1.553 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1925/10_09_1925/VBS_1925_09_10_3_object_3120489.png
Pagina 3 di 12
Data: 10.09.1925
Descrizione fisica: 12
ist, und aufschauen. „Wer war das? Sprich! Was für eM, Bursch war das?' Ein böses Leuchten bricht aus Was Augen und flammendes Rot steigt ihr auf die Stirn. „Gott im Himmel! Mutter, soll ich denn gar nichts haben? Darf ich nicht einmal ein wenig plaudern, wenn zufällig jemand des Weges kommt? Wenn ihr es wissen wollt: es war Luis Curvers, er fragte nach Julius.' „So? Der fragt« nach Julius?' Mutter Severiens schüttelt den Kopf ob Mas ver wegener Art. So kennt sie das Kind gar nicht. Sie kennt sie bloß

hinter dem großen» runden Tisch sitzt, ermahnt sie sich noch halblaut: „Es ist schon wieder vergessen, das mit Tila. Sie muß nur erst einmal zu sich selbst kommen da oben.' Sie hat den großen Laib zur Hand genom men und mit der Messerspitze ein Kreuzlein darauf gezeichnet. Dann schneidet sie dicke Schnitten ab. Che sie fertig ist, hört man droben ein Geräusch und gleich darauf Schritte auf der Treppe. Einig« leichte Be wegungen; sie kennt es am Krachen der Holzstufen: es ist Julius. Und wirklich tritt

er auch gleich in die Küche, die Hände in die Hosentaschen ver graben, noch ein rechter Junge. „Der Duft lockt mich,' lacht er und schiebt seinen Stuhl zum Tisch. In Mutter Severiens Augen wird es wie der hell, und all ihre Liebe und Güte leuchtet darin auf, wie sie so auf ihren Julius schaut. „Hab' ich nicht die Geige gehört?' fragt sie, und unter ihrem schelmischen Blick schiebt Ju lius Krqgen und Halsbinde zurecht und fährt mit den Fingern durch das wirre Haar. „Mutter, ich habe Hunger danach gehabt

,' sagt er abw ehrend. „So dunkel und fein und blaß wie sein Vater und ganz seine Augen,' denkt Mutter Severiens, und durch diese Erinnerung hin fährt blitzartig die Frage: „Und Tila? Wem gleicht Tila? Sie ist blond und licht und hochgewachsen, wie sie und Barbe waren. „Wo ist Tila?' fragt Julius verwundert» da er schon beim Esten ist und der Platz sei ner Schwester noch immer leer bleibt. „Laß sie nur! Gewitter und Sturm! Aber das vergeht wieder.' Julius hängt derweil schon seinen eigenen Gedanken

nach. Der Mutter liegt die Frag« auf den Lip pen: „Weißt du etwas von Julius Curvers? Was soll der mit unserer Tila?' Aber sie besinnt sich. Es ist bester, die Geschichte tot- züschweigen. Es ist ja schon alles vorbei. Damit war sie nun ruhiger. „Ich habe oben das Fenster weit offen,' erzählt Julius, „heute zum erstenmal. Cs wird Sommer, Mutter.' Und Mutter Severiens denkt wieder daran, wie sie so zwischen den Hecken dahinging. Und dann sagt sie plötzlich, und es klingt wie ein Jubelruf: „Julius, rat

1
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1922/08_12_1922/TI_BA_ZE_1922_12_08_13_object_8369705.png
Pagina 13 di 16
Data: 08.12.1922
Descrizione fisica: 16
Nr. 29 Stadtplatz Nr. 4 I 1 Maschinen f | |\ S 88 E* Landwirtschaft I | iBsriilnenfabrili Tiroler Landwirte E Julius Hinz, I * © Innsbruck, Westbahnhof. Bauern, kauft nur bei unseren Inserenten! die führende Milchentrahmungsmaschine. — Geprüft und anerkannt von der Hochschule für Bodenkultur in Wien. — Uebertrifft in Dauerhaftigkeit und Sdiärfe der Entrah mung alle anderen Fabrikate. — 10 Jahre Garantie. 109 A.G. Klrebenaasss 57 (Salzbaio). Tüciifip üertrefer pesyciii. 3057 Erstklassig $!i!clszentrifypn

