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Der Arbeiter
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Pagina 8 di 12
Data: 26.11.1930
Descrizione fisica: 12
werden. Die Sorgen de^ alten Hornbacher rührten nun daher, datz keiner semer Buben älter war wie der andere. Sie waren nämlich Zwillinge. Glichen einander wie ein Ei dem andern, der einzige Unterschied war der, datz der eine Kaspar, der andere Melchior hieß. Das sah man ihnen aber nicht an. Der Hornbacher und seine vor meh reren Jahren verstorbene Frau hatten die beiden auch nur an dem kleinen Lebersleck hinter Kaspars rechtem Ohr auseinander gekannt. Fremde, die dieses Erken nungszeichen nicht kannten, wußten

, nie, ob sie den Kasper oder den Melchior vor sich hatten. Die Folge waren heiterste Verwechslungen. Um ganz gerecht zu sein, hätte der Hornbacherhof also geteilt werden müssen, aber dieser Gedanke lag dem Alten und den Söhnen fern. Einer bekam den Hof, der andere das Geld. Das stand fest. Eine andere Lösung gab es nicht, konnte es nicht geben. Hornbacherhof auf ewig ungeteilt. So lautete die Losung dieses alten Bauernstammes Wer aber wurde nun Bauer? Kaspar oder Melchior? Der Hornbacher

. Das haben sie geerbt. Der Alte hat auch lange nicht wollen, hat sich grotz- müchtig dagegen gesträubt. Du bist gar schon vierzig ge wesen, Vetter, wie du die Margret gefreit hast?" „Stimmt. Base Trine. Ich möcht' auch meine Buben nicht drängen, denn so was mutz ordentlich überlegt fein, aber mir geht eine andere Sache im Kopf herum. De rentwegen bin ich heute zu Euch um Rat gekommen." „Erzähl'!" „Ihr wißt. Base Trine, der Kaspar und der Melchior sind Zwillinge, also beide gleich alt. Welcher soll nun den Hof

, „sogar eine halbe Stunde, aber es weiß kein Mensch mehr, ob Kaspar oder Melchior zuerst auf die Welt kam." „Dann ist es nichts damit. Also dann, Vetter, müßt' ich in diesem Falle nur einen Ausweg." „Der wäre, Base Trine?" „Wie du sagst, ist seit dem Tode deines Weibes keine rechte Ordnung mehr im Haus. Nun so würde ich Haus und Hof dem geben, der zuerst heiratet und eine Fa milie gründet. Ist nur recht und billig. Der andere mutz mit dem Geld vorlieb nehmen." „Base Trine", rief der alte Bauer erfreut

machen, denn wir brauchen wieder blutnot wendig eine Frau im Hause. Gut' Nacht!" Kaspar und Melchior sahen sich nicht besonders geist reich an und machten Gesichter, als hätten sie soeben ein ganz besonderes Quantum Essig geschluckt. „Melchior!" „Hm!" „Willst du heiraten?" Der lachte grimmig auf. „Fällt mir nicht im Traume ein. Und du?" „Ausgeschlossen. Aber der Vater hat schon recht. Eine Frau sollt' ins Haus. Es verludert alles bei diesem Magdregiment. Kein Loch flicken sie dir zu und keinen Knopf nähen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 2 di 16
Data: 30.11.1913
Descrizione fisica: 16
. So geschah es auch eines Tages im Spätherbst. Der Kaspar war beim Kathreim- schießen in Bozen gewesen, hatte drei Zentrums geschossen und nun blieb er eine halbe Woche in der schönen Talferstäüt, um gründlich seine Triumphe zu feiern. Eines Nachmittags wurde in großer Gesellschaft ein Ausflug zum Tulpen wirt in R ..... . unternommen, wo es einen vorzüglichen neuen Wein gab. Es waren ihrer zwanzig Schützenbrüder beisammen, darunter natürlich der Wächter von Klausen, der Stigl von Eppan, der Falk

und der Kehrer von Bozen, wel che zu den Hauptspezis und Anstichlern des Kaspar gehörten. Nicht wie andere Spaziergänger schön paarweise und ruhig schritt das lose Korps zur Stadt hinaus, sondern wie eine Herde Schafe, in dichtem Knäuel um den Kaspar gedrängt, neckend, lärmend und lachend. „Du, Kaspar," meinte Pfiffig der Stigl, „ich will dir einen guten Rat geben. Trink' den neuen Wein hübsch langsam und vernünftig, sonst kriegst einen Haarbeutel. Weißt, der n e u e Wein ist tückisch und hat schon Stärkere

umgeris sen, als du einer bist." „Was?" schnaubte der Kaspar, „ich Hab* schon andere Weine getrunken als euren Bozner Sauremus, z. B. in Ungarn drunten einen kohl schwarzen Tokayer; der ist so stark, daß er einen Ochsen zerreißL, aber mich hat er keinen Zoll breit vom Sessel gebracht. Euren Gänsewein va trink' ich gerade so hinein wie die Walfische im Boden see das Wasser und schau' deswegen nicht anders her." „Hoho, Kaspar." lachte der Falk, „im Boden see gibt's keine Walfische." „Aber in Bozen

gibt's Tolme," zürnte der Kaspar. „Hahaha," lachten alle, dann stichelte der Kehrer: „Kaspar, der Bozner „N e u e" wird dir doch zu rissig; ich wett', du bringst nicht mehr als ein Viertel hin — höchstens ein Viertel." „Ja, wetten wir, es gilt meine drei Zen trumsbeste," schrie der Kaspar, „eine ganze Wasch küche! voll von eurem schäbigen Leps sauf' ich aus und steh' noch da wie ein Lärchbaum." „Also, die Wette gilt," sagte der Kehrer; „wenn du mehr als ein Viertel „Neuen" trinkst, zahl' ich dreißig

