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Pagina 3 di 4
Data: 11.10.1939
Descrizione fisica: 4
dort, wo Reuter Brieftauben schickte. Demnächst wird er staatlich eingeführt. Paul Julius hört derartiges nicht gern, gerät bald in Har nisch. Die schnellste seiner Tauben wird mit dem elektrischen Funken nicht um die Wette fliegen. Elektrische Telegraphie! Man hat von ihr von Gauß, dem deutschen Physiker, schon allerhand gehört, allein im Ernstfall, wo bleibt da das Geschäft mit den Tauben? Paul Julius erbleicht, sieht Ruin vor Augen. Der Teufel hole diesen Siemens.... allein der Mann kommt zur rechten Zeit

. Umstellen muß man sich, sofort umstellen ... aber wie? Siemens, auch kein Dummer, weiß Rat. Er schlägt Reuter vor — er ahnt ja nicht die Folgen — .... kann sie nicht ahnen —, doch jetzt in Aachen, nach Fertigstellung der preu ßischen Telegraphenlinie, die gerade bis dorchin geht, ein De- pefchenbüro der elektrischen Telegraphie zu eröffnen. Paul Julius horcht auf, wird sehr interessiert, als Siemens weiter hin berichtet, ein gewisser Bernhard Wolfs, der Herausgeber und Begründer der im 48er

Jahr'erschienenen freisinnigen Berliner Nationalzeitung, errichtete kürzlich mit Hilfe seines Onkels, des Justizrates Siemens, ein ähnliches Institut in Berlin. Der Hinweis genügt. In Berlin kommt Julius einer zuvor, Wolff, ein Stammesgenosse! Mit diesem Wolfs wird noch zu reden sein. Andererseits: traut Wolff, ein wendiger Gesell, sich in Berlin, Paul Julius traut sich in Aachen. Mit einem Schlag ist Reuter Feuer und Flamme für elektrische Tele graphie. Unter vier Augen mit seinem Weib spricht er: „Jda Gott

sandte uns den Siemens. Ein gescheiter Mann. Ich folge seinem Rat, gebe die Taube auf. Jda, hast du Lust zu elektrischer Mechanik?" Paris—Brüssel—London Jda hat. Allein, das Geschäft springt nicht so an, wie man erwartet. Abwartend verhält sich das Publikum, glaubt an Schwindel, mißtraut dem elektrischen Dienst. Reuters haben Sehnsucht nach Tauben, greifen gelegentlich zurück aus Tauben. Schließlich reißt Julius die Geduld. Auch ist Aachen ihm zu pro vinziell geworden. Er spricht zu Jda: „Packe

sind sie noch schneller. In Paris nimmt sich Engländer ihrer behutlich an, insbesondere der eleganten Frau Jda. Den Gatten schiebt er bald in Havas-Geschäften nach Brüssel ab. Nur läßt sich Paul Julius nicht schieben. Er ist kein blinder Hesse; er läßt die Frau Nachkommen, Frau nebst Sohn. Sie erscheint auch, elegant wie immer, gekleidet nach der letzten Pariser Mode des Jahres 1851. In Brüssel wächst auch kein Weizen. Paul Julius erntet nicht. Aber das submarine Kabel verbindet jetzt Calais mit Dover, Anlaß

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 26.06.1938
Descrizione fisica: 8
den, und wehe dem. der ihm ins Gehege kam. .Vielleicht Hatte Annas stolzer Sinn das nicht ertragen können, sie hatten sich hastig erzürnt und .maulten lange Zeit miteinander. Das Ende vom Lied war, Heiteres von I. H. Rösler. Wäre Julius ein Kraftwagen gewesen, hätte kein Mensch ikin gekauft. Er ver brauchte zu viel. Wenn andere Men schen mit einem Löffel Suppe, mit einem Beefsteak und einer Schale Pudding satt werden, brauchte Julius eine ganze Schiis sel Suppe, vier Beefsteaks gehäuft mit Gemüsen

und Kartoffeln und einen Berq Pudding wie der sonst zum Mittagessen für ein ganzes Hotel reicht. Denn Pud ding aß Julius für sein Leben gern, Beef steaks aß Julius für sein Leben gern, und ohne Suppe konnte Julius überhaupt nicht leben. Dabei sah Ihm keiner an. wo er es eigentlich hinaß. Er war schlank wie selten einer, nur der Mund zog sich etwas breiter. Cr mußte es auch wohl sein, denn sonst wäre er kaum mit dem Essen im Leben fertig geworden. „Ich bin oerliebt', sagte Julius eines Tages. „Ich gratuliere

', meinte Ferdinand. „Wer ist es?' „Annemarie!' — „Was? Die dünne Latte?' „Wo die Liebe hinfällt!' erwiderte Julius gekränkt. „Es genügt, wenn einer schön in der Familie ist! Außerdem finde ich sie gar nicht dünn und dürr, sie ist schlank und rank.' „Viel Vergnügen!' „Das werde ich auch haben. Ich will sie nämlich heiraten.' Ferdinand machte ein komisches Ge sicht. „Heiraten? — Ach so, damit du ihre Portionen mitessen kannst?' „Unsinn! Aber das Essen macht mir Sorge.' — „Warum Julius?' „Sie wird wenig

essen, und ich muß viel essen', seufzte Julius. „Wie sieht es aber aus, wenn ich viel esse und sie nichts? Nach dazu, wo ich Freitag bei ihrer Mut ter eingeladen bin und mich verloben möchte!' Ferdinand dachte »ach. „Freitags gibt es dort harte Eier mit Mayonnaise', sagte er dann. „Weißt du das bestimmt?' „Ich kenne die Familie seit Jahren. „Das ist mein Unglück!' stöhnte Julius verzweifelt. „Magst du keine harten Eier?' „Im Gegenteil! Bei Eiern kann ich nicht widerstehen. Das ist meine Leib speise

. Da schlucke ich dreißig hinunter. Sie aber wird an einem Ei herumstochern, und ihr wird schlecht werden, wenn sie Mich essen sieht.' „Nichts einfacher als das', erwiderte Ferdinand vergnügt, „ich lade dich zuvor zu harten Eiern mit Mayonnaise bei mir ein.' Da schlägst' du dir den Wanst or dentlich voll, und dann gehst du zu An nemaries Mutter, wo du nur zwei be scheidene Eier ißt.' „Ferdinand, das ist eine glänzende Jdeel' jubelte Julius. Und sie war es auch. Und Julius kam -A Der Freitag kam. Ferdinand

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 6
Data: 01.07.1931
Descrizione fisica: 6
die breite Dorfstraße hinab. Nach Brixen — in die Polizeistube im Rathaus wollte er. Die Lampe hätte er am Rad anzünden sollen — aber nein! Nur nicht Zeit vergeuden! Schon rauschte und grollte der Eisack neben ihm. Auf die Brücke zu — die den Zusammenstrom von Rienz und Eisack überspannt — dann irrt Rücken des Doms vorbei — so würde er sein Ziel am schnellsten erreichen. Schon biegt er flitzend auf die Brücke ein — „Himmeldonnerwetter! Haben Sie keine Augen . . .?" Julius liegt mit dem Rade am Boden

