1.685 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1945/24_07_1945/DOL_1945_07_24_3_object_1153467.png
Pagina 3 di 4
Data: 24.07.1945
Descrizione fisica: 4
. Am Dienstag wurde der Poli zeisoldat Konrad M a r 11 n e r unter großer Beteiligung dahier zu Grabe getragen. Am 25. März d. J. fiel er In Belluno e'nem Fliegeran griff zum Opfer. Schwer traf damals die An gehörigen die Nachricht vorn Heldentod ihres einzigen Sohnes. Konrad stand erst im 17. Le bensjahre, war bei allen d’e ihn kannten we gen seines Frohsinnes beliebt. Gern war er Immer dabei, wenn cs galt, bei kirchlichen Feierlichkeiten milzuwirken. Kameraden Inder schmucken Grödnertracht trugen den Sarg

Paul in die sinnende Stille hinein: „Soll ich dich heute noch zu Re- srl fahren. Angela 2“ „Das hören wir daheim“, antwortete Hilde gard. „Konrad ruft Hans an. Sicher ist alles gut. Der arme Mann würde ja Irrsinnig wer den. So schwer trägt selten einer an seinem Kreuz.“ „Wenn der nicht an unsere Resel hingeraten wäre...“ „Ja. das war eben seine Gnade. Er hat sich’s ehrlich verd’ent. zum Frieden zu kommen. Und sie sind so glücklich mitsammen, die zwei... Morgen hoffentlich drei...“ „Siehst du wohl

,' trumpft Paul auf, „wir haben’s doch erfaßt wie grasgrüne Jungen mit den immer noch ungesäumten Ohren... Glaube nicht an die Schablone... Pegeln soll's Im Leben geben. Doch das Leben geht nun eben manchmal mit und manchmal ohne...' * Es war wirklich ein großes Wagnis, daß die T herese Mauerberg den Apotheker Konrad Ringler geheiratet hat. Es hatte ein großes Staunen darum gegeben. Den Ringler, der al'u Tage betrunken war... so betrunken, daß man eigentlich mir darauf gewartet hatte in Ei burg

, daß ihm d ! e Konzession entzogen würde. Die Apotheke war ein Erbstück der F’nTlie. das In direkte'- Linie immer auf den ältesten Sohn überging Dies war unantastbare Fami lientradition. Als Konrad als viertes Kind des Apothekers Ringler geboren wurde, dachte ge wiß niemand daran, daß er einmal d>e Apn- äeke übernehmen solle. Der Bub hatte zudem ein ausgesprochenes literarisches Talent. Doch als er gerade die Reifeprüfung in der lasche hatte und zur Universität wollte, verunglück ten seine beiden älteren Brüder

bei einem Ferienaufenthalt an der Ostsee. Sie fuhren mit einem Segelboot in den lachenden Sonnen schein hinaus — und kamen nicht mehr zurück. Niemand wußte, was eigentlich geschehen war. Nichts konnte ermittelt werden. Das dritte Kind, ein Mädchen, war ins Kloster gegangen. Nun hieß es einfach. Konrad muß Apotheker werden. Widerwillig fügte er sich dem väter lichen Willen. Und wie es so ist. ein aufge zwungenes Studium macht keime Freude und füllt den Menschen nicht aus. So vertrieb sich der junge Apothekergehilfe bald

1
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1922/28_09_1922/VBS_1922_09_28_3_object_3116800.png
Pagina 3 di 12
Data: 28.09.1922
Descrizione fisica: 12
2. Donnerstag, den 28. September 1822. ,Volksboke' Nr. 38. Sette 3 Das ieb( iii)rl Ihr OOi wa ftet au :Uch ielt rnn sei »och in tet 'che ;en at- in- m» >ar ett ja. nd »es I rg int [ ab I ett | ss. en • 4 \ r» t« er »ll ch e. vc t* :e 5 >• It r t *■ gen 'waren alle gestorben und Konrad noch nicht geboren. Sechs Jahre später £pm Kon rad zur Welt; da war mein Vater längst gesund, und ich machte schon mit ihm die Narrensprünge. Den kleinen Konrad habe ich oft auf den Armen getragen

, und er hat mich liebgewonnen. Das Geckenberndchen mutz alle Leute belustigen, und doch schauen die reichen Bürger seitwärts auf ihn, denn er ist nur ein Hanswurst und gemeiner Leute Kind. Das fühlt einer, wenngleich er auch der Geckenberndchen ist. Der Konrad aber hat nie so gehandelt. Wo er mir be gegnete, da rief er mir sein „Grüß Gott!' zu und tat freundlich mit mir. Das will ich ihm vergelten,, auch wenn es mein Leben kostet. Ich bin zwar nur ein Narr; aber Not bricht Eisen und macht aus einem Toren einen Weisen

.' Der arme Mann hatte sich ganz in Eifer geredet; er hatte so recht aus Herzensgrund gesagt, was die scheinbar lustigen Strophen seines Leibliedes erzählten. Martha horte, aufmerksam zu, und als das Geckenberndchen endete, fragte sie: „Aber wie wollt Ihr denn dem Konrad helfen?' Das hätte sie fur's Leben gern' gewußt; nicht aus Neugierde — denn Martha war nicht neugierig —. sondern aus Liebe für Agnes, die sie als Kind auf ihren Armen ge tragen hatte, und diese Liebe steckte tief in Marthas Herzen

und war verschwistert mit des Kindes Leid und Freud'. Doch statt der Antwort fragte das Eecken- berndchen: „Kommt Volker. Konrads Freund, auch oft zu Meister Claes?' „Freilich kommt er, und fast täglich,' ent- gegnete die Amme, „und der Meister liebt ihn, was doch vordem gar nicht der Fall war. Da sehe ich recht, datz Ihr ein Mann seid — warum wäre denn sonst meine Ag nes so traurig? Sie fürchtet, datz sie dem Vater gehorchen und den Volker heiraten mutz, nachdem bei Konrad-der Winter dem Sommer in die Karten

geschaut und das Elend der Freude die Schnallen gereicht hat. Aber schaut, Volker gefällt mir und auch der Agnes nicht, und seine Freundschaft zu Konrad dünkt mir auch nur wie der Schat ten an der Sonnenuhr, wenns Abend ist. Er nennt sich Freund und ist doch nur wie faules Eichenholz, welches nächtlicherweile in einem Winkel wie Feuer schimmert und ist doch kein Feuer.' Martha war wieder in ihr rechtes Fahr wasser gelangt und hätte noch geplaudert, aber das Geckenberndchen unterbrach sie in ihren Reden

2
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1902/02_01_1902/BZZ_1902_01_02_6_object_465090.png
Pagina 6 di 6
Data: 02.01.1902
Descrizione fisica: 6
! ich habe Dir die Geheimnisse der Natur gelehrt, damit Dein Pin sel sie wiedergeben konnte — ich war Dein Lehrer — ich ganz allein! Ah, Hauptmann Konrad Uhle, Du bist ja auch Maler! Du verstehst etwas von der Kunst, hast Du die Studien und Bilder meiner Mia gesehen ?' ,.Jch habe sie gesehen und bewundert. Fräulein Mia besitzt ein großes Talent.' „Siehst Du, Mia! Hörst Du, Mia! — Ach, Konrad Uhle, so habe ich doch nicht vergebens ge lernt — nein — nein — ihr Bestien,' wandte er sich gereizt gegen die grinsenden Löwen

eine Flasche Champagner hervor. „Der wollen wir heute den Hals brechen auf das Wohl der ewigen, göttlichen Kunst !' . Konrad legte die Hand auf den Arm des Exal tierten. „Nein,' sprach Konrad ernst und bestimmt, „heule wollen wir die Flasche ruhen lassen. Ich kam, um mit Dir über die Arbeiten Deiner Tochter zu sprechen. Ich werde an meinen Kunsthändler in Berlin schreiben. Er soll die Arbeiten Fräulein Mias ausstellen, damit wir vorerst einmal unbeein flußtes Urtheil der Kritik erhalten.' „Ah, bah, Kritik

! Was frage ich nach der Kritik!' „Vater, ich bitte Dich, höre den Herrn Haupt mann ruhig an.' „Nun denn, so sprich, Konrad Uhle!' Der kleine Maler setzte sich auf den Rand eines einfachen Feldbettes und fing an, die Champagner flasche zu öffnen, während er den Worten Konrads lauschte. Dieser setzte ihm seinen Plan in Bezug auf Mias Arbeiten und den Bau des Ateliers aus einander. Ruland nickte beistimmend mit dem Kopfe. Als Konrad geendet, hatte Ruland auch die Cham pagnerflasche geöffnet. Mit lautem

