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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 10
Data: 09.01.1939
Descrizione fisica: 10
Set Sprung aus dem BulawOs-kxpreß Durch Velgisch-Kongs zur Wüste — In die Strafanstalt von Bulawayo in Rhodesien am Fuß der Mawppo-Berge wurde in diesen Tagen der Sträf ling Joseph Crestwick zur Verbüßung von fünfzehn Jah ren Gefängnis eingeliefert. Die Einlieferung geschah nach einem einzigartigen Umweg, den Joseph Crestwick durch eine sensationelle Flucht möglich machte. Er hat im afri kanischen Busch 1200 Meilen zu Fuß zurückgelegt, abgesehen von den Seereisen nach Europa und den Fahrten

zurück. Die Geschichte dieser Flucht soll hier erzählt werden. Ein Mann lebt von Wurzeln Eintönig ratterte der Expreß durch die Nacht. Zwei Wärter sollten den gefährlichen Fälscher und Häftling Joseph Crestwick von Salisbury nach Bulawaho überfüh ren. Crestwick hat auf die gute Gelegenheit gewartet. Nun warf er sich aus dem Zug. an der Seite des Bahndammes in das hohe Gras hinein. Er lag dort, ohne sich zu rühren, bis der Zug vorübergerollt war. Die Wärter hatten ge schlafen. als er den Sprung

durch das Fenster wagte. Wür den sie zu früh erwachen und Marm geben? Der Zug rollte weiter durch die Ebene. Jetzt entschwand er den Blicken des Joseph Crestwick um eine Bergerhebung herum. Der Flüchtling erhob sich, betastete seine Mieder und hielt nach den Sternen Ausschau, während im Osten be reits der Morgen langsam heraufzog. Er hatte keine Ahnung, wo er sich hier befand. Er wußte nur. daß er nach Nordwesten wandern mußte, in der Richtung nach Delgifch-Kongo. Er wanderte. richtete sich nach der Sonne

und nach den Sternen. Er lebte von Wurzeln und Beeren. Die Kleider fielen ihm vom Körper. Er hatte kaum noch Schuhe an den Füßen. Aus Joseph Crestwick war ein wandelndes Skelett geworden. Der Weg zur Küste Die Fesieln. mit denen seine Hände zusammengeschnürt waren. hatte er im Laufe von drei Wochen mit Steinen durchfeilen können. Er hatte die ganzen Nächte hindurch damit verbracht, einzelne Kettenglieder auf scharfen Stei nen durchzureiben. Endlich erreichte er das Lager eines belgischen Prospektors — 1200 Meilen

, mit einem Dampfer als Kohlentrimmer bis nach Antwerpen zu kom men. Bon Antwerpen aus fuhr er mit einem belgischen Lastdampfer als blinder Passagier nach London hinüber. London war sein Ziel. In London lebte die Braut des Joseph Crestwick. Nach ihr hatte er Heimweh gehabt, als er sich aus dem Zug warf t- damals auf der Strecke von Salisbury nach Bulawaho. Nun hatte er sein Ziel erreicht, das heißt, beinahe erreicht. Der Fremde an der Haustür In dunkler Nacht schlich Joseph Crestwick durch die finsteren

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Pagina 2 di 4
Data: 25.04.1940
Descrizione fisica: 4
, Wirtschaft und Sport: Dr. Rainer v. Hardt Stremayr; für Bewegung und Lokales: Dr. Fritz Olbert; für Theater und Kunst: Karl Pauli ui für Feuilleton und Unterhaltung: Dr. Kart Piohlerj verantwortlich für den Anzeigenteil: Erwin Meyer, sämtliche in Inns bruck. — Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 1 gültig. £t brachte uns den Sternen naher... Joseph Fraunhofers Weg zum weltberühmten Forscher — Ein deutsches Schicksal, erzählt von Alfred Hein Neben dem Schneidergesellen Derfflinger, der die Schlacht bei Fehrbellin

gewann, gibt es in der Geschichte auch einen armen Handwerksmann, der als Geistessieger das deutsche Forschertum durch Nacht zum Licht führte: Joseph Fraunhofer. Joseph war eines armseligen Glasers Sohn. Der Alte Fritz hatte gerade das Jahr vorher die Augen für immer zugemacht, als sie Joseph in Straubing unter düsterem Giebel in einer verwinkelten engen Gasse auftat. Viel zu sehen im Leben gab es für den Jungen nicht. Im Sommer mußte er, kaum daß er recht laufen konnte, zu den Großeltern aufs Land

