einer der großen Kristians- hafener Handelsfamilien gewesen war, wurde jetzt als Speicher benutzt; es lag nach einem der Ka näle hinaus. Die tiefen Keller, die sich ganz un ter dem Wasserspiegel des Kanals hinzogen, stan den jetzt leer da. Es war stockdunkel und unweg sam da unten, die Luft legte sich fteffend aus dre Stimme. Sie leuchteten zwischen den Pferlern herum, hier und da fanden sie ein verlassenes Nachtlager aus Stroh. „Hier ist niemand," sagte der Wächter. Pelle ries und hörte ein schwaches Räuspern
ab und zog selbst zu der Witwe Johnsen hinauf. Da er des Tages schlief und des Nachts auf Arbeit war, ließ es sich ein richten, obwohl sie nur ein'Bett hatte. Als Lasse in das warme Bett gekommen war, lag er da und zitterte; ganz klar im Kopfe war er nicht. Pelle wärmte Bier, der Alte sollte eine Schwitzkur durchmachen: von Zeit zu Zeit setzte er sich an 'das Bett und sah den Vater bekümmert an. Loche lag da und klapperte mit den Zähnen, die Augen hatte er geschloffen; hin und wieder ver suchte
er #1 sprechen,, konnte aber nicht. Der warme Trank'half ihm Kn wenig, daS Blut strömte wieder in die toten, eiskalten Hände, und die Stimme brach sich Bahn. ' „Glaubst du, daß wir einem strengen Winter entgegengehen?" fragte er plötzlich und wandte sich nach der Seite um. „Wir gehen jetzt dem Sommer entgegen, lieber Vater," erwiderte Pelle. „Aber du mußt nicht mit dem Rücken bloßliegen." „Mich friert so schrecklich — beinahe so, wie ich im Winter gefroren habe; das möchte ich nicht gern noch mal durchmachen
. Die Kälte greift mir so in das Rückgrat hinein — großer Gott, die armen Leute, die auf See sind!" „Um die brauchst du nicht besorgt zu sein, sieh nur zu, daß du wieder gesund wirst — heute ha ben wir Sonnenschein und schönes Wetter auf See!" „Laß mir dann doch ein wenig Sonnenschein hier herein," sagte Laste gereizt. „Da ist eine große Brandmauer vor dem Fen ster, Vater," sagte Pelle und beugte sich über chn nieder. „Na ja, ich werde wohl schon fertig werden, das bißchen Zeit, das ich noch übrig
habe! Und dem Nachtwächter kann das ja egal sein; der wacht des Nachts und sieht die Sonne doch nicht. Das ist eigentlich ein merkwürdiger Beruf! Aber es ist ja gut, baß jemand über uns wacht, während wir schlafen!" Lasse lag da und wackelte ungeduldig mit dem Kopfe. „Ja, sonst kämen sie wohl in der Dunkelheit 'der Nacht und nähmen uns unser Geld," sagte Pelle scherzend. „Ja, das würden sie wohl tun!" Lasse versuchte ^lac^en. „Wie steht es den» mtt 'derner Sache, „Die Verhandlungen sind im Gange; gestern ha ben