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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 18.07.1924
Descrizione fisica: 8
die vom Bezirkssekrekariat sowie die vom Landesjekretariat ausgesandten Fragebogen an das Bezirkssekretariat nach Kufstein ei «gesandt. Die sänmi- gen Organisationen werden ersucht, endlich einmal ihren Pflichten nachzukommen. 6) Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. • Otto kochte vor Wut, aber er wußte, wie tief er gefallen, und auch, daß er kaum schreiben konnte. . Aber er war vom Hochmutsdünkel befallen, der bei 'einem günstigen Wendepunkt des Schicksals keine ! Grenzen kennt. Am liebsten hätte er Konrad

!" und ein spöttischer Zug umspielte seine Mundwinkel. „Lasten Sie mich mit Ihren Ansichten ungescho ren," entgegnete Konrad. „Freuen Sie sich, daß : Sie Glück gehabt haben, und tun Sie etwas für • den Vater!" Otto lachte. „Für den Vater?" rief er. „Wissen Sie wohl, wie der gelebt hat? Ha, ha, ich danke ' für Moralpredigten! Hätte ich einen besseren, wäre ich heute noch ein ganz anderer Junge, mehr als zehn Makart zusammengenommen, jawohl, und /besäße noch das Haus am Maximiliansplahe. Mein Alter war ein Luftikus

, Der Mutters Geld verspielt, daß sie an der Schwindsucht starb. So ist's, Herr Jmhof!" „Eben deshalb sollten Sie eiue Lehre daraus ziehen!" versetzte Konrad mit Nachdruck. Otto lachte, daß er rot wurde. „Wie klug Sie i -reden!" erwiderte er. „Sie studieren wohl die Mo- j ral aus den Büchern? Also, wie steht's," frug er, „kommen Sie heute Abend mit oder nicht?" „Ich verzichte aus das Vergnügen," entgegnete Konrad, und Otto empfahl sich mit einem Liedchen. „So sind die Menschen, die es zu etwas brin gen

," sagte Konrad. „Und so müßten Sie aus- sehen, wenn Sittlichkeit ein Unsinn wäre. Ich dan-ke . . . Er ist der ordinärste Kerl, den ich ge sehen!" Und er griff zur Mappe und ging in das Atelier, wo er sich als Künstler fühlte, der den Höhen zustrebt. 7. Konrad und Otto waren so verschieden ange legte Naturen, daß ein Zusammengehen beider ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Ottos Na tur war eine verdorbene, seine Erziehung eine so vernachlässigte, daß er schon als Knabe zu allem zu gebrauchen

war, wenn nur ein Silberstück für rhn absiel. Es kam ihm dabei seine angeborene Schauspielergabe aus das beste zu statten, vor allem aber die Verschlagenheit. Er mochte treiben, was es war, heute dies, morgen jenes, immer ver stand er es, eine Wahl zu treffen, welche ihm bei der neuen Beschäftigung sowohl persönliche Frei heit als die Gelegenheit bot, etwas in die Tasche zu machen, um im Strom lustig mitzuschwimmen. Trotzdem sein Vater durch Konrad Geld ver diente, war es ihm gleichgültig, sich unter Um ständen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 12.08.1924
Descrizione fisica: 8
diesem Mädchen wiederholt aus der Promenade getroffen/ „Was soll denn das beweisen, ich bitte dich!" „Das beweist natürlich nichts. Aber ich habe mehr als das gehört... Wie gesagt, es ist ein on dit, aber ein pikantes... Ich denke, es muß dich aufs Höchste interessieren, da dich ihr Bild berühmt gemacht.. Konrad war wie betäubt. „Entweder, es ist die gemeinste Verleumdung oder die fürchterlichste Wahrheit!" rief er. „Das Mädchen ist meine Frau!" Rakowsky fuhr zusammen. „Deine Frau?... Bist du verheiratet

?... Pardon, wie konnte ich das wissen!... Pardon!..." „Noch heute soll ich eS erfahren!" sagte Konrad, und stürmte davon, Rakowsky allein lastend. Konrad war bis in den Grund der Seele er schüttert; es war ihm unmöglich, zu g , daß Rakowsky die Wahrheit gesagt und P e n be trogen. Er eilte durch die Straßen, - -i zur Rechenschaft zu ziehen. „Sollte sie mit diesem Menschen - •) Be ziehungen gehabt haben?... Wie Jk sie bis heute alles verbergen können?" srug er sich. „Ich sollte hintergangen worden

Ruhe sagte er, Kon rad am Arm fastend: „Natürlich weiß ich nicht, ob mich meine Verleumder nicht mit Fräulein Su sanne gesehen..." Konrad öffnete den Mund. „Nein, eS handelt sich um meine Frau, nur um diese!" sprach er mit Nachdruck. „Aber als Maler werden Sie wissen, daß Ihre Frau und Susanne sich fast auf das Haar glei chen. Alle Leute sagen es, die Tante redete ja im mer von ihren Zwillingsnichten!" Konrad mußte zugeben, daß die Ähnlichkeit eine große war. „Sie sagen, daß Sie mit Susanne

und nicht mit meiner Frau verkehrten. Ist das die volle Wahr heit?" frug Konrad, ihn scharf anblickend. Otto legte seine Hand aus Konrads Schulter und erwiderte gemütlich: „Freund, es ist so, und nicht anders! Aber — Ich erwarte von Ihnen als > Ehrenmann, daß Sie die Susanne mit dieser Her zenssache nicht noch nachträglich behelligen. Die Sache ist beendet. Sie werden es gestern'selbst ge merkt haben." Konrad ging beruhigt von dannen. Als er anderen Tages im Freihofe mit Rosa al lein war und über den Erfolg in Paris

sie gleichgültig; es kostete ihre ganze Kraft, in ih rem Schuldgefühl nicht aufzuschreien. „Glaubst du, daß die Sache wahr ist?" frug er. „Wie soll ich es wissen?" erwiderte sie, halb un wirsch. „Aber hältst du es.für möglich?" „Es könnte ja sein," entgegnete sie. Konrad fühlte sich erleichtert. „Es könnte ja sein!..." wiederholte Susanne. Es bedurfte ihrer ganzen Selbstbeherrschung, nichts aufzusprinngen und ihrer Schwester in Gegenwart! Konrads die furchtbare Wahrheit vor die Füße zu werfen. ' „Nein, niemals

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 11.08.1924
Descrizione fisica: 8
. Er erschien < unerwartet. Unter dem Vorgeben, daß er ein En- ! gaaement in Amerika erhalten und Strobel einen Abschiedsbesuch zu machen habe, hoffte er, mit Rosa zusammen zu kommen. Die Stimmung frei- ' lich, die er im Freihose fand, war eine andere, als i er gedacht. Rosa und Susanne legten auffallende , Kühle an den Tag, während ihn Konrad — ganz 1 im Gegensatz zu seinem früheren Benehmen — fast mit Entgegenkommen behandelte. Rosas Seele war ein verzehrendes Feuer ge- j worden: an Stelle der Liebe

brannten Qual und 'Schmerzen. Sie konnte ihn nicht mehr ersehen, sie wußte, was er war. ' „Mit uns ist es aus!" sagte sie, als er ihr M- 1 leinsein benützte, um seine ehrlose Handlungsweise 'durch eine Flut von Lügen zu rechtfertigen. „Fort von mir, der du mich in den Tod treibst!" warf sie ihm ins Gesicht, die Tür vor ihm zuschlagend; und ; als er versuchte, Susanne mit Liebenswürdigkeiten ; zu übers-bulten, mußte er es sich gefallen lasten, . daß sie nicht zu Tisch kam. Konrad, der noch glaubte, Otto

sei wegen Su sanne gekommen und zeige sich kühl, um sich nicht . zu verraten, benützte die Gelegenheit, mit Otto !über sie zu sprechen; er hoffte, daß er ihm eine Andeutung, wenn nicht mehr, machen würde. Al lein Otto, besonders durch Susannes Benehmen unangenehm berührt, scheute sich nicht, eine Reihe Verdächtigungen gegen dieselbe anzubringen, wußte er ja, daß es sür ihn mit dem Freihofe für immer zu Ende sei, so daß sich Konrad schließlich genötigt sah, Ottos Worten mit Entschiedenheit

entgegenzutreten. Es wäre beinahe zu einem Auf tritte gekommen, hätte Konrad nicht ein beschwich tigendes Moment in dem Gedanken gefunden, daß Susanne mit ihm keine Beziehungen gehabt. Die Umstände brachten es sogar mit sich, daß Kon rad und Otto zusammen nach München reisten. 28. Die Ausstellung, wegen welcher Konrad nach München ging, hatte für ihn eine andere Bedeu tung gewonnen als damals, als er mit Susanne im Glaspalaste zusammentras. Er hatte ein Stück Leber^ hinter sich und war in den Tiefen der Kunst

