. Tiie Absicht, die „Strafe' an den beiden schon bis Signrnndskvon zu voll ziehen, führte Sanin indessen nicht aus, da Kvn rad neben einer Frauensperson saß. und er diese habe schonen wollen, sei es vor dem bloßen Schrecken oder, falls Sanin das Messer schlecht führen und Konrad rausend sich verteidigen sollte, vor Verletzungen. Das- diese Frau in Terlan aussteigen würde, habe er gewußt und deshalb seine Tat bis hinter die Station Terlan ver schoben. Tiie Tat selbst muß mit unglaublicher Raschheit
, er würde sich scheuen, den Toten zu sehen, stieg er ohne jede besondere Scheu über den Toten hin^ ^ weg und bemerkte: „Aha, Konrad, so ist's recht; es reut mich nicht ein bischen, daß ich Ach kalt ' gemacht'. Er gestand die Tat in allen Wen Details auch sofort ein. Der 3. Klasse-Wagen ' wurde vorgestern abends nach Bozen gebracht. Auch der Mörder wurde noch desselben Abends dem Bozener Kreisg<:richte eingeliefert. Die Untersuchung führt Dc. v. Braitenberg. Be merkenswert sei, dax, Götsch, wenn er auch hin sichtlich
des geleisteten Eides bei der Verhand lung die Wahrheit aussagen mußte, dennoch die Belastungsmomente gegen Sanin sehr scho nend sür diesen vorgebracht und vielfach im gün stigen Sinne für den Angeklagten sich geäußert habe. Georg Götsch war 1846 in Kuens bei Tors Tirol geboren und war seit einem Jahre Witwer. Eine 21jährige Ziehtochter trauert an seiner Bahre. In nächster Woche hätte er eine zweite Ehe eingehen wollen. Joses Konrad, ge boren 1863 in Spital (Kärnten), war verhei ratet, aber kinderlos
etwas hergestellt, bekam er die -Influenza und zwar in einem solchen Grade, daß man glaubte, er habe die Schwindsucht; das dauerte dann wieder ungefähr acht Wochen. Also Krankheit, Vevdienstentgang, die Sorgen um die Familie und Schikanen des Konrad dürften das Maß voll gemacht haben. So wurde er denn zum Mörder und machte seine bravü Familie zu einer der unglücklichsten, bedauernslvertesten, die es nur geben kann. (Im Rausche in den Tod gegangen.) Am Ostennontag abends taumelten zwei Brüder, angeblich