Knall flog der Pfropfen in die Luft. Auflachend schwang Anton Ruland die Flasche empor und rief: „Habe ich es nicht gesagt, Mia, daß wir noch durchdringen werden. Prosit alle Welt, es lebe die Kunst!' Er setzte die Flasche an den Mund und trank in langen gierigen Zügen. Aufschluchzend verhüllte Mia ihr Antlitz in die Hände und verließ das Atelier. Konrad aber ent riß dem Unglückseligen die Flasche, schmetterte sie zu Boden, daß sie in tausend Scherben zersplitterte und rief nnt grollender Stimme

: ,Du verdienst die grinsenden Löwen-Karrikaturen! Du bist selbst das Zerxbild eines Menschen und Künstlers geworden!' Ruland starrte Konrad wie geistesabwesend an. Die Augen quollen ihm fast aus den Höhlen. Plötz lich schlug er sich mit der flachen Hand vor die Stirn, warf sich der Länge nach auf das Ruhebett, verbarg das Gesicht in die Arme und weinte bitterlich. 4 5 auch Frau Boltschagow hesm^. Nicht weit von der Hausthür fand sie ein Häufchen, wie es schien, von halbverbrannten Knochen, schnell blickte

3
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1922/21_12_1922/VBS_1922_12_21_4_object_3117081.png
Pagina 4 di 12
Data: 21.12.1922
Descrizione fisica: 12
gflte 4. Nr. 51 ; La» Auge der Alpes. Eine Erzählung üon Reiinmichl. ^Fortsetzung.) Um sich etwas zu beruhigen, wanderte er lange Zeit an der Riva degli Schiaoone auf und nieder.. Aber her Sturm in seinem Herzen kam nicht zur Ruhe. Im mer wieder ließ Konrad Aigner die rätsel haften Vorgänge an seinem Geist« vorüber- ziehen, doch wurde chm die Sache nur umso dunkler, je mehr er grübelte und studierte. Rätselhaft war alles. 'Schon die Persönlich keit des Fräuleins. Beim ersten Zusammen treffen

lich wieder etwas zu requirieren gibt. Also folgt daraus, daß unseres Bleibens hier nicht länger sein kann. „Ich habe noch fünfzig Gulden im der Ta sche,' erklärte Konrad Aigner. „2M« Hälfte davon ist schon in unserem Doranschlag ausgenommen.' Wenn dir keine anderen Resourcen >zur Berfügung stehen, heißt's die Lager abbrechen.' ,,Woher sollen mir andere Mittel zur Ver fügung stehen?' „Alst» keine? Dann stelle ich den Antrag, daß wtt morgen den schönen Gestaden der Mrria nebst Gtacomuzzi Dalet sagen

, daß wir ans der Mngelbeutelstange oder auf dxm Schub karren heimreiten.' «Früher hat's immer geheißen: alle oder keiner!' . ' , , „v o l ! So heißt's jetzt auch noch, hchehe,' lachte der kleine Bokker; >,alle bleiben wir nicht hier — also keiner.' „Wir üben auf niemanden einen Zwang aus.' ließ sich wieder der tiefe Baß verneh men; „wenn Elmar seinem Abenteuer län ger nachgehen will, müssen wir ihn dem Schicksal übrlassen.' „Ich habe kein Abenteuer,' fuhr Konrad Aigner

wird sich die Sache ent scheiden' Am andern Tag zwischen neun und zehn Uhr ging Konrad Aigner noch einmal in die 'Markuskirche, in der leisen Hoffnung, viel leicht zu dieser Stunde das Fräulein dott zu treffen. Allein die, Hoffnung täuschte Ihn. Nachdem. er in der Madonnenkapelle einer hl. Messe beigewohnt hatte, wanderte er langsam durch, die Hmtergäßchen zum Grand Hotel. Unentschlossen trat er Ms Desttbül des Hauses. Sogleich tänzelte wieder bas geschmiegelte, lebhafte Männlein hinter der Glastüre hrvor, machte

drei, vier Bücklinge und sprudelte: „La ttvettsko. Ich glaube, wir kennen uns. Sie sind deir Herr — der Herr — der Herr wie denn nur?...' „Mein Name sst Konrad Aigner,' erwi derte der junge Mann, „ich bin Hörer der Medizin M Innsbruck.' „Sehr schon — freut mich — sehr schön. Und Sie befehlen?' — „Ich möchte bloß fragen, wie es dem Gra fen Melden und der Fräulein Komtesse geht — ob sie sich von dem Unfall am Mittwoch ganz erholt haben.' „Ah, jetzt kenne ich Sie; — Sie sind der tapfere junge Mann

4
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1926/18_02_1926/VBS_1926_02_18_3_object_3121352.png
Pagina 3 di 24
Data: 18.02.1926
Descrizione fisica: 24
sie: „I ch Hab' die Schuld, i ch allein! Er war so treu, so gut. Jetzt komm' ich auch auf eine Rede d'raus, die Konrad einmal getan hat. „Volk Er hat gesagt, wenn er mir das Geheimnis auch verraten dürft«, so würde er es Jüd) nicht offenbaren — mir zu Liebe! Er hat mich schonen, mein Ehrgefühl nicht krän ken wollen . . . Und ich war so blind, so blind! Hab' ihn mit meinen Zweifeln ver folgt und ihm das Aergfte vorgehalten . . . Vater, Vater, du mußt mir helfen, mußt mir den Mann wieder bringen, sonst gibt's kein Glück

— das Schlüsselloch ist groß. Er hat ihr die Hand auf den Kopf gelegt und hat sie gesegnet, wie der Patriarch Isaak seinen Sohn Jakob in der biblischen Geschichte. Und g'spassig anschauen tun sie einander, wenn sie sich irgendwo treffen. Sie scheint dm Konrad fast vergessen zu habm .... D a s ist auch nicht wahr. Sie weint ja darum Tag und Nacht . . . Aber verdächtig bleibt die Ge schichte allemal. Wenn ich nicht ganz ans dm Kopf gefallen bin, so steckt eine Lumperei da hinter. Ich mein' Haft so: der alte

Kriecher verspricht ihr dm Konrad sicher zurückzubrin gen und derweil schwindelt er ihr das schöne Geld heraus, betrügt sie vielleicht um viele tausend Gulden .... Aber da hat er nicht mit dem alten Hauser gerechnet. — Ich laß ihn nicht fort, vor er nicht die Taschen uni- kehrt.... Oder vielleicht war' es am ge scheitesten, ich lauf' schnell zürn Gericht und zeig' den gangen Handel an. Sicher ist sicher.' In diesem Augenblicke erschien >der Ameri kaner an der Hausecke. Ws er des Knechtes ansichtig

wurde, trat er näher und ließ sich neben demselben aus der Bank nieder. „Hauser,' sagte er, „ich weiß, du bist eine gute Seele und hast allemal zur Regina und dem Konrad gehalten. Ich muß dich um einen Dienst bitten, bevor ich abreise.' Durch das vertrauliche „D u' und die Mit- tellung des Amerikaners, daß er abzureisen gedenke, ganz überrascht, blieb der Knecht mit offenem Munde vor ihm sitzen- ohne ein Wort heroorzubringen. Erft nach langer Welle forschte er: „Sie wollen svrtgehen? Wohin

denn, wenn man fragen dmf?' „Rach Hamburg. Ich habe ein Telegramm erhalten.' „Don wem denn? Dom Konrad?' „Rein, von einem Geheimpolizisten. Der selbe teilt mir mit, er habe einen Mann aus findig gemacht, auf welchen die Personsbe schreibung des Konrad genau paßt: aber der Name und die Verhältnisse stimmen nicht. Der Mann hat auf einem Auswandererschisf eingezahlt, welches in sechs Tagen nach Ame rika abfährt. Es ist nun jede Minute kostbar. Der Agent überwacht einstweilen dm Aus wanderer, aber zurückhalten

5
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1903/25_07_1903/LZ_1903_07_25_18_object_3308863.png
Pagina 18 di 24
Data: 25.07.1903
Descrizione fisica: 24
gesehen, wie Konrad der Schwester nach den Hand küssen auch noch solche oder wenigstens einen solchen auf den Mund gedrückt hatte. Frau Birkensteg erhob sich, ging zu ihrem Mann und flüsterte ihm zu: „Folge mir nach einigen Augenblicken.' Darauf verließ sie den Saal, und Herr Birkensteg, der ihr an fangs etwas verdutzt nachgeschaut hatte, folgte ihr alsbald. Ganz unbemerkt konnte das Verschwinden der Gastgeber doch nicht geschehen. Die Gäste fingen schon an, neugierig fragend die Köpfe