. Aber heute bist du ein gemachter Mann. Ich gratuliere!" fügte er hinzu, ihm beide Hände schüttelnd. Konrad sah ihn verwundert an. „Bist du noch nicht zufrieden?" J meinen Erfolgen?" „Mit dem Bilde, welches du gemalt!" " ^stebe dich nicht." „Donnerwetter, mit dem Bilde, von dem du in München eine Skizze machtest." ; Konrad wußte noch immer nicht, was Rakowsky wollte. „Weißt du denn nichts davon?" Konrad schüttelte den Kops. „Es hat seinen Weg gemacht. In Paris spricht und schreibt man davon

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 16.07.1924
Descrizione fisica: 8
machen; da nützen alle Priester und Schulmeister nichts. Me Leute predigen von den Kanzeln, schreiben dicke Bücher, und sind um kein Haar bester. Alles für die Katz'I Ich muß lachen, wenn ich sehe, wie die Leute vor Moral -ns Grab steigen. Die WeS ist so wunderschön; aber Millionen nutzt sie nichts." .Ja, die Schönheit," versetzte Konrad, „das ist etwas anderes. Ich glaube, wem sie nicht ein geboren ist, der kann kein großer Maler werden." .Habe ich's Ihnen nicht neulich gesagt? Kein Künstler wurde geboren

ohne Leidenschaft für sie!" Rakowsky ging bald an das Fenster, bald auf zmd ab, über seine Zukunft sprechend. Plötzlich sagte er: „Was ist das? Eine Skizze!" Er zündete eine Kerze an und trat dem Schrank Näher, während Konrad am ganzen Körper bebte. „DaS ist ja erst heute gemacht!" Konrad rührte sich nicht. Rakowsky betrachtete sie lange. „Scherz beiseite, ein gutes Motiv. Wissen Sie, was Prosesior Bren ner sagen wird?" . Konrad hätte es am liebsten selbst gewußt, aber jetzt wollte er nichts davon hören

. „Natürlich hat es Fehler. Mer wissen Sie, was Brenner sagen wird? Er wird sagen: „Ein ver fluchter Kerl!" Konrad war noch immer atmelos, fürchtete, Ra kowsky würde alles wissen wollen. „Woher ist das Motiv?" ftug derselbe, die Skizze von neuem betrachtend. -Ich sah es in der Kirche." „Sie haben es aus der Erinnerung gemalt? ... Gratuliere!" sagte er, ihm die Hand schüttelnd. Rakowsky gehörte zu jenen Ausnahmen, die neidlos das Talent bewundern. Durch diese Eigenschaft hatte er sich m Künftlerkreisen

beliebt i gemacht, und jetzt empfand auch Konrad für ihn Sympathie, obgleich er kaum zu glauben wagte, 'daß er einmal mehr als Durchschnittswerke schaf fen würde. „Gewiß, Sie haben das Zeug, etwas zu wer den," fuhr Rakowsky fort. „Brenner wird sich freuen. Aber erschrecken Sie nur nicht, wenn er über Mängel losdonnert!" „O, ich zeige sie ihm nicht, habe sie für mich ge malt," erwiderte Konrad, die Arbeit auf den Schrank stellend. „Das ist Ihre Sache. Aber jetzt kommen Sie mit mir; wir müssen ein Glas

auf Ihr Werk trinken!" Arm in Arm wunderten sie der Künstlerkneipe zu, in welcher Konrad diesmal Stunden verbrachte, die ihn mit München enger verknüpften. 5. München lag im Schnee. Es war ein Dezember- tag. Lustig sielen die Flocken zur Erde nieder, sie mrt weißer Hülle bedeckend, ja auf Bäumen und Sträuchern hing bald so viel Schnee, daß sie ihn nicht zu tragen vermochten. Besonders schön wa ren die Gärten anzuschauen; der Winter hatte P.-antasiegebilde aller Art hervorgezaubert, daß man oft nicht wußte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 23.07.1924
Descrizione fisica: 8
. Ihr wachsen. Nichts war dem Pfarrer unbegreiflicher, als Konrads Selbständigkeit; er war im Glauben geblieben, daß sein Mündel, Dank der ländlichen Erziehung und der Kirche, gegen den Geist der Zeit Wilderstand geleistet hätte. Und wenn er auch durch Ottos Berichte zuweilen erschreckt worden war, hatte er doch gehofft, sein Erscheinen werde Konrad mit Leichtigkeit aus den früheren Weg des Abhän- gigfühlens bringen. Allein es war anders gekom men. Ein Mensch ist wie der Same im Erdreich

, und er kann im Trocknen ruhen, daß er wie erstor ben erscheint; in fruchtbarem Boden aber schießt tzr auf und wurzelt kräftig und tief. Der natürliche Sinn für Unabhängigkeit und freies Selbstbestim men kann durch nichts erstickt «werden; einmal keimt er und entfaltet sich. Das ist ein Naturgesetz, und sollte er Ketten sprengen und die Wüste des Elends kosten. Der Pfarrer sollte sich von neuem getäuscht sehen. Er hoffte, Konrad würde ihm schließlich reuevoll Entgegen kommen, während derselbe an eine Ver söhnung

zu erbringen," sagte derselbe nach einigen Darlegungen. Pfarrer Staudigt packte seine Tasche aus und, den Papieren folgend, sprach er* „Anna Jmhof, die Mutter des Konrad Jmhof, hinterließ ein verschul detes Anwesen, welches nach Verkauf und Realisie rung der Schulden die Summe von 3315 Mark 60 Pfennige abwarf, von welchem Betrage mein Mündel bis Dato und alles in allem 2114 Mark und 20 Pfennige verbrauchte, so daß sich dessen Vermögen samt den letztjährigen Zinsen auf 1290 Mark 35 Pfennige beläuft

." Der Gerichtsassessor setzte die Brille auf, verglich die Ausweise, Posten für Posten, und begann zu schreiben. Konrad blieb regungslos. „Wie kann ich mit die sem Gelde meine Studien vollenden, wenn ich im billigen München in einem Jahre nicht viel weniger gebraucht?" sprach er zu sich und er fühlte, wie ihn der Pfarrer betrachtete, konnte er ja seinem Mündel schwarz auf weiß zeigen, daß es ohne seine Hilfe ein Spielball der Winde bleiben müsse. Als er auf blickte, begegneten sich feine Augen mit denen

des Vormundes. „Nie soll ein Laut der Bitte über meine Lippen kommen," sagte er sich, „und sollte ich Hungers sterben, ich will mich von solcher Menschenliebe be freien!" Am liebsten hätte er seinen Wutgesühlen Lust gemacht. „Ich bitte nunmehr, Herr Jmhof," sprach der Gerichtsasseffor, „das Schriftstück zu lesen und es mit der Namensunterschrift zu versehen!" Konrad trat an den Tisch und ohne es zu lesen, setzte er, nach einem flüchtigen Blick auf das Papier, seinen Namen darunter. „Nun muß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 01.08.1924
Descrizione fisica: 8
/ versetzte er, „du 1 wirst auch nur mit mir glücklich. Du paßt nicht für das Landleben, und in München -hast «du alles, was du -dir wünschen kannst.... Also, wir sehen uns wieder!" fügte er als letztes Wort hinzu, und noch eine Umarmung, und -sie trennten sich. Niemand erfNhr davon. Otto hatte erreicht, was er wollte, und verließ triumphierend den Freihos. Als Rosa wieder mit Konrad allein war, fühlte sie sich gepreßt; -der Druck war ein viel stärkerer ge worden. Es schien ihr unbegreiflich

