, wie die Stam mesbrüder des deutschen Kaiserreiches. Wir sind überzeugt, daß den Italienern des Trentino die Er kenntniß dieser Thatsachen genugsam einleuchtet, ob sie aber schon jetzt consequent handeln werden, dies steht noch zu bezweifeln, da ja der Nationalpartei auch clericale und zugleich germanophobe Elemente beigemengt sind, welche sich gegen eine Verbindung ei selbst Herrn Jordan an, ungemüthlich zu werden. Nach IS Uhr wird ein berittener Bürger nach Lana gesendet, um Erkundigungen einzuziehen
. Der Bote kommt aber nicht wieder, da er über Lana weiter inS Ultenthal hinein reitet. Der Rest des TageS verstreicht in allgemeiner Spannung, aber ohne weitere Zurüstungen. Am 18. April fand die Wahl der Schützenofficiere statt, da Hauptmann Gaberle, der bisherige Führer, nach Bozen, berufen wurde, um das dortige Militärspital zu leiten. Der 19. April brachte wieder viel Unruhe. Schon in aller Frühe war Gemeindeversammlung, waS einigen Beque men Anlaß zu Beschwerden über die fortwährenden Plackereien
fl. C. M- in ihrer Kriegscasse mitfühlten, über die Spitalbrücke nach Lana in Bewegung, nicht ohne daß einige Uebermüthige hierbei ihre Gewehre abfeuerten. Es hatte schon die ganze Nacht geregnet und kaum waren die Passeirer unterwegs, als der Himmel wieder seine Schleusen öffnete und die Armen mit einem Guß gründlich einweichte. An die Erzählung dieser Begebenheiten schließt Jordan Betrachtungen, in welchen er behauptet, daß allenthalben im Geheimen der Wunsch vorherrsche, wieder bairisch
zu werden. Daß dies nicht so leicht durchzuführen sei, sieht er allerdings auch ein. Am Mittag desselben Tages kamen die Stimmzettel zur Wahl des nach Frankfurt zu sendenden Deputirten zur Ver- theilung. Von den 17 Abgeordneten, welche Tirol zu wählen hatte, kam auf die Landgerichte Meran, Pafseier, Lana, Schlanders und Sarnthal zusammen Einer. Am 22. April, Bormittags 9 Uhr, war wieder Gemein deversammlung behufs der Deputirtenwahl. Der Landrichter Kleinhans, welcher der Versammlung präsidirte, theilte mit, daß drei Candidaten
