687 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/30_07_1922/ALABO_1922_07_30_5_object_8265246.png
Pagina 5 di 12
Data: 30.07.1922
Descrizione fisica: 12
m m. MM IT Der Steinmetz von Köln. KulturhistorischeErzählungausdem 15. Jahrhundert von Johannes Bap- 10 tistDiel. Der Narr eilte hinweg in das vordere Gewölbe; kurz darauf kehrte er mit einer Laterne, mit Man tel und Hut zurück. „Legt Eure Kleider wieder an!" sagte er zu Agnes, „Veit wird Euch nach Haufe führen, ich habe noch andere Dinge hier zu tun." „Habt Ihr den Plan noch nicht?" fragte Agnes mit einemmal bange. Berndchen antwortete nicht. „So ist Konrad doch verloren!" rief das . Mäd chen

den Meister trugen; es war ja heute für seinen liebsten Gesellen ein Ehrentag, und den mußte er feiern trotz seiner Krankheit. Dem Werkmeister folgte Konrad. festlich ge schmückt, inmitten seiner treuen Freunde, Rein holds und des Geckenberndchen. Hoch wallte die schmucke Feder aus des jungen Steinmetzen Barett; aber fein Antlitz schaute doch recht ernst und fast wehmütig drein, denn schmerzliche Gedanken ver woben sich mit den heitern Bildern, die der Tag seiner Ehrenrettung im Herzen hervorrief. Ach

Gott! Untreue tut ja in der Seele weh, nicht aus kalter Selbstsucht, sondern schon allein um des Freundes willen. Die Eintretenden wurden mit lautem Jubel be- griißt; Meister Claes stieg von der Bahre nieder und ließ sich zu seinem Sitze führen. Vor ihm auf dem rotbehangenen Tische lag der alte Domplan und die Kopie desselben, welche Konrad entworfen hatte. Nun wurde auch Volker hereingeführt, und das Gericht begann. Der Sohn der Jüdin gestand alles, es half ja doch kein Leugnen mehr; Stolz, Trotz

und schmerz liche Scham wechselten aus seinem Antlitze. Und als die Werkleute ihre Stimmen abgaben zu dem Urteilsspruche, da lauteten alle einstimmig auf Tod durch Henkershand. Ruhrg vernahm der Geselle diesen Spruch; er weinte nicht, nur um seine Lippen spielte ein leich tes Zittern. „Habt Ihr etwas etnzuwenden gegen diesen Spruch oder eine letzte Gnade zu erflehen?" fragte Meister Claes den Gefangenen. „Nein!" lautete des Jünglings Antwort. Da trat Konrad vor, der bis jetzt schweigend und in tiefes

Sinnen verloren der Verhandlung beige wohnt hatte. „Ehrsamer Meister und ihr. liebe Leute vom edeln Gewerke der Steinmetzkunst? Ist mir vergönnt, ein Wort zu reden?" fragte er mit fester Stimme. Die Männer nickten bejahend. „Redet, Konrad Kuen!" erwiderte der Werkmei- ster. „Ein treuer Freund die Treue hält!" hob Kon rad an. „Nach Steinmetzrecht und Satzung habt ihr das Urteil über Volker gefällt; ich Hab' nicht mit gestimmt, denn ihr habt auch Liber mich noch ein Urteil zu sprechen." Die Werkleute

1
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/02_07_1922/ALABO_1922_07_02_3_object_8265196.png
Pagina 3 di 12
Data: 02.07.1922
Descrizione fisica: 12
fragen konnte, sprach Konrad fest und entschlossen „Mei ster, auf mir liegt der Verdacht der Tat!" Der alte Claes riß die Augen we^t auf und traute seinen Ohren kamn, als er diese Worte hörte. „Gehe, Konrad", sagte er wehmütige „du scher zest, oder hat die böse Tat deinen Verstand ver wirrt?" Nun sing auch Veit Zu reden cm und erklärte dem Meister den ganzen Hergang. „Es ist nun doch einmal so, wie Konrad sagt", schloß er seinen Bericht; „wir müssen zum Gerichte schreiten." Meister Claes strich

mit der Hand über seine Stirne und, ohne es zu roollen, auch noch etwas tiefer; denn ein paar dicke Tränen waren aus seinen Augen gequollen. Er liebte den Jüngling wie seihen eigenen Sohn und sah ihn jetzt mit dem schwersten Verdachte belastet. Hatte er sich in chm getäuscht? Volker war gleichfalls dem Meister bis zu dem Schreine gefolgt. Als er diesen Hergang hörte, er griff er heftig Konrads Hand und drückte sie. „Nein, Konrad", sagte er mit scheinheiliger Treue, „du hast dieses nicht getan; ich glaub

' nicht daran, und wenn der Verdacht offen wäre wie der Son nenstrahl, der durch jene Scheiben schimmert." „Und doch wirst auch du gegen mich zeugen", antwortete Konrad, indem er herzlich den Hände druck erwiderte. Meister Claes gab jetzt ein Zeichen und ver- ' kündete das öffentliche Gericht. Nach einer Stunde sollte dasselbe stattfinden. Gesellen und Meister entfernten sich, ihre Festkleider anzulegen. Die Poliere begaben sich in die für solche und ähnliche Verhandlungen eigens erbaute Hütte

, um alles ein zurichten; vier alte Meister aber wurden abgeord net, um Konrads Wohnung zu durchsuchen; der Steinmetz selber blieb unter der Hast des alten Veit in der Werkstatt und mußte noch manchen wessen, gutgemeinten Spruch entgegennehmen, währeno^er doch lieber stillgeschwiegen und zu Gott gebetet hätte. Endlich mar die lange Stunde verstrichen, und Konrad wurde in die Sitzung abgeführt. Da faß in der Mitte an einem rotbehangenen Tische der alte Meister Claes. Vor ihm lag das große Schwert, welches die Kaiser

mit der ganzen Gerichtsbarkeit in eigenen Klagen den Steinmetzen huldreich ver liehen hatten. Auch das verräterische Zeichen, die Kette nni dem Schildchen, glänzte auf dem roten Tuche, und die große Pergamentrolle lag dort, mit dem Aufriß, den Konrad selbst gezeichnet hatte. An den Dombaumeister reihten sich auf Bänken die übrigen Meister und Gesellen als die Beisitzer des Gerichtes. Ein Meister hatte die Klage zu führen. „Konrad Kuen!" rief er mit lauter Stimme, „Ihr seid angeklagt, in dieser Nacht den Plan