. Und hinter ihm kamen, Hand in Hand, Fräulein En genie und der Herr Amtsrichter.' Jetzt wußte natürlich jedermann, was die Glocke geschlagen hatte. Und es war beinahe überflüssig, als der Herr Bankier Birken steg, seine würdevollste Miene aussetzend, also anhnb: „Meine ver ehrtest«: Gäste nnd Freunde! Ich habe hiermit das außerordent liche Vergnügen, Ihnen in dem königlichen Amtsrichter Herrn Konrad Dahlringen und meiner ältesten Tochter Engenie ein ver- lobtes Brautpaar vorzustellen.' Für einen Augenblick schien

es, als herrschte in dem Saal die babylonische Sprachverwirrung. Alle riesen durcheinander, alle standen von den Stühlen auf, ein jeder wollte zuerst das glück liche.Brautpaar wie die beglückten Eltern beglückwünschen. Wirklich aufrichtig war es von Baron Laschwitz gemeint, als er Konrad die Hand schüttelte und sagte: „Mein lieber Herr Amts richter, glauben Sie gar nicht, daß ich Ihnen wegen Ihrer er folgreichen Kühnheit grolle. Ich nehme es Ihnen durchaus nicht übel, daß Sie mir zuvorgekommen

sind. Dem Schützen, der zuerst trifft, gehört die Beute.' Der in verzeihlicher Erregung befindliche Konrad gab die schnelle Antwort: „Herr Baron, ich danke Ihnen für Ihren Glückwunsch; aber ich glaube auch nicht, daß ich Ihres Grolls benötigt wäre, und glaube auch nicht, daß wir uns hier auf der Jagd befinden.' Das war vielleicht etwas unvorsichtig gesprochen. Aber noch mehr als durch die Worte selbst fühlte der gutherzige Benno sich durch deren Ton verletzt. Deshalb war er auch mehr, als es gewiß sonst der Fall

bei Birkenstegs noch nicht beigewohnt zn haben. In weltvergessenem Ransch der Sinne und der Seele suchte Konrad Dahlringen sein Lager ans. Genien des Lichts umschwebten den Träumenden und umgankelten ihn mit Bildern von Schönheit, Liebe, Reichtum und Glück. Doch darüber hiu huschten unheim lich und düster Schatten der Nacht und des Todes. 6. Der Amtsrichter Dahlringen hatte, nach Berlin übergesiedelt, vor dem Halleschen Tor bei einem Lithographen namens Harpe Wohnung genommen. Er hatte es damit recht günstig

6
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1903/08_08_1903/LZ_1903_08_08_18_object_3308968.png
Pagina 18 di 24
Data: 08.08.1903
Descrizione fisica: 24
? Sie mußte es wagen, sie durfte wenigstens deu Versuch uicht scheuen. — Die freudigere, gehobenere Stimmung, in welcher Konrad an jenem Abend von seiner Brant geschieden war, hatte nicht lange angehalten. Die alte Melancholie drohte wieder, sich seiner zn bemächtigen. Was ist aller Glanz und Prnnk des Daseins gegen ein friedevolles Gemüt! Und Konrad empfand tief in der Brust, nur in dem Glück der Liebe konnte er den Frieden der Seele finden. Und liebte er dieses schöne, holdselige, lachende, über mütige

? Was übrig bleibt, ist die ehrliche Freundschaft, die Gewöhnung der Jahre, das gemeinsame Schicksal. Der Liebes rausch verfliegt, aber dauernd bleiben die realen Bedingnngen, die unerbittlichen, mit machtvoller Wncht Befriedigung heischenden Forderungen des Lebens. Nnr der auf eine breite, ihn kräftig tragende Existenz gestellte Mensch ist wirklich glücklich gestellt. Konrad kam nicht davon los. So sprach sein Verstand. Und immer wieder rief er neue Ver standesschlüsse zu Hilfe, doch auch immer

wieder erhob sich dagegen die Stimme des revoltierenden Gewissens. Ah bah, das Gewissen! Die Zeit war nicht mehr so sern, wo der geschlossene Ehebuud auch dem Gewissen die nötige Reserve auferlegen und in der umfriedeten Häuslichkeit seine richtige Stelle anweisen würde. Es kam nnr daraus an, die Zeit bis dahin auf die zweck mäßigste Weise auszufüllen. Konrad hatte sich ja anch schon längst vorgenommen, die Genüsse des Daseins so recht ans dem Vollen auszukosten. Und war ihm dazu bis daher weuig

, schlafberaubten Nächten leise murren. Und wollte Konrad Dahlringen selbst sein neues Leben auch nicht immer volle Befriedigung gewähren, einen gab es doch, bei dem dies der Fall war und der allen seinen Schritten mit aus dauernder Unermüdlichkeit folgte. Dieser eine war Herr Mar Stößer. Mit frohlockender Schadenfreude sah dieser seinen Feind dem Abgrnnde zueilen. Er war durchaus kein an sich böser Mensch. Konnte er dem Amtsrichter den Weg zur Milliouärstochter ver sperren, so war ihm das genug

, zum Schein seine Schuldforderungen zu zedieren und die betreffende» Wechsel einznhändigen: er, Max Stößer, würde da»» leicht durch das Ansehen seiner Person die Einlösnng bewirken können. Der Wucherer ging auf den Handel ein, bei dem er ja im Grunde nichts verlieren, nur gewinnen konnte. Mit den Wechseln in der Hand trat nun Stößer, die Miene uninteressierter Freundschaft annehmend, vor Konrad hin nnd be zeichnete sich als deren Eigentümer, zugleich die uneigennützige Er klärung abgebend, daß er es ganz

7
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1890/12_09_1890/BRC_1890_09_12_10_object_150125.png
Pagina 10 di 12
Data: 12.09.1890
Descrizione fisica: 12
Seite ;0. Brixen, Freitag „Bnswner Cleran ab dem perge zubenannte. Er ward damit der Gründer eines neuen Zweiges, des der Herren von Cleran, der aber schon wieder mit Fritze von Cleran ab dem Perge, dem Sohne Kunrads, noch in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erlosch. Die Söhne Hartwigs, Friedrich und Gotschalk, und des letztern Sohn Konrad zählen zu den Wohlthätern von St. Clara in Brixen. Außer den Genannten spielen in der zweiten Hälfte des 13. Jahr hunderts noch die Herren Marqnard

ist also der Stifter der Linie der Herren von Niwenburch oder Neuenburg. Unter seinen Söhnen ragt Otacher hervor, der in den Urkunden mehrmals erwähnt wird. Er wird ausdrücklich als brixnerischer Ministeriale bezeichnet und lebte in der zweiten Hälfte des 12. und noch anfangs des 13. Jahrhunderts. Dieser Otacher hatte zahlreiche Nachkommenschaft. Von seinen Söhnen erwähnen wir Otacher, Wilhelm, Domherr in Brixen, Winther, später Dompropst in Brixen, Heinrich, Domherr und Custos in Brixen, Konrad, Domherr in Brixen

Kalendariums und zugleich mit Bischof Konrad Mitstifter des Chorherrenstiftes im Kreuzgange zu Brixen (1214), dessen erster Propst er nun auch selbst wurde. Dazu gab er zwei Höfe in Aichach, einen Weinberg im Etschland und eine Baustätte sammt Aecker und Wiesen in Zinzages auf dem St. Andreasberge. Infolge der vielen Schenkungen an Kirchen und Klöster gerieth Winther mit seinen muthmaßlichen Erben in Zwie spalt. Derselbe endete aber durch den Vertrag vom Jahre 1220 zwischen dem Dompropst und seinen Erben

, nämlich seinem Bruder Herbrand von Summersberg und den Söhnen seiner Brüder: Wilhelm und Heinrich, Domherrn, Wernher, Berchtold, Konrad, Herorand, Otachar, Konrad, Heinrich, wieder Heinrich, Jakob und Reinold. Alle mussten auf ihre Erbansprüche gegenüber ihrem Bruder und Oheim verzichten und die Erklärung abgeben, dass es nur eine Gnade sei, wenn der Dompropst ihnen etwas vermache. Wir würden aber fehl gehen, wenn wir annehmen wollten, Winther hätte das Gedeihen seines Hauses so ganz außeracht

er und sein Bruder Konrad, Domherr und Custos in Brixen, sondern, wie Winther ausdrücklich bemerkt, alle seine leiblichen Brüder und Bluts freunde, welche ebenfalls Domherren in Brixen würden. Auf dieser Baustätte vor den' Thoren der Stadt führte nun Winther eine dreifache Schutzmauer gegen die verheerenden Fluten des Eisak und hinter derselben die neuen Wohnhäuser auf. Der neue Stadttheil reichte also südlich vom heutigen Seminar bis nördlich an die heutige Adlerbrückengasse und westlich von der Stadtwühre