spielte um ihre Mundwinkel. „Ha, ha, ha! Ich glaube wirklich, daß dich die Eifersucht plagt!" Konrad lächelte. „Glaubst du, -daß ich noch Ur sache habe, eifersüchtig zu sein?" „Du bist es aber doch!" „Ich denke nicht daran. Warum sprichst du über solche Dinge?" „Und warum willst du mir etwas angemerkt haben?" erwiderte sie rasch und gab sich den An schein, verletzt zu sein. „Bist du darüber bös? ... Schatz, seien wir keine Kinder!" ries er, durch einen Kuß alles gut zu machen suchend. „Du weißt

, wir haben absgemacht, nicht mehr über Otto zu sprechen! ...Also nicht wahr, das hört nun aus?" „Ich interessiere mich überhaupt nicht für ihn. Weshalb 'bist du so erregt?" „Ich bin es nicht... Aber nun halten wir Wort!" sprach sie, ihm >die Hand drückend, und alles schien wieder gut. Allein Rosas Frohsinn kam selten wieder. Es ge lang ihr wohl, mit Konrad herzlich zu verkehren, doch wenn sie in JugeNdkraft aufschäumte, war es, sobald sie bei Otto weilte. Sie wußte, daß sie sich und Konrad getäuscht, aber sie fand

nicht den Mut, ihm die Augen zu öffnen. 19 . Eines Tages, als Konrad in Begleitung Strobels in das Dorf ging, bekam er iden Pfarrer von Sankt Peter zu Gesicht. Strobel schien -unruhig, er prüfte Konrads Züge und Gestalt mit denen des Priesters. „Grüßen Sie sich?" svug Konrad, -als ihnen der- selbe näher gekommen war. „Er grüßt, wenn meine Töchter bei mir sind/ Ein Blick aus beide wühlte sein Herz aus; die ganze -sittliche Entrüstung, -deren er «fähig war, bemäch tigte sich seiner. Aus den Augen blitzten

Zorn und Verachtung. Endlich wurde er ruhiger. „Ich will das Geheimnis wahren," sprach er. „Es würde ihn sehr unglücklich machen. Lieber spät, als zu früh!" und seine Blicke richteten sich gegen den Pfarrer, welcher zu Boden schaute. „Es gibt noch ehrliche Priester; aber dieser gehört zu jenen, die der Vernichtung wert sind," bemerkte er. nach einer Weile. „Das also ist der Partenkirchner? Wie heißt er denn?" frug Konrad. „Steiner!" „Steiner? Etwa 'der Bruder vom Tischler?" „Ich weiß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 31.07.1924
Descrizione fisica: 8
mit der Frauenorganisation statt finden. Wir bitten alle, das Möglichste zu tun und mit zuhelfen, damit unser Reichsjugendtag voll gelingt und kick, unsere Gäste oft und gerne der Gastfreund schaft der Innsbrucker Parteigenossen erinnern. Verband der soz. Arbeiterjugend. Sie umschlang und küßte ihn, und Konrad durch bebte der Taumel seligsten Empfindens. „Bleibe die meinige! Ein neues Leben durchzieht mich!" rief er, während ihr Herz brannte — es ge hörte einem anderen. 18. Das Leben im Freihofe wurde ein familiäres

und zugleich ein gehobenes durch das künstlerische Element. Konrad selbst fühlte sich fchaffensfreu- diger denn je; die schwellende Liebe befruchtete sein Empfinden, und Vater Strobel liebte ihn wie sei nen Sohn. „Er ist ein Stern," pflegte er zu sagen, und Susanne pries seinen idealen Sinn. So kam es, daß Rosa sich ihm mehr hingab, als das Herz es verlangte, und wenn dasselbe wieder von Zwei feln erfüllt war, sah sie sich an der Seite eines berühmten Künstlers in München und Otto als Freund. Sie folgte

dem Zuge des Augenblickes. - Konrad selbst hielt alle Hindernisse für beseitigt. In dem Maße, als er Susanne wie einer Schwester näher trat, spiegelten deren Züge das Glück wieder, welches ihre Brust verschloß. Konrad hatte sie in , dem Augenblick gefesselt, als sie ihn im Glas- palaste gesehen, und nun, da er ihr in seiner Liebe ' zu Rosa alle Aufmerksamkeit widmete, war ihre Liebe zu ihm erwacht. Es war ihr Liebling swnnfch /gewesen, mit einem Maler zu arbeiten; jetzt hatte er sich erfüllt

zur Rächerin und schasst Zerrbilder, Gram und Todesnacht. Kein Mensch vermag zu ersetzen, was sie verweigert. Die Natur spottet menschlichem Gebote; die wahre Liebe bedarf allein sich selbst. Sie ist, wo sich das Herz zum Herzen findet. Im Freihofe fanden die Kräfte nicht ihre natür liche Ergänzung. Zwischen Konrad und Rosa be stand kein natürliches Liebesverhältnis; er liebte sie mit der heißesten Glut des Herzens, sie aber einen anderen, während es bei Susanne und Kon rad an dem Momente mangelte

er nach St. Peter, und Strobels gast freundlicher Sinn öffnete ihm fein Haus. Das Lie besglück blendete Konrad dermaßen, daß es ihm Nicht in den Kopf kam, in Ottos Besuch Argwohn zu fetzen; er dachte nicht daran, daß derselbe Schleichwege betreten, um sich Rosa zu vergewis sern. Seine Schauspielkunst täuschte ihn um so leichter, als er, wenn alle beifammen waren, gegen Susanne eine Liebenswürdigkeit enffaltete, welche vermuten ließ, daß ihn die Liebe zu ihr in den Freihof geführt, und dazu kam der Umstand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 07.08.1924
Descrizione fisica: 8
genügt. r; 'Ihre Schuld deckte die Verschwiegenheit der Kirche. Jetzt, im Kreise des Frohsinns, versuchte sie, zu fein wie ehedem, ja, als sie am Nachmittage unter den blühenden Bäumen faß, sang sie. Strobel war heiterer denn je, und Konrad baute Luftschlösser, wie es nur ein Bräutigam an der Seite eines Mädchens vermag, welches das ver körperte Bild von Schönheit und Leben ist. Plötzlich fiel ein Mißton in die Harmonie des Geplauders. Strobel sprach davon, daß er die Tante zur Hochzeit einladen

würde; während Rosa die Einladung unter der Begründung zu vereiteln suchte, daß sie nicht allein reisen könne, erklärte Strobel, sie dürfe nicht fehlen und im schlimmsten Falle könne sie Otto, ihr Schützling, begleiten. „Ums Himmels willen," rief Konrad aufsprin gend, „nur diesen Menschen nicht in den Freihof bringen! Ich kann mir nicht helfen, aber ich hasse ihn!" Rosa erblaßte. Susanne, welche die Gefahr eines Zwistes ahnte, wußte ihren Vater über Konrads Aeußerung, die ihn befremdete, dadurch hinwegzu bringen

, daß sie plötzlich als wichtige Frage die 'des Wohnortes auf das Tapet brachte, und als Konrad den Wunsch ausfprach, fein Heim im Hin terhause einzurichten, geriet Strobel in gehobene Stimmung. „Ihr verschönt mir den Lebensabend! Ich hätte nicht gewagt, davon zu sprechen," versetzte er, und alles war gut, die Schwestern umarmten einander und Strobels Angesicht spiegelte kindliche Freude wieder. 1 „Wer hätte es gedacht, daß der Freihof Sitz eines freien Künstlers würde?" rief er. „Was wird der Pfarrer sagen

