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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1900
¬Die¬ Fugger und ihre Zeit : ein Bildercyclus
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Pagina 171 di 738
Autore: Hacker, Franz Xaver / von Franz von Seeburg
Luogo: Regensburg [u.a.]
Editore: Pustet
Descrizione fisica: IV, 731 S.. - Unverkürzte Ausg., 4. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Fugger <Familie> ; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: I 63.195
ID interno: 166772
, „Ihr rechnet schlecht. Der - Herzog von Burgund ist ein sterker Herr, der König Karl aber ist der reichste und mächtigste Fürst, dessen Scheitel die deutsche Kaiserkrone, schmücken wird.' Karl sprang vom Ruhebett auf und trat hart vor den Astrologen, der unbeweglich aus seinem Platze stehen blieb. „Cato!' rief der Herzog, „welche Bilder äffen Euer Gehirn? Ihr glaubt, ich könnte Friedrichs Nachfolger werden? Das Bild ist zu lockend, um es für wahr Zn halten!. Und doch, wo ist ein Fürst, der mehr würdig wäre

, das Kaiserzepter über die deutschen Lande zu schwingen, als Karl der Kühne?' „Vertrauet Euerem Glück, Euerem Geist und meinem Rat, Herzog! Ihr habt viele, die Euch beneiden; sie alle könnt Ihr mit einer Hand voll Goldes Euch zu Freunderl Neichen. Aber Ihr habt auch einen Feind, der stark nnd mächtig ist - - und falsch.' „Und dieser wäre?' fuhr Karl heftig auf. „Denkt an den Stern am nächtigen Himmel draußen und an dessen Licht, das nach Eueren' eigenen Worten zuckt und glüht, wie eines Feindes Ange

! Dieser Stern kann Euere Bahn und Euere Pläne kreuzen.' Karl verfiel in tiefes Nachdenken. Finster senkte

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1900
¬Die¬ Fugger und ihre Zeit : ein Bildercyclus
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Pagina 630 di 738
Autore: Hacker, Franz Xaver / von Franz von Seeburg
Luogo: Regensburg [u.a.]
Editore: Pustet
Descrizione fisica: IV, 731 S.. - Unverkürzte Ausg., 4. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Fugger <Familie> ; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: I 63.195
ID interno: 166772
wenn Ihr, zur Sonne ausblickend, sagen könnt,-sie leuchte, ' nie untergehend, Euerem Reiche; mein Mich ist anderer Art, größer, goldener und friedlicher als Eueres, ein Engel ist sein Himmel und Blumen seine Freuden; kein Mißton, keines Leides Schatten, kein Haß und keine Leidenschaft stört seinen Frieden. Verzeiht mir, hoher Herr, das wahre Wort: Ein Künstler sinkt immer ans goldenen Himmeln ans rauhe Erde nieder, wenn er aus seinen Bilderträumen zu Menschen niedersteigt.' Karl erhob

sich rasch. „So bin ich wenigstens u üben ei d et,' rief er mit einem Anfluge von Bitterkeit, „'s ist auch ein Trost, wenn sich der Neid nicht an die Sohle eines Menschen heftet?' Freundlich grüßend schritt er, von Anton Fugger gefolgt, der seinem Winke gehorchte, in das anstoßende Gemach. Mißmutig ließ er sich auf einen Stuhl nieder, indes Fugger die knisternde Flamme des Kamines mit neuem Holze versah. „Fugger, welch ein Geruch erfüllt den Raum?' fragte Karl verwundert. „Ich ließ hier ein Feuer

von Zimmet- und Sandel holz anzünden,' entgegnete Anton leichten Tones. „Einen Kaiser kann man nicht hoch genug ehren!' Karl versank in tiefes Nachdenken. Seine Züge nahmen einen Ernst an, der fast erschreckend war. Fugger lehnte am Kamill und schaute besorgt in das Antlitz des kaiserlichen Gastes. „Ich sehe dunkle Wolken auf Euerer Stime lagern,' unterbrach er schüchtern das Schweigen. Karl schlug die Augen voll auf. „Fugger, an den Namen Eueres Geschlechtes knüpft sich jener des Kaisers Friedrich

