. Zusatzfragen auf Geistesstörung sind nach der Pvozeßlage unzulässig, da Stern selbst nie Geistesgestört heit geltend gemacht hatte. Am Nachmittag ab 3 Uhr 30 begannen die Plä doyers. Das Urteil dürfte gegen 6 Uhr abends verkündet werden. liebe, habe der gute Junge die Aufführung veranlaßt. Und die Baronin ließ ihre Phantasie spielen und machte Julius von Höchheim zu einem Johann Wolfgang von Goethe, der jeden freien Augenblick daransetzte, mit den Komödianten zu proben, damit Frau von Arnim
durch die Darstellung erfreut würde. Armgard fand dies nun wirklich hübsch und apart. Julius fühlte, sein Kurs stieg. Als Frau von Arnim ihn fragte, wie denn das auf den Proben vor sich ginge, spürte er, sie würde sich das gern mal ansehen. Er strahlte vor Freude. Auf dem Wege, der für die örtlichen Entsernungsmaße immerhin ansehnlich war, breitete er seine historischen Kenntnisse aus. Das Würz burger Theater wurde 1804 gegründet, und der Zu- schauerrauM war damals die Stiftskirche. Graf Julius von Soden
, ein „Musenfreund", hatte die Kirche dann zum „Kunsttempel" umbauen lassen. Julius war munterster Laune, zitierte: „Ihn fuhr die Kutsche, zog das Herz Zu schönen Opern und Konzerts." „Und später," fuhr er fort, „1833 bis 1834, wirkte Richard Wagner als Korrepetitor am Würzburger Theater." Sie streiften flüchtig das Waguerschicksal, erreichten das Theater verfrüht. Es waren noch keine Schauspieler da. Dies machte Frau von Arnim gerade Spaß. Eine ältere Bedienstete schaltete Licht ein, Julius und Armgard gingen
auf die verödete Bühne. „Ach, hier möchte man agieren! Irgendwann hat man doch immer den Traum gehabt, eine Düse zu werden," lachte sie. „Zum Beispiel, wenn man auf dem Lande, wo Scherze und Witze ein so langes Leben haben, Körners „Gouvernante" äufsührte." Sie lachte, eilte hinter die Kulissen, fand den Schnür boden und geriet in Begeisterung. „Was ist das?" fragte sie den herbeieilenden Julius und zeigte auf ein Gewirr von alten Holzkoffern, Reise körben, Kisten, zwischen denen ein Kinderwagen
waren gelöst, alle Parteiungen ansgelöscht. Aber die Uebermacht der feindlichen Geschütze war zu groß. Neben den Soldaten kämpfte die Heimwehr und es ftedia? du Geschäfte & pmkü&che Qe&chenke Maria-Theresien-Straße 47 und Museumstraße 2 Sie wurde ausgelassen fröhlich. „Die Nähmaschine und der Kinderwagen —" „Sind das Gepäck von Romeo und Julia," vollendete Julius von Höchheim. „Dem Himmel Dank, er schenkte uns die Illusion!" Sie plauderten plötzlich wie alte Be kannte, Julius war beglückt und verliebt