der Lehrer, nicht aber auch die der zahlenden Gemeinden im' Auge hat. Wenn der Schriftleiter der „K. V.' behauptet, Professor Malfatti wolle das Bildungsniveau der Völksschule Herabdrücken und „sende wehmütige Blicke auf die billigen Notschulen mit ihrem Adam Riese', so zeigt er, daß er den Professor Malsatti gar nicht verstanden habe; denn daß er Malfattis Worte absichtlich verdrehe, um dann mit berechtigter Entrüstung dagegen ankämpfen zu können, wollen wir nicht annehmen. Malfatti polemisiert
durchzuführen. An der Aus arbeitung der bekannten Vorlage des Landesschul- rates haben sich ja mehrere konservative Abgeord nete beteiliget. Der Unterschied der christlich-sozialen und katholisch-konservativen Partei in dieser Frage ist der, daß die Christlich-Sozialen, ohne sich den Kopf darüber zu zerbrechen, woher das Geld zur Bedeckung zu nehmen sei, weitgehende Versprechungen machen, um die Lehrer zu befriedigen, die Konser vativen jedoch zuerst wissen wollen, wie und wie viele Mittel zu beschaffen
sind, ohne die Steuerträger übermäßig zu belasten, um dann nach Maßgabe der verfügbaren Mittel der Not der Lehrer Abhilfe zu bringen. Als der vom Landesschulrat ausgearbeitete Entwurf der Lehrergehaltsregulierung bekannt ge worden war, haben die Wortführer der Lehrerschaft denselben ohne weiteres als unannehmbar zurück gewiesen; und doch hätte nach demselben ein Lehrer der ersten Rangsklasse aus dem Lande 1050 fl. Ge halt samt Freiwohnung erhalten. — Wir glauben, die Führer haben der Lehrerschaft durch die Zurück weisung
dieses Entwurfes einen schlechten Dienst er wiesen. Hätten die Lehrer das Angebot im Grunde ange nommen und sich damit zufrieden gezeigt, so würde wohl keine Partei versucht haben, davon Abstriche zu machen, denn alle Parteien wollen eine zufriedene Lehrerschaft haben. Jetzt steht die Sache allerdings ganz anders. Daß man bei Bemessung der Lehrer gehalte nicht bloß die Wünsche der Lebrer, sondern auch die Leistungsfähigkeit der Zahler in Betracht ziehen soll, scheint uns selbstverständlich
. Wenn nun die „Katholische Volksschule' die höhnische Be merkung macht, Malfatti habe „den größeren Teil erwählt', weil er nicht bloß die Lehrer, sondern auch die Steuerzahler berücksichtiget, so können wir dem entgegenhalten, daß der Führer der Christlich- Sozialen nicht bloß den größten, sondern beide Teile erwählt hat, da er in der Versammlung vom 24. Mai in Weitental die Notwendigkeit einer Ge haltsausbesserung der Lehrer betonte und dann sagte: „Mancher von euch wird sich denken: Wenn die Lehrer aufgebessert