8
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1886/18_03_1886/BZZ_1886_03_18_2_object_355514.png
Pagina 2 di 4
Data: 18.03.1886
Descrizione fisica: 4
.' Die Staatsanwaltschaft erhebt gegen Ferdik die Anklage der Verleitung zum Verbrechen des Be Bauer, als einen Bettelloder, wie Du einer bist, zum Manne haben will?' Rasend fuhr Konrad auf. .Ich ein Bettelloder?' schrie er. .Wart, das will ich Dir heimzahlen!' Mit diesem Ruf stürzte er sich auf Michl, jedoch einige der Gäste, welche diesem zunächst standen, traten schnell dazwischen und hielten den Zornbebenden zurück. Indessen war auch der alte Grnnewald eingetreten und drängte sich jetzt durch die Umstehenden

. „Was giebt es hier?' rief er. .Ah, Du Konrad!' setzte er finster hinzu. ..Ja, ich bin eL!' gab derselbe zur Antwort. .Kennst mich noch, Vetters' .Wie hast Du Dich unterstehen können, mein HauS wieder zu berieten?' fragte dieser zürnend. „Hast ^ vergessen, daß ich Dir verboten habe, je wieder meine Schwelle zu betreten?' »Ich hätt' Dich wohl erst fragen sollen, ob ein va- girender Soldat in Deine Schenkstube kommen darf oder nicht?' entgegnete Konrad. „Meine Schenkstube steht Jedem offen,' versetzte

ge reizt der Fisckermeister, „nur Dir nicht, Du hast Nichts mehr zu suchen hier und jetzt sag' ich Dir, geh, oder ich greife zu anderen Mitteln, eines Störenfriedes ledig zu werden!' .Nicht vonnöthen!' sprach Konrad düster. .Die Welt ist noch groß genug für mich. ZchHrauch' Dich nicht, Vetter! Aber merk' Dir den heutigen Tag und .was Du mir gethan hast! Auch mit Dir, Gertrud, bin ich jetzt für immer zu End'!' Nachdem: er dies gesagt hatte, warf er eine Münze truges uach § 9 und 170 St -G. und des Ver

gekommen und die ganze Störung des Festes schien vergessen. Nur die Braut saß noch immer stumm und erschrocken abseits von den Gästen neben ihrem Bräutigam und weigerte sich beharrlich ihm zum Tanze zu folgen. „Nein', antwortete sie. „Der Schrecken liegt mir noch in allen Gliedern! Ich kenne den Konrad! Wirst sehen, es gibt ein Unglück!' Michl suchte auf alle mögliche Weise, ihr die bange Ahnung auszureden; jedoch es war umsonst; sie blieb verstört. Konrad war unterdessen draußen eine Strecke weit

fortgegangen, bis er «n die Stelle kam, wo der Weg am Fuße des Watzmann steil aufsteigt und sich ins Gebirg hinanzieht. Eine schwüle, stille Nacht lag über der Landschaft ausgebreitet, nur dort unten rauschte leise der See, sonst war Alles ruhig. Da plötzlich glaubte Konrad. durch das nächtliche Schweigen vom Jagdhaus her den Zitherklang und das übermüthige Jauchzen der Tänzer zu hören. Er stand still und lauschte. Ein unbestimmtes, unbekanntes Gefühl, das ihm bisher fremd gewesen, umfaßte mit einem Mal

9
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1926/28_01_1926/VBS_1926_01_28_3_object_3121200.png
Pagina 3 di 24
Data: 28.01.1926
Descrizione fisica: 24
, die sich als des Ita lienischen unkundig erweisen: ihre Crsetzunc- erfolgt durch eine nachträgliche Auslosung unter den Crsatzgeschworenen, welche in jener Hanptstaidt. wohnen, in der das Schwurgericht seinen Sitz hat. Der Mintersenner. Mn« Erzählung von R e i m m i ch l. 6. Fort-etzung. „Warum denn zu schwer, Regina?' fragt« «r bitter, „hängst du denn gar so stark an diesem elenden Winkel, wo wir nichts gehabt haben als Jammer und Elend und Auf regung!' „Konrad, hier sind wir daiheim und einge wohnt, droben

.' „Ruhe und Glück, wenn uns das Heimweh umbringtl... Konrad. nein, von Höllenstein weg ziehe ich nicht, um olles in der Welt nicht!' Er ließ ihre Hand sinken und ver'iel in ein düsteres Grübeln. Nach einer Weile sagte er einst: „Regina, ich gehe ebenfalls nicht gern fort, aber aus einem anderen Grunde, weil mir nämlich die Sache wie eine Flucht erscheint, aber...' „Siehst du, Konrad, das ist auch eine Nummer. Wenn wir fliehen, dann werden uns die Leute erst recht Steine nachwerfen,' unterbrach

ihn Regina. „Was kümmern mich diese elenden Men schen! Wenn wir einmal fort warm, dürf ten sie meinetwegen reden, was sie wollten. Nur meinem Eharakter ist das Davonlaufen zuwider — jedoch, wmn du um keinm Preis von Höllenstein fortgeh en willst, dann hat es keinen Zweck, daß wir weiter davon sprechm. Zwingm tu' ich dich nicht, nein, gewiß nicht. — Aber jetzt weiß ich. daß der letzte Ret- tungsfaden. an dm ich unser Glück Hab' an- bi-nden wollen, abgeschnitten ist.' „Konrad, -bist du denn so unglücklich

mit ewigen Zweifeln und Sorgen, aus daß nie ein richtiges Vertrauen zu mir auskommt. — D a s ist unser Miß geschick und trennt unsere Herzm.' „Trennt unsere Herzen? Konrad. das wird doch nicht sein! — Also liebst du mich nicht mehr?' schluchzte heftig die Frau. „Regina, merk' aus, was ich dir sag'', sprach er mit scharfer Betonung: „ich liebe dich heute noch ebenso stark und so heiß wie am ersten Tage... Und wenn mich heut; kein Schwur bin,dm würde, so täte Ich dir mein Geheimnis doch nicht offenbaren

°-'mn»s noch verwickelter erscheinen ließen, machten teils Eindruck auf das Weid. S.e fühlte aber auch unmittelbar, daß in ihm etwas Hohes. Heldenhaftes vorgehe. Eine mächtige Rührung ergriff ihr Herz und zog sie hin zum Manne Plötzlich warf sie sich stürmisch an seine Brust, indem sie laut weinte: „O Konrad. ich hob' dich auch lieb — von ganzem Herren — ebenso wie 'rüherl — und jetzt will ich auch dir vertrauen, fest ver trauen!' Mitleidig schaute er aus ihr kindliches Ant litz hernieder und sagte weich: „Wenn du's

10
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1922/31_08_1922/VBS_1922_08_31_4_object_3116705.png
Pagina 4 di 12
Data: 31.08.1922
Descrizione fisica: 12
»Volksboke* Sette 4 — Nr. 88 . »Sie werden es auch: aber nur ruhig, feu riger Gesellei' antwortete eine Stimme dicht hinter dem Jünglinge. Konrad fuhr zusammen; er schaute um sich und erblickte den Narren, der mit der Schel lenkappe eine höfliche Verbeugung machte. „Seid Ihr es, Meister Springer?' fragte der Meimnetz, indem er sein Antlitz zu glätten suchte. „Ja, ich bin es freilich,' ent-gegnete der Ge fragte; „der Narr steht einem Narren gegen- flfear, und ich könnte die Schellenkappe wohl