. Der Wetternde beugt sich aber doch, um ihm aufzuhelfen. „Augen — wenn Sie wie ein Brückenpfahl in der Finsternis stehen?!" „Warum stecken Sie Ihre Lampe nicht an?" „Habe ich Sie verletzt?" „Nein! Danke! Bin heil! Unsereins muß ja Nerven lvie Stahl haben." Ein wildes Lachen. „Alfred — bist ou's?" — Julius leuchtet mit der Lampe, die er rasch entzündet, seinem Gegenüber ins Ge sicht. Das ist wie zerrissen von Wut und Weh. „Alfred," durchMerts Julius, „Alfred — du weißt schon — und deshalb hier auf der Brücke

. . .?" „Frag nicht! Der Name ist gleichgültig! Es ist einer wie der andere!" Und jählings packte er Julius mit beiden Armen. „Julius, ich sage dir, einer von uns ist zuviel auf der Welt! Er oder ich!" Julius erbleichte — kein Blutstropfen war mehr in seinem Gesicht. „Junge," sagte er dumpf. „Was soll dann werden! Deine armen Eltern! Und deiner Schwester dienst du damit nicht! — Komm mit mir," fügte er in leichterem Ton hinzu. „Wir wollen sehen, wie wir sie am ehesten frei kriegen." „Geh

du! Ich bin gebunden. Muß zur Kaserne.. Ver gißt du? Ich bin Soldat — Soldat — im Heere dieser S-ieger!" Wieder schüttelte ihn ein Lachen — aber jählings hatte er di>e Arme um Julius' Hals geworfen und weinte — wesnte, als wolle er sich auflösen in Tränen. Julius hielt still. Und stand doch wie auf Kohlen« Sein Herz war zerrissen von Schmerz. Endlich richtete Alfred sich auf. „Nun geh! Hab Dank! Rette meine Schwester!" „Und du . . .?!" * „Um mich sorge dich nicht. Was an mir ist — ich will versuchen

, mit mir fertig zu werden. Hier - meine Hand ! darauf." * Julius war davon gefahren. Alfred irrte durch die ! Nacht. Er konnte nicht in die Kaserne! Mochte er sich j auch der Gefahr aussetzen, für sein Ausbleiben streng i bestraft zu werden! Unmöglich! Ein Wahnsinn kochte ! in ihm! Wenn er ihm in den Weg käme irgendwie ! — dieser Sieger! Er würde ihn niederknallen! Trotz Ju- i ligs! Nicht nur ihn! Alle! Würde die ganze Kaserne in Brand stecken — das ganze Kasino! — Eine Hölle loderte in ihm — ein ganzes Heer

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 17.03.1936
Descrizione fisica: 6
zahlreiche Mitglieder aus Schwaz, Vomp und Pill erschie nen waren. Als Gäste waren anwesend Bezirkshauptmann Dr. Leitner als ehemaliger Kaiserjägeroffizier, Hauvtmarm Otto Reichmann, Bundesführerstellvertreter aus Wattens. Präfekt Julius Haßl vom Paulinum Schwaz, die Aerzte Dr. Pfister und Dr. Waldhart von Schwaz, Oberstleutnant Edmund Weiser, Obmannstellvertreter der Ortsgruppe Schwaz und Kaufmann Somweber aus Ienbach, der die Grütze der dortigen Ortsgruppe überbrachte. Obmann Fähnrich Hubert Graf

, geboren 1867, wurde ein hervorragender Nerven arzt, Obersanitätsrat in Wien, Direktor der Heilanstalt Rosenhügel bei Wien und lebt derzeit im Ruhestande in Meran. Sein Sohn Benno (geboren 1905) starb als Stu dent in Wien im Jahre 1925. Seine Schwester Berta über nahm das Geschäft des Vaters Franz v. Sölder in Meran Julius. Sohn des Magtsrrarsdirektors Josef und der Josefine Streb, geboren in Graz am 27. Dezember 1837, wid mete sich dem Postdienste, war 1863 Postosfizial in Venedig schließlich

I. A. C. — Veldidena; 4 Uhi Sportklub — Heer. Jose fine, Tochter des Postdirektors Julius v. Sölder. geboren am 17. Dezember 1864 in Venedig, ergriff den Lehr beruf, wirkte viele Jahre sehr verdienstlich an der Lehrerm- nen-Bildungsanstalt in Innsbruck, wurde Schulrätiu. war eine der wenigen weiblichen Tiroler Landtagsabgeord neten (1920) und starb am 2. September 1930 im Hause ihrer Bruders Julius in Mödling. Eduard, Sohn des Postdirektors Julius und der Berte Bernodelli, geboren am 2. Juni 1866 in Willen

Nr. 23, trat in den politischen Dienst, amtierte bei den Bezirkshaupt mannschaften Trient, Cavalese, Lienz, Ampezzo und Bozen, trat 1902 aus dem Staatsdienst aus und wurde Magi stratsdirektor in Bozen. Mit dem Bürgermeister Dr. Julius Perathoner machte sich Sölder hochverdient um die Pflege deutscher Kultur in Südtirol. Auch als Alpinist machte er sich einen Namen. Er war mit Maria Rizzoli ver ehelicht und starb am 6. Dezember 1935 in Bozen. Bon seinen fünf Kindern siel sein Sohn Eduard (geboren

am 24. Oktober 1894 in Cavalese) als OberleutnanL-Artillorie- Kommandant des Werkes Lusern am 24. August 1915 ein« feindlichen 30-Zentimeter-Granate zum Opfer. Julius, Sohn des Postdirektors Julius, geboren in Innsbruck am 23. Dezember 1870, trat in den Bahndienst und lebt jetzt als Oberinspektor i. P. der Bundesbahnen in Mödling bei Wien. Mit seinen beiden Söhnen Julius und Ernst setzt er die niederösterreichische Linie fort. In Bruneck lebt eine bürgerliche Familie Sölder, mit Aerzten, Notaren

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 8 di 8
Data: 10.11.1934
Descrizione fisica: 8
machen können." Der Finanzrat nahm, in einer Atempause, einen genießenden Zug aus seiner Zigarre. „Bist Du aber heute dramatisch, Julius!" „Laß nur gut sem — liebe Margit. Ich habe es mir zum Grundsätze gemacht, die düsteren Sei ten einer Sache meiner Umgebung nur dann vor Augen zu führen, wenn ich auch gleichzeitig den Ausweg klar vor mir sehe." Er sah forschend nach dem Korbstuhl seiner Frau hinüber, konnte aber an ihrem dämmerigen Profil die Wirkung seiner Worte nicht erkennen. „Jeder Aussaat —, jeder Heuernte geht

dieses Bangen in der Brust eines zielbewußten Landwirtes voraus: wie Mrd das Wetter darüber entscheiden? Darf man riskieren — 'die wogenden Aehren zu fällen — das saftige Gras dem Schnitt der Sense preiszugeben, ohne zu fürchten —" „No Julius — kann man nicht anders. Muß man natürlich lieben Gott überlassen." „Gewiß, liebes Kind — aber nicht ganz. Der hochentwickelte Mensch ist dazu berufen, sein Schick sal und Gott zu unterstützen." „Und wie willst Du das machen, Julius?" „Sehr einfach. Ich müßte

sein wird. Von weit und breit kämen sogar die Bauern gewallfahrtet —" „Lieber Julius — haben wir mcht Geld genug für solchen Wallfahrtsort. Fang Dir einen — Laub frosch — ist billiger und ganz dasselbe." „Nein — einet: Laubfrosch nicht —", warf Mädi rasch ein. „Ganz ineine Ansicht, liebes Kind — Dil hältst dies für Tierquälerei. Lieber Ingenieur, was _ sagen denn Sie? Sie Haben :n diesem Fall die ausschlag gebende Meinung, als mein ausgezeichneter Fach- mann und Instruktor." Er trat dabei unter dem Tisch

