, um alle nur erreichbaren Wurzeln.ebenfalls abschneiden zu können. Wird nun die unnütze, keine Wurzeln beherbergende Erde von der Scheibe abgehoben, so kann die Übersiedlung beginnen. Es wird das Vordergestell eines Wagens herbeigebracht und unmittelbar am Stamme aufge stellt. Die bis in die Krone reichende Wagenstange wird fest an den Stamm gebunden, in der Kronenhöhe wird eine Decke umgewickelt, um dieselbe legt man eine starke Kette, cm welche ein Paar Ochsen angespannt werden. Das Vieh zieht an, der Baum legt
sich nieder: etwaige Wurzeln werden abgehackt, die Krone wird beschnitten und mit einem langen Seile besenartig ^zusammengebunden, und vorsichtig, damit keine Aste abgebrochen oder beschädigt werden, geht es fort zum neuen Pflanzorte. Hier ist eine fertige Grube in der passenden Tiefe, sie wird zur Hälfte mit einem Schlamme aus Erde, Lehm, Mist und Wasser angefüllt. Der Baum wird zu ihr geführt, vorsichtig hineingestellt, hierauf mit Erde zugeschüttet und festgestampft. Gegen den Wind legt man Stützen
an, und die frische Erd scheibe deckt man mit Mist zu. Ist so ein Baum nicht viel beschädigt worden, so gelangt er binnen zwei Jahren zu seinem früheren Wachstum^ doch darf man nicht versäumen, ihn wäh rend dieser Zeit häufiger ausgiebig zu begießen. Schließlich sei noch kurz angedeutet, wie frisch gepflanzte Bäume weiterhin zu behandeln sind. Manche Bäume, beson ders die Kirsch- und Zwetschenbäume, bilden von selbst eine schöne Krone, bei anderen muß man nachhelfen. Die richtige Baumkrone hat in der Fortsetzung
eines Baumes beruht auf seinem Saftumlauf. Bei der natürlichen Krone treibt der Saft in die Spitzen der Äste, in die Zweige und fast in alle Knospen, darum hat die richtige Krone schöne Äste, wenige, aber starke Zweige und viele entwickelte Knospen. Bei schlechten Kronen ist der Saftfluß nicht regelmäßig. Geht der Saft bloß in die Spitzen der Äste, so hat die Krone nur lange Ruten, die infolge ihrer Schwere herabhängen, und die nur an ihrem Ende wenige schöne Knospen entwickeln. Der Saft eines jungen
Baumes kann aber auch zu allen Knospen gleichmäßig hintreiben und so eine Menge Zweige entwickeln; in diesem Falle hat dann die Krone keine Äste, sondern ist ein fertiges Dickicht. Das Beschneiden hat den Zweck, den fehlerhaften Saft fluß abzuschaffen. Lange Ruten schneidet man so weit ab, bis sie von selbst eine Lage nach aufwärts annehmen; damit Stiller Mund und reine Hand Gelten viel in jedem Land.