nungen überhaupt nur eine Erscheinungsform jenes grau samen Kampfes um das Dasein ist, der die Welt beherrscht. Die Vertiefung der Geschichtsbetrachtung durch die kultur historische und nationalökonomische Forschung hat jedoch ergeben, daß die Entwicklung, die wirtschaftliche und die politische im hohen Maße bestimmt wird durch die ökono mischen Tatsachen und daß die Kämpfe, die unser Leben erfüllen, nur den materiellen Interessen der Menschen ent springen, also Kämpfe der Klassen sind, die geführt
werden müssen, solange sich die menschliche Gesellschaft ökonomisch in ausgebentete und ausbeutende Klassen einteilt. Dieser Klassenkampf innerhalb der einzelnen Nationen und Staaten wird wieder durchkreuzt von den Machtkämp fen zwischen den Völkern und den Staaten selbst. Auch diese Kämpfe entspringen dem Klasseninteresse der jeweils herr schenden Schichten in einem Staate, aber sie erscheinen nur zu oft den Volksmassen selbst als die Auswirkung des na tionalen Gesamtinteresses. Die Kämpfe
war, daß die europäische Menschheit sich trotz aller politischen und sozialen Kämpfe sich dem Zustande einer verfeinerten humanitären Kultur nähere, arg erschüttert. Die zwölf Millionen Tote, die bei spiellosen Verwüstungen, die schreiend ungerechten Verge- waltungen besiegter Völker, die schamlose Unterdrückung nationaler Minoritäten sind ein einziger Beweis dafür, daß Europa von dem Külturzustand, dem es sich nahe glaubte, noch sehr weit entfernt war. Aber noch schlimmer als alle Verwüstungen von materiellen Gütern