2
Giornali e riviste
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1926/14_04_1926/ARBEI_1926_04_14_6_object_7982953.png
Pagina 6 di 10
Data: 14.04.1926
Descrizione fisica: 10
Ma ria gestern abends noch um Vaters Segen gebeten. Jetzt steht sie zum Kirchengang bereit vorm lieben Mütterlein. Die legt segnend die Hand aufs Haupt des weißgekleideten Mädchens, leise, sachte, ums Kränzlein rächt zu drücken, das zarte, weiße Anemonkränzlein in den braunen Locken: „Geh mit Gott, mein Kind! Konrad begleitet dich." Wie lange schon freut sich doch der gute Bul^ sein Schwesterlein hin zu geleiten auf den Weg zum Herrn. Lieb-Schwesterlein. Christkindleins holde Gabe

in jener stürmischen Winternacht vor zwölf Jahren. För ster Hegenwart hat nie noch seinen Entschluß bereut. Wie lieblich ist das Waislein heran geblüht im Waldes frieden! Der Liebling aller ist das gute Kind, ohne ihr, dem Sonnenscheinchen, wäre das trauliche Forst- Haus gar öde und stille, ja gar nicht denkbar. Der Ansicht ist zumeist Konrad. der Ritter Rosa Marias während der nun fast verflossenen Kinöerzeit. Der sanfte Junge, gerauft hätte er falls jemand fein Schwesterlein gekränkt. Gerauft

selbst mit dem bäreristarken Kreitner Veit, den er fürchtete, seiner Stärke wegen; der sich auch von Zeit zu Zeit erkühnt. Rasa Maria den Schützer der Schwachen zu spielen. So ist glücklicherweise kein Grund zur Entzweiung vorhanden, beide Buben vertragen sich gut. „Weißer Sonntag", jubeln die Glocken von Sankt Oswald, „kommt, Kinderlein, kommt zum Herrn der eurer harrt!" Fast ehrfürchtig sieht Konrad das festlich geschmückte Mädchen au. Wie sie so neben ihm einher schreitet, im. duftig weißen Kleide, das Köpfchen

. Die andere Hälfte schiebt er weg und trinkt nur seltsam hastig ein Schäl chen Kaffee leer. Kein Wunder! Rosg Marias Ehren tag ist fein Scheidetag. Morgen geht es fort aus der grünen Heimat, fort in die Stadt. Konrad will studie ren; die Lateinschule besuchen. Gerne waren die El- tern einverstanden, zumal ja Friedl, der ältere, ein strammer Bursche, Vaters Nachfolger, ein Jäger wer den will. Der Pfarrer meinte wohl, der Bub fei zwar etwas spät dran mit seinen 16 Jahren. Doch könne er mit Fleiß und Ausdauer

ein, zwei Jahre einbringen. Doch kann er sich nicht enthalten, dem scheidenden Schüler ein paar herzenswarme Worte mit in die Welt zu geben: „Konrad Hegenwart, du gehst fort aus der Heimat, fort von den Eltern, die dich mit Sorgfalt erzogen, fort von mir, deinem Katecheten, der stets nur dein Bestes will. Drum spreche ich wie dereinst des Tobias Vater: Mein Sohn! Alls Tage deines Lebens trage Gott im Herzen! Die ferne Stadt, gar viele Gefahren birgt sie für ein so junges Blüt. Denke an deine Lie ben

3
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/16_07_1922/ALABO_1922_07_16_4_object_8265221.png
Pagina 4 di 12
Data: 16.07.1922
Descrizione fisica: 12
das Mädchen verlegen, indem sie einen tüchtigen Becher füllte. Hans benutzte indessen seinen Vorteil, und wäh rend er bei dem Meister den Konrad einen Zaube rer genannt hatte, pries er ihn jetzt als einen kreuz braven Burschen und zeigte inniges Mitleid mit dessen Schicksal. So kam er auch noch zu einem zweiten Becher, ehe er aus dem Hause des Dom werkmeisters schied. Eine Stunde später erschienen zwei Meister, dar unter der alte Veit, ein Polier und ein Geselle vom Steinwerk 4m Bayenturme und verlangten

den Konrad Kuen zu sprechen. Konrad Kuen wurde vorgeführt, und ein neues Verhör über die Ereignisse der verflossenen Nacht begann. In aller Wahrheit erzählte der Steinmetz, daß treue Freunde einen Versuch zu seiner Rettung gemacht hätten, um ihn der Folter zu entziehen. „Wer waren die Freunde?" fragte der eine Mei ster. „Meister, ein Verräter bin ich nicht!" entgegnete Konrad. Veit nickte bei dieser Antwort zufrieden Beifall. „Warum entflöhet Ihr nicht, wenn Euch Gele genheit geboten war?" erging

abermals die Frage. „Weil ich nach Stemmetzfpruch gefangen bin und auch auf der Folter die Wahrheit sagen will, fo Gott mir hilft," sagte Konrad. „Und weil Konrad Kuen unschuldig ist trotz eures Kopffchüttelns!" rief Beit, indem er plötzlich aus einem Richter ein Verteidiger wurde. „Ja," fuhr er mit erhobener Stimme fort, „Kon rad Kuen ist unschuldig — ich werde es jetzt vor aller Welt behaupten, und wenn auch der Verdacht tausendmal schwerer auf ihm lastet. Auch an einen Sonnenstrahl

können Lästermäuler ihren Schand- zettel härmen. Das sage ich, Meister Veit, und schwöre es* bei meinen grauen Haaren und werde es schwören vor dem Dombaumeister und vor allen Werkleuten der Zunft. — Kommt. Freunde, wir brauchen keine Untersuchung mehr; der Burggraf soll seinen Turm bewachen, er hat dafür zu haften: was schert uns feine Nachlässigkeit? — Und Euch, Konrad, sage ich nur dies," sprach er zu Konrad gewandt, „ein Schafskopf ist — verzeiht mir den Vergleich —, wer den Hafen am Schwänze

4
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1923/30_03_1923/TI_BA_ZE_1923_03_30_12_object_8369968.png
Pagina 12 di 20
Data: 30.03.1923
Descrizione fisica: 20
leistend, klagend fließt der Sang vom Chore immer brau sender arrschwellend', gleich einem mächtigen Strome. Und diese Stimme mit ihren: Metallklang . . . Herrgott im Himmel! Keiner singt so, das bringt nur der Konrad fertig! Betroffen, aufs höchste erstaunt, wendeg Frau Krug und .Julie ihre Blicke hinauf zum Chore. Mein, der Sänger steht irgendwo bescheiden hinter einer Säule, sich! den -Blicken entziehend . . Bald ist das feierliche Hochamt zu Ende. Die Gläu bigen verlassen scharenweise

auf und iin nächsten Moment rufen sie aus einem Munde: „Konrad, Konrad, unser Konrad!" Eine er greifende Szene des Wiedersehens ihres totgeglaubten Sohnes und Bruders spielt sich ab. Drei überglückliche Menschen wunderten null ihrem reVeilUmsponnenen Häuschen zu, welches, etwas außer der Stadt gelegen, von einem wunderlieben Blumen- ,i)ärtcEjieTi umgeben war. Das Erzählen wollte kein Ende nehmen. In der Person des Korporals Krug war tat sächlich' eine Verwechslung Vorgelegen, der wirklich schwer

verwundete und seinen Verletzungen erlegene Korporal gleichen Namens hatte bei der fünften Kompagnie des selben Regimentes gedient, während der Held dieser Ge schichte, Konrad Krug, der vierten Kompagnie zugeteilt war und einige Tage vor dem Eintreffen seines Freun des Thomas bei einem Sturm in russische Gefangen schaft geriet. Schon ziemlich im Innern Rußlands in terniert, machte er einen Fluchtversuch, welcher glückte. Nach! unsäglichen Strapazen imb Wanderungen kam Kon rad endlich über die Grenze