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 14.06.1934
Descrizione fisica: 6
herum. Noch einmal ein „Hallo!" Und weiter: „Ist das möglich? Ich rauche auch nicht. Habe aber zufällig 'n paar Zigaretten in der Tasche. Besonders feine Marke, wissen Sie, weil manche Leute so'n Wesen daraus machen." „Der Herr wird wohl kein Deutscher sein?" „Cavendish," antwortete Gruene. „Und Sie werden wohl Kaspar heißen? Nach meinen Informationen wohnen zwischen dem Wasserfall und dem Tauernhaus nur zwei Menschen. Kaspar, und Peter Steeg. Und Geheimrat Steeg

sind Sie nicht, wie?" „Ich bin Kaspar," erklärte der Mann. „Freut mich," schnarrte Gruene. „Habe einen Gruß für Sie. Von Churchill, Lord Randolph Churchill — wissen Sie?" Kaspar nahm die Mitteilung mit Fassung entgegen. Er stand auf; er zwinkerte ein bißchen mit den Augen; er verzog etwas den Mund. „Von Lord Churchill — so? Danke, Herr. Da kommen Sie aksio aus Tibet?" „Aus Tibet? Wie kommen Sie auf Tibet, Mann?" „Lord Churchill ist jetzt nämlich in Tibet, hat er mir vor gestern geschrieben." Gruene stutzte

, hatte sich dann aber rasch gefaßt. Kaspar hatte den Fremden ohne Unterlaß betrachtet. Nichts an ihm war ihm entgangen. Jetzt schaute er an ihm vorbei den Weg voraus. Die Krimmler Ache ist nicht ein kleiner Fluß wie andere Flüsse, der fließt oder, im besten Fall, läuft; die Krimmler Ache springt, und zwar über Stock und Stein. Und ihre Farbe ist das Grün des Smaragds; denn sie führt nur Schmelzwasser der weißen Gletscher, die ganz hinten den Weg verstellen. Und nur dieser schmale Weg und dieser Fluß führen dahin

mit Fichten bestanden und mit einer Art Jäger- Hütte auf der Kuppe. An der schmälsten Stelle der Ache führten etliche nebeneinandergefügte Baumstämme von ur- weltlichen Abmessungen als Brücke hinüber. Wenn man schar! zublickte, sah man aus dem kleinen Kamin der Hütte gegen den stahlblauen Nachmittagshimmel Rauch von Holzfeuenms aufsteigen. Von einem Mann namens Cavendish war dieser Tage ein Brief gekommen. Ein Brief aus London. Kaspar hatte ihn selber am Postamt unten abgeholt. „Kaspar

," hatte der Ge heimrat gesagt, nachdem er den Brief gelesen hatte, „Kaspar, wir bekommen Besuch. Zu mir kommt auch einmal ein Mann aus England; freilich kein Lord und Schatzkanzler, sondern nur ein einfacher Herr Cavendish. Man muß halt nehmen, was Gott gibt!" Und das war also dieser Herr Cavendish. <Nun ja — hm. hm — so, so. Ohne auf die dunkle Geschichte mit dem Gruß von Lord Churchill weiter einzugehen, sagte Kaspar: „Der Herr wird zum Herrn wollen. Zum Herrn Geheimrat. Der Herr hat davon gesprochen

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Der Arbeiter
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Pagina 9 di 12
Data: 29.06.1913
Descrizione fisica: 12
Panzlwirt, die ge mischte Gesellschaft, bestehend aus dem Grubenveitl, dem Mosthansl, dem Schirmsepp, dem Merzenmuch, dem Kropfbartl und noch einigen nassen Vettern. Mit ten unter ihnen hockte der Kreuzkaspar und der führte bereits das große Wort. Die Rede ging von Pulver und Blei, von Schützen und Schießen. „Und oft einmal, weun's gar zu lustig auf den Stän den und bei den Schützenwirten hergeht, mischt sich Hans Bockbein, der schwarze Höllenvater, unter die Gesellschaft," erläuterte der Kaspar

haben sie alle; aber nichts hat geholfen. — Erst wie der Ka puzinerpater-Guardian gekommen ist, hat der ein' Gestank zurückgelassen wie ein Sack voll brennen dem Schwefel." „Geh', Kaspar, für so blitzdumm darfst uns doch nicht anschauen, daß wir dir solchen Altweiberquatsch auffressen", hetzte der Grubenveitl; „so was glaubt dir heutzutage kein Wickelkind mehr. — Der Leib haftige kommt nicht herauf und unter Christenleuten herumgehen darf er schon gar nicht." „Was, du Kleespatz, du grasgrüner! Du willst einem alten Fuchs

, der tausendmal mchr geschen und erfahren hat in der Welt, als du dir in deinem Stroh giebel ausdenken magst, Lehren geben?" schrie der Kaspar, während sein Gesicht puterrot wurde; „was .sagst denn nachher, wenn ich dir erzähl', daß ich selber dem Schwarzen einmal begegnet bin?" Ein schallendes Gelächter schlug an die Wände. Beleidigt stand der Kaspar auf und schickte sich zum Gehen an. Das wollten die Kumpane jedoch nicht haben, darum lenkten sie rasch ein. „Mach' doch keine Geschichten, Kaspar," begütigte

. der Merzenmuch, „wir glauben dir ja alles aufs Haar." „Und die Geschichte mit dem Teufel müßt uns erzählen," drängte der Mosthansl; „hast ihn wirklich gesehen, den Hans Bockbein?" „Nicht bloß gesehen, sondern ein böses Schanzl Hab' ich mit ihm gehabt." „Was, ein Schanzl?" — „Wie ist denn das ge wesen?" „Kaspar, erzähl'! — Erzähl'!" schrien alle durcheinander. Nun fühlte sich Kaspar geschmeichelt. Er zündete sich mit großer Förmlichkeit sein Pfeifchen an, paffte einige so dichte Rauchschwaden unter der Nase

