, größerer Statur, der sich als Doktor der Medizin und Arzt der Innsbrucks Klinik ausgab, mit dem Bemerken ein, daß er im Kloster des Ortes eiuen Bruder habe, den er besuchte. Weiters er klärte der fremde Herr, daß am folgenden Tage auch seine Schwester komme, um den geistlichen Bruder zu besuchen. Für den Tag der Ankunft seiner Schwester bestellte er eine Mittagstafel, zu der auch der hochwürdige Bruder aus dem Kloster hätte bei- gezogen werden sollen. So wurden denn am nächsten Tage in der Küche
fleißig Torten gebacken und die schmackhaftesten Gerichte bereitet, um den Doktor und seine Gäste nach bestem Können zufriedenzu stellen. Wer aber zur bestimmten Zeit nicht erschien, war der „Doktor' mit seinen Angehörigen. Eine Anfrage im Kloster ergab, daß kein Pater von einem Bruder besucht worden sei. Der Wirt erlitt übrigens nur einen kleinen Schaden, da der sonst bescheidene Fremde außer dem nicht beglichenen Zimmergeld und dem Frühstück nur einige Viertel Wein ge nossen und außerdem — wohl
und behauptet, daß der Knecht ge fallen sei. eill schlauer Ltuckeat. Vor kurzem ging in Jnnichen ein junger, als Student sich ausgebender Mann von Haus zu Haus und bat um Unter stützung zur Fortsetzung seiner „Studien'. Da er sich hiebei, wie dies so häufig mit Ersolg geschieht, auf das Kloster und die Ortsgeistlichkeit, welch letztere er auch zu täuschen verstand, berief, bekam er von manchen gewöhnliche Bettlereinnahmen weit übersteigende Beträge. Noch spät abends sprach er auch im Kaufladen
eines als wohltätig bekannten Fräuleins vor, das jedoch, vor dem Ladenschluß stehend, dem Bürschchen, des im Kloster zu wohnen behauptete, versprach, ihm in das Kloster zur Pforte das Geld schicken zu wollen. Dort aber wurde dem Fräulein klar, daß der „Student' ein nur schlauer weise den religiös-wohltätigen Sinn der Bevölkerung ausnützender Gauner war. der nie im Kloster war und seinen Gaunertrick wahrscheinlich seitdem schon wieder bei anderen Frommglänbigen versuchte. Von äer cieo?er rilchgeleMchakt