, wenn andere lachen, u. ich lache oft, wenn mir das Herz zerspringen möchte. Aber weg mit diesem Gejammer — kommt zu dem Feste; schon hat die Trompete zum Rückzuge geblasen. Junker Reinhold, der Schwertfegcr, hat den Sieg davongetragen; sie haben ihn als Helden Marsilius gekrönt, und er wartet nur noch auf eure, seines be sten Freundes Huldigung.' „Ich komme heute nicht, jetzt nicht, Bernd- chen!' erwidert« Konrad in ablehnendem Tone. „Sagt ihm, daß ich nicht fröhlich sein könne wie Ihr, wenn es mir im Herzen

wogt. Wie sollte ich an Volkers Seite den Einzug halten, nachdem er mich so bitter ge kränkt hat und wir beide die Freude des Festes störten?' Das Geckenberndchen wollte drängen, aber der Jüngling unterbrach ihn: „Ihre überredet mich nicht, darum sparet eure Worte. Ich gehe allein in die Stadt zurück.' Der Narr bewegte sinnend das Haupt, dann sagte er in mitleidigem Tone: „Der Narr zürnt euch nicht, Konrad Kuen, daß Ihr wegen einer Kleinigkeit auf Rache sinnet; möge nur Gott euch nicht zürnen

.' Nach diesen Worten war er im Walde ver schwunden; Konrad hörte, wie er im Weiter- gehen folgende Zeilen sang: „Man hat mich zum Hanswurst gemacht — Mtt Schellen an dem Hut, Wie steht mir doch die bunte Tracht In Gelb und Rot so gut! Ich lache drum in einem fort, Weiß nichts vom bittrem Harm, Bin überreich an jedem Ort Und sing' — daß 's Gott erbarm'! Mich dünket es, als sei mein Herz Nichts als ein harter Stein; Die Menschen weinen oft im Schmerz, Und ich schau lochend drein. ' „... ein,' tönte das Echo im Walde

, und die Stimme des Hanswurst verklang in der Ferne. „Die Menschen weinen oft im Schmerz, und ich schau' lachend drein,' wiederhülte Konrad träumerisch. „Seltsamer Narr!' Eine laute Musik erscholl und bald erblickte Konrad den Zug der fröhlichen Kölner auf dem Rückweg zur Stadt. Zwölf Trompeter zogen voraus, dahinter folgte die Zunft der Schwertfeger, unter ihnen Konrads Freund hoch zu Roß, mit grünem Reisig geschmückt; dann reihten sich die arideren Zünfte und Gilden an, 37 Fahnen und Fähnlein. Hoch wallte

11
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1902/23_01_1902/BZZ_1902_01_23_5_object_467424.png
Pagina 5 di 6
Data: 23.01.1902
Descrizione fisica: 6
da sitzende Gesellschaft. Mia hatte das Haupt an die Brust ihres Gat ten gelegt, der sie mit den Ärmen umfangen hielt, und weinte bitterlich. Mit leisen Worten suchte Konrad sie zu trösten. Die Grottlers saßen gleich Steinbildern da. Auf dem Gesichte des Kommerzien- raths machte sich ein Ausdruck des Schreckens und der Angst bemerkbar. Die alte Kathrine weinte hinter ihrer Schürze und die übrigen Personen blickten mit weitgeöff- neten Augen neugierig auf den Notar, der nach einer kurzen Pause fortfuhr

; „Nachdem ich so meinen Erben, Verwandten und Freunden das Geheimnis meines Lebens ge offenbart, kann ich in der Bestimmung über mein Eigenthum kurz sein. Ueber mein Haus, den soge nannten Eulenthurm, habe ich bereits verfügt. Es erübrigt noch die Bestimmung über mein bei Grottler 6c Co. liegendes Baarvermögen. Ich bestimme darüber Folgendes: Paragraph eins. Alleiniger Erbe dieses Ver mögens, das in seinen Einzelheiten auf der letzten Seite des Schriftstückes aufgeführt ist, soll mein Großneffe Konrad

Mann kennen gelernt habe, gewinnen wird. Dreißigtausend Mark hat er indessen seiner Kou- sine, Fräulein Olga Grottler, auszuzahlen, sowie sämmtliche Legate zu tragen.' Einen lächelnden Blick warf der Justizrath zu dem jungen Paar hinüber, das erregt aufgesprun gen war. Mia schien zu Boden sinken zu wollen, so daß Konrad sie mit starken Armen aufrecht er halten mußte. In den Mienen der Grottlers machte sich ein spöttisches Lächeln bemerkbar, und des Kommerzien- rathes Antlitz zeigte eine fahle

, gelbliche Blässe, während seine Hände nervös zuckten. Der Justizrath las weiter: „Paragravh zwei. Im Fall Konrad Uhle meine Großnichte Mia Ruland nicht zu seiner Frau wählen sollte, bleibt er im Besitz des Hauses, des sogenannten Eulenthurmes, als alleiniger Träger des alten Familiennamens. Fräulein Mia Ruland erhält in diesem Falle zweimalhunderttausend Mark, meine Nichte, Frau Kommerzienrath Grottler, süns- zigtausend Mark. Fräulein Olga Grottler ebenfalls fünfzigtausend Mark. Die Legate

, welche ich für die nachfolgenden Personen ausgesetzt habe, werden im Verhältnis auf diese Theile des Erbes vertheilt. Im Falle der Vermählung Konrad Uhles mit Mia Ruland hat Konrad Uhle selbstverständlich die Legate auszu zahlen. Sollte sich zehn Jahre nach meinem Tode Kon rad Uhle.noch nicht vermählt haben, ist dieses Testament zu eröffnen, wie schon im ersten Testa ment bestimmt, und dann treten die Bestimmungen des Paragraph zwei in Kraft. Testamentsvollstrecker und Verwalter des Ver mögens ist der Justizrath Quenfel

12
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/21_01_1904/SVB_1904_01_21_5_object_1946165.png
Pagina 5 di 8
Data: 21.01.1904
Descrizione fisica: 8
Konrad Hellborns, schaut schon wiederholt aus, ob ihr Mann noch nicht heimkehre. Dann eilt sie wieder in ihr freundliches Stübchen, wo sie alles hübsch und ordentlich für das Mahl ihres fleißigen Mannes hergerichtet hat. Da sieht eS recht appetitlich aus, man konnte Lust be kommen, sich mit an den schneeweiß gedeckten Tisch zu setzen und die blank geputzten Messer und Gabeln zu benutzen. Man sah es jedem Stück des einfachen Hausrates an, daß die junge Frau gewohnt war, Ordnung zu halten

. So sollte es sein in jedem, auch dem kleinsten Häuschen. „Guten Tag, liebe Anna,' rief der eintretende Konrad, „ich habe dir einen Gast mitgebracht.' „Guten Tag, Konrad, guten Tag, junger Herr.' „Gutett Tag, Frau Hellborn.' „Das fehlte mir noch, hörst du nicht, Konrad, was der junge Herr sagt?' „So lange ich mit dem albernen Titel benannt werdet heißt du auch nicht mehr Anna. Weißt du nicht, daß mein Name Oskar und Konrad mein alter Freund ist?' „Recht so, mein Junge, so höre ich es gern. Und dein Freund bleibe ich, so lange ich lebe

.' „Sei nicht böse, Oskar/ es war nur ein Scherz.' „Konrad sagte, es gäbe heute Kartoffelklöße und da habe ich mich bei euch eingeladen. Du gibst mir doch was mit, gute Anna?' „So viel du willst, Schmalhans ist bei unS noch nicht Küchenmeister.' „Das soll uns schmecken, gelt Konrad?' „Gleich bin ich wieder hier, so will meine Frau mich nicht am Tische haben und mir würde es auch nicht schmecken in dem Arbeitszeuge.' Nach kurzer Zeit saßen alle beisammen, und nachdem man gebetet, langten sie tüchtig

zu. Oskar sah so glücklich aus und die einfache Kost schien ihm herrlich zu munden. „Was führt dich heute zu uns herunter, Oskar?' begann Konrad. „Das will ich dir sagen. Ella Eschenbruch hat mich gebeten, ihr ein Puppenhaus zu bauen. Ich habe ihr ganz stolz gesagt, dazu brauchet ich nicht viel zu lernen, aber nun habe ich es schon mehrere- male versucht, dock es wird nichts. Da dachte ich an dich, Konrad, und nicht wahr, du hilfst mir da bei. Ich möchte Ella so gerne eine Freude bereiten.'

