Ministerprüsiden- ten CanovaS äsl Lastillo bestätigt hat. ES scheint also die Stunde für die Herrschaft der Liberalen unter Sagasta noch nicht ge schlagen zu haben. lieituit weit Ürtllt hatte am 3. d. M. beim hl. Vater feierliche Privataudienz, wie wir seinerzeit bereits kurz gemeldet haben. Um halb 4 Uhr fuhr der Monarch mit seinem Gefolge in fünf königlichen Wagen vom Quiri- nal nach dem Grand Hotel (am Bahnhosplatz), begleitet von zwei Pikets berittener Karabinieri. Nachdem dort ein Thee servirt worden
war, bestieg der König mit Gefolge etwas nach 4 Uhr fünf offene Kutschen (Landauer) des Grand Hotel, um sich nach dem Vatikan zu begeben, wieder begleitet von den Karabinieri. Die Straßen, durch welche die Wagenreihe in scharfem Trabe fuhr, waren nach hiesigem Ge brauche bei Festanlässen mit gelbem Sande be streut, die Trottoirs, die Fenster und Balköne von schaulustigem Publikum besetzt. Auf dem PeterSplatz waren zwei italienische Regimenter Infanterie aufgestellt, welche bi» in die Nähe
des EinfahrtSorteS in den Vatikan (bei der Zecca, Münzgießerei) Spalier bildeten. Als der König nahte, spielten die Musiken die siamesische Volkshymne, die viele Aehnlichkeit hat mit einem deutschen Kirchenlied, nur mit dem Unterschied, daß sie nicht mit einem kräftigen Akkord ab schließt, sondern daß die Melodie aus einmal wie ein Büchlein im Sande verläuft. Die Karabinieri blieben außerhalb des Vatikans und die fünf Landauer raffelten allein in den Dama- fuShof hinein. Der König und seine Begleiter trugen
, wo der König und sein Gefolge neuerdings die Hand des Papstes küßten, während der Kronprinz in sicht licher tiefer Bewegung niederkniete und um den Segen des „ehrwürdigen Dieners Gottes' bat, welchen ihm Leo Xlll. mit väterlicher Freude ! ertheilte. Nach alter Uebung im Vatikan begab sich der Monarch mit seinen Begleitern auch ! noch in die Wohnung des Kardinalstaatssekretärs Rampolla, um ihn zu begrüßen, und fuhr dann in gleicher Weise, wie er in den Vatikan gekommen war. unter Begleitung der Karabinieri