Das Jubelfest des Haiserpaares. AIs vor fünfundzwanzig Jahren die Oster glocken die frohe Kunde in die Lande Hinans riefen. daß der jugendliche Träger der Kaiser krone Oesterreichs, der edle Sohn des Dyna stengeschlechtes der erlauchten Habsburg-Loth ringer sich soeben mit der königlichen Prinzessin Elisabeth von Baiern, der Auserwählten Scines Herzens, vermählt, habe, da,brauste der Jubel ruf von Millionen durch die Gauen des wei ten Reiches, die Segenswünsche von Millionen stiegen
zum Allerhöchsten empor, flehend um Glück und Wohlergehen für das kaiserliche Paar, das, wie den Glanz der Krone, so auch die Sorgen, welche sie umringen, zu theilen und vereint zu tragen sich verbünden hatte. Fünf Lustren sind seit jenem 24. April 1854 abgelaufen, fünf Lustren mit schicksalsschweren Tagen, in denen düstre Wolken den politischen Horizont nmzogen, in denen Stürme tobten und zahllose Existenzen unter den Trümmern eines flüchtigen ökonomischen Glanzes begra ben wurden; mit Tagen
ent blößt sich jedes Haupt — denn wie die Pau s, welche den allerhöchsten Thron umstehen, nimmt ebenso der letzte Hirte auf einsamer Alpentrift lebhaften, tiefempfundenen Antheil an diesem hehren Gedenktage. Wer erinnerte sich heute nicht mit Liebe und innigem Dankgefühle alles dessen, was der Träger der glorreichen Krone Oesterreichs zum Wohle und zum Emporblühen der Völ kerschaften gethan hat, wie er seiue hohe Sen dung in einer so stürmischen Zeit mit dem tiefsten Ernst, dem unermüdlichsten
, den lebhaften Ausdruck des Zusammengehörigkeitsgefühles. der ungeschwächten Solidarität zwischen Krone und Reich. Wie ein electrijcher Funke drang der Gedanke, das fünsundzwanzigjählige Hochzeits-Jubiläum des Herr- scherpaares festlich zu begehen, durch die Gauen der Monarchie; wahrhaftig ein herrlicheres Beispiel von der Verehrung des Volkes zu seinem Fürsten kann es nicht geben. Es wurzelt eben lief im Herzen des Volkes der überzeugende Gedanke, daß der Kaiser sich der Liebe würdig gemacht hat, dadurch
der Krone ihren einigenden und versöhnenden Milt.lpunkt erblicken. Die„Morgenpost' hebt das wahrhaft patriarchalische Verhältniß hervor, das in Oesterreich zwischen dem „Bürger Kaiser' und seinen Völkern besteht. Wenn Kaiser Franz Josef I. der staunenden Welt zurufen würde: „Ich lebe in Frieden mit meinen Völkern', würde ein Echo von Millionen Stimmen dies Kaiser- Wort mit Begeisterung bestätigen. Deutsches Reich. Hinsichtlich der umlaufen den Gerüchte in Betreff der Statthalterschaft für El saß