfe! Da schwimmen die Fehler in den Aufgaben, wie im Teiche die Fische zur Laichzeit. Dieser Gruppe steht die dritte direkt entgegen gesetzt. Zu ihr gehören, jene die alles mit dem Verstände durchdringen wollen. Diese lernen am genauesten, aber unter ihnen gibt es solche, die nie zum Sprechen einer Fremdsprache gelangen
. Sie können viel, sie können richtig schreiben, sie könnten richtig sprechen, aber bevor sie ein Wort gebrauchen, bedenken sie alle betreffenden Regeln, überlegen hin und her und kommen vor lauter Ueberlegung überhaupt nicht zn Worte. Andere sprechen wohl ganz frei mit ihrem Lehrer, sie spre chen gut, fließend: sobald aber eine dritte Person dazukommt, verstummen sie. Der Lehrer muß da, um seinen Schüler von seinen Kenntnissen zu überzeugen, seine ganze Kunst aufwenden, ihm Mut einflößen, muß aber taktvoll genug
sein, ihn vor anderen nicht bloßzustellen. Für diese Art von Menschen sind weder der Einzel- noch der Massen unterricht geeignet. Am besten ist es, sie lernen mit 2 oder 3 vertrauten Bekannten zusammen. Sie gewöhnen sich so daran, ihre Sprachkenntnisse im Umgange mit fremden Menschen zu verwen den; Die Frage der Schülerzähl ist für den Sprach unterricht von grundlegender Bedeutung. Im all gemeinen ist der Einzelunterricht bei Kindern zu verwerfen. Eine Stunde ist sehr lang, und auch der geschickteste Lehrer ist kaum imstande, ein Kind