13
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1903/15_08_1903/LZ_1903_08_15_23_object_3309026.png
Pagina 23 di 28
Data: 15.08.1903
Descrizione fisica: 28
fatal. Wollen mal hören, was die anderen dazu sagen.' Herr Birkensteg begab sich mit dem in der Hand behaltenen Zeitungsblatt, gefolgt von seinem triumphierenden Sprößling, in das Zimmer, wo seine sämtlichen Damen, Gattin und Töchter, versammelt waren. Er sing sogleich an, nicht sehr diplomatisch: „Hier habe ich eine Notiz, von der Felix behauptet, daß sie sich auf den Konrad beziehe.' Er las der gesamten Familie — er hatte auch vor seinen Kin dern keine anderen als Geschäftsgeheimnisse — die Notiz

, wiedergewonnenen Würde. Im selben Augenblick wurde die elektrische Klingel vom Flur aus in Bewegung gesetzt. „Das ist Konrad,' ries Engenie, fast des Atems beraubt, „er hat versprochen, heute früher zu kommen.' Der Ankömmling war wirklich der Genannte, den sogleich der Bankier für sich in Beschlag nahm und mit sich in sein Zimmer führte. Konrad war über den zeremoniöfeu Empfang einigermaßen er staunt. Er wurde es noch mehr, als sein Schwiegervater, ihm das ominöse Zeitungsblatt reichend und mit dem Finger

auf die betreffende Stelle weisend, sagte: „Lies dir mal das hier durch.' Dann beobachtete der gewiegte Geschäftsmann gespannt die Züge des Lesenden, auf denen sich wohl Bestürzung und Verlegen heit, jedoch keine tiefere Erregung ausprägte. Etwas Wahres ist daran, dachte Birkensteg für sich, laut aber sagte er, Konrad scharf fixierend: „Mit dem Zeug da ist dein Name in Verbindung gebracht worden — fühlst du dich getroffen?' „Nein!' gab Konrad nach einigem Zögern zur Antwort. „So? Das ist mir lieb

.' Nach einigen Augenblicken überlegens setzte Birkensteg hinzu: „Jedoch, um ein für allemal dergleichen unangenehmen Situationen sür dich vorzubeugen — steh' mir einmal offen und ehrlich Rede: Hast du jetzt noch Schulden, die dich drücken?' Auf diese unerwartete Frage schlug Konrad verwirrt den Blick zu Boden nieder. »Nun, es ist in meinen Augen keine Schande, Schulden zu haben,' fuhr Birkenstes ruhig in seinem Examen fort. „Also, ganz offen, ohne Scheu und Umschweife, kurz und bündig: Wie viel?' Konrad hatte den Kopf

wieder aufgerichtet, fest blickte er den Fragenden an, er konnte sich dem Zwange des überlegenen Willens nicht entziehen. „Zehntausend Mark!' Keine Miene des Bankiers kam in Bewegung. „Gut. Morgen holst du dir von mir die zehntausend Mark — kein Wort weiter — ich verlange keinen Dank — die Sache ist erledigt.' 1 4-»- Birkensteg stand auf, klopfte Konrad auf die Schulter und sagte mit gutmütigem Lächeln: „Ein andermal ist man vernünftiger, kommt gleich zu mir, verstanden? Jetzt wollen wir die da drüben

14
Giornali e riviste
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1941/25_05_1941/AZ_1941_05_25_3_object_1881740.png
Pagina 3 di 6
Data: 25.05.1941
Descrizione fisica: 6
»onntag, den 25. Mai 1941-XIX .5 ! penie « tung- «e-i« Sie MMlsihrt àrzaàlung von Ernst Zahn. Witten im Dorf ragt ein Hügel auf. iluf ihm steht die Kirche. Wer zwischen ihr und der Mauer wandelt, die sie um« lebet, sieht in jedes Fenster im Dorf. „ni> wenn die Kirchenglocken läuten, angt jedes Haus die Tone auf: denn die Hohen Berge lassen sie nicht ins Unend liche hinaus, es sei denn, daß sie in den Himmel flögen, der über Wartnellen blaut. Seit dreißig Jahren ist Konrad Schür mann der Sigrist

Be dauern von seinem Weibe ewigen Ab schied genommen und vielleicht sogar sich erinnert haben wird, daß sie einmal das anmutigste Mädchen im ganzen Dorf gewesen ist. Diesen Gedanken hat Konrad Schür mann eben nachgesonnen. Nun läßt er sich auf eine Bank nieder, die an der Kirchenmauer steht. Ein Blick auf die Uhr hat ihm gezeigt, daß es noch eine Weile dauern kann, bis unten der Trauerzug stichbar werden wird. Viel leicht drücken ihn auch die Erinnerungen auf den Sitzplatz nieder, die Hunderte

von Gedankenblitzen, die ihm, wie Raketen aus einer auseinanderkrachenden Feuer werksschachtel, durch den Kopf fahren. In ihnen allen ist die Hanna Lorez, die einst Hanna Mattli hieß. Läuten soll er Ihr nachher! Mit der er einst als Knabe ge lautet hat! Im Glockenturm standen sie, Buben à.MSdchm.»und.à daMlige.ßMst. ließ sie die Tkockenstränge ziehen, gera deso wie auch er, Konrad Schürmann, die älteren Schüler wieder anspannt am Sonntag, wenn's ein Fest einzuläuten gibt. Noch sieht er, als wäre es heute

. Im Hausschotten standen sie, die Ster ne über sich, küßten einander. Plötzlich aber schluchzte die Hanna auf und flü sterte: „Es ist heute das letzte Mal. Konrad.' Er hatte es wohl kommen sehen. Sie war dem jungen wohlhabenden Hirschen wirt lange schon versprochen gewesen, neben dem er, der Kleinbauernsohn und Habenichts, nichts zu bestellen gehabt. Jesses! Der Sigrist Konrad Schür- mann fährt von seiner Bank aus und reckt den Hals. Es ist ihm, als höre er vom Darf herauf die Laute einer sich nähernden

Berge tra gen. und dann über allem der Himmel. Freilich in den will Za Konrad die Hanna hineinläuten: Heißt sie willkom« men Hanna! Ade Hanna! Zieh ein in die Ewigkeit! Noch steht Schürmann und läutet und läutet und vergißt die Welt und die Wirklichkeit. Da geht die Turmtür zum zweiten Mal, und der Pfarrer tritt auf vie Schwelle, der alte ehrwürdige Mann im Trauermeßgewand, wie er hinter dem Sarge geschritten. Er winkt dem Mesner. Schürmann fährt zusammen und er wacht. Drei Seile entgleiten

15
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1905/29_04_1905/SVB_1905_04_29_3_object_2530473.png
Pagina 3 di 12
Data: 29.04.1905
Descrizione fisica: 12
bezogen werden. Meran, 27. April. (Eine schreckliche Bluttat im Eisenbahnwaggon.) Der hiesige Lohndiener Simon Sa nin überfiel heute im Eisen bahnwaggon auf der Strecke zwischen Terlan und Vilpian den Postaushilfsdiener Josef Konrad von hier und brachte ihm mit einem Messer eine Verletzung am Halse bei, welcher der Gestochene alsbald rrlag. Sodann stürzte sich Sanin aus den Lohndiener Georg Götsch und stach blindlings einige- male auf denselben los. Hierauf kehrte er das Messer gegen seine eigene

Brust. Inzwischen hatten sich aber Mitreisende auf den Wütenden gestürzt so daß er sich nur zwei leichtere Verletzungen bei bringen konnte. Er Wurde festgehalten und ihm das Messer entwunden. In Vilpian wurde der Mörder der Gendarmerie übergeben, die Leiche des ermordeten Konrad und der tötlich verletzte Götsch (derselbe hat sieben Stichwunden) wurden auswaggoniert. Die Tät erregte unter den Mit reisenden begreiflicherweise große Bestürzung und Ausregung und wie ein Lauffeuer ging nachmittags

nach 3 Uhr, nachdem der Bahnzug hier einge troffen war, die Kunde von der Schreckenstat durch die Stadt. Die Vorgeschichte dieser Bluttat ist folgende: Simon Sanin machte sich im Vorjahre, als ihm Josef Konrad, damals Steueramtsaus- Hilfsdiener, eine Mahnung schuldiger Beiträge der Lohndienergenossenschaft übergab, einer Amtsehrön- beleidigung schuldig und wurde von Konrad ange zeigt. Heute war beim Kreisgerichte in Bozen die Verhandlung, wobei auch der Lohndiener Georg Götsch als Zeuge fungierte. Sanin

wurde für schuldig befunden und zu fechs Wochen Arrest ver urteilt. Er hatte schon früher erklärt, daß er sich in diesem Falle an Konrad rächen werde. In Bozen kaufte sich Sanin ein kleineres Küchenmesser und stieg bei dem um 2 04 Uhr von Bozen abgehenden Zug in das gleiche Coups wie Konrad und Götsch. 3—4 Minuten vor der Station Vilpian vollbrachte er die traurige Tat. Er legte in Vilpian ein offe nes Geständnis ab und äußerte seine Freude, „daß der Schurke Konrad, um den nicht schade

ist, nicht mehr lebt'. Sanin hatte sich nur bis Vilpian das Billett gelöst und zeigte nach der Verhaftung sein von ihm selbst geschriebenes Testament vor. Er ist bereits das zweitemal verheiratet, Vater mehrerer Kinder und von Kurtinig gebürtig, wo er vor Jahren, ebenso in Saturn, eine Gastwirtschaft be trieb. Er war als roh und gewalttätig bekannt Der ermordete Joses Konrad ist verheiratet,- kinder los, er war früher Schuhmacher. Der schwerver letzte Lohndiener Georg Götsch, ein alter Meraner,' ist seit