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 20
Data: 18.11.1910
Descrizione fisica: 20
: Seite 4 „Tiroler »Ja, ja, leider kennt man mich i^ jeder Verkleidung,' sagte er herab lassend; ^»aber wer ist penn nachher die gnädige Frau. wenn. tch< fragen darf?' . ' . - ^ - „Ich bin die Frau Kommerzienrat Kohn aus Wien; komme von Ita lien heraus und fahre heute bis Innsbruck, wo mich mein Mann erwartet.' „Ah, von Wien? Das freut mich)' tat der Kaspar groß, »bin auch oft in Wien,-Hab' die Wiener gern; soll nächste Woche wieder ?hinunter, der Kaiser hat mich eingeladen zu einer Jagd

nach Ungarn weiß nicht, ob ich Zeit Hab'.' V.. - Die Rede kam immer stärker in Fluß. Ten Hauptteil Her- Unter haltung besorgte allerdings der Kaspar.- Er erzählte von seinem Einfluß bei Hofe und wie er bloß ein Wörtl zu sagen brauche, daß der Kaiser sofort jemandem einen ^Drden erteile. Der Gräfin Wolkenstein habe er den .Anna-Orden verschafft, der Baronin Longo den Elisabeth-Ordenusw.— Die Kommerzienrätin schaute den Sprecher etwas zweifelhaft an, aber doch spiegelte sich eine verdächtige Nöte

auf ihrem Antlitz und eine leise ^ Hoffnung schwellte ihr Herz. Ueber eine Weile nahm der Kaspar seinen! schmierigen Rucksack vom Gepäcksrahmen herunter und. holte ein noch schmutzigeres Papier aus demselben. »Muß mich ein bißl reformieren.' redete er nobel, „Hab' einen Hun ger tvie ein Wolf, und Essen und Trinken' haltet Leib und Seele Zusammen.' ? ^ Mit diesen Worten brachte er einen ranzigen Speck zum Vorschein, schnitt große Stücke herunter und verzehrte sie mit Schwarzbrot. Tie Frau Kommerzienrat riß

bei diesem Anblick die Augen weit auf und schaute dem Kaspar groß zu. Dieser glaubte aber, es gelüste der Frau nach seinem Imbiß und sofort lud er ein: „Will die gnädige Frau vielleicht ein bißl mithalten? Ist ' echter Bauernspeck — vorzüglich!' - Ter Dame grauste schon beim bloßen Anschauen; aber einen Korb geben durfte sie dem Prinzen nicht. — Nein, das wäre unhöflich und die Aussicht auf den Orden würde in Nichts zerfließen. So nahm sie ein Stück chen Speck und preßte es zwischen die Zähne. O jemine

? 0 je! Das schmeckte wie Lebertran!, wie Unschlitt -- mit höchster Mühe drückte sie den Bissen hinunter. Aber sie mußte auch Schwarzbrot nehmen und der Kaspar drängte noch stärker: . . ^Nur wacker zugreifen, gnädige Frau! --- Nur nicht schmieren, wenn's schmeckt und nicht zu schlecht ist!' ^ . Auf diese Anmutung hin mußte die Frau noch einmal nehmen, obwohl ^hr der erste Bissen fast den Magen umkehrte. Tann sagte sie aber: - ^Jch danke bestens, Hoheit ich will Sie nicht berauben.'^ ^ „Von Berauben ist keine Idee

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Alpenland
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Pagina 4 di 10
Data: 13.03.1922
Descrizione fisica: 10
zur Stelle geschafft, just. Äs wär 4hm bestimmt, den Grasbodenhof mit Bäuerinnen zu ver sorgen. Indes saß Kaspar oben im Dachstübchen rittlings auf einem Stuhle und sah zu, wie sie die Laden räumten und sich die Sachen zurechtlegten. Gr verfolgte jede Bewegung Magdaleneus, und so lieblich und erheischig zugleich vom Ansehen und im Gehaben wußt fc kerne wie dieselbe, die seine Bäurin sollt werden! Weder er in seiner Herzfreudigkeit, noch sie, in ihrer isrohen Geschäftigkeit, gedachten der Trennung

über Hals sind Kops; sie schickten sich nur um ein paar Stunden in daS, was sie mußten, und beachteten allein, für wie kleine Weit und kurze Zeit das wär! Oft sah Magdalena unter dem Herumkramen zu Kaspar aus, und wenn sich die Blicke begegneten, so lag in jedem ^etwas so wundernd Freudiges, das die beiden Leute unwill kürlich lächeln machte. Ueber zwei Gegenstände, welche da zur Hand lagen, der- ständigten sie sich ohne Worte. Ms Leni die Korallenschnur vorwies, lächelte sie dabei schalkhaft

und spielte den Verlegenen und sah davor zur Seite, und als sie den Sonntagsspenzer ausgriff, der Anlaß zu alleni Gered und freilich auch zu dem heutigen Entscheid Agb« ds lachte Kaspar und prinkttz ihm freundlich grüßend mit der Hand zu, während sie sich zornig stellte, die Brauen zusammenzog und das feine Stück paarmal schüttelte, eh sie es — sorgsam zu den anderen legte. Und wenn sie eine Weile nur über dem, was sie unter Händen hatte, zugewendet blieb und es dem Kaspar dünkte, sie hätt ihm schon

zu lang kein liebes Aug gegönnt, da rief er sie an: „Lenerl!' Dann sah sie auf und sagte: „Ja, Kaspar!"' Und wenn sie meinte, er habe ihr schon lang kein freund lich Wort gegeben, da rief sie: „Kaspar!"' . Und er antwortete: „Ja, Lenerl!" Darüber trug es sich zu, daß Magdalen das viel umfang reichere Bündel zuschnürte, daß Burgerl noch neben dem ihren kauerte, an oem erst zwei Zipfel des Embindtuches verknotet waren, während sie den dritten in der geballten Hand und den vierten krampfhaft

zwischen den Zähnen hielt. Als jetzt der Großvater vom Flur heräufschrie: „Seids fertig? Wir warn 's!' da schlang iie schnell den Knoten, raffte das Bündel aus und rannte zur Türe hinaus. Leni warf sich das Bündel über den Rücken. „Aber laß doch — sagte Kaspar, indem er auf sie zutrat, um es ihr abzunehmen. Sie wehrte ab. „Heut bin ich noch Dtru und du der Herr." damit schritt sie voran. Der Bauer wußte es nicht zu sagen und suchte auch keine Erklärung dafür, warum er sich scheute, an das Mädchen zu rühren

