Kronen beider, damals unter einem Jagellonen- Fürsten vereinigten Länder, gelangten 1525 unter ganz gleichen Verhältnissen, nämlich 'durch die den Erbvertrag der Fürsten bestätigende Wahl des Adels, auf daS Haupt der Habsburger, und noch im 19. Jahrhunderte hat nach böhmischer Auffassung der Oheim unseres Monarchen, Ferdinand der Gütige, durch die Krönung mit der böhmischen Krone das böhmische Staatsrecht faktisch anerkannt. Daß es zu einer staatsgrundgesetzlichen Anerkennung
Zusage gemacht; dieser Landtag entwarf dann mit Zustimmung der Regierung in 18 „Fundamentalartikeln' die Grund züge des böhmischen Staatsrechles; da geschah das Unerwartete: Trotz jenes Reskriptes und trotz Befürwortung seitens der Regierung erhielten die Fundamentalartikel nicht die Genehmigung der Krone. Hierauf trat Hohenwart zurück, wenige Tage später zur allgemeinen Ueberraschung aber auch der Minister des Aeußern: Beust. Dieser letztere Rück tritt deutet darauf hin, daß für die plötzliche Aende
rung in der Stellung der Krone zum böhmischen Staatsrechte auswärtige Einflüsse mitbestimmend waren, welche vorherzusagen oder hintanzuhalten Beust übersehen hatte. Welcher Art diese Einflüsse waren, ist historisch noch nicht erwiesen; nach dem hierüber Bekannt gewordenen aber ist es am wahrscheinlichsten, daß es Bismarck, dem ein böhmisches Königreich fast mitten in Deutschland ganz gegen den Strich ging, auf dem Wege über Petersburg, wo er vor der Rivalität der Slavenstämme untereinander Angst
