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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Pagina 4 di 4
Data: 27.09.1852
Descrizione fisica: 4
den Kaiser Friedrich I. hieherschenkte. Hier drunten wurde Karl beigesetzt. Kaiser Otto III. ließ 997 das Grab öffnen und fand hier die Leiche deS Kaisers unversehrt, sitzend auf goldenem Stuhl, den goldenen Mantel um und mit dem übrigen Kaiserornat bekleidet. Auf seinen Knien lag das Evangelienbuch, ein Stück deS heiligen KreuzeS auf seinem Haupte, die Pilgertasche hing um seine Hüfte. Friedrich I. erhob die Gebeine des nunmehr heilig gesprochenen Kaisers; Friedrich II. legte

dieselben selbst in einen goldenen und silbernen Sarg, in welchem sie noch unter den Schätzen deS Domes aufbewahrt werden. Die verweichlichte Anschauung unserer lenden lahmen Zeit und jene Geschichtsklitterung, die für CommiS und Kammermädchen und für die Gebildeten überhaupt in unserm Jahr hundert Mode geworben, hat sich gewöhnt, in Karl den Großen eine Art Halbbarbaren zu erblicken und eine Heiligsprechung dieses Mannes, der für das Evangelium das Schwert zog, höchst anstößig zu finden. Aber wenn man durch ernstere

-römischen Reiches nicht sein! — nein, so sehr sich die wässerige Frömmigkeit daran stößt, Karl der Große legte bei jeder ernsten Verhandlung sein breites Schwert quer über die Knie, wie er auf dem Thurm zu Zürich die deutschen Gauen grüßt, Karl der Große siegelte mit dem Knauf des Schwertes, Karl der Große wußte das Schwert zu schwingen und zu brauchen. Aber derselbe Held war's, der für die Schulen und Armen väterlich sorgte, der die Wissenschaft und die Kunst aufleben machte, der mit eigener Hand

aus der Kölner- und Nieder länderschule des 15. Jahrhunderts geschmückt, ungemein lieblich und trefflich erhalten. Natürlich mußten alle diese Schätze (gleich denen von Köln) zur Zeit der französischen Kriege geflüchtet werden; was zurückblieb, wurde Alles geraubt. Der Kaiserornat (jener, den Karl 'in der Gruft getragen), welcher zur Krönung der deutschen Kaiser bis zum letzten gedient hat, war bekanntlich schon früher nach Wien übertragen, wo er noch des deutschen Kaisers wartet, wenn er nicht gar

wird unter Anleitung einer eigenen Gesellschaft gearbeitet. Aber die Mittel fließen langsam. Vor dem Rathshause ist der Marktplatz, von geschäftigem Leben belebt, sonst ohne Schönheit, wenn man nicht etwa einen Springbrunnen dazu nehmen will, auf dem Karl der Große auS der Zopfzeit jämmerlich zu sehen ist, und ein paar sehr zerzauste Adler. ES war eben heut ein Festtag und viel Volk vom Lande herein auf Straßen und Plätzen zu bemerken. In Kleidung und Sprache erinnert eS schon viel an das benachbarte Belgien

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