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Der Arbeiter
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Pagina 10 di 12
Data: 29.06.1913
Descrizione fisica: 12
? Das ist meine T a b a k s p f e i f'." — „Das muß aber ein dummer Teufel gewesen sein, der eine Büchs' und eine Pfeif' nicht auseinander kennt," fiel der Grubenveitl dem Kaspar in die Rede. . „Ein dummer Teufel ist's schon gewesen," schnappte dieser zurück, „aber es gibt noch tausendmal dümmere, die einen Strohschober zwischen den Achseln tragen und allemal ihren grünen Schnabel offen haben, wenn alte Leute reden." „Sei still, Beitl, und laß ihn erzählen," mahnten die anderen, „weiter, Kaspar, weiter!" .. Der Kaspar fuhr fort

geschossen Hab'. — Wenn ich den Teufel auch nicht umgebracht, wenigstens übel gemacht Hab' ich ihm. — Und seitdem wagt sich der Hans Bocksbein an keinen Schützen mehr heran; die Schützen haben vor dem Teufel Ruhe." Unter wieherndem Gelächter der Zechgenofsen hatte der Kaspar seine Erzählung beendet. Jetzt ließ sich aber der Grubenveitl vernehmen: „Die Geschichte ist nicht übel, Kaspar, aber ein bißl faul ist sie doch ... Ich Hab' nämlich die ganze Mär' schon einmal in einem alten Kalender gelesen

." „Meinetwegen hast sie in einem alten oder in einem jungen Kalender gelesen," belferte der Kaspar grimmig; „passiert ist die Geschichte m i r und ich kann nicht helfen, wenn einem die Federfuchser alles nacy- schreiben und in den Kalender drucken lassen, was man erzählt ... Im übrigen braucht so ein Grasfrosch — so ein platsch nasser wie du — nicht in allen Kalendern herumzuschmecken, 'vor er sich recht schneuzen kaum Hast mich verstanden, Bübl? ... Und jetzt geh' ich heim — habe die Ehre!" Zittern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 10
Data: 21.09.1908
Descrizione fisica: 10
Organisation verhandeln, wenn er seinen Betrieb in Gang setzen wollte. Das ist ein großer Sieg der Arbeiter, den ein von Kapitalisten bezahltes und protegiertes „Arbeiterblatt" natürlich nicht zu würdigen versteht. Dann wurden die Löhne - 32 - ' „Daß du mir nicht mitgehst, Kaspar; denk an dein Elend und deine Kinder." Aergerlich wehrte Kaspar seiner Frau ab und warf ihr einen giftigen Blick zu, der noch giftiger erwidert wurde. „Ich meine, wenn wir an diesem Tage schon nicht arbeiten dürfen

, da wird es wohl am besten sein, wir gehen früh in die Kirche, damit wir den Tag christlich beginnen; dann wird man ja sehen, was sich machen lassen wird." Er sah etwas ängstlich zu seiner Frau hinüber, die ihn aber mit Verachtung strafte und nicht aufsah. „Wenn alle mittun, da können wir uns nicht auf die Seite stellen und ruhig zusehen, da müssen wir schon auch mit." „Ich werde dir schon helfen!" warf die Kasparin giftig ein. Kaspar ignorierte diesen Zwischenruf und fuhr fort: „Wenn weder Militär

und seufzte dabei. „Warum ist denn der Richter-Ton nicht mitgekommen?" srug Weber-Seff. „Dem ist ein Unglück passiert," antwortete der Kaspar, der am Bettrande saß und seine Pfeife rauchte; „beide Kinder sind ihm heute gestorben." „Was hat ihnen denn gefehlt?" srug Weber-Seff gleichgültig. „Wer weiß. Einen Doktor konnte er nicht haben — das können sich bloß reiche Leute erlauben — da mußten sie halt zu-, gründe gehen wie ein Stück Vieh, ohne daß man wüßte, woran sie eigentlich gestorben sind." Die Frauen

; ich glaube, die vorige Woche sind in unserem Dorfe mehr als zwanzig gestorben!" „Ist denn das ein Wunder?" frug Kaspar. „Den ganzen Winter wenig Arbeit und daher noch schlechteren Verdienst als wie gewöhnlich, der kaum auf Erdäpfel gereicht hat. Wo soll denn dann die Kraft Herkommen? Wenn dann ein bißchen was über sie kommt, dann fallen sie um wie die Fliegen und sind weg. War es denn bei meinem Mädchen anders? Da plagt man sich einige Jahre — steckt eine Masse Geld hinein und dann ist alles beim Teufel

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Neueste Zeitung
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Pagina 5 di 12
Data: 27.11.1937
Descrizione fisica: 12
MaGrßrHten aus Tirol und VorarlSerg. Ruseiimttxftvs Kaspar Schwarz f, Heute 4 Uhr früh ist der Kustos unseres Landesmuseums Ferdinandeum, Kaspar S ch w arz, im 69. Lebensjahre in sei ner Innsbrucker Wohnung einem Herzschlag erlegen. Er litt allerdings seit längerer Zeit an Asthma- und Herzbeschwerden, weilte aber gestern noch an seiner Wirkungsstätte, so daß sein plötzliches Hinscheiden alle seine vielen Freunde schmerzlich überrascht. Als Sohn des Gymnasialdirektors Anton Schwarz

, der zum Geschichtsschreiber seines Vintschgauer Heimatstädtchens Glurns wurde und auch als Dichter unter dem Decknamen „Melas" tätig war, in S t o ck e r a u, Niederösterreich, geboren, war Kaspar Schwarz von Jugend auf von einem außerordent lich starken Tiroler Heimatgefühl beseelt, das seine ganze Lauf bahn bestimmte. Nach Beendigung seiner Studien in Innsbruck und Wien kam Schwarz zunächst in das A r ch i v d e r .S t a d t Innsbruck, dessen Uebersiedlung er aus den alten Räumen im Stadtturmgebäude in das neue Rathaus

in der Maria- Theresien-Straße leitete. Im Jahre 1901 trat Kaspar Schwarz in die Dienste des Museums Ferdinandeum, zunächst als Hilfskraft des überlasteten hochverdienten Kustos Konrad F i s ch n a l e r, des sen Nachfolger als Kustos Kaspar Schwarz im Jahre 1910 wurde. Seit dieser Zeit betreute Schwarz unser Landesmuseum, namentlich dessen großartige Schriften- und Bibliotheksbestände mit unermüdlicher Liebe und Sorgfalt. Der Ausgestaltung und Vermehrung der Museumsbibliothek galt vor allem das Bestreben

hilfsbereite Persönlichkeit Kaspar Schwarz', dessen Heim gang nicht nur für unser Ferdinandeum, sondern für die Tiro ler Forschung und Heimatkunde überhaupt einen unersetzlichen Verlust bedeutet. P. 700.000 Liter Milch für Wohlsahriszwecke. Nach einer Kundmachung der Landeshauptmannschaft im „Bote für Tirol" werden in der Zeit vom 1. Dezember 1937 bis 31. März 1938 700.000 Liter Kuhmilch zu verbilligtem Preise aus gegeben werden. Der Abgabepreis beträgt 28 G r o s ch e n je Liter. Für Schulmilch