in allen Grössen einpfiiielt Albert Viecelli UndwirtsctiaTtl. Maschinen IfißSBRößK Goethestrasse ilr. 14 (Saggen) Kernseife i Karts ril Josef Benker, S Kerzen-, Seifen- und z Fettwarenfabrik 2 St. Pölten. Derireiung oM laper: : JULIUS EHSEF j Innsbruck Anichsiraße 21. Telephon 954/VIII Id 25.000 Liter Rum, 40 %> 50 %, 60 %, ferner: Weinbranntwein, Obsibranntwein, Enzian, Wacholder, Holler, Vogelbeer, Slivovitz, Cognac, Eiercognac, Punschessenz, Teessenz, Liköre, Schaumweine, Flaschenweine, Wermuthwein, Himbeer

, -nzog.ynedrichstraße 5. Tmildi. Kaufe oder tausche Sau-,. Kuhschweif-, Roßhaare Und Sauborsten gegen alle Sorten Bür sten und Pinsel eigener Erzeugung, wie Weißpinsel, Viehbürsten, Pferde kartätschen, sfentri'ugenbürsten und Pinsel. Julius Waurisch, Bürsten macher, Innsbruck. Stand beim Gol denen Dachl. 3518 j Zu »Million, j Waffen-Fahrräder, erstklassige deutsche Nähmaschinen lind Zentrifugen empfiehlt äußerst bil lig Stefan Lami, Landeck. 3065 Bürsten und Pinsel wie Noßhaarbürsten und Besen. §iand- fegcr

2
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1929/06_10_1929/ALABO_1929_10_06_12_object_8270815.png
Pagina 12 di 20
Data: 06.10.1929
Descrizione fisica: 20
Schelling, Angestellter, Hermann Sper- ger, Fachlehrer, Johann Minder, Fabriksarbeiter, alle in Dornbirn; Gebhard Scheyer, Werksangestellter, Feldkirch; Alb. Anton Sahler, Konsumverwalter, Ga- schurn; Johann Brunner, Sticker, Höchst; Viktor Schä del, Lehrer, Höchst; Otto Nußbaumer, Bauer, Krum- bach; Friedrich Kleiner, Fabriksarbeiter, Lauterach; Josef Bösch. Sticker, Julius Gmeiner, Zeichner, Fried rich Latsch, Bauunternehmer, Johann Ritter, Schlosser, Franz Sturn, Chesmonteur, Konrad Welti, Sticker

sich die Mitglieder der Ortsgruppe christlicher Textilarbeiter von Thürin gen im Gasthause „Zur Traube" ein zu einer schlichten Abschiedsseier für den hochw. Herrn Pfarrer Jakob B u tz e r i n, der Ende dieses Monats uns verlas wird, um seinen neuen Posten als Stadtpfarrer voi, Bludenz anzutreten. Der Obmann der Ortsgruppe Julius Winkler, überaab dem hochw. Herrn Pfarrei eine schöne silberne Plakette zum Zeichen des Dankes der christlichen Gewerkschaft gegenüber ihrem großer Gönner und Förderer. Hochw. Herr

beschädigt. Zu hohe Geschwindig keit und mangelhafte Beleuchtung des Motorrades sollen den Unfall verschuldet haben. Er wurde verhal tet und dem Landesgerichte Feldkirch eingeliefert. - Der Gastwirtssohn Julius Seewald fuhr Samstag vor mittags mit seinem Fahrrade von der Bundesstraße i» G ö tz i s in die Bahnstratze und überfuhr infolge unter lassener Signalgebung den aus der Gegenrichtung koni- menden Pfarrer Gottfried Reis aus Müder. Diese: wurde zu Boden geschleudert und erlitt Hautabschür fungen