, die Gänse hüten; dabei sann dieser Hirtenknabe oft lange still vor sich hin. Im Winter ging's in die Stadt zurück, und — o größte Wonne für den Wißbegierigen! — dreimal in der Woche durfte er die eben gegründete Volksschule besuchen. Daheim half Joseph dem Vater beim Handwerk; er konnte schon als Zehnjähriger Glas schmelzen und kunstvoll in die Glasmacherpfeife blasen. Ja, sogar das sehr schwierige Flach walzen der Glaskugeln zu klaren, schönen Scheiben gelang ihm zur Freude der Ellern. Der Vater dachte

dann im stillen: Du sollst es besser haben, mein Sohn. Und als der Junge vier zehn Jahre war, brachte er ihn nach München, wo die Wunder in spiegelnder Pracht sich gegenseitig übertrafen. Hier wurde Joseph Schleiferlehrling in einer Spiegelfabrik. Bald beherrschte der schmächtige Kleine besser als mancher stämmige Geselle all die Feinheiten und Vertracktheiten, mit denen man solch sprödem Spiegelglas zu Leibe geht, um es mit siebenfarbig auffunkelndem Kristallschliff wertvoll genug zu gestalten

, auf daß Fürsten und vor allem hochedle Damen sich daran entzücken. Freilich — wenn Joseph in einen solchen Zierspiegel sah, gab das einen wunderlich märchenhaften Rah men für ein halbverhungertes, blasses Gesicht, aus dem nur zwei gierige Augen suchend starrten. Was suchten sie? — Das Unerforschbare: Gott. Und das Un- W^ochhte: die Wigenfchast. Ost Nickte der Junge Halde Nächte lang in rätselhafter Sehnsucht zu den Sternen empor. Ach, aber wenn er die Scholaren in das physikalische Institut ziehen sah

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Pagina 4 di 6
Data: 20.04.1937
Descrizione fisica: 6
Dienstag, den 20. April 1937. Nr. 89. Seite 3. Wiener Theater. Zwei Uraufführungen großen Formates rücken das Burg- theater in das vorderste Blickfeld; zwei Uraufführungen dramati sierter österreichischer Geschichte, beide endlich einmal mehr als histo rische Bilderfolgen, beide Dichtungen, gestaltete Geschichte, erlittene Geschichte, irgendwie auch unter den Himmel unserer Tage gerückt. Das eine Stück steigt tiefer hinab, wagt sich an Kaiser Joseph II., das andere bleibt an dem uns zugekehrten

Ende der Weltgeschichte haften, an der großen Wende vom Krieg zum Nachkrieg, vielleicht der größten, die es je gegeben hat im Leben der Menschheit. Auch Rudolf H e n z hält sich in seinem „Joseph II." an das be währte Rezept der biographisierenden Dramatik, die ganze Wirkenszeit des Helden zu zeigen, hier das gesamte Regierungsopus also. So ist es das Jahrzehnt von 1790—1790, das vor uns ersteht; wir sehen Joseph II. von dem Tage seines Regierungsantrittes bis zu seiner Todesstunde

sein will, der in Erkenntnis seiner Tragik, zu früh geboren zu sein, sich die eigene Grabschrift versaßt: „Hier liegt ein Fürst, der mit den besten Absichten keinen seiner Pläne durchsetzen konnte." — Mit besonderem Interesse sah man dem „Kaiser Joseph II." Henz' entgegen, dessen hohe Dichterkraft sich wieder und wieder an edelster Katholizität bewährte. Henz läßt diesem Aufklärer, diesem Ausheber der Klöster, volle Gerechtigkeit widerfahren, weiß sich auch in diesen Idealismus einzufühlen; er zeich net den Kaiser

tolerant, aber im innersten Grunde durchaus katholisch. Dabei läßt der Dichter nie einen Zweifel, wo er mit seinem Herzen steht. Die große Szene zwischen Joseph und dem Papst auf dessen Wiener Reise ist nicht nur mit die stärkste der Tragödie (auch im Bühnenbild und in der Regie überaus großartig), sie bietet auch einen tiefen Dialog über das Wesen des Staates, seinen Sinn, seine Grenzen, über das alle Vernunftreiche überdauernde Reich Gottes. Hier freilich dürfte das Stück nicht mehr „Joseph

II.", es müßte „Pius VI." heißen. Gottes Wort erfüllt sich. Joseph flieht endlich vor den diplomatischen Intriguen und Hoskabalen zu seinen Soldaten an die türkische Front. Er kehrt krank heim, und nun empfinden wir ihn in der ganzen Hal tung immer ähnlicher dem Alten Fritz. Wie er da am Stock einher geht, Audienzen erteilt, in denen jeder mit so viel Witz wie Herz und Ünvoreingenommenheit abgefertigt wird, wie da die übergroßen Gar disten Spalier bilden, wie die Krankheit den Körper frißt, ohne den Geist

