und das weiße Bett der kranken Frau zu erkennen, dann aber sahen wir nichts mehr. Das Wetter tobte noch lange fort; als es endlich ausgewütet und die Wolken sich verzogen hatten, war es schon Nacht geworden, der Mond stand am Himmel und es schien mir, als schaute er ganz traurig in den See hinab, oder sein Abbild wehmütig aus demselben heraus. Auch ich starrte noch immer in den See, denn wir wußten nicht, ob mein Konrad mit den andern noch glücklich nach Prien gekommen oder im See zugrunde gegangen
. Da er die Nacht nicht zurückkehrte, so wollte Martin gleich beim Ein bruch des Tages in einem Einbaum ans Land fahren, um sich zu erkundigen, ob Konrad dort angelangt oder was aus dem Schiffe geworden. Als er ans Ufer trat, sah er etwas Weißes daher- schwimmen. Er fing es auf; es war das Stück eines Federbettes von weißem Ueberzug mit roten Streifen, und wir glaubten es als dasjenige zu erkennen, worin man die Kranke eingebunden hatte. Ihr könnt Euch unser Entsetzen denken, Herr! Wir hielten nun den armen
Konrad und seine Gefährten für verloren. Alle Bewohner von Herrenwörth, selbst ^mehrere Geistliche, kamen herbei und teilten stellvertreter, Kaufmann Josef Peschel, Schriftführer, Kaufmann Georg Torggler, Kassier; weiters Ad ministrator Gregor Haid, Arzt Dr. Josef Huber, Altvizebürgermeister Karl Huber, Gutsbesitzer Tobias Kirchlechner, Gerichtsoberoffizial Joses Kohl, Schuldirektor Menghin, Lehrer Joses Platzer, Spediteur Jakob Prader, Arzt Doktor Joses Spöttl, Redakteur Josef Thaler
alle dorthin, das Schiff trieb ans Ufer, es war nicht leer, mein Konrad lag darin, wir wußten aber nicht, ob tot oder lebendig. Er ward ans Land getragen; Pater PlaziduS erklärte ihn nur für ohnmächtig und mit Hilfe desselben kam er bald wieder zu sich. Das Uebermaß meiner Freude ver mag ich Euch nicht zu schildern, sie war so groß, wie vorhin mein Schmerz. Konrad aber freute sich seines Wiedererwachens, seines neuen Lebens nur wenig. Auf unsere dringenden Fragen antwortete er nur: ,Alle sind ertrunken