8
Giornali e riviste
Südtiroler Heimat
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Suedt/1931/15_01_1931/Suedt_1931_01_15_2_object_469128.png
Pagina 2 di 8
Data: 15.01.1931
Descrizione fisica: 8
, in deutschen Gegenden gewürdigt zu werden. - Siegfrieds Mutter hatte den Tag nicht mehr erlebt. Sanft war sie in die Ewigkeit hinübergeschlummert. Auf ihrem kummervollen Gesicht lag ein tiefer Friede. Auf dem Tischchen bei ihrem Bett lag neben der Bibel Brunos Photographie. Auf der Rückseite stand in seiner Handschrift geschrieben: „Nur wer die Sehnsucht kennt. . .' Und darunter mit Bleistift gekritzelt, von zit ternder Mutterhand: „Gott schütze dich!' 18. Kapitel. Julius stieg rüstig hinan — auswärts

von Klausen — ins Villnöstal. Er war durch die unbeholfenen Schriftzüge eines Bauern gebeten worden, einmal nach ihm zu sehen — er wisse nicht ein und aus. Oft kamen solche Hilferufe an Julius. Helfen können! Wenn die Kasse nur immer reichte! Regina war an seiner Seite. Es war das erstemas, daß sie sich von dem kleinen Erdenbürger, den ihnen der Himmel geschenkt, den sie kurz zuvor von ihrer Brust ent wöhnt, für ein paar Tage getrennt hatte. Marie-Theres war bei den Kindern geblieben. So konnten sie ruhig

sein. Mit beglücktem Stolze blickte Julius auf die geliebte Frau. . Ihr Körper war von schlanker Fülle — und auf ihrem Ge- f sicht, über ihrem ganzen Wesen lag eine köstliche Reife, wie ^ sie das Mutterwerden edlen Frauen bringt. Das grüne : L-odenkostüm mit dem kurzen, weitfallenden Rock kleidete j sie gut. Froher denn seit langem stieg sie mit Julius bergan. ■ In unvergleichlicher Wildheit ragten in der Ferne vor ihnen ! die senkrecht abstürzenden Geißlerspitzen auf. Und um sie ! her in den goldenen Farben

, die vor j dem viereckigen Tisch in der anderen Zimmerecke standen, i saßen über Papieren zwei Männer. Der eine rechnete — ! rechnete. Der andere passte. Eben kam die Bäuerin mit ? kummergebeugtem Rücken herein und trug Kaffee und Brot \ und Butter auf. Verstohlen wischte sie sich die unaufhaltsam rinnenden Tränen ab. „Herr Dr. Keßler! Sie hiet?!' entfuhr es Julius. „Ja! Ich! Und. nicht zu meiner Freude!' Dr. Keßler rückte den weißhaarigen Kopf empor. Er reichte Julius und Regina grüßend die Hand, stand

. „Diese armen Menschen! Tüchtig und arbeite sam. Vier unmündige Kinder! Wegen zweitausend Lire. Steuern müssen sie von Haus und Hof. Morgen sind sie obdachlos . . .' er wandte sich ab. Auch Julius kehrte den Rücken ins Zimmer hinein. Da legte sich eine leichte Hand auf seine Schulter. „Könnten wir diesmal nicht helfen, Julius?!' „Regina!' er wandte sich — blickte sie an — fragend und dankbar zugleich. „Wir haben jetzt drei Kinder! Die Konkurrenz durch die italienischen Rechtsanwälte macht sich sehr fühlbar

9
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1925/08_10_1925/VBS_1925_10_08_2_object_3120584.png
Pagina 2 di 12
Data: 08.10.1925
Descrizione fisica: 12
und Julius, den festlichen Frohsinn mitbringen. „Tu's doch, Julius,' bettelt Therese, „wenn . es doch Leonie gar so gerne möchte.' „Ich kann ja die Geige nicht bis auf den Berghof mitfchleppen.' „Therese kommt auch zu hören,' hänselt Leonie. „Für sie wirst du's doch über dich bringen.' Julius schaut zerstreut auf Therese hin über. Und sich sacht in den Knien wiegens, , lacht er leichtmütig: „Dann könnt ihr auch j den Tanzboden in den Obstgarten verlegen, ) hörst du, Leonie.' „Geh, Julius