Ingenieur —" sagte s:e rasch, „sind Sie natürlich auf Seite meines Man nes. Seh ich ja vollkommen ein. Aber — ganze Station gleich — das ist mir zu viel, lieber Ju lius. Fahr in Gottes Namen nach Wien — kauf Dir Barometer oder Wetterhäusel — muß :::an doch Rücksicht nehmen auf Kostenpunkt. Zum Schluß noch Fernrohr — und ganze Sternwarte — geht natür lich zu weit. Mußt Du einsehen, Julius." „Nein, nein — von einer Sterinvarte kann nicht die Rede sein. Ich bleibe vorläufig schon mit allen Fasern

an das Problem ,Heimaterde' geschmiert/' „Vorläufig — ist gut. Bitt ich Dich nur eineS^ Julius — fahr, wenn's sein muß — lieber mor gen. Denn — wenn nächste Woche Tante Karla kommt — reis' ich mit Mädi auch glatt weg — wenn Du uns allein läßt." „Aber schau — habe ich Dich je m schwierigen Situationen schon im Stich gelassen?" Frau Margit seufzte eindeutig. „Nun also — keine Sorge." Er tvandte sich nnt gewinnender Liebenswürdigkeit an seinen Ingenieur. „— außerdem überlasse ich ja meme Damen

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 3 di 4
Data: 21.11.1934
Descrizione fisica: 4
nach dem, was ihm erzählt wurde. Er öffnete vorerst einmal die Tür zum Zimmer seiner Frau. „Liebe, beste Margit, würdest du mir vielleicht einen dringenden Gang abnehmen?" Frau Margit war durch das Mißverständnis von vor hin noch etwas erheitert. „Was für Gang, Julius?" fragte sie ahnungslos. und Land. bewaffnete Macht statt. Wie uns vom Ortskommando Kufstein mitgeteilt wird, amtiert die ambulante Werbe kommission in Kufstein für den Bezirk Kufstein am 4. Dezember 1934 im Gebäude des Stadtmagistrates, Unterer

, welch' „Ja, es handelt sich nämlich, meine Schwester möchte mich ... oder noch lieber dich ..." Weiter kam er nicht. „Ah, schlag dir nur aus dem Kopf, Julius. Fällt mir nicht im Schlaf ein." „Bedenke, sie ist doch augenblicklich etwas leidend." „No, kannst du auch bedenken." Der Finanzrat wurde ungeduldig. „Ja, aber es ist doch schließlich das Versehen deines Mädchens ... ich wüßte gar nicht, wieso ich dazu komme, in diese Sache hineinge zogen zu werden." Frau Margit nahm ein frisches Taschentuch

aus der Kommode und sagte energisch: „Julius, jetzt geh schon! Hab ich satt, in Ehe mit dir immer Kastanien aus dem Feuer zu holen. Wenn du bist so feig ... zu was bist du dann eigent lich Mann?" Der Finanzrat sah seine Frau tadelnd an, wobei er etwas die Augenbrauen hob. „Von einer Feigheit kann bei mir überhaupt nie die Rede sein. Du hast mich eben noch nicht kennen gelernt, meine Kaltblütigkeit in Momenten höchster Gefahr." „No ja, leider." „In diesem Falle ist es nur meine Arbeitsüberlastung." „Julius

", sagte Frau Margit drohend, „das erzähl wem andern." Da schloß der Finanzrat seufzend die Türe zum Schlaf zimmer seiner Frau und sammelte auf dem langen Gang zum Fremdenflügel alle männlichen Energien, die ihm zu Gebote standen, was an seinem zielbewußten, kühnen Schritt auch äußerlich zu erkennen war. „Julius!" Sein Taufname wurde ihm förmlich entgegen geschleudert, als er eintrat. „Jetzt erst kommst du! Und mit einem Gesicht ... einfach, wie wenn die Schmach der ver flossenen Stunde

nicht gewesen wäre. Ja, weißt du denn von nichts? Julius ..." hauchte sie, „dann setze dich und höre, was in deinem Hause deiner eigenen Schwester angetan wurde. Es ist ja kaum zu glauben! Unerhört! Und ... ich werde lieber keinen Namen nennen", sagte sie spitz. „Bekanntlich haben ja Wände ... Ohren." TlicM cud d&i itfbiaße lesen! Das ist verboten, und kostet 2 Schilling! Nehmen Sie das neue Imperial-Rezept, das Sie von Ihrem Kauf mann bekommen haben nach Hause, gnädige Frau, und studieren Sie es dort in Ruhe

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 10.11.1934
Descrizione fisica: 8
und Verständnis für das edle Cricketsptel. Frau Margit kämpfte sich, mit erhobenen Armen, in ein silbergraues Kleid. „No, Julius — schau nicht lang — zieh ein wenig an. Konunt man gar nicht hinein, in sau dumme Schnitt von heute. Aber — Julius — geh weg! Bist Du schon zu nichts zu gebrauchen." „Das ist eben etwas zu — eng, lieb« Kind, für Dich." Aber da kam er schlecht an. „Was heißt — zu eng? Hab ich schon kiloweise abgenommen in deiner — Landwirtschaft. Soll ich vielleicht noch kriegen die Auszehrung

?" „Wirst einsehen, daß ich — meine Schwester — nicht gerne ganz vor den Kopf stoßen möchte." „No Julius! — machst Du noch, wie wenn ich wär die — Rakalie. Kennst Du sie doch selber. Ist sie eckelhafte Person — falsche. Also — was ist? Was will sie eigentlich?" Der Finanzrat ließ sich am Fenster m einen Stuhl fallen, streckte die Füße aus und zog etwas die Bügelfalten an. „Mein lieber und teurer Bruder Julius! Du weißt, daß ich infolge der hohen Stellung meines einzig artigen, leider viel zu früh verblichenen

auf einen Abstecher von vierzehn Tagm —" „Keim ich schon — Abstecher — verspricht sie immer und bleibt dann halbes Jahr." Frau Margit legte zornig ihren Kamm auf den Toilettetisch nieder. Der Finanzrat las weiter. „Die kleine Dissonanz mit Deiner lieben Frau, meiner verehrten Schwä gerin, sei in echt christlichem Sinne begraben und vergessen — Schwamm darüber!" „Bitt Dich — lieber Julius — verschon mich jetzt. Schon mit Lesen — Hab ich genug." „Nun gut. Aber — liebste Margit — Du wirst einsehen