, stieß auf österreichische'Trup pen und mußte in ein Reservespitäl abgegeben werden, wo er Pflege und'Erholung gefunden. Seinem Ansuchen um! Gewährung eines Urlaubes war entsprochen worden. Also war Konrad Krug in der Nacht des Karsaurs- tag! Ul sein geliebtes Heinratstädtchen' gekommen. Wie es der Zufall wollte, bestieg in der letzten Station vor Heinan der Chordirigent, von einem Besuch! heimkeh rend, den nämlichen Waggon. Und beide waren während der Fahrt auf eine Idee gekommeir: Konrad

mit den Starkenbergern, den Edlen von Hörtenberg, Khuen, Boymont, Gäben, .Hohenems, Wolkenstein, Trautson usw. hat sich die Macht der Schrofensteiner ausgedehnt;'sie wurden bald reich begütert, mächtig und gefürchtet und gewannen immer mehr Ansehen und Ginfluß bei den tirolischen Landesfürsten. Die Söhne dieses Fridericus von Schrofenstein Konrad (Kuhn- Ach) Und Otto erscheinen in Urkunden von 1220, 1239 und 1252 als Zeugen. Konrad hatte für sich in Marienberg einen Sterbe- jayrtag gestiftet Und zu diesem Zwecke

5
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1922/21_09_1922/VBS_1922_09_21_3_object_3116775.png
Pagina 3 di 12
Data: 21.09.1922
Descrizione fisica: 12
„Ist das Steinmetzbrauch? Flugs, Meister und Gesellen, greift zum Meißel und zum Hammer, bis daß ein Gericht beginnt nach Förmlichkeit und Sitte; indessen bleibt Kon- rad Kuen in meiner Wacht.' Meister Beit mar ein Mann mit greisen Haaren, der älteste Arbeiter in der Werkstatt, vor dem alle großen Respekt hatten. Keiner wogte ihm zu widersprechen, und bald klan gen die Meißel und Hämmer durch die Hütte hin, als wäre nichts geschehen. Konrad allein stand traurig da; ihm ge genüber

war ein Fenster, in dessen bunt be- lallfenen Scheiben die Sonne spiegelte u. glit zerte. Bei diesem Anblick erinnerte er sich an seinen Traum von heute morgen, aus dem er so freudig erwachte und Sonnengold und Glockenklänge ihn so selig begrüßten. Er hatte so vertrtuensvoll gebetet, sollte er jetzt ver zweifeln? Da trat Meister Claes, begleitet von Vol ker, in die Hütte; die Werkleute legten Mei ßel und Hammer nieder, Meister Beit aber, der in manchen Sprüchen bewandert war, flüsterte Konrad zu: „Reden

ist allweg nicht gut, * Schweigen auch oft schaden tut, Damm in allen Dingen Maße han Und Furcht, ist wohlgetan.' Der Jüngling lächelte: dann trat er mit entschlossenem Sinne dem Dombaumeister entgegen. Meister Claes hob das Verbot des Schwei gens noch nicht auf; er machte ein Zeichen, daß alle in ihrer Arbeit fortfahren sollten; dann schritt er durch die Reihen hindurch zu dem Orte, wo die Freveltat geschehen war. Als er an Konrad vorüberkam. blickte er verwundert auf den Jüngling, denn er wußte

nicht, warum dieser mit dem alten Beit ab seits von übrigen stand. Roch ehe er nach der Ursache fragen konnte, sprach Konrad jest und entschlossen: „Meister, auf mir liegt der Verdacht der Tat!' Der alte Claes riß die Augen weit auf und i traute seinen Ohren kaum, als er diese Worte i hörte. „Geh, Konrad,' sagte er wehmütig, „du scherzest» oder hat die böse Tat deinen Ver stand verwirrt?' Run sing auch Veit zu reden an und er klärte dem Meister den ganzen Hergang. „Es ist nun doch einmal so, wie Konrad

sie. „Rein, Konrad,' sagte er mit scheinheiliger Treue, »du hast dieses nicht ge tan; ich glaub' nicht daran, und wenn der Verdacht offen wäre wie der Sonnenstrahl, der durch jene Scheiben schimmert.' „Und doch wirst auch du gegen mich zu gen,' antwortete Konrad, indem er herzlich den Händedruck erwiderte. Meister Claes gab jetzt ein Zeichen und verkündete das öffentliche Gericht. Rach einer Stunde sollte dasselbe stattfinden. Gesellen und Meister entfernten sich, ihre Festkleider anzuleg'en. Die Poliere

6
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1922/12_10_1922/VBS_1922_10_12_3_object_3116848.png
Pagina 3 di 12
Data: 12.10.1922
Descrizione fisica: 12
Der Steinmetz vom Köln. Äulturhistorische Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Johannes Vapllst Diel. (Schluß.) Der Narr eilte hinweg in das vordere Ge wölbe,- kurz darauf kehrte er mit einet La terne, mit Mantel und Hut zurück. „Legt Eure Kleider wieder an!' sagte er zu Ag nes, „Veit wird Euch nach Hause führen, ich habe noch andere Dinge hier zu tun.' „Habt ihr den Plan noch nicht?' fragte Agnes mit einemmal bange. Berndchen antwortete nicht. „So ist Konrad doch verloren!' rief das Mädchen

noch heftiger, „und ihr alle mit ihm wegen dieser Tat! Aber ich habe ja den Plan gesehen, fragt nur das Weib.' „Geht, geht!' entgegnete der Narr mit leidig, aber doch entschieden. «Laßt uns nur sorgen, Jungfer, und stellt die Sache Gott anheim; ich hoffe, daß ihr bald Trost erhal tet.' Freilich hoffte der Narr, und er glaubte, Grund zu seiner Hoffnung zu haben; aber wenn sie den Domplan nicht fanden, dann wqr alles vergebens, und der Verdacht und die Strafe blieben auf Konrad haften. Für sich und feine

fehlte noch. Da nahten sich vier Gesellen, die auf einer Bahre den Meister trugen; es war ja heute für seinen liebsten Gesellen ein Ehrentag, und den mußte er feiern trotz seiner Krank heit. Dem Werkmeister folgte Konrad, festlich geschmückt, inmitten seiner treuen Freunde, Reinholds und des Geckenberndchen. Hoch wallte die schmucke Feder auf des jungen Steinmetzep Barett; aber sein Antlitz schau te doch recht ernst und fast wehmütig drein» den schmerzliche Gedanken verwoben sich mit den heitern