! Er wittert schon das Reis auf dem morschen Stamme!" fügte er, vergnügt lachend, hinzu. „Und was wird er sagen, wenn wir uns ohne den priefterlichen Segen verbinden? Was meinst du, Rosl?" fiel ihm Konrad in das Wort. Strobels Freimut hatte feit Anfang in Konrad ein Echo gefunden. Offen, wie er war, wurde feine Frage ein Funken, der die Gemüter aufs äußerste gefährdete. „Nicht kirchlich?" frug Rosa erschrocken. „Wohin du denkst! Was nur die Leute sagen würden!" „Die Leute? Kind, du bist naiv," entgegnete

. Bei uns geht es eben nicht." „Bedenke, Konrad," begann Rosa, sich ihm nähernd, „was es für einen Sinn hätte, von hier fortzugehen, nur um den Pfarrer zu ärgern. Wir könnten dann einfach nie mehr zurückkommen. Ich wenigstens könnte mich niemals in der Kirche sehen lasten." „Ich denke überhaupt nicht daran," versetzte Kon rad mit Nachdruck. „Aber ich. Das ganze Dorf wäre gegen uns. Es würde uns gehen, wie es dem Vater ging. Weißt du wohl, was die Mutter gelitten? Nicht wahr," fügte sie einschmeichelnd hinzu

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 15.07.1924
Descrizione fisica: 8
kann es nicht sein, wie Rakowsky sagte; aber was mag es sein?" Er hatte nicht gemerkt, daß groß und klein den. Worten des Pater Cölestin lauschte. Er sah ihn aus 'der Kanzel, wie er, 'die Rechte erhoben, mit gewuch- tiger Stimme rief: „Und ich sage wieder: Du sollst nicht ehebrechen!" Konrad erschrak. Sein Blick streifte zwei Mäd- chengestalten, die durch idas Hauptportal eintraten. Beide waren schön, ja die eine so schön, daß er sich verwandelt fühlte. Seine Augen flammten wie Sterne. Die Mädchen knieten vor einem Altar

mit gesenk tem Haupte nieder. Ein Sonnenstrahl siel durch das hohe Bogenfenster auf Haupt und Antlitz, das selbe verklärend. Die Men Linien traten deutlicher 'hervor, das 'dunkle Haar leuchtete, und Konrad schaute in ein samtschwarzes Auge und sah, wie sich die rosigen Lippen znm Gebet anschickten. Und er betete mit ihr, so schön war sie. Atemlos lauschte er dem Bilde, wobei sich Natur und Kunst die Hände reichten. Das Herz fühlte sich berauscht von einer überirdischen Gewalt. Die Mädchen erhoben

'sich und schritten langsam der Kanzel zu. Während Konrads Blicke sie ver folgten^ gewahrte er Otto, seines Wirtes Sohn, der den schönsten Mädchen nachzugehen pflegte. Seine Hand ballte sich ob solcher Schamlosigkeit, er sah, wie Otto vorwärts ging, wenn sie vorwärts gingen, fht, plötzlich, waren sie hinter dem dritten Meiler - paar verschwunden. Konrad sah noch, wie Ottos Blick auf ein und denselben Punkt gerichtet war. Sein Puls ging rasche, ja er fieberte beinahe vor Erregung. Am liebsten wäre

er durch die Menge geschritten, doch der Priester erinnete ihn daran, w o er sich b efa n d. „Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren," schallten seine Worte durch die weiten Räume, „der hat im Herzen die Ehe gebrochen!" Konrad erschrak wie vorher. „Was soll das?" sagte er. „Ich bin weder verheiratet, noch unsitt lich. Und was soll das vor Mädchen und Kindern?" Allein, ehe er dazu kam, sich damit näher zu be faßen, trat wieder das Bild des Mädchens am Altar vor seine Seele; ein heißes Verlangen 'durch strömte

sein, wer unreine Gedanken hat, ja schon, wer die Schönheit verfolgt, — schon der, sage ich euch, sündigt wider Gott und ist ein Kind des Teufels!" „Ist nicht die Schönheit von Gott gegeben?" sagte Konrad. „Oder soll man sie- fliehen, um ein Kirchengebot zu halten? .... Was beglückt mehr als Schönheit, und warum hat uns ein Gott den Sinn dafür gegeben?" Die Predigt war zu Ende. Das Volk strömte den Ausgängen zu. Konrad zitterte vor Ungeduld, seine Blcke überflogen Kopf für Kopf, Was er rige Sohn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 14.07.1924
Descrizione fisica: 8
ich wohl fragen, ob Sie vom Lande sind?" „Allerdings," entgegnete Konrad, „und ich bin froh, daß ich nicht in München erzogen wurde!" Die Gesellschaft lachte von neuem. „Sie wissen doch, was man auf dem Lande treibt?" frag Rakowsky. „Was meinen Sie damit!" „Ich meine, man fensterlt, und — Hm? Ich habe da keine Erfahrung, und es ist mir egal, was andere machen. Aber ein schmutziger Mensch, das sage ich und werde es über's Jahr sagen, ist nie und nimmer ein wahrer Künstler!" Das Gelächter wurde allgemein

. Meinst Du nicht, Hartmann, oder bist Du noch immer der ideale Hungerleider?" „Man muß nicht gleich den Humor verlieren", entgegnete derselbe. „Die Kunst ist ein Kampf, und schön ist es, wenn man siegt. Ich bin heute zu- friedener, als vor einem Jahre." Konrad durchzog ein Gefühl dw Sympathie für Hartmann, während die anderen lachten und die Unterhaltung plötzlich unterbrochen wurde. Ein jungw Mann mit lockigem Haar trat in das Zimmer. „Ach, dw Otto!" hieß es, und man reichte ihm die Hand. „Was gibt's

!" versetzte Otto und steckte das Silbergeld in die Tasche und ging davon. „Ein Künstlerkops", sagte Konrad zu Quandt. „Schade, daß w so ein Handwerk treibt!" „Ein ganz raffinierter Junge das, kennt alle Mädchen! Er hat auch eine Schwester, wohnt in der Hintergaffe." „Beim Schuhsticker Krause?" frug Konrad halb erschrocken. „Hintergaffe Nr. 36. Kennen Sie sie schon?" „Ich wohne dort." „Donnerwetter! Herr Jmhos wohnt bei der Anna!" schrie Quandt. „Na, da werde ich Sie bald besuchen", rief Ra kowsky

, während ihn Konrad fast verächtlich an blickte. „Haben Sie sie schon kennen gelernt?" ffug w, näher rückend. „Sie ist sehr ausdringlich", entgegnete Konrad. Albrecht und Quandt lachten und Rakowskh sprach: „Warten Sie nur, wie die Sache kommen wird! Ich war letzthin mit ihr auf dem Lande. Das war eine Geschichte! Und Champagner haben wir getrunken — ich weiß selbst nicht, was der Spaß gekostet hat!" Konrad wurde dunkelrot; man merkte, daß ein Druck aus ihm lastete. „Sie entschuldigen," begann er, gegen Rakowsky

gerichtet, „aber ein Künstler, habe ich gedacht, ist ein idealer Mensch. Lachen Sie nur, ich habe so gedacht, und denke noch so. Wie kann man Kunst werke schaffen, wenn man selbst nicht ideal ist?" Aus diese Worte hin entstand ein förmlicher Tu mult, daß Konrad kreidebleich wurde. „Sind Sie schon lange in München?" srug Ra kowskh, und die Mundwinkel verrieten, daß er sich mit ihm beschäftigen wollte. „Seit Sonntag." „Nun, über's Jahr werde ich Ihnen sagen, was j Sie heute für Ansichten entwickelten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 25.07.1924
Descrizione fisica: 8
sie im Kreise herum. „Auf der Alm gibt's kein' Sünd," sang er und mit einem Juchzer, der weithin schallte, schloß er das Lied. „Mein Freund, Herr Jmhof," sagte er zu den Anwesenden, „wohnt bei uns!" „Sie meinen wohnte," erwiderte Konrad, die Sachen an der Hütte ablegend, vor welcher die Ge sellschaft zechte. „Na, das ist gleich. Sie gehn halt über die Alm nach Paris," versetzte er spöttisch, ihn zu einem „Sekt-Frühstück auf der Alm" einladend. Konrad schwieg. „Mso Sie verzichten?" „Ehe wir zechen