Ehe." „No drum eben, Julius — Hab ich Venvandte dick. Sollen mich —" „Aber, bitte Dich, liebe Margit —", sagte der Finanzrat entsetzt, „kommen wir lieber zur Sache. Ich möchte ihr also schreiben, daß wir ihrem vier- zehntägigen Besuch entgegensehen." „In Gottes Namen. Mach, was Du willst. Wirst Du ja sehen, wie gemütlich das wird. Kannst Du wenigstens dick unterstreichen — vierzehntägig. No — und mich wird sie wenig sehen. Hab ich zu tun." Die Glastüren im grünen Salon standen weit offen. Man saß

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 8
Data: 29.09.1934
Descrizione fisica: 8
für den Zahlungsverkehr mit Deutschland, Wien, 9., Berggasse 16. —BHBMHaBBBB—!' Liebe in Schlmpsenbrunn Humoristischer Roman von Gabriele von Sazenhosen Urheber-Rechtsschub: Drei Quellen-Verlag. Königsbrück i. Sa. 21 „No, Julius, du machst mir Freude. Ist mir ganz neu." „Ich wollte dich vielmehr Anteil nehmen lassen an einer reiflichen Erwägung meinerseits, die mir auf meinem Spaziergang durch unfern Wald gekommen ist. Du weißt, in der freien Natur kommen mir, ganz spielend, die genial sten Gedanken, sie fliegen

im An schauungsunterricht nahebringen." „Ich habe noch zu tun, Julius. Bitte, bin kein kleines Kind." Aber der Finanzrat stand schon bei seinem mächtigen Bücherschrank und entnahm ihm nach kurzem Nachdenken einen landwirtschaftlichen Band mit Illustrationen. „Liebe Margit! Sieh einmal her! Welches Tier gefällt dir besser?" „Was soll das heißen, Julius? Kuh ist natürlich hübscher als Schwein." „Ja, das glaubt man so als Laie. Ich werde dir später noch einiges aus meiner praktischen Erfahrung

an 91 Bau schaft aufzugeben und uns ganz auf die Schweinezucht ein zustellen." „Bist du verrückt, Julius? Was fällt dir ein? Haben genug gekostet, die Kühe. Werden wir wieder ansangen mit Schweinen!" „Liebes Kind, bedenke, Schweine sind ein gutes Omen. Selten ist ein Schweinezüchter arm gestorben." Frau Margit stand energisch auf. „Hab' ich gerade genug als Frau von Hans im Glück. Überhaupt wollt' ich dir sagen schon lang' ... so geht es nicht mehr weiter. Müssen wir nehmen ... Verwalter

." „Verzeih' schon, Julius ... was siehst du von hier? Doch bloß ein Dach." „Immerhin ... ich überwache das Ganze. Ein Ver walter? Nein. Ausgeschlossen! Das anmaßende Wort allein mißfällt mir schon." „No ... bist du rücksichtslos. Rennen ich und Mädi den ganzen Tag deiner Landwirtschaft nach. Wenn man das Geringste sagt, werden die Leute frech. Kann man sich nicht wundern, weil man's nicht versteht. Und du schaust inzwischen vom Fenster aus zu. Mir soll's recht sein. Mach', was du willst. Kümmere

über das Knie. „Das gnädige Fräulein wird gleich kommen." „No, stellen Sie die Platte nur daher. Sie können schon gehen, Rosa." „Halt, Rosa, nur eines ... sagen Sie der Kathi, daß ich morgen keine Milch zum Frühstück sehen kann Und auch keine Mehlspeise genießen werde, die mit einer solchen in Verbindung steht." Als sich die Tür hinter dem Mädchen geschlossen hatte, sah ihn seine Frau kopfschüttelnd an. „Bist du aber eigen, Julius. Was hast du plötzlich? Hast du Magenverstimmung ... laß ich Doktor kommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 30.11.1934
Descrizione fisica: 8
Versuchtes Sexualattentat oder Phantafiegeburt? Die Wiener Polizei ist seit einigen Tagen mit einem zurzeit noch sehr rätselhaften Abenteuer eines dreizehnjähri- gen Hauptschülers aus Floridsdorf beschäftigt. Am vergangenen Mittwoch abends erschien die Gattin eines arbeitslosen Kellners aus Floridsdorf auf dem Wach zimmer Engelsplatz und teilte dort in größter Erregung mit. daß ihr Sohn, der dreizehnjährige Hauptschüler Julius F.. nicht nach Hause zurückgekehrt ist. obwohl er bis längstens

4 Uhr nachmittags daheim sein sollte. Die Polizeibeamten forderten die Frau aus. um 9 Uhr abends wieder zu kom men. wenn der Bub bis dahin noch nicht zurückgekehrt ist. Knapp vor der vereinbarten Stunde erschien die Frau wie der auf der Wachstube, diesmal aber schon mit dem soeben nach Hause gekommenen Buben. Eine Einladung zur Autofahrt Sie teilte ganz aufgeregt mit. daß der Dreizehnjährige das Opfer eines rätselhaften Abenteuers geworden ist. Der kleine Julius erzählte nämlich folgendes

. Das Auto fuhr nicht weit. In eine Wohnung gezerrt und geknebelt Vor einem Hause blieb der Wagen stehen und der im Auto fitzende Herr übergab ihm jetzt einen Brief. Der Len ker des Autos führte dann den Buben zum zweiten Stock hinaus, verschwand aber plötzlich, nachdem er vorher ange läutet hatte. Ein Herr öffnete die Wohnungstür, übernahm den Brief und als er ihn gelesen hatte, packte er den Buben und zerrte ihn in die Wohnung hinein. Der kleine Julius wurde dann in ein Zimmer gestoßen und ehe er recht

niederlegen mußte. Dann find die beiden Herrn, die im Auto gekommen waren, fortgegangen und der Wohnungsinhaber blieb als »Wachtposten" zurück. Wieder im Auto, dann aus dem Wagen geworfen Der Wohnungsinhaber ging im Zimmer auf und ab, und von Zeit zu Zeit horchte er an der Tür, ob jemand kommt. Einige Stunden später, es war gegen 20 Uhr, stürm ten die beiden Herren von früher in die Wohnung und einer von ihnen rief: Rasch weg mit dem Buben, mit dem Blöden kann man nichts ansangen!" Julius wurde hierauf

von sei nen Fesseln befreit, auch das Sacktuch wurde ihm aus dem Mund gezogen, doch hielt ihm einer mit der Hand den Mund zu. Schließlich schleppten sie ihn über die Stiegen ins Auto zurück. Der Junge bleibt bei feiner Erzählung So schilderte Julius seine Erlebnisse und auch bei den folgenden polizeilichen Einvernahmen gab der Kleine stets die gleichen Schilderungen von seinem rätselhaften Aben teuer. Er hatte sich trotz eindringlichen Befragens in keiner lei Widersprüche verwickelt

