gekommen, welche Finanzminister Dr. v. Lukacs, seiner Mission entsprechend, der Krone zur Kenntnis bringen wird. Der Finanzmini¬ ster begibt sich aus diesem Anlasse heute nach¬ mittag nach Wien. Nach der Rückkehr des Mi¬ nisters wird der Neuner Ausschuß, voraussicht¬ lich schon am Montag, seine Schlußsitzung hal¬ ten, so daß die liberale Partei bereits anfangs der nächsten Woche in der Lage sein wird, sich in ihrer Konferenz mit dem Elaborate
des Nen¬ ner-Ausschusses zu beschäftigen. Wien, 23. Okt. Die ' „Wr. Mg. Ztg." meldet aus Budapest: Aus einer Quelle, deren Wohlinformiertheit sich schon wiederholt be¬ währte, kann ich Ihnen mitteilen, daß das Neuner-Komitee in seiner heutigen Konferenz den Standpunkt der Krone auf das entschiedenste zurückge wie¬ sen hat. Herr Dr. v. Lukacs wird morgen beim Mon¬ archen erscheinen und ihm mitteilen, daß der Rat der Neun auf seinem Programm
, das die Krone verworfen, beharre. Damit erscheine der Konflikt zwischen den beiden Faktoren der gesetzgebenden Gewalt in Ungarn als offi¬ ziell deklariert; aus dem Kampfe zwi¬ schen Majorität und Minorität ist der Zwie¬ spalt zwischen Krone und Volksvertretung ent¬ standen. Schrittweise vor einer übermütigen Demagogie zurückweifend, hat die liberale Par¬ tei schließlich versucht, die althergebrachte For- mulLerungskunst benützend, die Forderungen
der Unabhängige ttssnrtei der Krone mundgerecht zu machen. Bambus und Lenghiel waren eigent¬ lich nur die Pacemacher für den Grafen Ap- ponyi, der, wie es sich jetzt zeigt, Herr in der liberalen Partei ist. Wien, 23. Okt. Der „Zeit" wird aus Bu¬ dapest gemeldet: Der Opposition beginnt es nun schwindlig davor zu werden, wohin sie das .Land mit der Obstruktion getrieben hat. Gestern machte Abg. Justh der Partei ganz Zossen .Vorwürfe
der klerikalen Volkspartei „Alkotmany" bgnügt sich da¬ mit, im Tone der Genugtuung die de'sper ate Stimmung der liberalen Partei zu charakterisieren, hütet sich aber, zur Frage der Berechtigung der nationalen Forderungen und 'Amn Standpunkt der Krone Stellung zu nehmen. Budapest, 23. Okt. In den Kreisen der Liberalen Partei ist man sich dessen bewußt, daß der heutige Beschluß des Neunerkomitees, an seinem ursprünglichen Militärprogramm fest- zühalten