wie dreihundert Sauen," rief Otto, „noch ein Almlied, daß einem 's Herz im Leibe wackelt!" Was Konrad nicht gedacht, geschah: es klST>a rein und schön: Auf der ul'n, n?o n-nlein stehn. Wo ' v lehn. Da ! In ... 7 Nacht. Die schwere Wirtschaftskrists in der Metallindustrie. Auf dem Verbandstag der Metallarbeiter in Wien hielt, wie schon gemeldet, Genosse Nationalrat Domes eine große Rede über die wirtschaftliche Lage. Seine Ausführungen über die Krisis in der Metallindustrie sind überaus wichtig. Wir geben

und die Pfropfen knallten. „Wo wollen Sie denn malen?" srug Otto. „Im Wildtal, ja?" „Warum nicht!" „Ah, Monsieur Jmhof im Wildtal!" rief Otto. „Ja, was wollen Sie dort? Wifien Sie, daß es dort sakrisch schöne Mädels gibt?" Konrad schien nichts zu hören. „Na, vorsichtig! Die Burschen hier schlagen zu, wenn man in ihrem Wasser fischt!" Niemals hatte seine Schauspielkunst einen größeren Triumph er rungen, als an diesem Morgen, an dem er die bezaubernde Mädchenschönheit gekostet, von welcher Konrad Tag und Nacht

träumte. „Ich habe schon gehört, wie wütend die Burschen auf Sie find," erwiderte derselbe. „Wer hat das gesagt, he?" rief Otto. „Die Leute da unten. Sie werden es wohl wis sen," versetzte er. „Ha. ha. ha!" trällerte Otto. „Der Hansl Jakob und seine Leute mögen nur kommen, ich will ihnen zeigen, wo der Zimmermann das Loch gelassen! — Gelt, Moidl!" Und er hob.sie in die Luft. Konrad wurde von Zorn ergriffen und so packte er seine Dachen und ging davon. „Daß mich der Himmel vor ihm bewahre!" sagte

Ruhepunkt. Vor seinen Augen breitete sich das Tal mit den Dörfern und Kapellen aus. und im Hintergründe stachen die in Dunst gehüllten Berge gegen den Himmel ab. Nicht lange, und er schlief ein und träumte. 13. Da erscholl ein Jodler. Konrad blickte um sich. Bald wieder einer, und das Echo löste sich im Fel- senlabyrinth in den feinsten Tönen. Konrad spähte nach allen Seiten. Endlich ent deckte er eine weibliche Gestalt auf einem Felsvor sprunge. Er schwenkte den Hut und jodelte. Die Antwort blieb

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 12 di 20
Data: 30.03.1923
Descrizione fisica: 20
leistend, klagend fließt der Sang vom Chore immer brau sender arrschwellend', gleich einem mächtigen Strome. Und diese Stimme mit ihren: Metallklang . . . Herrgott im Himmel! Keiner singt so, das bringt nur der Konrad fertig! Betroffen, aufs höchste erstaunt, wendeg Frau Krug und .Julie ihre Blicke hinauf zum Chore. Mein, der Sänger steht irgendwo bescheiden hinter einer Säule, sich! den -Blicken entziehend . . Bald ist das feierliche Hochamt zu Ende. Die Gläu bigen verlassen scharenweise

auf und iin nächsten Moment rufen sie aus einem Munde: „Konrad, Konrad, unser Konrad!" Eine er greifende Szene des Wiedersehens ihres totgeglaubten Sohnes und Bruders spielt sich ab. Drei überglückliche Menschen wunderten null ihrem reVeilUmsponnenen Häuschen zu, welches, etwas außer der Stadt gelegen, von einem wunderlieben Blumen- ,i)ärtcEjieTi umgeben war. Das Erzählen wollte kein Ende nehmen. In der Person des Korporals Krug war tat sächlich' eine Verwechslung Vorgelegen, der wirklich schwer

verwundete und seinen Verletzungen erlegene Korporal gleichen Namens hatte bei der fünften Kompagnie des selben Regimentes gedient, während der Held dieser Ge schichte, Konrad Krug, der vierten Kompagnie zugeteilt war und einige Tage vor dem Eintreffen seines Freun des Thomas bei einem Sturm in russische Gefangen schaft geriet. Schon ziemlich im Innern Rußlands in terniert, machte er einen Fluchtversuch, welcher glückte. Nach! unsäglichen Strapazen imb Wanderungen kam Kon rad endlich über die Grenze

, stieß auf österreichische'Trup pen und mußte in ein Reservespitäl abgegeben werden, wo er Pflege und'Erholung gefunden. Seinem Ansuchen um! Gewährung eines Urlaubes war entsprochen worden. Also war Konrad Krug in der Nacht des Karsaurs- tag! Ul sein geliebtes Heinratstädtchen' gekommen. Wie es der Zufall wollte, bestieg in der letzten Station vor Heinan der Chordirigent, von einem Besuch! heimkeh rend, den nämlichen Waggon. Und beide waren während der Fahrt auf eine Idee gekommeir: Konrad

mit den Starkenbergern, den Edlen von Hörtenberg, Khuen, Boymont, Gäben, .Hohenems, Wolkenstein, Trautson usw. hat sich die Macht der Schrofensteiner ausgedehnt;'sie wurden bald reich begütert, mächtig und gefürchtet und gewannen immer mehr Ansehen und Ginfluß bei den tirolischen Landesfürsten. Die Söhne dieses Fridericus von Schrofenstein Konrad (Kuhn- Ach) Und Otto erscheinen in Urkunden von 1220, 1239 und 1252 als Zeugen. Konrad hatte für sich in Marienberg einen Sterbe- jayrtag gestiftet Und zu diesem Zwecke

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 29.07.1924
Descrizione fisica: 8
," sagte er, die Pfeife beiseite legend, und als Rosa ins Haus zurückgekehrt war, um Susannes Arbeiten zu be schleunigen, hatte er viel zu erzählen, aus alten Tagen, wie aus letzter Zeit. Konrad taute aus; der jugendliche Sinn konnte keine bessere Nahrung finden. Konrad wurde freier; ohne daß er es merkte, wuchs er, seiner Natur ge mäß, Erkenntnis entgegen. Als er in seinem Stübchen war und in das Tal > blickte, sah er sich im Reich der Träume. Was seine Phantasie hervorgezaubert, schien

. Sie träumte von ihm mit offenen Augen. Sie fand in Konrad einen schönen Jüngling, allein schöner war ihr Ottos lebensprühendes Wesen. Mit Otto konnte, sie scherzen, neben Konrad fühlte sie ein Denken und Sinnen, in deren Höhe sie nicht heimisch war. Allein Konrad hatte ihre Eitelkeit erregt, und als er auch noch ihre Neugier entfestelt, ließ es ihr keine Ruhe. Jetzt hielt sie den Augenblick für ge kommen. Konrad war in seinem Zimmer. - „Ich störe doch nicht?" frug sie, die Tür leise schließend

sie an sich, während sie sich ihm wie der Blitz entwand, ihn allein lastend. Konrad taumelte zurück. Das Glück, welches er in seinen Armen wähnte, zerfloß in dem Gedanken, daß die Leidenschaft, die ihr Wesen kennzeichnete, einem anderen gelten müste. „Nein, es kann nicht sein! . . . Mein Glück kann jetzt, wo ich ihr wie durch ein Wunder begegnet, nicht wie Glas zerbrechen . . . Warum kam sie so leise zu mir, wenn nicht aus Liebe?" . . . Furcht und Hoffen nagten an seinem Herzen. Er, welchen Rosa's Schönheit geblendet, hatte im Glauben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 11.08.1924
Descrizione fisica: 8
Neuhold, welche stehen blie ben. Ms Ludwig Haubenhofer wieder angriff, machte Neuhöld einige Schritte zurück und stol perte über eine Jauchenrinne, so daß er zu Boden fiel. Währenddessen stach Haubenhofer dem Siegl 211 Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. Die Kluft mußte mit der Zeit umso größer wer- den, als Konrads geistige Natur in Rosa keine Be rührungspunkte fand und ihre Schuldgefühle sie hinderten, den Mangel weniger fühlbar zu machen. : Konrad gehörte zu jenen Naturen