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 8 di 8
Data: 29.09.1934
Descrizione fisica: 8
, zu kichern — aus purer Nervosität. Stelle i« SchWsMm Humoristischer Roman von Gabriele von Sazenhofen Urheberrecht: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück Der Finanzrat a. D. Julius Kamp stand schlang kulttviert, einen Fuß etwas locker, auf seinen Stock gestützt, bei' der Abendmelkung in seinem Kuhftall. „Liebe Resi, merken Sie sich genau, wieviel Li ter jede Kuh gibt. Ich werde dann alles notieren. Man muß doch eine Uebersicht haben. Ueberhaupt — hierzulande — vollkommen rück ständige Behandlung von Vieh

, er quickenden Umweg, in den großen Hausflur trat, war er von der starken Abendsonne draußen noch ganz geblendet. Seitlich, von der Küche, drang schon das feine Klingen von Geschirr, mit dem Geruch nach gebratenem Fleisch. Seine Frau kam gerade, im Hintergrund, über die breite, gewundene Holztreppe vom ersten Stock her unter. „Liebe Margit — ich möchte Dich bitten —"sagte er wichtig, „hast Du Zeit?" „No, Julius, kannst Du mir dann bei Tisch er zählen. Werden wir gleich essen", sagte Margit in ihrem Dialekt

. „Also, was war?" Der Finanzrat machte eine ablenkende Handbewe gung und räusperte sich. „Ich übertrage nicht gerne die Widerwärtigkeiten des männlichen Lebens auf das schwache Geschlecht." „No — Julius — Du machst mir Freude. Ist mir ganz neu.'" „Ich wollte Dich vielmehr Anteil nehmen lassen an einer reiflichen Erwägung meinerseits, die mrr auf meinem Spaziergang durch unsern Wald gekommen ' ist. Du weißt, in der freien Natur kommen mir die genialsten Gedanken, ganz spielend, nur so zugeflo gen." Frau Margit wippte schon

bringen." „Ich habe noch zu tun, Julius, bitte. Bin tm blödes, kleines Kind." Aber der Finanzrat stand schon bei seinem mäch tigen Bücherschrank und entnahm ihm nach kürzem Nachdenken einen landwirtschaftlichen Band mit Il lustrattonen. „Liebe Margit! Sieh einmal her! Welches Tier gefällt Dir besser?" „Was soll das heißen, Julius? Kuh ist natürlich hübscher als Schwein." „Ja — das glaubt man so, als Lare. Ich werde Dir später noch einiges aus meiner praktischen Er fahrung

über die Charaktereigenschaften eines solchen Rindes mitteilen. Aber — ich denke, wir werden uns dazu entschließen, die Milchwirtschaft aufzugeben, und uns ganz auf Schweinezucht einstellen." „Bist Du verrückt, Julius? Was fällt Dir ein? Haben genug gekostet die Kühe. Werden wir wieder anfangen mit Schweinen!" „Liebes Kind — bedenke — Schweine sind etm gutes Omen. Selten ist ein Schweineziichter arm ge storben." Frau Margit stand energisch auf. „Hab ich ge rade genug, als Frau, von Hans im Glück. Ueber haupt — wollt ich Dir sagen schon lang

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 01.10.1931
Descrizione fisica: 8
. „So will ich gehen — vielleicht wEd er einen Tee nachher mit uns nehmen!" Mistreß Lunsingen erhob sich, ^ie war eine große, fast derbknochige Frau. „Mary gib acht auf den Vater, daß er sich nicht erregt." Damit schritt ' lte durch die offene Tür ins Eßzimmer Hinteln. Dann saß Julius auf ihrem Platz am Lager Lmrsingens. Mary an der andern Seite des Vaters auf dem Hocker. Mit schweigendem Groll stellte sie bei sich fest, welch schmerzliche Runen der grausame Schrecken um sein heiß geliebtes Weib in Julius' edles

Gesicht eingegraben hatten „Ich habe mich überzeugt, es ist so: Die Faschisten haben das von Ihnen der Stadt geschenkte Haus talsäch- hich beschlagnahmt. Es soll eine Kleinkinderschule für ita lienische Kinder hineingelegt werden," beantwortete Julius Lunsingens Frage. „Rach den neuesten Verordnungen darf auch für diese jüngsten Rekruten des Faschismus, die nach ! den Wünschen der Regierung schon mit drei Jahren den - Kindergarten besuchen sollen, einzig nur die italienische Sprache, als Spiel

- und Unterrichtssprache dienen — alle deutschen Kindergärten werden ebenso aufgelöst, wie die deutschen Schulen..." „Und dagegen ist man wirklich machtlos . . .?" „Was wollen Sie, Miß Mary. Wir leben in keinem Rechtsstaat. Macht geht vor Recht. „Aber in meinem Fall. Ich bin Amerikaner . . Es handelt sich um keine Kleinkinderschüle, sondern um ein Waisenhaus. Und — Julius warf einen prüfenden Bück auf den Leidenden. Er erriet seine Gedanken — aber, wie krank sah der Mann aus. Nachdenkend sagte er deshalb: „Ich glaube

Händen zuzusehen. . .?" Aus den j grauen Augen des Amerikaners brach ein Feuer hell, drohen- ; den Zornes — Blut schoß in sein scharf gemeißeltes Haupt, alle Poren füllend: jetzt war er ganz der eisenharte Sproß der Tiroler Berge. . . „Um Gotteswillen, Herr Lunsingen, regen Sie sich nicht auf!" wehrte Julius begütigend, die Hand auf seinen abgezehrten Arm legend. „Verfügen Sie über mich — jederzeit werde ich den Prozeß für Sie führen. Ich habe mir nur erlaubt, offen meine Ansicht ausznsprechen

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Pagina 2 di 12
Data: 09.03.1934
Descrizione fisica: 12
war uns, zur Lockerung unserer Gelenke nach eingepferchter Bahnfahrt eine mehrstündige Rast in Sambor gegönnt. Während dieser Zeitspanne fanden einige unserer Offiziere gastliche Aufnahme in dem vornehmen Landhause des Grafen Soundso. Dieser hatte außer dem schönen Landhaus auch eine schöne, junge, mutige Frau, die, obzwar er selbst ferne weilte, gekommen war, um nachzusehen, ob ihr Haus noch am gleichen Fleck stehe. Unter jenen, die außer mir der Zufall in das Haus des Grafen geführt hatte, war auch Kamerad Julius

das Rollen bedenklich nahen Geschützfeuers zu uns hereindrang. Nur zu bald konnten wir feststellen, daß auch die Gräfin an unserem „Bataillons-Casanova" Gefallen gefunden hatte. Und als die alte, schöne Rokokouhr, die am Kamin stand, mit ihren fein abgestimmten Tönen zum Aufbruch mahnte, da erbat sich Julius das wundervoll duftende Spitzentaschentuch der Gräfin als Talismann. Das Tüchlein erhielt er zwar nicht, aber die Gräfin holte einen kleinen Flacon hervor und träufelte eine freigebige Dosis

herrlicher Wohlgerüche in das Taschentuch des Bittenden. Mit dem Charme, der Frauen von Welt eigen ist, begleitete sie diese Wunscherfüllung mit den Worten: „Sie scheinen an Glück bei Frauen gewöhnt zu sein. Jetzt aber wünsche ich Ihnen auch viel Solda.tenglück!" Es war gegen 2 Uhr morgens, da traten die beiden Tete- kompagnien des Bataillons, kaum 20 Kilometer von Sambor entfernt, beiderseits eines Fahrweges ins Gefecht. Es ging arg her — die Russen schossen wie verrückt. Rechts des Weges, wo Julius