Bildern, die der Tag seiner Eh renrettung im Herzen hervorrief. Ach Gott! Ifntreue tut ja in der Seele weh, nicht aus kalter Selbstsucht, sondern schon allein um des Freundes willen. Die Eintretenden wurden . mit lautem Jubel begrüßt; Meister Claes stieg von der Bahre nieder und ließ sich zu seinem Sitze führen. Vor ihm auf dem rotbehangenen Tische lag der alte Domplan und die Kopie desselben, welche Konrad entworfen hatte. Nun. wurde auch Völker hereingefllhrt, und das Gericht begann. Der Sohn

des Jünglings Antwort. Da trat Konrad vor, der bis jetzt schwei gend utzd in tiefes Sinnen verloren der Ver handlung beigewohnt hatte. „Ehrsamer Meister und ihr, liebe Leute vom edeln Gewerke der Steinmetzkunst! Ist mix vergönnt, ein Wott zu rede»?.' fragte er mit fester Stimme. Die Männer nickte« bejahend.. „Redet, Konrad Kuen!' erwiderte der Werkmeister. „Ein treuer Freund die Treue hält!' hob Konrad an. „Nach Steinmetzrecht und Sat zung habt ihr das Urteil über Volker ge fällt; ich Hab' nicht mitgestimmt

7
Giornali e riviste
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1926/14_07_1926/ARBEI_1926_07_14_6_object_7983087.png
Pagina 6 di 10
Data: 14.07.1926
Descrizione fisica: 10
. „Eines nur, liebe Schwester. möcht ich dich bitten, hilf mir heute den Vater umstimmen. Er hat heute früh nur den Kops geschiittelt, als er meine verfrühte Heimkehr erfahren. Nachmittag wird er höchstwahr scheinlich von mir Rechenschaft fordern. Wenn ich ganz ehrlich bin, mutz ich sagen, ich sürchte mich etwas vor dieser Unterredung. Möchtest du nicht in der Nähe bleiben als mein guter Engel und mir gelegentlich mit deiner Fürsprache Helsen? Was zitterst du und wirst so bleich?" „O nix, Konrad. Es is mir bloß

a biffel z' heiß da in der Sonn. . „Seit wann ist mein Schwesterlein gar so empfind lich? Warte, wir erreichen bald den schattigen Wald. Soll ich dir ein Glas Wasser holen?" „Ich dank dir, es ist mir eh schon wieder besser..." Mit starkem Arm stützt er die Schwankende und sieht sie besorgt an. Konrad, siehst du denn nicht, wie du das arme Wesen quälst? Dein Tun heißt man ja den Dolch in der Wunde drehen? Eine handvoll der frischen Anemonen pflückt Konrad und gibt sie der Schwester. Die lächelt

ihn dafür gar holdselig an wie einst. Wenn Konrad ineint, der Stadt für immer den Rücken gekehrt zu haben, hat er sich arg getäuscht. Vater Hegenwart legt ihm dringlich nahe, sich doch der Schlußprüfung zu unterziehen, sollten nicht sämtliche Kosten der acht Studienjahre umsonst aufgewendet sein. Wenns schon nicht Gottes Wille, daß er Priester werde, fo solle er wenigstens in anderer Weife seinen Mann stellen und auch im Forstfach sei ein gutes Studienzeugnis förderlich. Konrad geht auf Vaters Wunsch

gedeihen, worin ganz besonders die Giftpflanze telkeit am meisten vertreten. Mit Stolz nennt die Wiesenhofbäuerin ihr Kind das schönste Dirndl im Murtal. So ists kein Wunder, wenn Berta die zahl- reichen Huldigungen der jungen Burschen als ihrer Schönheit schuldige Anerkennung ansieht. Der junge, hübsche Student im Forsthaus gefiel ihr ausnehmend gut und sie gedachte Konrad Hegenwart eine Wohltat zu erweisen, als sie ihm abriet von seinem Plan, Priester zu werden. Hat das leichtlebige Mädchen

denn überhaupt einen Begriff für die Erhabenheit des heiligen Berufes? Sie sieht nur das Entsagen-Müffen und das ist ihr ein Greuel. Wenn Konrad ihren Flirt so ernst nimmt, mag er sehen, wie er mit sich fertig wird. Vor kurzer Zeit war sie Daheim im Murtal, in der Meinung, nun werde wohl die Vergangenheit be graben sein. Der sonntägliche Kirchgang belehrte sie vom Gegenteil. Die schmucken Dirndl tuschelten ein ander zu, stießen sich gegenseitig an und zeigten mit Fingern auf Berta. Sie hatten eben

8
Giornali e riviste
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1926/28_07_1926/ARBEI_1926_07_28_6_object_7983107.png
Pagina 6 di 10
Data: 28.07.1926
Descrizione fisica: 10
©ci fe 118 . Der «ergfriev. Nr. 30. Verzweifelt drückt der Abgewiesene die Fäuste an die Schläfe, ihm ist als müsse sein armer Kopf zer springen. Achselzuckend meint Berta: „Ich kann dir nit helfen! Und nebsbei g'sagt, mir is a Jager z' dumm." Konrad meint, schlecht gehört zu haben, „zu dumm?" „Jawohl, z' dumm! Da lob ich mir schon ein' schnei digen Wildschützen, der enk Jager hint und voran fürn Narrn halt" . . . „Also! Du liebst also einen Wilderer? Nun ich kann mirs denken, wen du da meinst

denn nur schon wieder an- g'stellt?" „O mei! ’n Förster Konrad hat sie so narrisch g'macht, daß er wegen ihr 's Geistli' wern aufgeben hat. Heunt wär er um sie kommen, da hat sie 'n aus- g'lacht und fortg'fchickt. Der arme Bua is ganz ver zweifelt g'wesen. Mir hat er derbarmt ins Herz eini!" „O weh, o weh! Das is weit g'sehlt. Wie ich unfern Herrn Konrad kenn', geht ihm dö Wunden z' tief?" ^Za mein, sie hat sich von Anfang an nur g'spielt mit ihm. Er hat ihr g'salln, weil er so a sauberer Bursch

Eintritt unterbricht die Kranke, die bei ihrem Erscheinen leicht erschrickt. „Das sind G'schichten und Tuereien, weil a Kleins Kind mehr is auf der Welt." „O das is für die Eltern a grohmächtige Freud! Aber was verstehst denn du davon! Sag lieber, du leichtsinniges Ding, was d' 'n Förster Konrad antan hast?" Wie eine gereizte Natter fährt Berta auf den grau haarigen Mann los. „Die Berta vom Wiesenhof is ein' herg'laufenen Hefenbinder kein' Rechenschaft schuldig!" „So meinst? Ahan! Im Uebrigen