, welche auch das ; Alltagsleben benutzen, dem höheren Streben Aus- , druck zu leihen, während sich Rosa jenseits der Grenze befand, den Tag mit dem Abende be- 3 schließend. Konrad begann deshalb, nachdem der > sinnliche Rausch verblaßte und er wie der Adler der ' Sonne zustrebte, deutlich zu fühlen, wie wenig sein ! idealer Schwung sich mit Rosas nüchterner Lebens auffassung verbinden ließ, ja, manchmal war es ihm, als habe ihn nichts als das Sinnliche, das er so oft bekämpft, zu ihr hingezogen. Kein Wunder

, daß bei der Ungleichheit immer neue Körnchen auf die Wagschale des jungen Ehelebens sielen, bis das Zünglein verriet, daß das Glück abwärts ging, weil sich nicht gleiches mit gleichem verbunden. Im merhin dauerte es einige Zeit, ehe Konrad die Kluft zu empfinden begann; es geschah, als er ent deckte, daß Rosas blendende Erscheinung getrübt und ihr Gemüt verdüstert war. Die Katastrophe konnte nicht ausbleiben; das Unnatürliche rächt sich und kein Priester kann seg nen, was die Natur verweigert und die Schuld

war in der Kirche gewesen. Die Predigt, die ihre Spitze gegen gefallene Mädchen gerichtet, hatte ihr Herz durch wühlt, war es ihr ja, als wenn der Pfarrer gegen sie losgedonnert und die Leute sie von der Seite an geschaut. Sie konnte nicht Ruhe finden, und auch Konrad hatte bemerkt, daß sie blaß und gedrückt war, ja, am Nachmittage verschloß sie sich in ih rem Zimmer und brach in Tränen aus. „Ich kann es nicht mehr ertragen!... Lieber den Tod! Ach, wenn schon alles vorbei wäre!" klagte sie zitternd. „Wie konnte

gesprochen." „Wovon?" „Von dir und Otto." „Ich Unglückliche," ries sie, zusammenfahrend. „Jetzt weißt du Ls... Ich liebte ihn." Susanne bebte zurück. „Warst du voriges Jahr die ganze Zeit mit ihm in München?" „Ja," stöhnte sie. „Und Konrad wußte nichts davon?" „Nein!" ries Rosa und ein Schrei entfuhr ihr. „Verrate mich nicht, rch beschwöre dich, sonst... sonst bin ich verloren!" stotterte sie, und Susanne hatte keine Kraft, ihre Schwester vom Boden zu erbeben. Susannes Schmerz war ein überwältigender

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Haller Lokalanzeiger
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Pagina 1 di 4
Data: 04.01.1930
Descrizione fisica: 4
(für Violine und Orgel). * Tiroler Artilleristenbuud Ortsgruppe Hall. Heute Samstag den 4. Jänner 8 Uhr abends Kameradschaftsabend Eine ereignisreiche Neujahrs nacht. Von Ludwig Weg, Jenbach. Der dicke Konrad, der lange Otto und der kurze Max, Hergott faxen, war das ein gesundes Kleeblatt! Kleeblätter sind grün und etwas grün waren auch die drei noch, als sie damals in dem bierehrlichen München als hoffnungsvolle Jünger Merkurs mithalfen, den Handelsverkehr auf die Beine zu bringen. Die Hand

- lungsbefliffenen teilte man zu jener Zeit ein in: Laden schwengel, auch Häringsbändiger oder Schubladenzieher genannt, in Lagerwanzen und in Federfuchser. In die letzte Klaffe gehörten unsere drei. Und was das Fach, die „Branche" anbelangt, so machte der Konrad in Schuh-, der Otto in Manufakturwaren und der Max in Literatur, was besagt, daß er in einer Lesevolksküche angestellt war. Mehr nicht vom Geschäft. Was ich heute von ihnen berichten will, liegt jenseits von Soll und Haben. Das Wesentliche

ihrer Körperbeschaffenheit ist m dick, lang und kurz hinreichend klargestellt; beim Konrad wäre zu ergänzen, daß er trotz seiner Jugend mit einem anmaßenden Bauch behaftet war. Ihr Gemüt, ihr Charakter? Viecher alle drei! Besondere Neigungen? Äel Durst! „Aber nur ka Wasser net", wie der Wiesner beim Papa Geiß zu damaliger Zeit sang. Das Ober viech war der Konrad. Ach, du meine Güte, war das ein ulkiges und versoffenes Huhn! Und stellenweise ein grober Knochen. Aber im Grunde ein kerndeutscher, braver Seckel. Das stimmte

auf und eine erregte Männerstimme schrie zornentbrannt: „Schaugt's net, daß 's hoam- kimmts, es b'suff'ne Bande? Wachts es am Rhein, so viel als es wollt's, uns aber laßt's schlafa, Bagaschi übereinand!" Die Schutzleute zeigten eine geradezu rührende Sehnsucht, die nähere Bekanntschaft der drei zu machen. Das ließ sich aber leider nie bewerkstelligen, weil unsere Helden da gar kein Entgegenkommen kannten und außerordentlich gut zu Fuß waren. Auch der Konrad trotz Bauch. Bei Tag in ihrem Berufskreis

in München überall großer Betrieb, besonders in den Singspielhallen. Um 9 Uhr betraten sie in schon gehobener Stimmung den „Bamberger Hof", wo damals der Welsch, Gott Hab' ihn selig, mit seinen Getreuen gediegenen Münchner Humor verzapfte. Da ging es schon furchtbar fidel zu. Das paßte dem Konrad, der heute besonders aufs Er leben ausging und mit Tatendrang gefüllt war wie

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 18.07.1924
Descrizione fisica: 8
ihn, ob er Wiste, in welchem Saale das Bild von Defregger sei. Konrad fühlte sich betroffen. Es war ihn, als habe er 'das Mädchen gesehen. „Ich kann es Ihnen sofort sagen," entgegnete er, in den Katalog schauend. „Es ist im Saal Nr. 13. Bitte, mir zu folgen!" Und er führte sie durch die Säle. „Ich wollte schon lange eins von ihm sehen," bemerkte sie, ihm folgend. „Bei uns zu Hause ist er gut bekannt." „Sie sind doch nicht eine Landsmännin von ihm?" „Ich bin aus Tirol, hatte schon im Herbst vor, sein Atelier

zu besuchen, aber er war nicht zu Hause." Konrad war verwundert, bei einem Mädchen, welches mehr ländlichen Charakter hatte, ein In teresse au der Kunst zu finden, .und da sie ihm als Schönheit ausgefallen, betrachtete er sie von , neuem. Die Augen waren groß und voll, das Haar kastanienbraun und einfach gehalten, wie ihr Kleid, und alle Bewegungen verrieten natürliche Vornehmheit. „Habe ich sie in München gesehen^" frug er sich, und je länger er sie ansah, desto un ruhiger wurd e er. Endlich

