, die unter dem Namen ^Kämpfe der Königinnen" weit und breit berühmt ist und einen starken Zustrom von heimischen und fremden Güsten hat. Diese „Königin nen", wie sie kurzweg genannt werden, sind Kühe, die den Stolz der Herden bilden, und die mau mitei na-nder kämpfen läßt in Anwesenheit einer Volksmenge, die ihre Begeisterung nicht minder lebhaft bezeugt als die Menge in der Arena eines spanischen Stierkampfes. An Mariigny find an den beliebten Wettkämpfen nicht weni ger als an die fünfzig solcher „Königinnen
von kleiner Figur und grotzer Widerstandsfähigkeit sind. Die Farbe ihres Felles wechselt vom tiefem Schwarz bis zum dunklen Rot. Diese Kühe von Herens besitzen eine instinktive Kampf- 1 luft, wie man sie bei Vertretern anderer Rinderrassen nur selten findet. Wenn man die Tiere zum Abmarsch auf die Alm zu- sammengetvieben hat, beginnen bereits die Hevaussorde- rungen zwischen den einzelnen Kühen, und die Kämpfe : beginnen unter den Augen der Besitzer, die mit lebhafter Anteilnahme den Kampf verfolgen
. Der Kampf dauert im allgemeinen nur einige Augenblicke,- nur wenn zwei Kühe von gleicher Kraft und Gewandtheit aneinander geraten, dauert es manchmal mehrere Minuten, bis der Kamp? entschieden ist. Am Ende des Tages sind die Ausschei dungskämpfe beendet und die besten Kampftiere heraus gefunden. Damit ist das Schauspiel auf seinem Höhe punkt,- denn erst jetzt, da nur noch die besten -im Spiel sind, werden die Kämpfe interessant. Schließlich bleibt nur noch eine Kuh als Siegerin übrig
, daß diese Kämpfe grausam sind. Es kommt wohl zuweilen vor, datz eine Kuh durch einen Hornstotz des Gegners verletzt wird, aber die brutale Kraft ist bei diesen Kämpfen nicht das ausschlaggebende Moment. Die schwersten Kühe unter liegen oft vor den leichteren, die aber geschickter und in den Kampfmethoden geübter sind. Sobald eins der Tiere sich als besiegt erkennt, sucht es eilig das Weite, verfolgt von der siegreichen Kuh, die durch das Beifallsklatschen und Schreien der Zuschauer berauscht