Zeit der arme» Dulderin, die meistens im Halbschlummer lag und nur zuweilen mit mattem Daukesblick von einem der jungen Leute zum andern sah, als wolle sie sagen: „Der Himmel erhört meine liebste, in ständigste Bitte—- ich weiß es.' Dann konvte Julius lächeln, das unglückliche Mädchen aber erschien nur noch angstvoller, scheuer in sich zusammenzusinken; sie wich ihm geflissentlich aus, fodaß er wenig oder gar keine Gelegenheit fand, sich ihr zu nähern. „Du bist mein lieber, gute'' Engel, mein Trost
und meine Freude,' hatte die tränke Frau gesagt, „und ich glaube, Du wirst mir, ehe ich sterbe, noch mehr, noch viel mehr sein Mein ganzes Herz nennt Dich Tochter!' Wenn dann Julius hinzukam uud dann still schweigend ihre Hand an seine Lippen zog, gleich sam als Bestätigung dieser Worte, wenn er sich von 'em Leidensgeslcht seiner kranken Mutter mit so tief empfundener, männlicher Trauer abwandte, ivar eS da wohl möglich, in solchem Augenblick uud unter solch kritischen Verhältnissen das schwer wiegende Wort
, eS geht zu. Ende.' sagte sie, während große Thränen über ihre Wangen herab' rollten. „Was meint Julius, liebe Elisabeth! Hat er mit Ihnen gesprochen?' Die Gesellschafterin wandte sich ab. „Herr Doktor Hartmann fürchter für den Äugen blick nichts, Fräulein Haberland.' versetzte sie senfzend, „aber — wäre es nicht an der Zeit, jetzt, im Angesicht des nahen Todes, den alten Zwist zu vergessen? Sprechen Sie ein gütiges Wort, und alles ist ausgeglichen!'