. Am 25. d. M. beanständete der Straßen bauer Josef Oberleitner aus Going einen Kärrner, der in seiner Wiese unerlaubt Birkenreisig gesammelt hatte. Der Kärrner beschimpfte den Bauern und brachte ihm sogar mit der Baumschere einige schwere Verletzungen bei. Hierauf er griff der Kärrner, namens Kaspar S ch l e ch m a i r, unter Zurücklassung des Reisigbündels die Flucht. Seine Verfol gung wurde eingeleitet. Bei der Holzarbeil verletzt. Am 25. d. M. beschäftigte sich in O b e r t i l l i a ch der dort wohnhafte Ulrich

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Tiroler Volksbote
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Pagina 11 di 18
Data: 06.08.1905
Descrizione fisica: 18
hatte. — — Die Leser kennen bereits den Kaspar, den großmächtigen Aufschneider und Prahlhans, den gewaltigsten Scharfschützen und Jäger aller Zeiten, seitdem die Welt steht und so lange sie noch stehen wird, den intimsten Freund und Spezi aller Kaiser und Könige, Prinzen und Fürsten, den Blasmichan und Wachtelhahn, den Land- und Stadtlugner des vergangenen Jahrhunderts. „Ja, Freunderln,' schrie der Kaspar und schlug mit der Faust auf den Tisch, „in Wien ist ein Schießen gewesen — da woll ist ein Schießen

, Kaspar, Respekt, solche Schützen könnt' ich brauchen, dann könnten wir die Welschen klopfen!' .... Nummernsterne hab' ich ein paar Hundert 'kriegt, aber ich hab' sie alle an die Herren Offiziere verschenkt, daß sie sie können aus ihrm Rockkragen hinaufnähen lassen . . . Die Beste sind noch alle unterwegs, ein halber Leiterwagen voll wird's wohl sein . . . wenn sie mir nur nicht alle gestohlen werden; auf diese Lumpen von Fuhrknechten hab' ich schon gar kein Vertrauen! . Beim Festzug

bin ich mit dem Kaiser Arm in Arm gegangen. Ich hab' alleweil wollen links gehen, aber der Kaiser hat mich auf die rechte Seite herübergeschoben und hat gesagt: ,Kaspar, mach' keine Spergamenten, ich weiß schon auch, was sich gehört!' . . . und die Leut' haben alle geschrien: ,Hoch Kaiser! Hoch Kaspar!' .... Nachher bin ich beim Kaiser auf Mittag eingeladen gewesen . . . Sapperlot, da haben wir gespeist: Zwanzig Gattungen verschiedener Bratlen, Knödel in Murmamentensulze . . . gltsch! . . Aepfel in der Mandelmilch

geworfen. Ich hab' sie aber schnell wieder aufgeklaubt und hab' sie weiter geraucht, hab' auch gesagt, daß ich mir aus so was nichts daraus mach' und daß ich mich nicht grausen tu' und daß ich's mir groß zur Ehre schätz', mit Sr. Majestät zusammen ein und dieselbe Zigarre geraucht zu haben . . . Wißt's, bei so hohen Herren muß man Manieren haben und verstehen, ein Kompliment an zubringen !' Solche und noch eine Menge andere haushohe Geschichten erzählte unter allgemeinem Halloh der Kaspar beim

„Ihren' - Wirt von der Bundesschießerei. Eine Geschichte aber, die ihm tatsächlich passiert ist und die vollständig auf Wahrheit beruht, hat der Kaspar niemals erzählt — aus gewissen Gründen. Da mit dieselbe nicht der Vergessenheit anheimfalle, wollen wir sie hier festnageln. Frau Mariann', die treue und bessere Ehehälfte unseres Bundesschützen, hatte ihrem Kaspar aufgetragen, er müsse ihr einen neuen Festtagshut von Wien mitbringen. / „Den besten und schönsten, den ich in ganz Wien antriff

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Tiroler Volksbote
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Pagina 11 di 16
Data: 13.06.1903
Descrizione fisica: 16
Nr. 12. „Tiroler BollSbote.' Seite 11. „Es soll ein großes Schießen sein und der Prinz Johann soll auch kommen — nicht?' fragte der Kaspar. „Ich hab' etwas gehört davon,' sagte der Prinz. „Kennst du den Prinz Johann?' forschte der Kaspar. „Nicht recht.' „Hast du den Prinz nie gesehen?' „Auf dem Porträt wohl, aber im Ge sicht nie,' bemerkte lächelnd der Erzherzog. „Du möchtest ihn aber gewiß gern ein mal in Wirklichkeit anschauen?' „Allerdings.' „So tu' nur deine Gucker auf und schau

' mich an.' „Wie meinst du das?' tat der Erz herzog betreten. „Ja, geht dir kein Seifensieder auf?' lachte der Kaspar. „Ich versteh' dich nicht.' „So muß ich dir's schon sagen,' erklärte der Kaspar mit Hoheit; „ich bin der Prinz Johann, ich selber.' Der Erzherzog war anfangs unangenehm überrascht und schaute den Sprecher zweifelnd an; plötzlich aber ging ein lustiger Zug über sein Gesicht und er sagte ganz unter tänig : „Aber, kaiserliche Hoheit, verzeihen Sie, daß ich nicht den gehörigen Respekt