, wir wollen ja nicht tanzen. Du weißt' es ganz gut,' erwidert diese em pört. „Therese, du' mußt dafür sorgen, daß er mitkommt.' „Leonie, komm lieber herein; es wird Zeit für uns' mahnt die Mutter. „Kommt überhaupt alle herein!' drängt Mütter Severiens. Ihre. Stimme klingt wie der ftoh. Sie treten alle ein, nur Therese hält sich zurück: „Sie warten daheim auf mich.' Und ein bißchen hilflos schaut sie auf / V oi JB ü k ui lu rt Irt I die dämmerige Straße hinaus „Begleite sie hinüber, Julius,' befiehlt Mutter Severiens

, nachdem sie sich vergeb lich bemüht hatte, das Mädchen zum Bleibe» zu überreden. Und die beiden verschwinde im Abenddunkel. Barbe und die Töchter sitzen bei Tis aber sie rühren das Essen kaum an. M tina ist noch spröder geworden, Leonie t dem Trubel des Festes zurückgestoßen in alltägliche Wirklichkeit, die Mutter Schwester für sie bedeuten. Und Da „Sie mißgönnt es Eir» daß- Therese mEj Julius lieber sieht als Desire,' weiß MÜ5 ' Severiens. Draußen fährt Desire vor, und dann rrstft er zur Tür herein

: „Eingespannt!' rsiind murmelt etwas von bei den Pferden bleiben, da sie ihn einladen, hereinzukommen. - Als nach einer Viertelstunde Tante päarbe gerade die breiten Seidenbänder ans. dem violetten Hut unter dem Kinn festmindet, kommt Julius zurück. „Ihr geht, wenn ich komme? „Nun?' fragt Leonie. „Therese läßt alle schön grüßen,'? sagt er unbefangen und lacht. Tante B arbe und Martina tun, als hörten sie's nickht, schauen ihn kaum mehr an und vergessein ihn gär beim Abschiednehmen. , „Am Johannistag

!' > Im Licht der Wagenlaternen tritt sie ihnsm entgegen, drückt ihnen beiden die Hände und stempelt so ihre Verlobung als anerkannt und bekräftigt. Auch die Väschen kommen mit ihren Glück wünschen und küssen T^ila auf beide Wangen. Luis steht stolz und 'selbstzufrieden daneben. Als der Wagen Endlich mit seinen zwei Lichtern im Dunkel der Nacht untertaucht, nimmt Julius die Mutter sanft um die Mitte, zieht sie mit sich faxt ins Haus und sagt weich: „Laß sie nur,'es ist doch nichts mehx zu machen!' Und ehe

10
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1925/26_11_1925/VBS_1925_11_26_3_object_3120809.png
Pagina 3 di 16
Data: 26.11.1925
Descrizione fisica: 16
und allem Getue ein Ende machen. Aber seine Ellern waren dagegen. Wiie's daraus ankam, zog er zurück. So ein Feigling! Aber mir ist's gerade recht. Jetzt soll er nur um den Vlakerhof herum- schwävmen.' „Um den Vlakerhof?' „Er bemüht sich furchtbar um Therele, seit es mit Julius aus ist. Aber die Mühe kann er sich ersparen. Therese geht doch ins Klo ster.' „Wer sagt das?' . „Aber das sieht man ihr ja an. Wie die in der Kirche kniet! Und ein bißchen men schenscheu ist sie, wie mir scheint, auch ge worden

Severiens hört ihre Stimme wie aus weiter'Ferne. „Wie ist's mrr möglich? An Thovefes Kum mer bin ich schuld... und an den Jammer mit Julius diesen Sommer... und an Tila? Nein, nein» gegen Tila hat sie sich nichts vor- zuwerfen. Aber alles andere. Und dann muß sie wieder an Dosts frühen Tod denken, wie damals am Morgen von Julius' Geständnis. O Gott, nur das nicht!' Sie sitzt über die Arbeit gebeugt und näht hastig fort. Die Augen brennen und das Herz tut ihr weh. Es benimmt i'fyr den Atem: aber sie muß

. . . vom kleinen Dols und wie chr Therese das Weihwasser geroichlt. 11 . Mit dem Büschel geweihter Palmkätzchen kommt Mutter Severiens aus dem Hochamt und geht schnurstracks die Treppe hinauf ins Stvitenstübchen. Julius' ehemaliges Schlas- kämmerchen, das nun ihres ist. Sie legt Hut und Mantel ab und bricht dann vorsichtig drei Zweiglein aus ihrem grünen Büschel. Das erste steckt sie hinter die Arme am Kruzi fix über ihrem Bett. Mit dem zweiten geht sie zum Woihwasserbecken neben der Tür; ehe sie's