' Kompagnie im Kampfe stand, knatterten unaus- gesetzt Maschinengewehre und wir ahnten, daß dort wohl große Verluste sein würden. Und so war es auch. Als dam im Osten der Tag graute und wir uns zur Verfolgung der abgezogenen Russen neu gliedern sollten, da waren es ganze ! Reihen der braven 3. Kompagnie, die nicht mehr aufstanden. Wir suchten nun mit Taschenlampen die Gefallenen ab, dm auch Julius fehlte. Da, inmitten dieser Stätte des Todes, aus einem Granattrichter aufströmend, ein herrliches Bergwiesen

aroma! — Und wahrhaftig, da lag auch, den Kopf etwas seitwärts gewendet, Julius. Aus einer Halswunde drang noch stoßweise Blut, denn die Kugel hatte ihm die Hauptader zer rissen. Und neben seinem seitlich gewendeten Gesicht lag, wun derbaren Duft verbreitend, — sein Taschentuch. Offenbar hatte er versuchen wollen, den Blutstrom mit dem Tuch zu hemmen. Seine rasch schwindenden Kräfte aber hatten diesen Versuch bereits unmöglich gemacht, denn das Tuch zeigte keine Blut spuren. Auch sein Gesicht

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 15.01.1935
Descrizione fisica: 6
schütteln. Aber Mutter — ja, die wäre imstande, Tora die Schuld zu geben. So überzeugt ist sie von Julius Brenners Vollkommenheit. Dora fühlte plötzlich ihre ganze Verlassenheit. Da wäre noch Hanna. Vor ihr schämt sich Dora. Sie, die „Schöne", die ihr „Glück gemacht" hat, kann doch nicht zu klagen anfangen. Es geht nicht. Sie hat all die früheren Jahre her zu sehr auf die arme, entstellte Schwester herabgesehen. Sie alle waren es gewöhnt, vom „armen Hannchen" zu sprechen. Daran war wohl die Erziehung

schuld. Aber jedenfalls geht es nun nicht an, dem „armen Hannchen" zu gestehen, daß man selbst Schiffbruch erlitten habe. So schweren Schissbruch, wie ihn ein „armes Hannchen" nicht ärger erleben kann. So bleibt also nichts, als alles Häßliche und Krän kende allein hübsch tapfer hinabzuschlucken. Und Julius? Soll sie ihn zur Rede stellen? Eine Szene herausbeschwören? Er kann ziemlich gemein werden, der elegante Herr Direktor . . . Nach neun Uhr kommt Julius endlich etwas angehei tert in die Wohnung

heraus. Sein Gesicht ist lebhaft gerötet, seine Augen glänzen. „Servus, Dorli. Gib mir rasch einen Kuß, bevor wir aufbrechen." Sie weicht angeekelt zurück. Ein starker Likördunst entströmt ihm. Er lacht sinnlos. „Julius — du hast getrunken. . ." „Ja, Mausi — Seinen Aerger versäuft man — dann sieht man die Welt im rosigen Licht — man sieht nur das Angenehme — die Frauen — die Liebe —" „Latz mich — ich bin nicht die — Huber." „Aber, Mausi —ein Gesicht machst du — gerad wie die Marietta — na, du weißt

, sie zu finden. Du hast die rechte Demut nicht besessen, kleine Dora. Wolltest angebetet, erobert sein. Eroberer lassen ihr Leben nicht von ihren Beutezügen. Und man ist und bleibt eben immer nur — ein Stück Beute . . . Julius Brenner ist mit einem ärgerlich-verlegenen Lächeln hinter die junge Frau getreten. Hilft ihr in den Pelz. „Also, Kleine — sind wir wieder gut? Wüßte wirk lich nicht, weshalb du . . ." „Sprechen wir nicht mehr davon", wehrt sie müde ab. Erfreut streicht er über ihren Nacken. „Na, siehst

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 5 di 8
Data: 27.10.1934
Descrizione fisica: 8
, das ist mir zu viel, lieber Julius. Fahr in Gottes Namen nach Wien, kauf dir Barometer oder Wetterhäusel, muh man doch Rück sicht nehmen auf Kostenpunkt. Zum Schluß noch Fernrohr und ganze Sternwarte ... geht natürlich zu weit. Mußt du einsehen, Julius." „Nein, nein, von einer Sternwarte kann nicht die Rede sein. Ich bleibe vorläufig schon mit allen Fasern an das Problem.Heimaterde' geschmiedet." „Vorläufig ist gut. Bitt ich dich nur eines, Julius, fahr, wenn's sein muß, lieber morgen. Denn wenn nächste Woche Tante Karla

. Ich tele graphiere meine Ankunft." „No, Hab ich gedacht, Julius, haben wir schon aus gemacht, du kommst übermorgen." „Ja, ganz richtig. Selbstverständlich übermorgen. Was soll ich dir denn mitbringen, liebes Mädi? Nun, ich werde schon etwas finden. Nur von einem ... Lebewesen mußt du vielleicht diesmal abfehen, außer ich ließe es per Fracht ..." „Ach, Papa," sagte Mädi gerührt, „mach dir keine Auslagen! Aber Tiere kann ich natürlich immer brauchen." Da kam Hans. „Herr Finanzrat, wenn Sie wirklich

dem dahinrollenden Jagdwagen nach, „wenn Julius kommt rechtzeitig vor Karla ... heiß ich Cyprian!" - 1 - Der Schmettenkogel warf seinen bewaldeten Nachbarn schon den klotzigen Schatten zu. Die Täler wurden blau grün und dunkel. Nur Hier oben hatte alles noch goldene Kronen auf. Hans hob mit einem schönen Spiel der Muskeln die fchwergetürmts Heugabel dem Wagen zu. Es war die letzte. „So, jetzt könnt ihr den Baum schon anziehen. Jetzt sind wir fertig." Mädi stand vorne bei den Ochsen und wedelte ihnen noch rasch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 11 di 16
Data: 28.05.1932
Descrizione fisica: 16
ihn behutsam auf den Arm und *rug ihn nach dem anderen Ende des Gartens, wo sich die Käfige mit den dressierten Hunden befanden. In einen meser Käfige, in welchem eine niedliche kleine Hündin saß — ein Foxterrier, weiß, mit schwarzen Ohren die vor kurzem ge worfen hatte, setzte der Wärter das Löwenkind, dem er den Namen Julius gab. Die Hündin hieß Dimka. Sie war sehr traurig, denn sie hatte ihre Jungen verloren (man hatte sie ihr fortge nommen) und floß über von Milch und Muttergefühl. Ihre erste Regung