' ... „Da ist nichts zu verzeihen,' fiel ihm der Kaspar ins Wort, „und reden tust mit mir per Du; ich sag' auch zu allen Leuten Du.' „Aber das darf ich doch nicht wagen, kaiserliche Hoheit.' „Freilich darfst, wenn ich's einmal sag'... und mit der kaiserlichen Hoheit magst auch ausbleiben; heiß' mich g'rad'Prinz Johann.' „Also, wenn du erlaubst,' tat der Erz herzog schelmisch „und wo kommst denn her, Prinz Johann?' „Gerad' von Wien herauf,' sagte der Kaspar. „Wie gebt's denn nachher dem Kaiser?' „Alleweil gut... halt

das Regieren tut ihn verdrießen.' „Was nicht gar?' tat der Prinz be lustigt. „Freilich verdrießen,' bekräftigte der Kaspar, „und er will alleweil die Krone niederlegen, der Ferdinand ... aber es tut halt mit einem Nachfolger hapern... der nächste daran wär' freilich ich — und der Ferdinand bettelt alleweil, so oft er mich sieht: ,Geh', Johann, sei so gut und über nimm das Kaisertum!' — aber, weißt, ich muß mir die Sache zuerst gut überlegen ... ... es wär' sonst alles ganz recht und schön

, wenn nur nicht die ewigen Band- lereien und Scherereien mit den Ministern wären — der eine braucht a Geld und der andere braucht a neue Montur — und von dem allen wollt' ich noch gar nichts sagen, aber den ganzen lieben Tag mit der schweren goldenen Krone und dein langen roten Kaisermantel in dem Wien herumspaziereu, das ist nachher schon gar zu langweilig.' Der Erzherzog lachte, daß ihm die Wangen schlotterten. „Warum lachst denn?' fragt der Kaspar streng. „Halt weil ich mir den Prinzen Johann in dem Auszug gar

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 36
Data: 10.02.1911
Descrizione fisica: 36
Lakai. „Was gibt's zum Frühstücken?' forschte der Kaspar. „Was kaiserliche Hoheit befehlen ... Kaffee, Butter, Eier, Schinken, gebratene Hühner, Kaviar.' „Mir graust vor dem G'fraß — aber Durst Hab' ich. Was gibt's zu trinken?' „Was kaiserliche Hoheit befehlen', entgegnete der erste Lakai, „Kälterer See-Wein, Nentscher, Rheinwein, Tokayer, Schampanier.' „Was meinst denn, ich saus' dir das blitz saure Kälterer und Bozener G'süff? . . . Zu erst bringst mir ein Seidel Schampanier

, dann wollen wir den Rheinwein probieren und mit dem Tokayer fortsetzen.' „Wünschen kaiserliche Hoheit den Scham panier ins Frühstückszimmer?' „Nein, gleich daher — ich verdurst' ja.' Die beiden Lakaien gingen und waren län gere Zeit aus. Ms sie mit einer schwarzen Flasche samt Glas wieder erschienen, donnerte sie der Kaspar an: -,,D a s hat aber eine Ewigkeit gedauert. Was ist denn das für eine Lotterwirtschaft! Seid ihr am End' gar im Schampanierland gewesen, den Wein erst holen? Wenn ihr euch ein andermal nicht flinker

auf die Socken macht, kriegt ihr eure Dienstbücheln . . . Einschenken da!' ' Der erste Lakai schenkte von der Flasche in das Glas. Das Getränk war aber kein Wein, sondern Limonade. Der Kaspar nahm erwar tungsvoll einen großen Schluck, im nächsten Augenblick aber pustete und fauchte er gewaltig und spuckte dann die ganze Flüssigkeit auf den Boden. „Sapramoscht', schrie er, „was ist denn das für ein Saug'süsf?' „Echter Schamvanier, kaiserliche Hoheit.' „Dank' schön für das Waschwasser! Keinen Tropfen

will ich mehr von dem Gerstenschleim- Schampanier. Gleich bringst mir eine Maß Tokayer.' . „Wollen kaiserliche Hoheit sich nicht lieber in das Frühstückszimmer verfügen? Dort sind die Weine ^ufgestappelt und kaiserliche Hoheit können sich auswählen.' „Auswählen? Das laßt sich hören . . . Alsdann marschieren wir halt in die Stube hin unter.' „Tiroler Volksbote.' Inmitten der zwei Bediensteten trabte der Kaspar in das Speisezimmer. Dort war eine Tafel schneeweiß und fein für zwölf Personen ge deckt

. In der Mitte stand ein Kranz schwarzer Flaschen. „Hollah, da ist für mehr Leut' aufgedeckt', sagte der Kaspar beim Eintritt; „wer kommt denn noch zum Essen? Meine Familie — die Frau und die Kinder — gelt?' „Aber kaiserliche Hoheit wissen ja', tat de mütig der Lakai, „die Frau Erzherzogin und die Kinder sind in Wien geblieben . . . Wir sind allein hergefahren zum Schießen.' „Ah so, meine Frau und die Kinder in Wien? Schade, hätt' sie gern kennen gelernt — heißt das, gern wieder einmal gesehen

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Tiroler Volksbote
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Pagina 10 di 16
Data: 13.06.1903
Descrizione fisica: 16
ausgesprochen.. Der Kreuz-Kaspar und der Prinz Johann. Eine Beschichte von MeimmichU v^anche Leser werden sich noch ans ^ ^ früheren Geschichten des „Bolksboten' an den Kreuz Kaspar erinnern, der einst samt einem überladenen Pöller in die Luft gefahren ist. — Wie bekannt, gehörte der Kreuz-Kaspar neben dem Schwefel-Peter und Schirm-Sepp zu den gewaltigsten Anf- schneidernu.GroßsprechernimLand.Wennder Kaspar irgendwo auftauchte, so wurde die ganze Gegend in kurzer Zeit blitzblau von seinen faustdicken Lügen

und bärenfetten Märchen. Auf seinen langen Wanderungen studierte der Kaspar die Bärengeschichten zusammen, und wenn er recht lang daran herumphantasierte, so glaubte er seine Märchen selber, ehevor er sie an den Mann gebracht hatte. — Jnsbesonders liebte es der Kaspar, von seinen noblen Bekannt schaften und von seinen innigen Beziehungen zu fürstlichen Persönlichkeiten die fettesten Enten aufzutischen. Namentlich war der Kaspar in seinen Schilderungen ein dicker Freund des Erzherzogs Johann, welcher damals

