. Der von der Vogelwerde. 21) Roman von Franz Karl GInzkey (Nachdruck verboten.) Konrad von Nodank, Fürstbischof von Brixen, aus dem Welgeschlechte derer von Nodeneck, war, inr Gegensatz zu manchenr seiner Bor- unb Nachfahren im Amte, ein stiller, friedlicher Mann, der lieber Kirchen baute, alS Buracjnj berannte, lieber in jgetstlichen Pergamenten las, als den Sauspieß ffchwang ^ind das Jagdhorn blies. Auch war er sin Freund der schöuM Künste und weltlichen Wissenschaf ten, .und überdies, was auch damals
Nicht zu verachten war, ein schlauer Diplomat. Er wußte die Waffen des Friedesns so gott- »(nd den Menschen gefällig zu 'führen, daß ihm manche Frucht wie von selbst in dm Schoß fiel, .die eijn anderer nur mit dein Schwerte hätte pflücken können. Als Meister friedlicher ^Bgrmittlungen hatte er sich auch um Wie Staufer große -Verdienste erworben, wofür ihm König Philipp gestattete, in feimtot ganzen Bistum nach Silber zu -graben, wo immer er «s fände. Und Herr Konrad fand ;es. Von ssiner Vorsicht in diplomicktiMN
Dingen zeugte unter anderem, baß er nunmehr acht Jckhre lang sich ohiui Vogt zu behelfen' gewußt 'hatte und noch immer zögerte^, die Schirmvogtei über sein Bistum zu vergeben. Tefnn Herr Bischof Konrad war nichr'mi-nder klug als die schöne Frau Uta. Er wußte, daß die mächtigen Grafen, die Heute: noch seine Vögte hießen, sich morgen leicht zu unbeguemlen Gönnern aufschwing'en konnten. Nun drängt« ihn wechsel- voller Ernst de« Lage, sich bald Zu entscheidM, und da hatte keiner Wheve Atowartschaft
», aber dem Gufidauner immerhin angemessen, Frau Wandula, eine von des Burggrafen Schwestern, deren dieser drei daheim besaß, Tanten-der ßhönen Gertruöis, aber so gänzlich ver schieden an Laune und irdischem Wandel, und doch von Gott mit der gleichen Rute einst so furchtbar gezüchtigt^ däß die Märe von ihrem Schicksal weit im öanbfc erklang und beschwätzt und bestaunt wurde, als wären fk nicht arme Erdenpilgerlntoen, sondern sagenhaft salige Fräulein aus geisterhaftem Gletscherland!. Herr Bischof Konrad hatte sogar
mehr im Lande, was in jenen Tagen, da Jerusalem das Mut der ldeulslchjen Ritter ln gierigem Strömen trank, nichts Absonderliches bedeutete. Das Selt same lag indessen darin, wie 'verschiedentlich die drei -ver lassenen Schwestern ihre Witwenschast ertrug«» und ge- stELtech. Da war zuvörderst die stille, blasse DiÄmuda, die all- sogleich den größten Teil ihrer LiegienMaften den würdi gen Augustiner-Chorherren zu Neustift vermachte, sehr zur Freude des Bischofs Konrad, der damals des Klosters