! Vater Hegenwart ist die meiste Zeit im Revier. Fried! hat genug mit seinem eignen Glück zu tun und Konrad? O Konrad, warum tatest du der armen Anemone solch bittres Leid an! , „Es ist so kalt, so stürmisch hier, Und bin so allein! Ich bin so ganz verlassen hier, O nimm mich, Mutter, doch zu dir Ins stille Kämmerlein. O hilf mir, deinen: armen Kind, Und reich mir deine Hand! O sieh, wie ich verlassen bin! Nimm mich doch einmal zu dir hin Ins schöne Himmelsland." „O weh! Grad z'letzt han i g'fehlt

9
Giornali e riviste
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1926/26_05_1926/ARBEI_1926_05_26_6_object_7983015.png
Pagina 6 di 10
Data: 26.05.1926
Descrizione fisica: 10
hinter ihnen her brummt: „Was denn der Hefenflicker lauter allweil in mir umerznörgeln hat" Die Försterischen haben wohl noch manches andere, das ihnen an dem Dirndl nicht gefallen will! Und doch hat ihr Vater Hegenwart erlaubt, im Hause aus- und einzugehen! Rosa Maria ist ja ein braves Kind und viel zu standhaft im Guten, als daß sie von Bertas Leichtsinn etwa angesteckt würde. Fried! hat seine Theolinde und Konrad will Geistlich werden. Wo bliebe da eine Gelegenheit, Unheil zu stiften für das hübsche Ding

? .... Sonnenscheinchen hatte den er sten Schrecken über Konrads Berufswahl bald über wunden. Rein wie die Blume den Frühling, liebt sie Konrad und diese Liebe darf sie ihm ja bewahren in jeder Lage des Lebens. Wie dürfte wohl eine Liebe sich die „wahre" nennen, die nicht auch bereit zum Opfer persönlicher Entsagung? Und pflegen will Rosa Maria die blutrote Opferblume in ihrem keuschen Mädchenherzen; stets heiter und frohgelaunt, wie bis her des Hauses Sonnenschein bleiben. Wer mag wohl traurig sein bei so lieben

reis) im Lebn. Und weils all zwei vom Himmel fan, Drum muß mans fchätzn und ehrn. A Blümerl muß man sorgsam pflegen. 's Herz mutz verstanden wern." Unserm Sonnenscheinchen kann dies Lied mit sei nem tiefen Sinn die Frohlaune nicht nehmen. Bruder Konrad hat sie ja gewiß lieb und wenn sein Geist den geplanten Höhenflug wirklich nimmt, so soll ihre Liebe sein Schutzgeist sein in den Stürmen des Le bens; alles Reine ist ja doch des Höchsten Wohlgefal len. Mit ganz andern Gefühlen sind Veit und Wastl

. So also stehts um den jungen Berg mann? Da heitzts für sie vorsichtig fein, dem Jugend freund aus dem Wege gehen, um ihm nicht falsche Hoffnungen zu erwecken . . . wenns nur nicht schon zu spät ist! Das wäre traurig, denn nie kann sie die Seine werden, mit dem Herzen, das nur für den einen schlägt, für Konrad in der fernen Stadt. Ihre Liebe ist stark genug, um Opfer zu bringen, ja! Aber ganz überwinden? . . . Armes Sonnenscheinchen! Bruder Konrad denkt wohl gar selten an sein Schwesterlein, das früher

ihm aus halbem Weg entgegen und begrüßt ihn herzlich. Da ists denn selbstverständlich, daß beide mitsammen den Heimweg antreten. Unter Lachen und Scherzen erreichen sie das weltabgeschiedene Hämmerltal. Ihr ganzes Leben möge sich so schön gestalten wie der heutige Sommer lag, wünscht Konrad seiner Begleiterin. Doch die ist damit nicht einverstanden. „Na, der Herr Student wünscht mir was Schönes!" und lachend sieht sie ihn an. Jetzt erst wird er gewahr, was er im Lauf des Gespräches und im Taummel

10
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1938/17_02_1938/TI_BA_ZE_1938_02_17_14_object_8383380.png
Pagina 14 di 16
Data: 17.02.1938
Descrizione fisica: 16
des Gerichtes verwiesen. Bezirksgericht Matrei in Osttirol, am 8. Februar 1938. Dr. Konrad Posch. E 2073/37-6 , 11533 Bersteigerungsedikt. Am 23. Februar 1938, vormittags 8 Uhr» findet beim gefertigten Gerichte, Zinnner Nr. 1, die Zwangsver steigerung der Liegenschaften statt: Grundbuch Görtschach-Gödnach, Einl.-Zl. 28/1, geschlos sener Hof „Schneider". Schätzwert samt Zubehör: 8 4810*— Wert des Zubehörs: 8 89 — Geringstes Gebot: 8 3207'— Gmtsckach-Gödnach, Grundbuch 33/11, Gp. 718, 719 und 720 Weide

Wert des Zubehörs: 8 180'— Geringstes Gebot: 8 5785'— Zm übrigen wird auf das Versteigerungsedikt an der Amtstafel des Gerichtes verwiesen. Bezirksgericht Matrei in Osttirol, am 8. Februar 1938. Dr. Konrad Posch. E 42/37-8 Bersteigerungsedikt. 11537 Am 4. April 1938, vormittags 9 Ahr, findet im Gasthofe „Rautter" in Matrei in Osttirol-Markt die Zwangs versteigerung der Liegenschaften statt: Grundbuch Wind.-Mutrei-Markt, Einl.-Zl. 50/Il, 1., 2., 3. und 4. Gbk. Mehner, Wohnhaus Nr. 62, Wirtschafts

gebäude, Hofraum, Weiden, Garten, Bildstöckl. Schätzwert: 8 5180'— Wert des Zubehörs: 8 103' — Geringstes Gebot: 8 3453'60 Fm übrigen wird auf das Versteigerungsedikt an der Amtstafel des Gerichtes verwiesen. Bezirksgericht Matrei in Osttirol, am 8. Februar 1938. Dr. Konrad Posch. E 38/37-12 Beschluß. 11541 Fn der Zwangsversteigerungssache der Tiroler Landes hypothekenanstalt gegen Fohann Berger, Aukerwinkler in Prägraten, wegen 8 993 16 s. A, wird der auf 26. Februar 1938 anberaumte