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1900
¬Die¬ Fugger und ihre Zeit : ein Bildercyclus
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Pagina 595 di 738
Autore: Hacker, Franz Xaver / von Franz von Seeburg
Luogo: Regensburg [u.a.]
Editore: Pustet
Descrizione fisica: IV, 731 S.. - Unverkürzte Ausg., 4. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Fugger <Familie> ; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: I 63.195
ID interno: 166772
. Die Gestalt war überlang und knochig, ihre Haut lederfarben, das Gewand rauh und abgeschlissen; die Strümpfe waren zerrissen, die Schuhe plump und voll Straßenkot. Das derbe gelbliche Hemd war auseinandergeschlagen und zeigte eine knochige braunrote Brust mit einer kaum vernarbten Wunde. „Karl,' begann .Hans Schwalb mit tiefer hohler Stimme, „ich bin. zu Dir gekommen, um Dir die Wahr heit zu sagen ; denn Deine Ratgeber sind arg und böse, und die schlechtesten schier von allen sind Deine Haus wirte

, die Fugger. Unterbrich mich nicht, Kaiser, denn der Geist redet aus mir, und diesem mußt, auch Du Dich-, beugen ! Karl, Du mußt von den Fuggern lassen; denn sie sind die ärgsten Papisten und Anhänger des Anti christ, und wären die Fugger mit ihrem Mammon nicht in Augsburg, die ganze Stadt hinge längst dem frommen Doktor Martinus Luther und seiner reinen Lehre an. Für die Fugger kommt der Tag der Rache; zertreten sollen sie werden und bis in den Staub gedemütigt, weil-sie 'die beste

und unerschütterlichste Stütze päpstlichen Aberglaubens sind. Jeder, der im Lichte des neuen Glaubens wandelt, haßt die Fugger, und daß Du, Karl,

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1900
¬Die¬ Fugger und ihre Zeit : ein Bildercyclus
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Pagina 657 di 738
Autore: Hacker, Franz Xaver / von Franz von Seeburg
Luogo: Regensburg [u.a.]
Editore: Pustet
Descrizione fisica: IV, 731 S.. - Unverkürzte Ausg., 4. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Fugger <Familie> ; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: I 63.195
ID interno: 166772
her wird als Spreu erfunden werden, der hier als volles Weizenkorn galt, und dies nur darum, weil er nicht christlich geliebt, nicht christlich verziehen hat.' Einen Augenblick schwieg Fugger., Dann fuhr er fort. „Ich scheide! — Auf Wiedersehen, hoher Herr, in Augsburg, wenn Ihr als unerbittlicher Rächer durch die Gassen zieht! Der erste, den Euer Fußtritt trifft, ist Anton Fugger!' Karl bebte vor Erregung. „Fugger,' sprach er mit gepreßter Stimme, „Ihr geht nicht nach Augsburg zurück, ehe

wir uns nicht wieder gesehen und gesprochen haben. Vielleicht,' fuhr er, leise lächelnd fort, „daß die friedlichen Fittige der Nacht den Dämon aus meiner Seele vertreiben. Ich möchte da lieben, wo mein schlechteres Ich nach Rache schreit. 'S ist Zeit, Zu beten.' Er reichte Fugger die Rechte und trat in ein Neben gemach. — Am andern Morgen ward Fugger wieder vor den Kaiser gerufen. „Berichtet den Augsburgern,' sprach Karl mit ruhi gem Ernste, „haß' ich der Stadt heftig zürne, doch ihr gegen mäßige Buße verzeihen

will; nur einer soll von meiner Gnade ausgeschlossen sein: der kecke Ritter Schertlin.' Kaum hatten die Augsburger solche Kunde erhalten, als sie sich unter Pentingers Führung an das kaiser liche Hoflager begaben. Es galt, möglichst milde Be dingungen für die Stadt zu erwirken, und was anfangs in den Augen der Augsburger Schrecken und Entsetzen war, das wurde zuletzt zum Handel und zur Komödie; denn nachdem Karl die Festsetzung der Friedensbe-