16
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1901/19_12_1901/BZZ_1901_12_19_4_object_464752.png
Pagina 4 di 8
Data: 19.12.1901
Descrizione fisica: 8
' nach bestimmter Anweisung Illustra tionen nach Photographien oder dergleichen anzufer tigen, schien ihn vollständig niederzudrücken. Konrad wußte sich die Handlungsweise seiner Tante nicht zu erklären. Es mußte hier in der That ein Geheimnis walten, das selbst Anton Nu- land nicht kannte. Er suchte den kleinen Maler zu trösten. „Ich werde mir Ihren Daniel in der Löwen grube einmal ansehen,' sagte er dann. „Wenn es sich der Mühe lohnt, können sie das Bild jetzt voll enden.' Vom Vü'chertisch. Die Sünde

Geschäftliches mit einander zu besprechen. Auf Wiedersehen heute Abend im Eulennest!' Er ergriff feinen großen, schwarzen Schlapphut, schwenkte denselben nach Konrad und eilte davon, dem eintretenden Justizrath vertraulich zunickend. 5 5 „Da haben Sie sich ja einen recht netten Dutz- bruder angeschafft,' sprach der Justizrath mit ver gnüglichem Grinsen und schlauem Augenzwinkern. Konrad ging einigemale, ärgerlich über sich selbst, im Zimmer auf und ab. Er fühlte, daß er sich mit dein heruntergekommene» Maler

nicht so tief hätte einlassen sollen, daß ihn diese Dutzfreundfchaft bei allen Bekannten in ein lächerliches Licht fetzte, daß man falsche Schlüsse daraus ziehen und daß Herr Anton Nuland mit der Freundschaft des Haupt manns Konrad Uhle überall großthun würde. Ein ziemliches Gefühl, sich blamiert zu haben, beschlich ihn und machte ihn mißmuthig. Schließlich blieb er vor dem Justizrath stehen und entgegnete in ge reiztem Tone: „Ich habe Sie, verehrter Justizrath, gestern Abend ja auch in der Gesellschaft

und das Testament Ihrer verstorbenen Großtante mitzutheilen.' Der Justizrath lcgte^ seine große, schwarze Akten mappe auf den Tisch und setzte sich so, daß die ernste Seite seines faltenreichen Antlitzes Konrad zugekehrt war. Des alten Juristen Gesicht hatte nämlich zwei verschiedene Seiten, eine lächelnde und eine gries grämige. Krankheit, Alter, ein leichter Schlaganfall hatten das Gesicht des fast siebenzigjährigen Herrn in einer Weise verzogen, sodaß die eine Seite stets zu lachen, die andere Seite stets

Gerichtshof die ernste Seite seines Gesichtes zuwandte. Nur wenn der Ge richtshof auf feine Vertheidigung hin ein freisprechen des Urtheil gefällt halte, zeigte der Vertheidiger dem Richterkolleginm die freundliche Hälfte. Konrad kannte die Eigenheiten des alten An- waltes und setzte sich zu ihm, begierig, was er ans dem Testament seiner Großtante erfahren würde. „Es ist ein Jahr her,' hub der Justizrath an, „daß Ihre Großtante mich mit der Verwaltung ihres Vermögens im Fall ihres Ablebens betraute

17
Giornali e riviste
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1902/07_01_1902/BZZ_1902_01_07_5_object_465182.png
Pagina 5 di 6
Data: 07.01.1902
Descrizione fisica: 6
einrichten, ehe er Besuch empfangen könne. Jetzt war alles fix und fertig und Konrad hatte in der That keinen Grund mehr, die Damen zurückzuweisen. . Mit naivem Erstaunen betrachtete Olga den Raum, während die Frau Kommerzienrath in würde voller Weise, die Lorgnette vor den Augen, umher wandelte, wie eine Königin in einem neu eroberten Reich. Mia hielt sich bescheiden im Hintergrunde. „Willst Du uns nicht vorstellen, Konrad?' mahnte Tante Grottler. „Entschuldige, Tante, ich dachte, Ihr würdet die junge

halt?' Mia erröthete vor Unwillen über die spöttische Art der jungen Dame, aus deren Worten der Stachel der Eifersucht und des Zornes deutlich hervorzüngelte. Auch Konrad fand die Worte Olgas unpassend. Er ergriff, ehe Mia antworten konnte, das Wort: „Fräulein Ruland,' sagte er, „ist eine Künst lerin, der ich mein Atelier zur Verfügung gestellt habe, da in dem Gartenhause kein passender Raum für ihre Beschäftigung vorhanden ist. Ich halte Fräulein Ruland für ein bedeutendes Talent. Dieses Aquarell

und Lager, sowie aus dem Leben in den Prairien, den südamerikanischen Wildnissen und oen ostafrika nischen Savannen. Die Reichhaltigkeit der Skizzen mappe schien unerschöpflich. Olga gerieth in Ent zücken und überhäufte Konrad mit Schmeicheleien und Lobsprüchen. Konrads Stirn ward immer düsterer. Ein pein liches Gefühl befchlich ihn, er gehörte jener Gattung Menschen an, denen Lobsprüche oder Mitleidsbezeug ungen unangenehni sind. Sein Auge schweifte zu Mia hinüber. Er sah, wie sich das junge Mädchen

sich eingerichtet hat. — Ich begleite Sie, Fräu lein,' wandte sie sich plötzlich an Mia. „Ich will Ihnen und der alten Kathrine helfen. Kommen Sie!' Ehe Mia oder Konrad zu entgegnen vermochten, hatte Olga das junge Mädchen mit sich fortgezogen. Konrad blieb mit der Tante allein, die lächelnd meinte: „Olga ist..em wildes Ding. Wenn ihr ein Gedänke durch das'Köpfchen schießt, muß er auch sofort ausgeführt werden. Aber laß uns den beiden Mädchen folgen.' Am Arme Konrads stieg die Kommerzienräthin schwerfällig

die Treppe zu der Wohnung der seligen Tante hinab. Aufseufzend ließ sie sich in einen Sessel fallen und behauptete, sie sei von dem Treppen? steigen so angegriffen, daß sie sich eine Weile aus ruhen müsse. Konrad war genöthigt, ihr Gesellschaft zu leisten. Inzwischen hals Olga der alten Wirthschafterin und Mia in der Küche bei der Zubereitung eines leichten Frühstücks und im Eßzimmer beim Tisch decken. Das heißt, helfen konnte man dieses Her umstehen, dieses Lachen und Plaudern, dieses Teller in die Hand

18
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1926/07_01_1926/VBS_1926_01_07_3_object_3121040.png
Pagina 3 di 28
Data: 07.01.1926
Descrizione fisica: 28
mir nicht mehr weiter.' „So? — Hat er dir früher einmal wei ter geholfen — dir oder deiner Mutter? Wie die Gelder aufgekündet gewesen sind und du in deiner Not gezappelt hast, hat er dir Mt einem einzigen Neukreuzer ausgeholfen? Nein, er hat dich hangen lasten, obwohl er Geld genug besitzt.' „Du mußt bedenken, Konrad, er hat selber eine große Familie.' „Pah, er ist steinreich und hätt's nicht ge spürt. Hineinkommandiert hat er dir wohl überall, aber unter die Arme gegriffen hat er dir nicht. — Im Gegenteil

, er hat dich wollen um Geld herzlos an den Rsinprechter verkaufen.' „Nein,' nein, den Rsinprechter Philipp hält' ich nie genommen — samt seinem Geld nicht — lieber' hätt' ich gar nicht geheiratet und hätt' alles lassen zu Brocken gshen.' „Der Detter würde dich aber gelungen haben.' „Ich hätte mich nicht zwingen lassen... Wo es sich um mein Herz, um meine Seele handelt, hätt' ich alles gewagt.' „Und handelt es sich jetzt nicht um dein Herz, Regina?' „Wohl, wohl, Konrad. Schau', ich mag ja nur d i ch, dich allein

