Sana, 27. Oktober. (Verschiedenes.) Die Obsternte, Heuer bei uns auf Mittelertrag zu schätzen, ist dank dem prächtigen Herbstwetter übera l beendet und haben die Herren Obstklauber in „Gehrock und Stehkragen' Lana großenteils verlassen. Tränen wer. den ihnen nicht nachgeweint werden. 2m klebrigen war cs heuer so ziemlich ruhig. Auch die russischen Obstgrossisten sind bereits in ihre Heimat abgereist, nachdem sie eine größere Menge Ware aufgekauft hatien. Der Versand geht Heuer etwas langsamer
als voriges Jahr, trotzdem wir im Verhältnis zu 1907 bloß eine Drittelernte hatten. — Allgemeine Unzufriedenheit herrscht in Mitterlana mit der k. k. Post bezüglich Zustellung der Postsendungen. Es ist fast unglaublich, daß in einem Orte, wie Lana, den man allseits zu heben bemüht ist und wo so viel Handel und Gewerbe vertreten ist, die k. k. Post- vcrwaltung nicht mittut, im Gegenteil einen gerade zu rückschrittlichen Standpunkt einnimmt. Abgesehen, daß die Post erst von 9 Uhr morgens für Expedi tionen
' vom 21. ds. will ein Berichterstatter aus Lana bezüglich „Schulhausbauten' gehört haben, datz sich sogar der Landesschulrat mit unserer Schulhausplatzfrage befaßt und bereits verfügt habe, daß der Beziris- schulrat Meran in der Platzfrage entscheide. Hiezu sei bemerkt, datz in Vertretung der Steuerträger wohl auch der Gemeindeausschuß als Bauherr und ausschließlicher Zahler bei dieser Entscheidung ein „Wort!' mitzureden haben wird. „Wer zahlt, der schafft' wird wohl noch gellen. Wir hoffen, daß der Gemeindeausschuß die 2nteressen
von ganz Lana entschieden wahren wird. Nals, 29. Oktober. Zu Ehren unseres Ober- schüyenmcistcrs Simon Tribus anläßlich dessen Namenstages fand am 25., 27. und 28. ds. ein Fcstschietzen statt, an dem sich fast sämtliche Schützen beteiligten. — Die Herbstwitterung ist nach Wunsch. Nach dem mehrtägigen ergiebigen Regen haben wir wieder prächtiges Wetter, wie es für Felder und Gesundheit am zuträglichsten ist. — Die Weinlese ist vorüber, vor einigen Tagen wurden die letzten Erdbeertraubcn gewimmt
. Mit den Praschletpreisen, 14—20 K das Hektoliter guter Nalser Ware, war man nicht zufrieden, weil damit nicht die Selbst auslagen gedeckt werden. Wir können uns nur mit der Hoffnung auf ein anderes Jahr vertrösten, da sich der „gute Nalser' ein ausgedehntes Absatzgebiet gesucht hat und sich gewiß einen guten Ruf verschaffen wird. Von unserer Ware ging nach Bozen, Meran, Vinschgau, Müllen, Andrian, Württemberg, Tisens, Lana, Völlan. Auch in Nals selbst wurde viel ein- gclcllert bei Regele, v. Campi, Dörfer