von Amerongen trägt. Es ist nicht be kannt, welche Vorfälle diese neuerliche strenge Bewachung hervorgerusen haben. Schweizer käse und internationale Politik. In den „Lebens- erumerungen" des Freiherrn von Eckardstein, des frühem deutschen Botschafters in London, wird folgende Episode aus der Zeit des Burenkriegs erzählt: „Kurz bevor ich am folgenden Tage aufs Foreign Office ging, besuchte mich der Schweizer Gesandte in Lon- don Er teilte mir mit, daß er ein Telegramm seiner Regierung er halten habe, wonach
, daß ich mich in einem Zeitpunkt, wo es sich um Abbruch diplomatischer Be ziehungen mit England handelte, und ich bis über die Ohren voll Arbeit steckte, auch noch um einige Kisten Schweizer Käse kümmern sollte. Schließlich kam mir aber der Gedanke, daß dieser kleine Zwi schenfall auf die Psyche Lord Salisburys vielleicht eine gewisse Wir kung ausüben könnte, wenn er humorvoll verwertet würde. Kurz vor 5 Uhr traf ich auf dem Foreign Office ein. Der Privatsekretär Lord Salisburys deutete mir während eines kurzen Gesprächs
, das ich mtt ihm hatte, bereits vertraulich an, daß fein Chef sich in einer sehr gereizten Stimmung gegen die deutsche Regierung befände und nicht leicht zu behandeln sein würde. Als ich kurz darauf von Lord Salisbury empfangen wurde, fand ich ihn in der Tat auch im Ge gensatz zu seinem sonstigen liebenswürdigen Benehmen mir gegen über in einer äußerst zurückhaltenden Verfassung. „Nun", was bringen Sie mir Neues," ftagte er mich, gewissermaßen in ab ruptem Tone. „Nichts Gutes", erwiderte ich, „ich fürchte
es stehen sehr ernste Komplikationen bevor." „So, und was weiter?" be merkte Lord Salisbury ganz kurz. „Ja, es handelt sich hier um einen sehr ernsten Fall," fuhr ich fort; „wenn nicht sofort etwas geschieht. tischen Kohlenfelder in nicht mehr ferner Zeit erschöpft sind und Englands Vormachtstellung in der Welt damit ernstlich gefährdet ist. Auch die Wasserkräfte, selbst wenn sie bis dahin sämtlich nutz bar gemacht sind, können die Kohle nicht ersetzen. Es handelt sich also für England