, jveil sie ihm früher gesagt habe, was ihr gehöre, gehöre -auch ihm. Als -er das Geld behob, sagte er der Kofler nichts, weil sie schlechter Laune war. Der Vorsitzende fragt, warum denn Mayr in so kurzen Zivischenräumen immer größere Beträge behoben habe, worauf Mayr erwidert, er habe Geld gebraucht, um Schulden zu begleichen und um seine Einrichtung zu be zahlen. Mit dem Gehalte von 99 K. monatlich, den er hatte, habe er nicht auskommen können, obwohl noch Trink gelder dazukamen. ' Sehr bedenklich
war es für den Angeklagten, daß er schriftlich zugegegeben hatte, aus dem Sparkaffebuche der Kofler ohne deren Wissen und Willen insgesamt 2200 K. behoben zu haben und daß er sich verpflichte, den Schaden wieder gut zu machen. Der Vorsitzende üerlas das betref fende Schriftstück, aber Mayr behauptete nun, dieses sei ihm von Tschurtschenthaler, einein alten Freunde.der Kofler, in die Feder diktiert worden; Tschurtschenthaler habe ihn so ge drängt, daß er endlich, um Ruhe zu Haben, nachgab. Der Kofler wollte er anfangs
das entnommene Geld verzinsen, später aber unternahm er Schritte, um ihr den ganzen Be trag zurückstellen zu können. Maria Kofler, 51 Jahre alt ledige Private in Bozen, als Zeugin vereidigt, schilderte zunächst, wie Mayr das erste mal gekommen sei und wie er ihr erbarmt habe, weil er so arm getvesen sei. Anfangs habe er sich sehr gut betragen, er habe auch gefolgt, als ihn ermahnte, zur Beichte zu gehen. Als sie aber einst im August 1909 von einer Reife zurückkehrte, gestand er ihr ganz zerknirscht
K. ausmachen könnten, ant wortete die Frau wiederum mit nein; auch sei nie die Rede davon gewesen, daß Mayr schon bei Lebzeiten der Kofler etwas erhalten solle. Hermann Tschurtschenthaler, 58 Jahre alt, gab an, daß Mayr ihm gegenüber in keiner Weise behauptet habe, er hätte ein Recht auf das Geld der Kofler, er habe nur gesagt, mit der Marie werde ich's schon ausmachen. Ties habe Zeuge abgelehnt, weil ihn die Kofler gebeten habe, sie zu vertreten. Mayr habe sich dann vollkommen schuldig bekannt. Matthäus
Fr i ck, 37 Jahre alt, verheirateter Posta us- hilfsdiener, sagte aus, die Kofler habe ihm erzählt, daß Mayr 'br 1100 Gulden genommen habe; als er sie frug, ob sil denn dem Mayr gestattet habe, das Geld zu beheben, habe sie -erwidert, es könne schon sein, daß sie es ihm einmal erlaubt habe. Maria K ofler, dem Zeugen gegenüber gestellt, bestritt dies mit Entschiedenheit. Der Zeuge blieb jedoch dabei. Dieser Umstand scheint einen sehr großen, ja bestimmen den Eindruck auf die Geschworenen gemacht