. „Er kennt unser Land, ist Tiroler . . . Sie sind hier so gut bekannt," sagte sie nach einer Weile. „Darf ich fragen, ob Sie selbst ein Maler sind?" Konrad fühlte sich geschmeichelt; es war zum erstenmal, daß ihn jemand danach frug, und nun diese Frage aus so schönem Munde. „Ich habe den Beruf gewählt, weil es mir keine Ruhe ließ," sagte er. „Freilich sehe ich, daß ich noch einen weiten Weg zu machen habe." „Ich schwärme für die Malerei," versetzte sie, ihm in die blauen Augen sehend

. „Ich habe zwar noch nicht viele Bilder gesehen; aber ich glaube, es steckt in meinem Blute." Und sie betrachtete wie der das Bild, während Konrads Blicke ihre Hand streiften. Hand und Finger waren wie aus Wachs und Elfenbein getrieben. „Ein Modell," sagte er, sich ihr nähernd. Das Mädchen selbst wußte nicht, wie schön ihre Hänide waren, nncb wie schön ihr Wesen: von Kindheit an war sie von der berückenden Schönheit ihrer Schwester geblendet, dieselbe, welche Konrad geblendet, daß er sie gemalt und in seinem Herzen trug

werde, will ich Charakterstudien machen." „Wie schön!" ries sie. „Da kommen Sie gewiß zu uns ins Wildtal, wo es so schön ist." „Ich will überall herumstreichen," versetzte er, sie auffordernd, von dem Sessel neben ihr Gebrauch zu machen, um Näheres über Land und Leute zu erfragen. Die beiden hatten nicht gemerkt, daß ihnen Otto gefolgt war, um der Unterhaltung zu lauschem „Dieser Moralist," sagte er sich, Konrad verfol gend. „Jetzt hat er auch mit der Schwester ange- bandelt. Gemach, ich will ihm ein Schnippchen, schlagen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 06.08.1924
Descrizione fisica: 8
(St. Nikolaus), feiert Sonntag den 10. August ih ren 50jährigen Bestand mit folgender Festord nung: 9 Uhr vorm. Gedenkmesse für die verstor benen Mitglieder, hernach Kranzniederlegung beim Thurner-Denkmal, von dort zum Feuerhause, wo eine Gedenktafel für die im Weltkriege gefallenen acht Mitglieder enthüllt wird. Von halb 11 bis 12 Uhr Frühschoppenkonzert der Rumer Feuerwehr Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. Konrad blieb mit offenem Munde an der Tür stehen. Dann warf er sich auf das Sopha

. Wie ein Stern in der Nacht war es ihm in den Schoß ge fallen: Ehre und Geld, Gegenwart und Zukunft zu gleicher Zeit. Groß und gewaltig, beseligend war die Welt, die in seine Seele einzog —er fühlte sich als Künstler. «Mit einem Male!" rief er. «Rosl, nun ist alles gut!" 23. Rosa war wieder in München. Konrad wußte nichts davon, nicht einmal die Tante wußte es, und Vater und Schwester glaubten sie bei dieser, wäh rend sie verborgen lebte, um erst nach ihrer Ge nesung zur Tante zu gehen. Sie saß am Fenster

in Unterperfuß die 60 Jahre alte Wirtin Frau Maria Wanner ab gestürzt und rücklings auf ein Gartenbeetbrett aus-! gefallen. Sie erlitt eine Verletzung an der Wirbel-' säule und ist nach Innsbruck zur ärztlichen Be»! Handlung überführt worden. < Fortgefchwemmte Millionen. Durch das Hoch-! Wasser der Isar sind große Holzbestände aus dem' «Ein Geheimnis?" «Vielleicht." «So rede doch!" versetzte er ungeduldig. „Ich habe Konrad im Glauben gelassen, daß er aus mich rechnen kann." «Diesen Moralisten?" rief

er lachend., „So laß doch den dummen Kerl! Mein Gott, wenn es wer ter nichts ist! Oder gibt es bei dem Geheimnis noch ein Geheimnis?" «O nein," erwiderte sie erleichtert. «Aber er liebt mich; er hat seine Zukunft auf mich gesetzt." „Liebst du ihn mehr als mich?" frug er und hoffte schon, daß ihr die Entscheidung schwer würde/ «Wie kannst du so sprechen, Otto! Aber Konrad kommt bald zu uns. Er wird um meine Hand bit ten! Sage, was ist zu tun?" «Sehr einfach: du sagst, daß du ihn nicht liebst

, oder was du sonst willst, unknbittest den Vater, daß er den Partenkirchner äbziehen läßt. Ist das nicht einfach?" - «Es geht nicht. Konrad hat Briefe von mir, feit-! dem er in Paris ist... Die Sache muh geordnet! werden. Hast du nicht selbst von der baldigen Hoch-' zeit gesprochen?" frug sie, ihn fester haltend. „! «Aber Kind, die Hochzeit eilt ja nicht! Ich weiß gar nicht, was du hast," versetzte er unruhig. , ' «Sie ist die einzige Lösung!... Otto, du bist ein Ehrenmann, bedenke meine Ehre, meine Rettung!^ rief

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 22.04.1936
Descrizione fisica: 8
je 1. Schußergebnisse: Schützenkönig: R e h e i s Alois, Stanz, 267 Kreise. Bundesscheibe: 1. Hofmann Peter, 20 Teiler: 2. Plattner Karl, Landeck; 3. Günther Josef, Imst; Franz Wolf, Tarrenz: Venier Anton, Schönwies: Plattner Otto, Landeck: Kogler Seb., Imst: Dr. Decristoforo, Prutz: Gräber Karl. Iungschütze, Landeck; Schöpf Franz. Landeck: Konrad Engelbert, Iungschütze, Imsterberg; Gräber Karl senior. Landeck; Haller Ferd., Obsteig: Juen August, gite, Harer Ludwig, Landeck; Dr.,Peter Decristoforo ^ Hw. P. Qualbert

Thönt, Obstetg; Schimpfoßl Ioh.. <^2 Handle Franz. Landeck; Mrherr A.. Jungschutze. Fließ. H Teiler. Hauptscheib e: 1. Gräber Karl sen., Landeck. z- Teiler; 2. Venier Anton, Schönwies: 3. Hofmann Peter, Flirsch: Grießer Anton. Landeck; Ptrcher Hermann Zams: Konrad Engelbert. Jungschütze. Imsterberg. Wols Franz. Tarrenz: Schimpfoßl Johann, Stanz: Günther Jos Imst; Haller Ferd.. Obsteig. Turner Ludwig; Handle Fr Land; Konrad Engelbert sen., Imsterberg: Hw. P. Quak bert Thöni. Obsteig: Schöps Franz

, Tarrenz: Konrad Engelbert. Imsterberg: Juen Franz. Flieh; Haller Ferd.. Obsteig: Harer Ludwig, Landeck; Konrad En gelbert. Jungschütze, Imsterberg. tOer-Serie: 1. Handle Franz, Landeck. 48 Kreise: 2. Plattner Otto. Landeck. 47 Kreise: 3, Reheis Alois, Stanz. 46 Kreise: Kofler Fulgenz, Landeck. Wolf Franz. Tarrenz: Ing. Walter Merl. Inns bruck. Pircher Hermann. Zams; Gräber Karl sen., Landeck: Strobl Stephan, Imst: Hofmann Peter, Flirsch; Kogler Seb.. Imst: Zangerl Hans, Landeck; Dr. Hermann Schöpf

, Landeck: Grisiemann Hans, Zams; Schmid Hans, Oetz; Plattner Karl. Landeck; Plangger Joses. Landeck; Gräber Karl. Iungschütze. Landeck: Schimpfößl Johann. Stanz; Zol ler Otto. Tarrenz: Schöpf Franz. Landeck; P. Qualbert Thöni, Obsteig; Dr. Bruno Decristoforo. Prutz; Steine Ro man, Landeck: Juen Franz, Fließ. Iungschützenbeste, 5er-Serie: Grabe rKarl, Landeck. 22 Kreise: Konrad Engelbert, Imsterberg: Mor. Herr Alois, Fließ: Bock Franz, Fließ. Prämien für die drei besten 10er-Serien( Handle Franz