, was bist du doch für eine komische Miß geburt, Söhnchen, dachte Dimka. während dessen sie sich so hinlegte, daß der Kleine sie fühlen mußte. Aber ganz schrecklich lieb bist du meinem Herzen! ... Ich werde dich, mein Söhnchen. nie verlassen. Dimka blieb der kleine Foxterrier, aber Julius wuchs. Nach drei Monaten war er bereits dreimal so hoch wie Dimka, imd wenn er gewollt hätte, hätte er sie bequem ver speisen können. Aber aus Gewohnheit fuhr er fort, sich als kleines Kind zu fühlen, fürchtete sich vor Dimka

sie sich auf die Hinterbeine und tanzte vor ihm. Das machte ihm jedesmal großen Spaß. Als er ein Jahr alt war. war er so groß wie der Bern hardiner, aber viel schöner. Der Körper war voller, Brust und Beine waren geschwellt von jungen Muskeln, 'ein Gang war stolz, schon begann sich die Mähne zu zeigen und mit ihr bekam er ein würdevolles Aussehen. Aber Julius verlor, heranwachsend, kein bißchen von seiner Liebe und kindlichen Ehrfurcht Dimka gegenüber. Die Tiere im Tierpark wechselten. Alte gingen und aeue kamen

. Aber für alle blieb er der furchtbare Berberlöwe, und wenn er brüllte, erstarken alle ihn Ehrfurcht. So daß der kleine Foxterrier, der furchtlos zu ihm in den Käfig sprang, zwischen seinen Beinen umherlief, mit seinem Schweif spielte und vor seiner Nase an seinem Knochen nagte, für alle ein Rätsel blieb. Julius hatte zu der Zeit bereits eine üppige königliche Mähne, war verheiratet (seine Frau wohnte zwei Käsige weiter), hatte Kinder (sie lebten mit der Mutter) und konnte mit dem Schlage seiner Tatze einen Ochsen

, mein Kleiner, nicht traurig sein! . . . Sieh lieber her, wie schön ich für dich tanze . . . Und allmählich ließ das Gebrüll nach, das aufgeregte Herz beruhigte sich. Julius legte sich nieder und schlummerte ein und im Einschlafen dachte er zufrieden: Es ist doch gut, eine Mutter zu haben. Gott gebe ihr Gesundheit! . . . Das ist die Geschichte vom kleinen Foxterrier und dem. großen Berberlöwen. (Aus dem Russischen von Alma Leper e.)

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 15.01.1935
Descrizione fisica: 6
wetteifert. Nur die Augen — die wollen nicht ganz passen zu der festsrohen Erscheinung. Sehen müde, faß ein bißchen stumpf in das geschliffene Glas. Julius sollte schon hier sein, um Toilette zu machen. Er läßt sich natürlich wieder Zeit. Ihm bedeutet die „Weiße Redoute", das offizielle Karnevalsfest der hie sigen guten Gesellschaft, nicht mehr als die Erfüllung einer eben notwendigen, wenn nicht lästigen Pflicht. Die Uhr im Nebenzimmer schlägt halb neun. Dora wendet sich seufzend von ihrem Spiegelbilde

die Tür ins Schloß, Stirn und Nacken heiß gerötet. Hernach schämt sie sich ihres Zornes. Nun lacht die freche Person wohl über sie. Es ist doch wirklich eine Neuigkeit, daß sie einen Mann hat, welcher sich im Grund nicht um sie kümmert. Sie weiß auch, daß Ju lius trinkt. Weshalb also hat sie sich jetzt eigentlich hinreißen lassen. Hat ja doch keinen Sinn. Sie wird Julius alle Kleidungsstücke zurechtlegen. Und schon legt sie behutsam Stück um Stück auf das Bett, ordnet einiges im Schrank, glättet

, hineinzugehen. Was hat Julius mit dem Hause Himmelblau zu schaffen? „Ein Schultertuch aus Kunstseide — drei Paar Flor strümpfe — ein Flakon feinstes Parfüm, Marke „Dämon" “ Ganz still, mit zitternden, kalten Fingern steckt Frau Dora den Zettel wieder in die Tasche des Ueberrockes. Dann geht sie in die hübsche Ecke mit den geblüm ten Polstersesseln und der japanischen Lampe. Dort setzt sie sich nieder, vergräbt das kalte, erblaßte Gesicht- chen in den Händen und weint — weint laut und hem mungslos

wie ein armes, kleines Schulmädel, das schon lange ahnte, es würde durchfallen bei der Prüfung und immer noch heimlich hoffte: vielleicht wird es doch nicht so arg. Und nun ist es noch viel, viel ärger als man es in heimlichen, bösen Alpträumen geahnt hat . . . Daß Julius zuweilen eigene Wege geht, weiß sie längst. Aber daß er das eigene Dach nicht respektiert, ihm die Reinheit der häuslichen Schwelle nicht heilig ist — das trifft sie. das schmerzt sie und widert sie am Traumhaft zieht in diesem Augenblick

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 8 di 8
Data: 06.10.1934
Descrizione fisica: 8
, Julius — was siehst Du von hier? Doch bloß das Dach." „Immerhin — ich überwache das Ganze. Ein Ver walter? Nein. Ausgeschlossen. Das Wort allein miß fällt mir schon, in seiner Anmaßung." „No — bist Du rücksichtslos. Weiß ich. Rennen ich und Mädi den ganzen Tag Deiner Landwirtschaft nach. Wenn man das Gering ste sagt — werden die Leute frech. Kann man sich nicht wundern, weil man's nicht versteht, und Du schaust inzwischen vom Fenster aus zu. Mir soll's recht sein. 'Mach, was Du willst. Kümmere

! Nur eines — sagen Sie der gu ten Kathi, daß ich morgen keine Milch zum Früh stück sehen kann und auch keine Mehlspeise genie ßen werde, die mit einer solchen in Verbindung steht." Als sich die Türe hinter dein Mädchen geschlos sen hatte, sah ihn seine Frau kopfschüttelnd an. „Bist Du aber kompliziert, Julius. Was hast Du plötzlich? Hast Du eine Magenverstimmung — laß ich Doktor kommen." „Deine Besorgnis ist Gott fei Dank noch unbe gründet, obwohl meine heutige Beobachtung noch zu einer Art Milch-Idiosynkrasie

Dich, tu mir den einen Gefallen, Mi di, und bring doch nicht derartige Kadaver bis ins Speisezimmer", sagte der Finanzrat. „No, laß das Kind jetzt ruhig essen, Julius. Wer den uns kleine Ganseln nicht stören, arme." „Gut, liebe Margit, aber dann übernimm die Ver antwortung, wenn wir ilns durch einen Fliegenstich alle eine schwere Sepsis zuziehen, durch diese Tor heit. Du mußt doch einsehen, liebes Mädi — ich kann nicht als Gutsherr, auf dessen Schultern der ganze Betrieb ruht, wegen jeder seligen Gans eine Leichenbestattung

richttg, daß die Verständigung zwischen dem einfältigen Personal und rnir auf Schwierig keiten beruht, die sich naturgemäß häufen, je ttefer ich in den Kern der Bodenkultur einzudnngen ver mag. Ich bin daher gewillt, mich eines sogenanntem Sprachrohres zu bedienen." „Was sott das heißen, Julius? Fängst Du mtt~ Trompeten an, oder was?" „Ich weiß, Margit, es fällt der weiblichen Na tur nicht immer leicht, sofort den Sinn des Männ- lichen zu erfassen." „Kriegt man aber Ambitionen in Ehe mit Dir!" „Mädi