! — Ich Hab' nie einen anderen gern gehabt und hoff' auch mit dir einmal glücklich zu werden; aber Geduld haben mußt und noch ein bißl war- tm. Mit der Zeit kann sich ja manches ändern. Den Detter ganz abstoßen darf ich nicht, ich könilt' ihn ja noch einmal brau chen.' „Noch einmal brauchm? Me meinst denn has?' „Du weißt doch, Konrad, ich steck' immer noch tief in Schulden, wenn auch die vier tausend Gulden abgezahlt sind.' „Zu deinem eigennützigen Detter hast alle weil Vertrauen und zu mir hast

keines, Re gina.' „Zu dir Hab' ich das größt« Vertrauen, Konrad,' beteuerte das Mädchen; „aber Wunder wirkm kannst auch nicht. „Wenn es sich bloß um Geld handelt, kann ich dir deinen Hof morgen blank auszahlen.' „Um Gotteswillen, Konrad, was sagst denn da?' „Ich Hobe soviel Geld, daß Mr nie in Not kommen werden, mögen wir auch hundert Jahre lang leben.' . ‘ „Unsere liebe Frau! Konrad, wo Haft denn das viele Geld her?' „Halt. Regina! Weißt was du verspro chen hast? In dieser Sache darstt du nicht fragen

. Du mußt Mr unbedingt vertrauen.' „Ich vertraue dir schon — es hat mich nur ganz überrascht.' „Darstt dich durch nichts überraschen lassen und mußt ein ruhiges, kluges Madl fein... Wegen der Geldangelegenheit also können wir in vierzehn Tagen heiraten. Haft du noch eine andere Einwendung?' „Konrad, ich kann das viele Geld doch nicht von dir annehmen. Ich weiß nicht, wie ich es dir zurückzahlen kann... Geschenkt be halten darf ich es auch nicht, ich müßt' mich ja in die Seele hinein schämen.' „Regina

19
Giornali e riviste
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/08_01_1921/MEZ_1921_01_08_3_object_611497.png
Pagina 3 di 12
Data: 08.01.1921
Descrizione fisica: 12
- marktausschusses. Reg.-Nat Dr. S i e g l über die vom Mini- iierrat bewilligten bahnseitigen Begünstigungen für, Ausstel ler und Warentransporte. Die von Dr. Sieg! vorgelegte Geschäftsordnung für die Verhandlungen des Dereinsaus- lchusfes und der Arbeitsausschüsse wurde genehmigt. Herr Mrftenhochzeit. Italienische Zeitungen meiden, daß am 6. Jänner in zliä in Piemont die Hochzeit zwischen der Prinzessin Maria «ona, Tochter des Herzogs von Genua, eines Oheims des Königs von Italien und Konrad v. Witteisbach

gefeiert wer den wird. Ter „Corriere deliä Sera' hat einen Sonderberichter statter nach Aglid entsendet, der kürzlich in jener indiskreit- ^seligen Manier, in der einstmals die „Neue Freie Presse' ttinzliche Hochzeiten und sonstige intime Ereignisse in re gierenden Fürstenhäusern zu behandeln pflegte, über das Er gebnis seiner Nachforschungen Bericht erstattete. . Die Entsendung eines Spezialschmockes war allerdings durch den sensationellen Charakter der Hochzeit durchaus ige- jichtfertigt; denn Konrad

v. WitLelsbach, der sich eine sovoh- W Prinzessin zur Gattin wählt, ist nicht mehr und nich/: Weniger als ein direkter Enkel des verstorbenen Kaisers Franz M... Diese politische Pikanterie spornte den Spezialbe- ^dchterstatter natürlich zu besonders eifriges Tetektivtätigkei- Ul.Agliä an, so daß er in der Lage ist, .den Lesern allerlei luysenswerte Tinge zu melden. Zum Beispiel, daß „Konrad' „Bona' — der Schmock tut überaus vertraulich — sich ft München zuerst gesehen haben. Obwohl 'Konrad bolle ie.yn Jahre

älter sei als die Prinzessin, hätten sich die .Elben beim „Kinderspielen' kennen gelernt. Ob das El» Kompliment für die Prinzessin oder ein versteckter Hieb Konrad sein soll) ist nicht ganz klar. Wir erfahren auch, Mrum das Brautpaar erst jetzt zur Verehelichung 'schreiten Mn: Die Verlobung hätte wahrscheinlich schon im Jahre '14 erfolgen können, doch habe sich damals „zwischen ^de Häuser der europäische Krieg gelegt' .(fra le due a ' c s' interpose la guerra europea). Diese Auffassung

des Weltkrieges als eines Privatzwistesl zwischen den „Häusern' Savoyen und Wittelsb«ch ist« wenn auch nicht sehr demo kratisch, doch mindestens originell. Dann wird von Konrad verschiedenes berichtet: daß er es iM'Kriog zum Major, also nicht sehr weit, gebracht, daß er Reisen, Musik und die Bild hauerei liebe; daß er 34 Jahre alt und „blond, schlank und elegant' sei. Hier vermissen wir die Originalität; denn dbr Schmock sollte doch wissen, daß junge Prinzen grund sätzlich „schlank und elegant' sind. Tie

20
Giornali e riviste
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1919/24_12_1919/TVB_1919_12_24_7_object_2269781.png
Pagina 7 di 20
Data: 24.12.1919
Descrizione fisica: 20
Kirchengeräte und Meß-, Manch- und Chormantel gestohlen. Meuchens Hausaufgabe. Sine Erzählung auS der Gegenwart von ^ Emil Zehre r. tzin Winterabend! Nachdenklich nnd schwermütig ffoß Konrad Schröder aus der Ofenbank und schaute gu. wie draußen im Winde die Schneeflocken lustig «m die Wette tanzten. Er war so in Gedaitten versunken, daß er ganz zu vergessen schien, daß fein Mich^hen. die kleine. Lisette, noch in der Stube saß tzlnd im gemütlichen Herrgottswinkel ihre Hausauf gabe verrichtete

geseufzt haben, denn plötzlich sah daS gute Kind zu ihm aus und jfragte mitleidig: .WaS fehlt dir denn, lieber On- ?Äl, sühlst du dich wieder unwobl? Tantchen muß bald heimkommen und wird dir dann eine gute Abendsuppe bereiten. Bielleicht wir sie auch heute Prot mitbringen.' Wie von einem schwere« Traume aufgeschreckt, antwortete Konrad Schröder fast verlegen: .Ich danke dir mein gutes Kindt Mir ist nur augen blicklich so schwer im Herfen» weil ich soeben an «nsereu armen Franz

war, begaben sich Frau Schröder und Lisett chen in d.e Küche, um noch vor dem Schlafengehen Ordnung für den nächsten Tag zu machen, während Konrad Schröder sich vom Tische erhob und gebro chen, von Verzweiflung Übermannt, ans Fenster trak Er fühlte die Sorgen an seinem kranken Leibe nur zu sehr. Er fühlte aber auch, daß er sie nicht mehr allzu lange ertragen kann. ^Darüberhin feine arme, treubesorgte Frau, deren- Schwäche täglich zunimmt^ die förmlich zum Skelette -einschrumpft und abmagert. Er möchte

, war das nicht die Stimme seines Franz? Es zuckte ihm tml ganzerr'Leibern. t ^ > Ein Narer Morgen warf se n -Liebt durch das freundliche Stubensenster. Konrad Schröd r, war nach dieser schweren Nacht noch abgeschlagener und müder als sonst. Seine Beine wollten ihn heute kaum mehr tragen, doch schleppte er sich allmäh- licb zum Fenster, um eS zu öffnen. Er rang förm lich nach frischer Lust. Er dachte an seinen schwe ren Tranm. an die Worte: .Bater zurück!' Sie wollten ihm nicht auS dem Sinn. Sie klangen noch immer

wie beschwörend in sein Ohr. Endlich setzte, er Sch «ieder. Dock da träte» auch schon ? — ^ Skr. VS. Seite 7!. > II » »I bara Schröder und sein Lisettchen mit einem herz, ltchen Morgengruß in die Stube und stellten daS Frühstück aus oen Tisch. Konrad Schröder ev widerte den freundlichen Grus mit leisem Stot» teru, denn ihm war. als könnte er seinen Liebe» heute nicht so recht Urs Antlitz schallen. War er denn nicht schon ein Verbrechers—- Dessen ungeachtet blieb sein Entschluß, während der Mittagsstund« beim

21