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Pagina 1 di 6
Data: 23.01.1934
Descrizione fisica: 6
denn, daß die Labour Party ihm ein Schloß vor den Mund legt, was vermutlich sehr bald der Fall sein wird. „Joseph Stalin" — ein Symbol. Vor einem knappen Dreivierteljahr verließ „Joseph Stalin" eine der größten russischen Maschinenfabriken. „Joseph Stalin" ist diesmal nicht der rote Diktator persönlich, sondern „die neueste Riesen-Supsr-Lokomotive, die größte der Gelt", die auf den Namen des Diktators getauft ist. Die Aben teuer dieser Lokomotive sind ein Symbol für die Triumphe der sowjetrussischen Technik

. So schrieben die sowjetrussischen Zei tungen vor knapp neun Monaten, und wir sind bereit, es heute noch zu bestätigen. Als „Joseph Stalin" die Fabrik verließ, zierten Kränze seinen Schornstein, Guirlanden seine gewalligen Flanken und Hamüier und Sichel seine Stirn. Die Fahrt von der Fabrik nach Moskau — drei Stunden lang — war eines Triumphators würdig. Der Empfang in Moskau war es noch mehr. Zischend und fauchend stand „Joseph Stalin" auf den Schienen, während Vertreter des Rais der Volkskommissäre

, der Arbeiterschaft des Werkes, der Proletarier im allgemeinen und im besonderen ihre Ansprachen hielten. Die Lokomotive stand, fauchend und zischend, immer noch da, als die letzten dröhnenden Reden lange verklungen waren und alles gespannt darauf wartete, daß die riesigen Glieder „Joseph Stalins" anfingen sich zu bewegen. Sie bewegten sich nicht. Der Pro tokollchef, böser Ahnungen voll, blies geistesgegenwärtig das Fest ob, die Zuschauer mußten sich zurückziehen, und dann wurde eine lumpige kleine Lokomotive

, die eigentlich „Joseph Stalin" nicht einmal hätte das Wasser reichen sollen, vor gespannt, um „den Triumph der Sowjettechnik" in die Repa raturwerkstatt zu überführen. Acht Monate dauerte es, bis „Joseph, Stalin" sich von seiner dreistündigen Reise nach Moskau mit Hilfe zahlloser Sachverständiger, Monteure und Arbeiter erholt hatte. Ob er nach diesen Erfahrungen über haupt noch eine mehrstündige Führt wagen wird? Die P o st d e s P r ä s i d e n t e n. In Hollywood soll es Filmstars geben, die über die Zahl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 10
Data: 12.12.1938
Descrizione fisica: 10
mit einer Sprunggelenkverletzung in die Klinik eingeliefert werden. 3)as Siruderkind Skizre von Frieda Pcltz. Seit Menschengedenken wohnten die Grüns in dem Dorf. Sie galten als tüchtige Arbeiter. Zurzeit waren sie vier: der Alte, die beiden Jungen, Karl und Joseph, und Martha, die Schwester. Drei andere Schwestern hatten geheiratet und aus dem Dorf ziehen müssen. Martha, der Jüngsten, hingen die Kinder an Brust, Rock und Hän den, alles ihre Kinder. Joseph und Karl waren nicht so glücklich, und wenn sie klagten, pflegte der Vater zu sagen

: „Es ist eine Strafe." Vor Jahren waren die Brüder um ein Mädchen in Streit geraten. Keiner hatte nachgeben wollen, und sie waren mit der Axt gegeneinander gegangen, bis Marie selber sich für Joseph entschieden hatte. Karl in seinem Trotz und Groll hatte eine andere genommen. Doch der Streit rubte damit nicht. Die Frauen führ ten ibn fort. Kaufte Joseph einen neuen Schrank, mußte auch Karl zur Stadt und möglichst einen noch besseren er stehen. „Ich werde es nicht mehr erleben, daß sie Frieden balten

Grün mochte drei Jahre alt sein — daß der Vater noch kam. Anna, die in der Küche zu schaffen hatte, trocknete die Hände, nahnr die Lampe und ging voraus. Sie weckte den Mann, der schon im Bett lag, und er fuhr auf, als er den Vater noch so spät sah. „Das Kind ist fort", sagt der Alte. „Einige wollen es im Wald gesehen haben, aber es war nicht zu finden." Anna hat sich zum Schrank gedreht und kramt her- um. „Was geht uns der Joseph an?" sagt sie. Der Vater sieht aus den Tisch. Er fragt niemand