. Ein Jahr und drei Monat« sind «s, daß Julius' Stübchen der «inzige Winkel auf Eiden ist, der ihr blieb. Aber wie am ersten Mend ist es noch jetzt, als habe es immer nur auf sie gewartet. Me hat sie sich irgendwo mehr daheim gefühlt. Nicht in der Küche früher, nicht in ihrer eigenen Schlafkammer, ja nicht eiitmajf im Küsterhaus an der Dalhoferstraße. Und 'das ist nur, sie weiß es recht wohl, weil hier etwas von Julius wottevlebt. , Hier fühlt sie sein Fernsein nicht gar so wie sonst überall

ihm schrieb, hat sie's ihm hier schon mtt viel innigeren Worten erzählt. Und auch ihre Sehnsucht nach ihm, von der sie nicht wußte, war es Leid oder Glück, bis sie schließlich aus der übergroßen Freude lernt, daß Schnsucht doch eigentlich Glück ist. Nach anderthalb Jahren soll nun Julius zu Ostern hoimkommen. Sie muß auspassen und sich nicht zu schr aus etwas Kommendes freuen. Sie meinte das schon verlernt zu haben. Aber ob sie will oder nicht, es ist Helle Freude in ihr. In ihrem Herzen ist's geradeso

11
Giornali e riviste
Südtiroler Heimat
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Suedt/1931/15_01_1931/Suedt_1931_01_15_3_object_469143.png
Pagina 3 di 8
Data: 15.01.1931
Descrizione fisica: 8
. Julius langte in seine Brieftasche — warf ein paar Zeilen auf ein Papier . . . „Fertig, Signori?' Der Italiener stand auf der Schwelle. Das schwarze Hemd kennzeichnete ihn als Fa schisten, die schmalen gelben Streifen am Kragen der grau- »rünen Uniform als Finanzer. Keck saß ihm die Mütze im Nacken und die Zigarette im Munde. „Ferttg!' entgegnete Julius mit fester Ruhe. „Zwei tausend Lire hat Dr. Keßler errechnet für die Steuern...' „Stimmt! Mehr ist das ganze Anwesen hier oben nicht wert! Ich belege

es . . .' „Halt! Herr Dr. Keßler wird die Güte haben, mrt der Dank als Steuerpächter zu unterhandeln, ob sie mit 1500 . Are zufrieden ist! Wie dem aber auch sei: Der fällige Steuerbetrag wird in bar von mir erstattet. Hier meine bindende Unterschrift...' ! Der Finanzer blickte Julius an — ungläubig — prüfte j das Blatt, wandte es um und um...' „Es hat seine Richtigkeit Signor Fanelli,' sagte Keß ler mit tiefem Aufatmen. „Ich kenne den Herrn und bürge ! für ihn.' Seine Stimme zitterte vor Freude. j „Darf

ich Ihnen vielleicht ein paar Zigaretten an- ' bieten, Signor Fanelli,' fragte Julius verbindlich und ließ , eine Schachtel des heißbegehrten Krautes in die schlanken j Finger des Italieners Hinübergleiten. j „Signor Dottore — Sie sind ein nobler Mann!' meinte j der noch immer ein wenig verblüfft, aber doch schon bekehrt. > „Ich werde mir also — sagen wir Mittwoch — den fälligen Bettag von Ihnen holen?!' ! „Er liegt bereit!' i In der Stube war Schweigen. Der Bauer hatte von ! der italienisch geführten Unterhaltung