Versteigerungstermin abberufen. Bezirksgericht Matrei in Osttirol, am 11. Februar 1938. Dr. Konrad Posch. Pacht-Ausschreibung Bauerschaft und Gasthaus „Haberg", Gemeinde Schwoich an der Eibergstratze, gelangen ab 1. April 1938 auf ein Jahr zur Verpachtung. Ausmahe: Acker 45.200 m 2 , Wiesen 64.600 w 2 , Obst garten 13.800 m 2 , 10 Kuhgräser (Walleralm), Holznutzung. Die Hälfte des Pachtschillings ist beiAbschlub des Pacht vertrages, die andere Hälfte nach sechs Monaten zahlbar. Anbote bis 5. März 1938

11
Giornali e riviste
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1926/09_06_1926/ARBEI_1926_06_09_6_object_7983035.png
Pagina 6 di 10
Data: 09.06.1926
Descrizione fisica: 10
an Tänzerinnen schuld? Oder die Tracht -er Eisenerzer Mädchen, die sich Berta für heute eigens anfertigen lieh? Schwül ists auf dem Tanz boden, sie geht hinaus, sich etwas abzuküylen, da sieht sie gerade noch die Försterischen ins Extrastüberl hinemfchlüpfen. Bald darauf tritt Fried! mir Rosa Maria zum Tanz an, Berta sieht es, während sie mit Beit herumwalzt. Nach dem Tanz will sie die För sterjungfer fragen, ob Bruder Konrad auch hier, doch die eilt davon, als wäre der Böse hinter ihr her. Und doch ists

nur Beit, der die Heimlichgeliebte für eine kurze Spanne Zeit im Arm halten möchte. Ein Tanz hätte ihm genügt und wochenlang hätte er wohl ge zehrt von der fühen Erinnerung. So fiehr er ihr traurig nach und geht langfam an seinen Platz. Für heut ist dem Armen die Freude am Lustigsein gründ lich vergangen. Nicht so seine schöne Base. Die walzt gerade mit Jäger Fried! vorbei. Keck fragt sie ihren Tänzer, ob Bruder Konrad nicht auch einmal herüberkomme und wo er denn heute seine Braut habe. Konrad

werde wohl kaum herübergehen, bedeutet der Ge fragte, drüben säßen sie mit dem Herrn Pfarrer ge mütlich beisammen. Konrad könne nicht tanzen wie auch Theolinda nicht. „Schade", meint Berta und lä chelt ihren Tänzer freundlich an. Bar manchmal noch tanzt der junge Jägersmann mit dem hübschen Mäd chen. das ihn in Geltalt und Kleidung so sehr an sein Lieb erinnert. Nur trägt Theolinda ihr wundervolles Haar hübsch ausgesteckt, während Berta mit berech nender Gefallsucht die langen, schweren Zöpfe frei hängen

dein Kiibe! und hilf mir daherm a wen- gerl Ordnung machen. Wir möchten Kirtamontag feiern." Bereitwillig langt der Bub einen Besen aus dem Herdwinkel, und stellt sich breitspurig vor Rosmarie hin: „Du, is wahr, daß enker Konrad geistlich wern will?" „Warum fragst denn?" „Weil is gern wissen tat." „Biel wissen macht Kopsweh." „Das furcht i nit. Aber grausen tuts mir." „Warum?" fragt das Mädchen erstaunt, belustigt. Simerl erwidert naiv: „Wann i denk, narrische Liebsleut z'fammhängen, kleine schreiende

12
Giornali e riviste
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1926/16_06_1926/ARBEI_1926_06_16_8_object_7983047.png
Pagina 8 di 12
Data: 16.06.1926
Descrizione fisica: 12
Konrad gangen, bis vom Schlinger weg ausser die schöne Berta kommen is. Da is mir z'dumm worn, 's fünfte Wagenrad! sein und bin da von. Aber Madl, du machst ja aus einmal a G'sicht wie die Katz, wanns donnert! Hast müssen a paar Schwa benkäser zammtreten? Was is denn los," „All's is los, was nit ang'nagelt is". „Natürlich, der Simmerl! Das hätt mir a Düm merer a sagen können!" „Gut, daß d' kimmst, kannst fertig rührn". „Butterrühren? Das is halt gar soviel langweilig". „Folg nur der Rosmarie und sei

über die Kopslichtung fährt: „Da kriegert i auch bald a Krone... A, mir scheint, hiaz kommen die andern a." „Und i noch kein Butter!" Und Simmerl rührt flei ßig und schleckt. Wirklich kommen sie jetzt, voran das Bra'utpaar, ihnen folgend Konrad und das Murtaler Dirndl. Wie lange wohl Berta heute zum Anziehen gebraucht hat. fragt sich Rosa Maria im Stillen. So ein Wirrwarr von Knöpfen und Bändern! Sogar die schwarzen Zöpfe sind rot durchslochten. Und Konrad läßt sie nicht aus den Augen. Wird sich doch nicht gar

, Konrad! Was denn für eins?" „Das vom Seeblümerl, gelt?" Launig langt Wastl nach feinem Instrument: „Wie d' Leut rar sein! Is man aus der Alm, wollens a Liedl vom See. Sinds beim See, aft singens: Mei Freud is die Alma" . . . „Is aber auch wahr," ergreift Theolinde das Wort, „der Mensch hat alleweil lieber das, was weiter weg is." „Ja, mir schein aso! Drum hat der Friedl a sein Weg in d' Ceeau gnommen und dem Förster Hasel steiner das edelste Wild aus sein' Revier gstiebitzt. Der wird Augen gmacht ham

!" „Mach mirs nach, Veit!" meint der glückliche Friedl. „O mei! I han wohl kein Glück in der Lieb" Zitherklänge machen ihn verstummen. Rosa Maria, zwischen Konrad und Theolinde sitzend, beginnt das Lied: „Dort beim See dort drunt, wo der tiefste Grund, Hat a Bleamal blüaht, zart und wunderlieb. Han mir denkt bei mir, 's wär a schöne Zier, Han mich niederduckt und 's Bleamal brockt. Wie i 's heim han tragn, fangts glei an zum klagn, Schaut mich traurig an, sagt was hast davon? Kann hiaz nimmer blüahn

13
Giornali e riviste
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1932/17_09_1932/ZDB-3062661-4_1932_09_17_3_object_8235353.png
Pagina 3 di 4
Data: 17.09.1932
Descrizione fisica: 4
m Kufstein. Absam. 5 )( Vestgewinner vom 7. Scharfschießen am 4. September 1932. Kompaniescheibe: Lobenstock Alois, Bücher Iosef, Stöcker Anton, Rathgeber Josef, Rödlach Roland. Rödlach Konrad, Seiwald Johann, Sei- wald Edi, Salzmann Johann, Kofler Mar tin, Posch Jakob, Wittenberger Sepp, Mat- tevi Walter. Sillaber Hans. — Iungschüt- zen: Pftanzner Hermann, Mattevi Wal ter, Posch Josef, Seiwald Josef jun. — Absam-Tief: Rathgeber Josef, Rödlach Konrad, Rödlach Roland, Bücher Josef. — Absam-Kreis: Rödlach