viel in Tirol sich aufhielt, oft in Bauernkleidung sich unter das Volk mischte und mit demselben ungezwungen verkehrte. Der Kaspar kannte aber in Wirklichkeit den Erzherzog gar nicht. Nun war in Eppan ein großes Kaiser schießen ausgeschrieben und das Ladschreiben in alle Landesteile verschickt worden. Bei dem Schießen mußte natürlich der Krenz- Kaspar als alter Zunftschütze dabei sein. Er fuhr mit dem Stellwagen vom Ober land herunter, übernachtete in Bozen und wanderte am nächsten Tag zu Fuß, seinen Ranzen

und Schießprügel auf dem Rücken, nach Eppan hinaus. Er war diesmal sehr fein herausstaffiert, der Kaspar, ha'te sich in Bozen glatt rasieren lassen,, hatte sich einen neuen Schützenhut mit Spielhahn feder gekauft und auch sein neuer Schützen anzug stand ihm wie gegossen. — Auf dem Weg nach Eppan begann der Kaspar sofort zu phantasieren. Er stellte sich vor, was er in Eppan alles sagen und tun würde, wenn er jetzt auf einmal nicht mehr der Kreuz-Kaspar, sondern der Erzherzog Johann wäre. Er fuchtelte

mit den Händen in der Luft hemm, übte sich in noblen Redensarten und kommandierte laut mit sich selber. — Nun wollte es aber.der Zufall, daß der Erzherzog Johann gerade zur selben Zeit in Bozen sich aufhielt (als Gast beim Baron Giovanelli) und dem Kaspar auf dem Weg nach. Eppan be gegnete. Der Erzherzog hatte nämlich, wie er es liebte, in Bauernkleidung einen Morgenausflug auf den Gnntschnaberg ge macht und kam eben auf dem Rückweg znr Straße herab, als der Kreuz-Kaspar in großer Parade heranrückte

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 20
Data: 18.11.1910
Descrizione fisica: 20
' Aufschneidereien und ließen ihn immer höher steigen. Zuletzt nänntezl'sie ihn den «Prinz von Kühburg' und sprachen ihn mit „königliche Hoheit' an. - Da war nun der Kaspar ganz in seinem Element und er ging aus wie ein Butterkrapfen in der Pfanne. Eine Maß Wein nach der anderen ruckte, aus den Tisch und als die Mette schließlich zu Ende ging, waren die Schießbruder so un sicher, daßkeiner mehr die Scheibe traf, will sagen, die richtige Haustür fand. Ein Knecht mußte ihnen heimleuchten. Am nächsten Morgen schien

dem Kaspar die ganze Welt langweilig, kleinlich und nüchtern. Aber beim Frühschoppen mit den nächtigen Kumpanen bekam, das Leben wieder Licht und-Farbe. Bald war die gestrige Mette abermals los, es ging „Prinz von Kühburg' hin, „Prinz von Kühburg' her, »königliche. Hoheit' auf und nieder. Der Kaspar schwamm zuoberst auf der Suppe. - Leider sollte der Spaß nicht mehr lange dauern, weil der Kaspar^mit. dem nächsten Zug über den Brenner fahren mußte. Er hätte nämlich sein Weib, die Mariann', für den Abend

nach Innsbruck bestellt, um mit ihr gemeisam nach Absam zu wallfährten. .... ' . /^Königliche Hoheit sahren doch erster Klasse?' Hanselte der Stieg! von Eppan. - ' 'V. . „ . ^Versteht sich, erster Klasse,' gab der Kaspar groß zurück, „memst, ich bin auf der Brennsuppe hergeschwommen und fahr' zweiter oder gar dritter Blasse mit den Kühen und Kälbern? Bin mein Lebtag nur erster Klasse gefahren' , «Das ist ein teurer Spaß und schweres Trinkgeld, muß man auch tzeben,' stichelte der Wächter von Klausen

. „Ah, Trinkgeld!' blähte sich der Kaspar, „was ist denn unseremem wegen einem Zehner!' . ^ ^ ^ . „Aber königliche Hoheit müssen sich vor der Abreise doch den Bart putzen lassen,' mahnte der Kehrer von Bozen. Das leuchtete dem Kaspar ein. Er verfügte sich mit zwei seiner falschen Freunde in einen Rasierladen, ließ sich dort das Gesicht kratzen und die Haare schniegeln. Als er nach der Operation in den Spiegel schaute, kam er'sich selbst ganz prinzlich vor. Er war auch mit seinem aufgedrehten Schnauzbart

, dem fein gescheitelten Haar, dem graulodenen Tuxer, dem grünen Schützenhut, überragt von Gemsbart und Hahnenfeder und um rahmt, von einem Kranze blinkender Nummersterne,, mit der goldenen Best-Uhr an schwerer Kette^ mit seinen blank gewichsten Stiöfeln usw. ein recht properer Kerl. - - . ' - Nach einem letzten Abschiebstrunke machte man sich aus den Weg nach ^em.Bahnhof. Die ganze Gesellschaft gab dem Kaspar das Geleite. Der Wächter trug ihm den Schießprügel, der Stiegl'den Schnerfsack und die Anrufe

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 4 di 16
Data: 23.08.1908
Descrizione fisica: 16
, 4. Hugo Rück Innsbruck, 5. Anton Exenberger jun. Kitzbühel, 6. Alois Huber Kitzbühel, 7. Karl Angerer Kitzbühel, 8. Josef Harasser Wiesing, 9. Franz Ritzl Fügen. 10. Josef Fischer St. Io- Hann i. T. 2. Bestgewinner auf der Fahnen- scheibe: 1. Josef Egger Zimmermann Kitzbühel, 2. Josef Neuhauser Innsbruck, 3. Leopold Kuen Jnzing, 4. Georg Wohlgenannt Jochberg, 5. Alois Plattner Wiefing, 6. Fritz Falke Innsbruck, 7. Anton Gratt St. Johann i. T., 8. Josef Schneitter Ztrl, 9. Kaspar HauSberger Fügen

, 10. Jsiror Manracher Fügen. 3. Bestgewinner aus der Schleckerscheibe, Tiefschutz: l. Alois Neu mayer Maishosen. 2. Josef Schneitter Zirl, 3. Hermann Schwarz Völlers, 4. AloiS Plattreo Wiesing, 5 Fritz Falke Innsbruck, 6. Joses Egger Zimmermann Kitzbühel, 7. Georg Wieser Jungschütz Bill, 8. Anton Auhuber Innsbruck, 9. Joses Winkler Tisens, 10. Andrä Lackner Schwaz. 4. Beftgewinner aus Schlecker fetie: 1. Georg Höck Kitzbühel 46, 2. Fritz Danzl Innsbruck 46, 3. Kaspar Halsberger Fügen 45, 4. Max Hauser

