wenn Ihr, zur Sonne ausblickend, sagen könnt,-sie leuchte, ' nie untergehend, Euerem Reiche; mein Mich ist anderer Art, größer, goldener und friedlicher als Eueres, ein Engel ist sein Himmel und Blumen seine Freuden; kein Mißton, keines Leides Schatten, kein Haß und keine Leidenschaft stört seinen Frieden. Verzeiht mir, hoher Herr, das wahre Wort: Ein Künstler sinkt immer ans goldenen Himmeln ans rauhe Erde nieder, wenn er aus seinen Bilderträumen zu Menschen niedersteigt.' Karl erhob
sich rasch. „So bin ich wenigstens u üben ei d et,' rief er mit einem Anfluge von Bitterkeit, „'s ist auch ein Trost, wenn sich der Neid nicht an die Sohle eines Menschen heftet?' Freundlich grüßend schritt er, von Anton Fugger gefolgt, der seinem Winke gehorchte, in das anstoßende Gemach. Mißmutig ließ er sich auf einen Stuhl nieder, indes Fugger die knisternde Flamme des Kamines mit neuem Holze versah. „Fugger, welch ein Geruch erfüllt den Raum?' fragte Karl verwundert. „Ich ließ hier ein Feuer
von Zimmet- und Sandel holz anzünden,' entgegnete Anton leichten Tones. „Einen Kaiser kann man nicht hoch genug ehren!' Karl versank in tiefes Nachdenken. Seine Züge nahmen einen Ernst an, der fast erschreckend war. Fugger lehnte am Kamill und schaute besorgt in das Antlitz des kaiserlichen Gastes. „Ich sehe dunkle Wolken auf Euerer Stime lagern,' unterbrach er schüchtern das Schweigen. Karl schlug die Augen voll auf. „Fugger, an den Namen Eueres Geschlechtes knüpft sich jener des Kaisers Friedrich