Beilage zum .Tiroler Volksblatt' Nr W Altar und Thron, in. O Ein flüchtiger Blick in die Geschichte des christlichen Zeit alters zeigt uns, daß die meisten Kämpfe und Stürme gegen die katholische Kirche von der weltlichen Staatsgewalt ausgingen oder wenigstens von derselben unterstützt wurden. Alle herrschsüchtigen, ehr geizigen und despotischen Fürsten und Staatslenker wollten eben nicht einsehen, daß die Kirche, dieser wunderbare Gottesstaat auf Erden, eine eigene, freie, selbstständige Macht
; ihr Zweck war es, die christliche Religion ihrem Stolze, ihrer Herrschsucht, den Staatszwecken dienstbar zu machen. Eine solche Stellung konnte unmöglich der Wille des göttlichen Stifters der Kirche sein; daher die langwierigen Kämpfe. Die Kirche hat ihre Sendung, ihre Mission von Christus, dem Gottmenschen, selber erhalten und nicht von den weltlichen Fürsten; sie verkündet daher die unwandel baren Wahrheiten, die ihr Christus anvertraut; sie kündet und pro- mulgirt jenes Sittengesetz