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 24.01.1935
Descrizione fisica: 6
hatten auf die österreichische Stellung imDrei- zinnenplateau ein Artillerieschnellfeuer eröffnet, eine einschlagende Granate schlug einen Felsklotz los, der dem Mädchen den rechten Unterschenkel zerschmet terte. Sanitäter operierten sie gleich an Ort und Stelle und trennten ihr mit einem Rasiermesser den Zerschmetterten Fuß beim Knöchel ab, dann wurde sie mit einer Drahtseilbahn nach dem ersten Hilfsver bandplatz auf einer Schutzhütte gebracht. Die Heldin „Verloren . . murmelt Julius Brunner zwischen den Zähnen. Reicht

Person, meine Braut. Jung, nicht übel, vermögend. Sehr vermögend. Vater ist Architekt in einem etwas entlegenen Städtchen. Ich gedenke ganz von hier wegzugehen nächstes Frühjahr. Da hei rate ich nämlich." „So. Also — meinen Glückwunsch, Baumeister. Sie waren eben gescheit. . ." Frau Dora wartet noch immer am Kaffeetisch. Beugt sich endlich aus dem Fenster. Der Baumeister schließt eben die Gartentür hinter sich. Der Direktor schlendert unlustig die Stufen zur Veranda herauf. „Julius — so komm

beisammen. Frau Dora redet sich den Schmerz und die Enttäuschung dreier langer Jahre vom Herzen. Und Hanna hat oftmals Mühe, ihr Entsetzen über das Gehörte zu verbergen. Sie hat ja so manches zu ahnen begonnen im Laufe der vergangenen Zeit. Aber was sie nun erfahren muß, erfüllt ihr Herz mit Abscheu und Ekel vor dem gepriesenen Familienhelden Julius Bren ner. — „Dora — warum hast du uns nicht gleich alles ge sagt? Wenn Mutter das ahnte —“ „Ach Gott — ich habe erst alles gar nicht gleich er faßt

. Ich war doch ein Kind, Hanna. Und hatte keine Ahnung, daß es — das alles gäbe. Mutter redete nur immer von guter Partie und daß ich nicht solch armes Schulmeisterdafein führen werde. Wie ich mich kleiden und in Gesellschaft benehmen müsse. Und die Geschenke des Mannes feien die Hauptsache, als Gradmesser sei ner Liebe. Nun, wenn es vorerst darauf angekommen wäre — da hätte ich die geliebteste Frau sein müssen. Julius spart nicht, wenn er einkauft, für seine Weiber." „Dora —!" „Ja. Was wunderst

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 8 di 10
Data: 15.12.1934
Descrizione fisica: 10
schwie rige Leistung. Dazu mußte ich imn wieder ein Stück zurück gehen, und als sch wieder arn Parktor vorüberkam, öffnete sich dasselbe und ern Mann in der Kleidung eures Försters trat heraus, mit struppige::: Barte und „Julius!" sem Taufname wurde ihm förmlich ent- gegengeschleudert, als er elntrat. „Jetzt erst kommst Du! Und mit einem Gesicht — einfach, w:e wenn die Schmach der verflossenen Stunde nicht gewesen wäre. Ja — weißt Du denn von nichts?" „Julius —" hauchte sie, „dann setze

. Ich meine — das wäre schon die allerprimitivste Menschenpflicht, die man sogar jeder Dienstmagd zu kommen läßt — na ja — schweigen wir davon." „Liebe Schwester — wir hatten ja schon vor eini gen Tagen, aber — der: wolltest Du ja nicht — jetzt habe ich sofort neuerlich veranlaßt — Du mußt nur die Entfernungen —" „Still, Julius! Still — ich bin noch nicht zu Eitbe. Du bist absolut — ich sage ausdrücklich abso lut — nicht frei von Schuld, wenn Du nicht ein mal weißt, was in Deinem Hause geschieht

. Ich bin ja noch vollkommen alteriert — ich zittere ja noch vor Empörung am ganzen Leibe — kaum meiner Sinne mächtig." Dem Finanzrat wurde es ungemütlich. Er stand auf. „Julius — nein!" rief sie aufgeregt. „Ich bin noch mcht zu Ende." Sie war ebenfalls vom Di wan aufgesprungen und ging mit flatterndem Mor genkleide auf und nieder. „Ich kann ja kaum mehr gehen. Die Füße versagen förmlich. Das war zu viel für merne Nerven. Aber — ich kann auch nicht immer liegen." „Dann setz Dich vielleicht", schlug der Finanz rat

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 8 di 8
Data: 12.01.1935
Descrizione fisica: 8
w,r, so ganz und gar nicht sensittv — so kam er «mnal besonders männlich entschlossen schon, mit eil,er kühmn Falte zwischen dm Augenbrauen, zum Frühstück. Sie waren rwch allem „No, Julius — bist Du Kantig — oder was bist Du?" „Liebe Margck — ich bin taut ideenschwanger." ,£) je — Julius — laß Drr Zeit." „M«'n liebes Kind —■ ich bedaure, an dieser Tat sache wirst auch Du nichts mehr äridern, zumal ge rade Du — in erster Lime — Nutznießenn sein wirst." „Laß mich m Frieden. Was willst .Du eigentlich

sehr verbilligen, in dem ich selbst die — Fahrerprüfung ablegen werde." „No — gute Nacht, Julius! Da werd rch nicht viel sein — Nutznießerm Hab ich noch Freude — zu leben." „Lächerlich — Du kämrst Dich mir ruhig an- verttauen. Bei meiner ausgesprochenen Begabung für Maschinen — Hab ich so «was in zw« Wochen an, Keim» Finger." „Verzeih schon — wo hast Du Begabuirz für Maschinen? Machst Du doch Feuerzeug — Taschen uhr«, — alles ständig kaputt." „Das ist eine ganz andere Sache, nckt so Keinen simpl«, W«keln

. Ich werde Dich zu «ner Probe fahrt einladern" „No — bin ich mcht wahnsinmg. Mußt Du Dir suchen — Selbst»,örder. Aber — merke Dir Ju lius — kam, es sich höchstens handeln um ganz Keines Auto — höchstens sechstausend Schilling — so «was — ist schon das höchste. Also — ver stehst Du, Julius? Nur — ganz kleines." Der Finanzrat stäubte, sichtlich befriedigt, die Asche sein« Zigarre ab und lächelte, we zu einem Kind. „Nm, — über die Zylinderzahl läßt sich ja noch redm. DrS nmß sich alles erst erhellen. Es inuß jederchalls

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