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1900
¬Die¬ Fugger und ihre Zeit : ein Bildercyclus
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Pagina 564 di 738
Autore: Hacker, Franz Xaver / von Franz von Seeburg
Luogo: Regensburg [u.a.]
Editore: Pustet
Descrizione fisica: IV, 731 S.. - Unverkürzte Ausg., 4. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Fugger <Familie> ; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: I 63.195
ID interno: 166772
und hinaus auf den Fronhof. Der Kaiser trug einen grünen Zweig in seiner Rechten; stolz schaute er im Dome umher; die Fürsten neigten sich tief vor dem Borüberziehenden, und Karl sah nicht, daß viele finster und trotzig Blickende unter ihnen waren — er konnte es nicht sehen, denn er trug das Haupt Zu hoch. Nicht der Weihrauch, der Zu den Gewölben auf wirbelte, fing seine Sinne, Rem, der Stolz sog mit Wollust die Huldigungen ein, die dem Kaiser dargebracht wurden — zum Teil freiwillige, Zum Teil

aber auch er zwungene letzte Opfer. In der Mitte der Kirche stand ein Stuhl für den Kaiser bereit; der Boden war rings mit goldgewirkten Teppichen belegt. Karl ließ sich auf beide Knieen nieder und betete. Hart hinter ihm standen der König Ferdinand und der Kardmallegat, die Kardinäle von Salzburg und Trient und einige Bischöfe; im Angesichte des Kaisers stand Johann von Sachsen mit dem bloßen Schwerte, Zur Linken der Erzbischof von Mainz, der PfalZgraf Otto Heinrich im!) der Erzbischof von Trier, zur Rechten

der Erzbischof von Köln. Die übrigen bildeten einen weiten glänzenden Ring um das betende Reichsoberhaupt. Der Bischof von Augsburg sprach die Gebete über den Kaiser; der Klerus und der Chor der Sänger er füllten die Hallen mit vielstiminigem Psalmengesang. Endlich trat der Kardinallegat an den Hochaltar, küßte ihn, erhob feine Stimme und betete: nostrum in nomine Domini .... Karl erhob sein Haupt. Flehend blickten seine Augen nach dem großen Kreuze am Choraltar. Er glaubte — er fühlte

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1900
¬Die¬ Fugger und ihre Zeit : ein Bildercyclus
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Pagina 603 di 738
Autore: Hacker, Franz Xaver / von Franz von Seeburg
Luogo: Regensburg [u.a.]
Editore: Pustet
Descrizione fisica: IV, 731 S.. - Unverkürzte Ausg., 4. Aufl.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: p.Fugger <Familie> ; f.Belletristische Darstellung
Segnatura: I 63.195
ID interno: 166772
So glanzvoll Karls Einzug in Augsburg gewesen war, so prunklos war seine Abreise. Nur wenige Fürsten begleiteten ihn; der Rat und die Bürgerschaft der Stadt thaten nur so viel, als der Anstand gegen den Kaiser notdürftig erforderte. Ein feuchter Vormittag war es, als Karl ans Augs- bürg ritt. Wie eine Leiche saß er auf seinem Pserde, das er mit losem Zügel schreiten ließ. Die drei Fugger ritten ihm zunächst. Besorgt schaute Hieronymus in das starre Antlitz des Kaisers. „Herr

, es wird wieder Frühling und wieder Ostern werden!' tröstete er schüchtern. Karl zog heftig den Zügel des Rosses an, daß es stehen blieb. „Ja, 's wird Ostern werden!' rief er. „Wer die Leidenszeit, die vorhergehen wird, mißt kein Mensch. Blut, Elend, Hader — 's ist zum Erbarmen, in solcher Zeit Kaiser zu sein!' Wollte Gott, ich wäre ein Mönch in einem vergessenen Kloster und könnte dort in Gottes Frieden sterben! Als Kaiser kann ich's nicht. Betet! Denn furchtbare Strafgerichte werden über Deutschland hereinbrechen

!' Mit thränenseuchten Augen reichte Karl den Fuggern die Hand zum Abschiede. „Laßt uns scheiden! Fugger, bleibt, was Ihr wäret: edel, groß und katholisch! So will ich Euch wiedersehen?' Dann gab er dem Pferde die Sporen und sprengte auf der Straße dahin.

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