W^er 45. 5. Josef Ruetz Oderperfuß 45, 6. Eduard Pattis Kardaan 45, 7. Joses Egger Zim mermann Kitzbühel 44, 8. Franz Ritzl Fügen 44, 9. Joses Winkler Tisens 44, 10. Simon Adler Achenklrch 44 5. Beftgewinner aus der Arwec- schei-e, Tiefschuß: 1. Simon Schlechter Sl. Ulrich, 2. Anton Gratt' St. Johann i. T., 3. Josef Röck Kirchdorf, 4. Viktor Höck Kitzbühel, 5. Engelbert Kerschbaumer St. Johann i. T., 6 Johann Faist auer Kitzbühel, 7. Jakob Sapelzer Kitzbühel, 8. Kaspar Hausberger Fügen, 9. Alois Hub?r Kitz

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 36
Data: 10.02.1911
Descrizione fisica: 36
auch der Kreuzkaspar dieses Schießen nicht auslassen. — Wenn der. Kaspar nach Bozen kam, gab es alle mal eine tolle Geschichte; denn da drinnen lebten seine besten Freunde und Narrenstifter. Auch diesmal scharten sich bereits am ersten Abend die Hauptpössenreißer, als da waren der Stiegl von Eppan, der Wächter von Klausen, der Falk und der Kehrer von Bozen, u. a. um den Kaspar. Sie hatten das Extrastübl beim „Eisenhut' in Be schlag genommen und dort ging eine Heiden mette los. Diesmal schnitt der Kaspar turmhoch

auf. Alle Verwandlungen vom Kaiser in China und König von Thüle, zum Fürsten von Thurn und Taxis und schließlich bis zum Kreuzkaspar von Grünbühel hatte er durchgemacht, mit allen Herrscherhäusern in Asien und Europa war er gevattert und vervettert. Einige von den Schalks narren. und Bärentreibern stimmten ihm eifrig zu, während die anderen heftig widersprachen. Widerspruch duldete der Kaspar keinen. Wenn ihm jemand seine haushohen Prahlereien abstrei ten wollte, begann der Kaspar zu sieden, dann predigte und lärmte

er noch schneller und lauter — schließlich redete er sich in eine wahre Glüh hitze hinein. Je hitziger der Kaspar wurde, desto schärfer kam er ins Trinken. Auch in dieser Nacht ging es so. Der Lärm wurde immer toller und die Sitzung dauerte bis 3 Uhr in der Frühe. Da war aber der Kaspar so prügelvoll und so stockheiser, daß er nicht mehr konnte. Er ließ sein schweres Haupt auf den Tisch fallen und schlief ein. Nun berieten seine „treuen Freunde', was mit ihm zu machen sei. Der Wächter von Klausen

hatte sich aber bereits einen Kapitalstreich zurecht gelegt. Mit kurzen Worten setzte er den Spießgesellen auseinander, wie man den Kaspar in den E r z- h erzog Johann verwandeln könne. Mit lautem Halloh begrüßten die Kumpane den tollen Gedanken und sogleich schritt man zur Aus führung des Planes. Der Falk hatte ein Prächti ges Haus in der Kirchebnergasse; dorthin schlepp ten sie den träumenden, duselnden Kaspar. In der Nähe befand sich ein Gesellschaftstheater, das über, eine reiche Garderobe (Kleidersammlung

) verfügte. Dem Kehrer war es ein Leichtes, zu nachtschlafender Zeit ins Theater zu kommen und eine Generalsuniform mit Goldkragen, Feder hut und Schleppsäbel auszuleihen. Auch zwei Bedientenuniformen nahm er mit. Der Kaspar ruhte unterdessen im schönsten Zimmer des Fal schen Hauses auf einem Kanapee. Nachdem er tief eingeschlafen war, rasierten ihm die Schalksnar- den seinen stolzen Schnurrbart herunter und steck ten ihn in die Generalsuniform. Hut und Schleppsäbel legten sie auf den Tisch. ^ Zwei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 20.06.1917
Descrizione fisica: 8
„Rößler" damals auch in den Besitz dieses Pflegers gelangte und seither desien Namen beibehielt. Nachdem Herr Rößl das geadelte Kaps 10 Jahre besessen, verkaufte er dasselbe samt den zugehörigen Lehensgründen an den Freiherrn Kaspar von Wol kenstein-Trostburg, der letzther Gerichtsherr zu Sa- lurn war, um den Kaufpreis von 700 Gulden und 100 Taler Leitkauf. Der erwähnte Einfang, eben falls ein Grundstück von 5 Hektar, in seiner ganzen Länge zwischen dem Schloßrain und der Ache ge legen

entfernt, um 700 Gulden und 100 Taler Leitkauf zu erwerben, dies ergibt uns ein weitabweichendes Bild der damaligen Geldbewer tung! Wie Hoch mag damals der Durchschnittstag lohn eines Arbeiters über der Naturalverpflegung gestanden sein? Ewa zwei Kreuzer pro Tag, denn sicher dürfte ein Groschen zu hoch gewesen sein! Dieser Kaspar von Wolkenstein hatte durch seinen Großvater, der gleichfalls Kaspar hieß und im Jahre 1652 eine Tochter des Pflegers Matthäus Lang (Neffe des Erzbischofs Matthäus Lang

dazu gehörte, die sodann eine Zeitlang als Spitalsbesitz aufscheint. Kaspar kaufte nun 1621 das heutige BezirkSgerichtsgebäude in Kitzbühel und zu Kaps drüben zahlreiche Gründe dazu, die, wie überhaupt diese Stift Bambergschen Besitzungen meist aus kleinen Parzellen bestanden. Aber noch hatte der Ansitz Kapsburg immerhin nicht die heutige Rundung erhalten. Nach Kaspars Tod ging dieser Ansitz 1662 oder 1663 an dessen Bruder Albert über, der gleichfalls wie seine Vorfahren vom Stift Bamberg belehnt wurde

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