. 87; Schmid Hans, Oetz, 84; Gräber Karl, Iungschütze. Landeck, 83; Schimpfößl Ioh., Stanz, 82; Dr. Herm. Schöps. Landeck, 82; Hofmann Peter. Flirsch, 82 Kreise. Iungschützenmei st erschüft: Gräber Karl. Landeck, 83 Kreise; Konrad Engelbert, Imsterberg, 71 Kreise. Es sei bereits heute darauf aufmerksam gemacht, daß die diesjährige Bundesmeisterschaft des Oberinntaler Schutzen, bundes im Scharfschießen im Laufe des heurigen Sommers ebenfalls in Landeck stattfindet. Er hat die Papiere toter Kameraden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 13.08.1924
Descrizione fisica: 8
, an welchem sich ihr Gold widerspiegelte, und ein schwacher Resedaduft erfüllte das Zimmer. „Wo bist du, Rosa?" frug Konrad, mit einem Bilde in der Hand zu ihr kommend. Rosa schwieg; ein Schrecken durchzuckte ihren Körper. „Faste Mut, Rosl!... Du mußt dich nicht ver gessen!" sprach er, auf sie zueilend, um sie aufzu- richten. Rosa blieb sprachlos, das Herz schien ihr durch stochen. „Stehe auf. faste Mut!" versetzte er noch teil nahmsvoller. „Schlage nnch nieder!... Ich ertrage es nicht mehr!" schrie fie, das Haar

zerzausend und sich wie toll geberdend. „Aber was ist! Du rasest!" ries er, daS Bild weg legend. „Es fft zu Ende!... Alles ist hin!... Oh, oh!" stöhnte sie. und Konrad bemühte sich vergeblich sie aufzuheben. „Bist >du von Sinnen? Du rasest!" ries er zit ternd. „Ich rase durch Schuld!" stotterte sie. „Schuld?... Welche Schuld!" stammelte er. er bleichend und zurückfahrend. Rosa vermochte keinen Laut über ihre Lippen zu bringen. Es war der Gipfelpunkt der Qual, das Blut schien ihr zu gerinnen

. „Ich beschwöre dich, was hast du getan?" rief er, wie ein dürres Blatt erbebend. „Ich habe dich betrogen!... Jetzt weißt du es, und nun töte mich!..." Und ein schriller Ton ent rang sich ihrer Brust, und, weiß wie die Wand werdend, rutschte sie vom Bettrande zum Boden nieder, während Konrad wie betäubt zurücktau melte. Und wieder war es still, nur ein kleiner Vogel trillerte ans dem dürren Zweige am Fenster im Sonnenschein. Konrad trat einen Schritt vorwärts, allein die beklemmende Angst preßte ihm den Mund

?..." „O furchtbares Schicksal. ... du tötest mich!" tobte er, sie ergreifend. „Wo ist das Kind, sprich! Ich will die ganze Wahrheit!" „Tot!" lispelte sie. „Und wo ist Otto, dieser Ehrlose! Ich will ihn umbringen!" „In Amerika." „Ach!" stöhnte Konrad. und es war ihm, als ' löste sich Stück um Stück von ihm. „Und du hattest den Mut, mich zu betrügen, der ich mich besiegte, um dich zu beglücken?" Und er schlug wie ein Rasender um sich, nicht wissend, was zu tun. „Und nach aller Schande wolltest du den Segen

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 6 di 16
Data: 19.11.1912
Descrizione fisica: 16
jedoch wieder von neuem mit vielen sächsischen Adligen gegen ben König, wobei sogar der Entschluß gefaßt wurde, diesen in Quedlinburg zu ermorden. Der Plan ward jedoch verraten, und so schlug auch dieser letzte Versuch der Gegner, Ottos Politik ein Ende zu machen, fehl. König Otto nahm jetzt eine geschickte Verteilung der Herzogtümer vor: während er selbst Franken übernahm, gab er, gleichzeitig mit der Hand seiner Tochter Liutgard, dem tapferen fränkischen Grafen Konrad dem Roten Lothringen; Bayern

über schritt er die Alpen, vermählte sich in Pavia (951) mit der schönen Adelheit und gab sich den Titel eines Königs der Longobarden. Einige Monate später kehrte er nach Deutsch land zurück, nachdem er Berangar zuvor das Königreich Italien als deutsches Lehen iibertragen hatte. Zum Nachteil Ottos verbündeten sich jetzt sein Sohn Luidolf und sein Schwager Konrad von Lothringen, um selbständige Politik zu treiben. Im Jahre 954 unter nahmen auch die Ungarn wieder einen großen Raubzug, den hauptsächlich

die Empörungen im Innern des Reichs hervorgernfen hatte. Die Scharen der Ungar,: zogen sogar bis an den Rhein; Konrad von Lothringen nahin sie freund lich auf und bewirtete sie. Als die Unholde im folgenden Jahre nach einen, größeren Beutezug durch Frankreich, Burgund und Italien wieder in Süddeutschland einfielen, schlug Otto sie in der denkwiirdigen Schlacht auf dem Lech felde (südlich von Augsburg), wobei er von allen deutschen Stämmen unterstützt wurde. Hier war es, wo Konrad von Lothringen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 17.07.1924
Descrizione fisica: 8
, und noch gegen Mitternacht war man in >der fröhlichsten Stimmung beisammen. ,Jck bleche bei meiner Ansicht,* sagte Konrad, Sr daheim war und noch einen Blick aus die ehe er zu Bett hing. „Ich will tvleran- - ich Noibe, wve nh bin!* «. Me in dSr Natur, so schien mit dem nahenden Frühling auch in Konrads Innern eine Wandlung 'vor sich gehen zu wollen. Noch wurzelte sein Den ken im heimatlichen Einslusie, noch war seine Na tur halb zugefroren, aber doch arbeitete in ihm ein mächtiger Trieb, der genährt

sein will und sich ^entfesselt, sobald die Lüfte der Sinnlichkeit daher brausen. Konrad fühlte immer mehr, daß sich 'nicht nur die menschliche Gesellschaft in argem -Zwiespalt befindet, sondern er selbst: das Sinnliche 'kämpfte mit dem Idealen. Er wollte rein blei ben, doch als sich ihm die Tore der Sinnlichkeit öffneten, mußte er alle Willenskraft aufbieten, -ihrer Macht zu entrinnen, und es war ihm, als -brauche er eine Hilfe, die Stimme eines Welt weisen, der ihm sagt, ob es sittlich ist, natürlich

Sie es?* rief er, sich vor ihn hinstellend. Konrad blickte ihn an, ohne zu antworten. „Sie sind wohl neidisch?* ftug Otto. „Also, Sie wissen nichts? ... So hören Sie: Ich bin seit heute früh am Volkstheater mit sechstausend Mark Gage angestellt. Himmel, was bin ich für ein Kerl! Schaun's mich nur an! Da können Sie lange malen, ehe Sie so weit sein werden. Donner wetter. jetzt sängt das Leben an! Die Mädels sol len mal seh'n. was am Otto ist* . . . Und dabei schlug er auf den Tisch und tanzte im Zimmer herum

. „Dann können Sie Ihre Schulden bezahlen,* be merkt" Konrad. „Schulden?* rief Otto. „Man lebt nur einmal. Also, wie ist's, trinken Sie heute beim Zwirner Franzl eine Flasche Sekt mit? ... Ich habe für pikante Geseuichaft gesorgt. Da können Sie was erleben! Alle im Kostüm, und wie!* „Dieser Kerl,* sagte sich Konrad, „der mir wahr- scheinlich die Silbernadel gestohlen! Unerhört! Gestern Kolporteur, und heute ladet er mich mit Dirnen zur Tafel.* „Ich danke,* sagte er. „Mein Künstlerleben ist ein anderes, wir passen

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