auch cine neue kirchliche Eintheilung, mehr mit den Kreisgränzen übereinstimmend. Dadurch kam der uralte Bischofsitz Sebm an den Sprengel von Trient. Auch von einem andern Vorfall aus dem Kriegsjahre 1809 verdient hier vielleicht noch erwähnt zu werden. Am 4. August wurden nämlich im Dorfe Ober-Au, 5 Stunden von Klausen, 400 Mann aus dem Contingent der Sachsen von ihren Kameraden durch die Bauern abgeschnitten, und mußten sich, nachdem sie sich den ganzen Tag gewehrt hatten, aber keinen Succurs

erhielten, gesangen geben. Diese unglücklichen Krieger, die sich — immer durch Mannszucht und Gutwüthigkeit in Tirol ausgezeichnet, wurden hierauf weiter transports, während man die Verwundeten in Brizen im Spitale unterbrachte. Verpflegung und Be wachung kam aber den Bauern sehr schwer an. Da hatte die Ganswirthin zu Klausen, wo der größte Thèil der Gefangenen hinkam, den guten Einfall, 150 davon so lange in ihre Verpflegung zu nehmen, unter der Bedingung, daß sie ihr einen Wald ausreuten sollten

, zu was sich diese natürlich recht gerne herbeiließen. Herrliche Felder und Wiesgründe prangen nun dort, wo früher eine Wildniß war und es jetzt der „Sachsenanger' heißt. Das Städtchen Klausen (OIus», auch vwsium) ist eine wahre Klause, durch welche sich von jenen ehrwürdigen Höhen überragt, die Poststraße Nach Bozen und Italien windet. Es zählt jetzt eigentlich nur 98 Häuser und 651 Einwohner, ist also mit Glums wohl das kleinste Städtchen in ganz Tirol. Einige am nordwestlichen Fuße des Sebener Berges

, um das Kaiserhaus höchst verdiente Mann, geb. 1776, machte 1848 noch als Feldprediger einer gegen Italien ziehenden Tiroler Kompagnie jenen Aus zug mit, besuchte mit vieler Rührung in Klausen den alten ehrwürdigen Aufent halt seiner Jugend, und lebt jetzt — 1853 — als pensionirter Pfarrer noch in einem Dorfe bei Wien.

Hand lungen bestand darin, daß er in der Nacht vom — 46. August d. I. die 3 Kapuzinerklöster zu Meran, Schlanders und Mauls mit Militär überfiel und durch dasselbe die frommen Bäter nach anderen Orten deportiren ließ. Unserem Pater Joachim Haspinger war das sogenannte Centtalkloster zn Klausen, zwischen Bötzen und Briren, als EM angewiesen, das er am !1. August 1808 erreichte. Auf dem Wege dahin sagte er prophetisch seiner militärischen Begleitung: »Viel leicht dauert es nicht lange

, daß ich Euch werde transportiren lassen?« Der Offizier der Eskorte faßte die unüberlegt geäußerten Worte des Paters auf, und machte hievon dem Landrichter zu Klausen Anzeige, der ihn als Folge, besonders überwachen ließ. Die Räumlichkeiten des kleinen Kapuzinerklosters wurden durch den neuen Zuwachs derart überfüllt, daß Mehrere durch längere Zeit nur am Boden des Refektoriums ihre Liegerstätte fanden. Die Erhebung Tirols zu Gunsten Oesterreichs im Kriege von 1809 führte den ZWhrigen Pater Joachim Haspinger, nebst Hofer

hochbegeisterten drei Männer ging nun dahin, sur Gott, Religion und Haus Oesterreich nochmals Leben und Gut zu opfern, was gewiß keinem rechtschaffenen Tiroler schwer fallen würde. Jeder versprach, die Schützen und den Landsturm seiner Gegend auf zubieten und schnell möglichst auf die bezeichnete Stelle vorzurücken- Der Segen des Paters beschloß diesen heiligen Bund. Haspinger kehrte sogleich wieder nach Klausen zurück, tras daselbst die nöthigen Anordnungen und bestieg am ^ l. A ugust die Kanzel der Kirche