Konrad, Rödlach Roland, Rathgeber Iosef. Bücher Iosef. — Haupt: Bücher Iosef, Posch Jakob, Rödlach Roland, Kofler Martin, Seiwald Hans, Rödlach Konrad, Wittenberger Sepp. — Gilde: Seiwald Hans jun.» Bü cher Josef, Rödlach Konrad, Rödlach Ro land. Rathgeber Iosef, Wittenberger Sepp. Kofler Mattin, Stöcker Anton, Posch Ja kob. — Serie: Rödlach Konrad, Rödlach Roland, Rathgeber Josef, Wittenberger Sepp, Bücher Josef, Posch Jakob. — Prämie. Seiwald Hans jun., Rödlach Kon rad, Rathgeber Josef, Rödlach

Roland. — Übung: Mayr Alfons, Rathgeber Josef. Rödlach Konrad, Seiwald Edi, Rödlach Roland, Stöcker Anton, Posch Josef (Ei ch at), Bücher Josef, Sillaber Hans, Anegg Richard, Salzmann Hans, Seiwald Hans» Kofler Martin, Posch Jakob. Rum. )( Abschied. Unsere Musikkapelle ver anstaltete im neuen Gasthause am Waldes rand zum „Kanisiusbrünnl" eine kleine Ab schiedsfeier. Es galt, dem scheidenden Ober lehrer Karl Klocker seitens der hiesigen Musikkapelle die Hochschätzung und den schuldigen Dank

14
Giornali e riviste
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1926/18_08_1926/ARBEI_1926_08_18_6_object_7983137.png
Pagina 6 di 10
Data: 18.08.1926
Descrizione fisica: 10
iliid der Rosmariedl ihr Erbteil hat die Summe rund g'macht" — -—- Sebastian Dörflinger nimmt Platz im eigenen Heim und erzählt, ivas sich im Erzbachtal zugetragen. Bertas Reue ist aufrichtig; wie sehr ihr Rosa Marias Opfertod nahe geht! Und sie ist zum Großteil daran schuld! Der Heimaekehrte erzählt auch, wie er sich immer gesträubt, das Erbe der Erschossenen anzu nehmen, bis Vater Hegenwart ernstlich böse gewor- den. Von Konrad habe man keine Spur mehr gefunden. Seit Sonnenscheinchens Tod

? Und wieder blaut überm Erzbachtal ein Frühlingstag in unvergleichlicher Schöne. Er sieht Konrad Hegenwart, den Büßer, heimkehren mit wandermüden Füßen. Er, der von frühester Jugend an den steirischen Tannen wald so sehr geliebt, er ist der Heimat ferngeblieben, um zu sühnen, wie ihm der „Herr im Wald" befohlen. Zwei Frauen, vermutlich Mutter und Tochter, kom men des Weges. Kaum erblicken sie den bleichen Mönch, als sie auch schon, ihn für ein Gespenst haltend, entsetzt entfliehen. Konrad nähert

und sein Blick wird glanzlos. Tränen hat er längst nicht mehr! „Lieb Schwesterlein, ich war wohl lange, lange fort mein Gott, gütiger Lenker des All. erlöse mich doch bald von meiner Erdendürde. Du allein weißt ja, wie müd ich bin wie müd! Rosa Maria, ists mög lich? Ich sehe dich im weißen Gewände mit dem Blütenkränzlein im lockigen Haar ? — schöner noch als je im Leben" „Konrad, armer lieber Konrad, hast endlich heimge funden? Armer müder Bruder, dein Leid ist aus — komm heim nun komm, o komm

15
Giornali e riviste
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1926/11_08_1926/ARBEI_1926_08_11_6_object_7983127.png
Pagina 6 di 10
Data: 11.08.1926
Descrizione fisica: 10
", meint mitleidig Vater Hegen wart und schämt sich der Tränen nicht, die ihm in den Graubart rollen. ,Er ist der Aermste nicht," berichtigt der Pfarrherr von St. Oswald, „er ist trotz seines Wahnsinnes feinen Mitmenschen ungefährlich und ist glücklich in feinem Irrtum. Am bedauernswertesten ist wohl der unglück liche Schütze! Wo mag er weilen?" In unzurechnungsfähigem Zustand blieb Konrad beim Waldkreuz zurück. Vor seinein Geist tauchen gar wonnesame Bilder aus, um ihm seine Schuld im schrecklichsten

iurtalerin gekommen und hat mit ihrer verführeri schen Iugendfchöne das Bild der schlichten Anemone aus seinem Herzen verdrängt. Wie mutz seinetwegen das treue Wesen gelitten haben! Jene, die ihn nur zum Zeitweiligen Spielzeug erkoren, lenkt feinen Sirrn ab vom hohen Ziel, Schwesterlein, das ihn wahr haft liebt, fleht herzinnig: „Konrad, bleib dein Vor haben treu" Welch ein Unterschied zwischen häßlicher Gefallsucht einerseits und treuer, im Ent sagen erprobter Liebe andererseits? Wie man nur so blind

anvertraut, er hatte jedoch nicht dran geglaubt. Vermutlich wollte das Mädchen ihr Jawort zum Opfer bringen für ihn, den Verirrten, dem ihre Liebe gehört, wie ihm die todblasser: Lippen als letzten Gruß vertraut. Noch sieht er das treue Kind im Moos liegen. Er weiß, er hat gut gezielt, — Försters Sonnenscheinchen wird keine Anemonien mehr suchen im Pereswald .... Wie rührend sie ihm ihr Herzensgeheimnis geosfen- bart! „Konrad . . . brav werden . . . inein alles bist du gewesen . . ." „O Himmel, hast

. Das waren bittere Pil len für das stolze Mädchen von einst! Wer heilsam! Im Feuer des Leides lernte das junge Weib ihr Un recht einfehen. Der arme Knecht, der in den Wellen der Mur ertrank und Konrad, der hübsche, ernste Stu dent, den sie seinem Beruf entfremdet, beide quälten sie gar oft in schlaflosen Nächten, obwohl sie gar nicht wußte, welch ernste Wendung ihr Spiel mit dem Jäger genommen. Dann wurde sie Mutter. Kaum fühlte sie sich würdig dieses erhabenen Amtes, wenn sie an ihr unkindliches Benehmen

16
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1922/05_10_1922/VBS_1922_10_05_3_object_3116824.png
Pagina 3 di 12
Data: 05.10.1922
Descrizione fisica: 12
Unechte des Burggrafen je 25 Stockprügel, tut gezählt und voll gemessen. Dann wurde bans abgeordnet, um den Dombaumeister m Aufträge seines Herrn von den Ereig- tissen der. Nacht zu benachrichtigen. Bei dem alten Meister Claes schaute aber >erade an. diesem Morgen die Trübsal zum Zensier heraus. Teils wegen wirklicher kör- icrlicher Schmerzen, teils aus Kummer und Herzeleid lag er krank zu Bette. Konrad kam ihm gar nicht mehr aus dem Sinne, denn auf den Steinmetzen Hatto er vordem seine ganze Hoffnung