! Nicht fort müssen?!' stammelte der Mann. Unfähig, den Wandel so rasch zu fassen, starrte er die vor ihm Stehenden an. „Und Sie — Sie haben das gemacht?!' Er stürzte auf Julius zu — ungewohnte Tränen brachen ihm aus den Augen — er ergriff seine Hand, küßte sie und sank in die Knie: „Mein Wohltäter! Wohltäter meiner Kinder! Jesus Maria! Segnet ihn! Segnet chn!' 19. KapiteL Auf Dr. Dollingers Ansitz war man daran, den „Tür ken' einzuernten. Die hartgelben Maiskolben, um die noch die weißgelben Fruchtblätter

wie Fahnen standen, wurden auf hochgetürmten Wagen eingefahren. Regina war seit einiger Zeit hier mit den Kindern, die sich lustig bei der Ernte herumtummelten, und das kleine Brüderchen, das Later und Mutter ihnen geschenkt, wie das süßeste Kleinod hüteten. Julius hatte gewünscht, daß die geliebte Frau wieder einmal ans der drückenden Atmosphäre der Walthersburg herausgerisfen werde. Wundervoll war während der Som mermonate, in denen Schulferien waren, die tiefe Glückselig keit der kleinen Familie

12
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1925/24_09_1925/VBS_1925_09_24_4_object_3120539.png
Pagina 4 di 12
Data: 24.09.1925
Descrizione fisica: 12
Seite 4 — Nr. -volk-rote- doppelt und dreifach verdimst.' Und zur Schwester gewmdet: „Es ist nicht nur das Lernen allein; aber Diolin spielen kann er, Barbe.' „Ja, rkchtigl' sagt die und schraubt die et was gestmkme Begeisterung wieder in die Höhe. „Laß uns eins hören, Julius!' „Ich kann nicht spielen, wmn jemand zu hört,' erwidert er verlegen. Indes kommt Tila mit der grpßen Kaffeekanne, und aller Aufmerksamkeit ist nun auf das Einschenken Md das Abschneiden der Kuchen gerichtet. Ehe

der Tortenteller herumgeht, kommt auch Desir« und begrüßt vor allem den Vetter laut und mit Ungestüm: „Servus, Junge; glüMch wieder heraußen, he?' Julius' Hand liegt wie zerquetscht in Desi- res derbem Griff. Und da sich der schließlich zwischen Martina und Tila zu Tisch setzt, be ginnt Julius sich von seinem Staunen Über den sonnenverbrannten Riesen zu erholen. Allerlei Erinnerungen erwachen, da er den um vierzehn Jahre Aslteren wiedersicht. Er beginnt ihn auszufragen: über den Berghof, über die Pferde

und die Kühe und über die Knechte, die er bis zu feinem fünfzehnten Le bensjahr alle gekannt hat. Nun ist das Gespräch mehr verteilt, und geht allmählich in ein Gemurmel über. Die Tassen werden wieder gefüllt, die'Teller im mer wtcher neu belegt. Tila ist vollauf be schäftigt. Sie geht mit den vollen Kannen und Platten hinter den Stühlen die Reihen ent lang, plaudert mit Tante Barbe und Martina und neckt Julius, daß er einen fo guten Platz habe, fragt Defire, ob er schon ein Mädchen gefunden, und stichelt

kann recht gut noch fünf, sechs Jahre warten. Sie weiß dann besser, was sie tut.' „Geh, Mathilde, ich liehe sie jetzt schon vor wärts machen, wenn sie eine gute Gelegen heit hat, die nach deinem Geschmack ist?' Tila ist schon wieder fort um frischen Kaf fee. Mutter Severiens fühlt, daß ihr lästige Fragen bevorstehen, und horcht darum mit Aufmerksamkeit nach dem jungen Volk hin. „Therese hat uns eingeladen,' plaudert Leonie. „Wir waren mit ihr im Institut,' fügt Martina, zu Julius gewendet, er klärend

bei. „Auf dem Blakerhof eingeladen? Und ihr seid doch hieher gekommen? Das rechne ich euch hoch an,' sagt Mutter Severiens wohl wollend. „Wir werden doch nicht an eurem Haus Vorbeigehen?' „Aber auf dem Blakerhof müssen sie sich auch ein wenig sehen lassen, nicht? Mathilde, was meinst du?' „Das wäre freilich schicklich; sie könnten alle miteinander hingehen und Therese hierher holen.' „Gut, gut,' rufen die Schwestern, „und Julius und Defire kommen auch mit?' „Und Tlla,' ergänzt Mutter Severiens. „Rein, ich bleib

14