„ «5G Vierteljährl.» AHE Nr. »i j Freitag, 9. Frbrsar 1SVS 13 Jahrs ^ Drr KonMt mit Ungarn. ^ - Tie heutigen „M. N. N.' bringen über dieses Thema ndchsrehnde, ? aus Wien, vom L. ds^ datiert, die Situation, - wie. es scheint, ausgezeichnet beleuchtende Zeilen: Es war nur ein schlechter Witz, nichts anderes. Noch Sonntag oder gestern nach der Abreise des Grafen Andrassy, so lange die Details der Verhandlungen und die Gründe der Ablehnung der Krone noch nicht bekannt Waren, durfte man annehmen
, daß es sich um einen ernsthaften Versuch der un- ' garischen.OpPosition gehandelt habe, mit der Krone Frieden A schließen. ' Man hat ja durch zwei Wochen in d^ejem Siniie von Budapest aus präludiert, so daß schließlich alle Welt glauben nnlßte, Graf Andrassy komine als Taube nnt dem Oel^veig nach Wim. Nun hat aber die Koalition gestern Abend beschlossen^ alle. Schriftstücke zu. veröffentlichen, die während, der- fetzten Verhandlungen mit der Krone gewechselt l-w^en PM-' : -Und man wurde über diesen sonderbarsten
aller Friedensversuche eines Bessereii belehrt, man sieht nun ein, warum die Kinne abgelehnt hat, warum sie ablehnen Mußte. Die ganze Friedensmaierei tvar ein plumper Schwindel, ein Scherz, den Graf Apponyi und seine Freunde ausgeheckt haben,- um dieKröne zu ärgern, und zu dem sich Graf An drassy unter'Verzichtleistung auf seinen Ruf als ernster Poli tiker hergegehey hat. ' - Das wird sofort klar, wenn man die erste Botschaft der Krone mit der Antwort vergleicht, die die Opposition durch den Grafen Andrassy
er -der Koalition freie Hand. Das heißt, die Krone bestand auf ihren militärischen Hoheitsrech- ^'n und auf. der wirtschaftlichen Gemeinsamkeit, auf der letzteren wenigstens für. die Dauer der neuen Handelsver träge. Nur. untere dieser Bedingung war sie bereit, das Land einer Partei zu überliefern, von der sie mit Recht an nimmt, daß sie die Separation im Sinne der Personalunion anstrebe. . . ^ . - . Und die Koalition? Sie,thut so, als. Wie sie diese -Botschaft.der. Krone gar nicht gehört oder nicht verstanden
. Ae gibt eine Antwort/ die den Standpunkt der Krone voll- :Ucmdig negiert. Bis auf eines: Die Koalition ist nämlich .MMgst bereit, die Regierung zu übernehmen. Uber sie '^ ^Kens nicht nur, ihre „Prinzipien', also die auf die Separation abzielenden Tendenzen, .aufrecht, sonderj^die Krone muß dies in einem Reskript ausdrücklich anerkennen. Die Opposition ist ferner bereit, die Handelsverträge und den autonomen Zolltarif zu ratifizieren; aber nicht auf dem Boden der Zollgemeinsamkeit mit Oesterreich