, und euch sein Leumund war so schlecht gerade nicht — aber er war kein Konrad Kuen» nicht so fromm, treuherzig und bieder, das heißt, wie Konrad Kuen zu sein 'schien. Als der Schildknappe von Bayenturme an der Türe pochte, war Agnes gerade bei dem kranken Meister; sie trug>sich mit ähn lichen Gedanken wie ihr Vater, nur waren dieselben hoffnungsreicher, freilich auch nicht so lichtgolden wie in früheren Tagen. Es ging ihr wie der Sommerblums, wenn es Abend wird und die Sonne untergeht. Dann zieht diese Bume vör

, kann ich schon aus- richten, wenns vonnöten ist.' „Ich fragte bloß,' sagte dgs Mädchen ver legen, indem sie einen tüchtigen Becher füllte. ' Hans benutzte indessenAeinen Vorteil, und während er bei dem Meister den Konrad einen Zauberer genannt hatte, pries er ihn jetzt als einen kreuzbraven Burschen und zeigte inniges Mitleid mit dessen Schicksal. So kam er auch noch zu einem' zweiten Be cher, ehe er aus dem Hause des Domwerk meisters schied. Eine Stünde später erschienen zwei Mei ster, darunter der mlte

Veit, ein Polier und ein Geselle vom, Steinwerk im Bayenturme und verlangten den Konrad Kuen zu spre chen. Konrad Kuen wurde vorgeführt, und ein neues Verhör über die Ereignisse der ver flossenen Nacht begann. In aller Wahrheit erzählte der Stein metz, daß treue Freunde einen Versuch zu seiner Rettung gemacht hätten, um ihn der Folter zu entziehen. „Wer waren die Freunde?' fragte der eine Meister. „Meister, ein Verräter bin ich nicht!' entgegnete Konrad. Veit nickte bei dieser Antwort zufrieden

Beifall. „Warum entflöhet^ Ihr nicht, wenn euch Gelegenheit geboten war?' exging abermals die Frage. „Weil ich nach Steinmetzspruch gefangen bin und auch aus der Folter die Wahrheit sagen will, so Gott mir hilft,' sagte Konrad. „Und weil Konrad Kuen unschuldig ist trütz eures -Kopfschüttelns!' rief Veit, in dem er plötzlich aus einem Richter ein Ver teidiger wurde. „Ja,' fuhr er mit erhobener Stimme fort. „Konrad Kuen ist unschuldig — ich weiche es.jeA vollster Welt behaupten

17
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/23_07_1922/ALABO_1922_07_23_4_object_8265233.png
Pagina 4 di 12
Data: 23.07.1922
Descrizione fisica: 12
» er freilich anfangs auf Konrad zür nen. aber das gelang ihm gar nicht. Noch in der selben Nacht verabredete er mit dem Geckenbernd- chen einen neuen Plan zur Rettung des Freundes. Während der Gefangenschaft Konrads waren beide nicht müßig gewesen; es war ihnen geglückt, ver schiedenen Dingen aus die Spur zu kommen, welche auf Volker ein verdächtiges Licht warfen; sie kann ten die Mutter dieses Steinmetzen. Indessen waren ihre Beweise noch nicht kl«r genug: deshalb hatten sie vorher Konrads Tortur

Agnes; sie litt Unsägliches. Plötzlich flammte es hell auf in dem Gelasse- grüne, rote und blaue Widerscheine liefen an den Wänden hin und her, und es knisterte leise. „Fürchtet Euch nicht!" sagte die Jüdin; „da, Werk beginnt." Eie zog eilten Vorhang aus. „Barmherziger Gott!" ries Agnes entsetzt. Wir in einer spiegelglatten Tafel schaute sie Konrad mit verstörten Zügen vor einem Schreine stehen. & hatte Hammer und Meißel in der Hand und war eben im Begriffe, das Schloß zu zertrümmern

. Nur einen Augenblick dauerte die Erscheinung; schneller zuckten die farbigen Blitze, und es knisterte heftiger. Schon stand ein neues Bild vor den Blicken der bebenden Mädchens. Das war der Domplan, so mußte er aussehen, denn wohl hundertmal hatte der alte Claes ihr denselben geschildert. Und vor dem Plane stand wiederum Konrad und betrachtete mit höhnischem Frohlocken das Pergament. Aber wie waren feine Züge so grimassenhaft verstelltl So hatte Agnes ihn nie gesehen. Sie wandte den Blick von dem Bilde

19
Giornali e riviste
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1926/04_08_1926/ARBEI_1926_08_04_6_object_7983117.png
Pagina 6 di 10
Data: 04.08.1926
Descrizione fisica: 10
, den Konrad über ihr unschuldig Herzlein gebracht, als er sein Studium so jäh unter brochen und der verführerischen Murtalerin seine Gunst zugewendet. Wie lau der einst so Eifrige in Erfüllung seiner religiösen Pflichten geworden ist, seit ihn Schön-Berta in Schuld und Sünde gezogen! Sein ganzes Sinnen war ja einzig nur nach dem Mädchen gerichtet, das in eitler Selbstgefälligkeit den Arglosen ins Garn gelockt und nun seine Treue herzlos ver lacht. O, wenn doch die Glocken der Heimat, die Glok. Ken

Schützen vor Entsetzen stöhnen, als habe ihn selbst das tödliche Blei getroffen. Seile 123 De, Nr. 31 ; „Heiliger Gott, es ist ja meine Schwester!" Und Beit, der arme Veit, schluchtzt auf: „Durch die Brust g'schossen mei arme Waldbleamal Konrad, was hast denn tan?" Der hört nicht. Er sieht verzweifelt fein Opfer an, ruft sie mit tausend Schmeicl-elnamen: „Liebstes Schwester!, wach auf! Einmal nur sieh mich noch an, holde wecke Anemone! Du Schutzengel mei nes Lebens, dein Mörder bin ich geworden

, o ich Un- Langsam heben sich die Lider und einmal noch trifft der Blick der treuen Rehaugen den armen Bruder: Konrad brav werden — mein Alles bist du g'wesen leb wohl lieber lieber " Da sinkt das braune Köpfchen wieder kraftlos auf Veits Arm. Der besinnt sich, steht auf und trägt die traurige Last heim ins Forsthaus und wie er so da hinschreitet durch den flimmernden Wald, würde ein Unberufener meinen, es habe ein Riese ein Elslein ge stoben vom nächtlichen Mondscheinreigen. Welch Entsetzen im Forsthaus! Vater

20