! „Ich werde Nachsehen, Vater", sagt er und gibt ibm die .Hand darauf. Der Alte hält sie be schwörend fest. „Es ist unser Blut, Karl" . . . Die Tür geht zu. Karl stebt am Fenster, als der Vater vorüberkommt. Dann ist cs still und dunkel, aber es wachsen Bilder und Stimmen und Schreie. Der Joseph sucht jetzt im Wald.. und die Marie wird weinen . . . aber was der See hat, gibt er nicht heraus . . . „Anna!" Als sich nichts rührt im Haus, geht Karl Nachsehen. Die steht vor der Tür. „Kommst du mit?" fragt

er sie und sieht nach dein Wald. Sie gibt keine Antwort. „Solch ein Leben", sagt er und geht an ihr vorbei. Zu Marie geht er, denkt die Frau, und ihr Herz haßt ohne Maß. Karl aber geht und zerrt an der Feuerglocke. Sie sollen den See absuchen. Wenn es Tag ist, meinen die Männer. Joseph ist nicht unter ihnen. Marie rennt mit offener Bluse und hängendem Haar. Da geht Karl allein zum Wald. Am Morgen ist das ganze Dorf in Aufruhr, und sie suchen alle. Im See ist nichts, und als wieder die Nacht kommt, binden

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Pagina 3 di 4
Data: 01.10.1940
Descrizione fisica: 4
Oppenheimers hatten ihn unterwegs abgefangen, ihn über Posen und Lublin nach Chale gebracht, wo der mächtige Rabbi des Ostens wohnte. In dessen Gesellschaft brachte Johann Daniel Lichtenstein drei Monate der Buße zu. Dann zerriß er seine Kleider, streute Asche auf sein Haupt, verfluchte seinen Irrtum und kehrte als Jude I Oppenheimer wieder nach Frankfurt zurück. Sie duldeten keine Renegaten, die Oppenheimers. Sie zahl- j ien gern das Studiengeld'für den jungen Joseph Süßkind aus Heidelberg

. Er sollte die Thora und den Talmud gründlich ' ^rchstudieren, er sollte ein bewußter Jude werden. Aber gleichzeitig wußten sie auch ganz gut, wie notwendig die Kenntnis der Sprachen war. Hebräisch, die Sprache der Erz väter, ja, sie mußte vor allem gelehrt und gelernt werden. Doch gleich darnach war das Französische, die Sprache aller Fürstenhöfe, für jeden Juden wichtig. Und dann durfte die Mathematik nicht fehlen, die Wissenschaft der klirrenden, klaren Zahlen. Joseph Süßkind Oppenheimer lernte unermüdlich

, hat ihren Wert behalten. Die trostreiche Drei der alten Aegypter aber hat ihren Sinn schon gewandelt; der kriegerische Saturn hat sie beschattet und ihr Unglückskräfte verliehen. Die im Menschen ruhenden Kräfte des Kosmos können starke Wir kungen auf die Mitmenschen haben — hier stockte Joseph Süßkind. Jeder Mensch hat also eine gewisse Macht über die anderen Menschen. Er muß sich nur seiner geheimen Kraft bewußt »erden, muß sie anwenden können. Drei geheimnisvolle Striche über das Bild

des anderen, ein rätselhafter Spruch gemurmelt... das würde den anderen beeinflussen. Dazu ein Mick in die Sterne, in die Häuser der Planetenbahnen, ein gutes Horoskop ausgezeichnet, und der dunkle Zauber der ur alten Wissenschaft entfaltete sich aufs neue. Verlagsrecht bei Aufwärfs-Verlag, Berlin NW 7 (2) Ungeahnte Perspektiven eröffneten sich hier dem jungen uden. Hier lag ein sicherer Weg zur Macht, zum Reichtum, nd er wollte ihn gehen, das stand für Joseph Süßkind Oppen heimer an diesem Abend fest. Er wollte die ganze

Merkmal waren die zu vollen Lippen. „Ich werde es schaffen, ich werde ein Kavalier sein wie die anderen." Mit diesem festen Vorsatz im Herzen ging Joseph Süßkind Oppenheimer zu Bett, und reiste wenige Wochen später nach Tübingen, wo er sich von einem aus der Art geschlagenen Studenten in Latein und allen Fächern der Wissenschaften unterrichten ließ. Seinem Lerneifer und der neuen Gesellschaft zuliebe wurde er auch den strengen jüdischen Grundsätzen untreu, beteiligte sich an den studentischen Gelagen

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Pagina 3 di 4
Data: 02.10.1940
Descrizione fisica: 4
Ein Tatsachenbericht von B. Krüger Verlagsrecht bei Aufwärts-Verlag, Berlin NW 7 (3) „Weiche von mir, Abbild meiner Sünde! Bild des Satans, hebe dich hinweg!" Joseph Süßkind Oppenheimer floh rasch in die nächste Straße, denn er wußte, wie dergleichen Szenen enden konnten. War er erst einmal in seinem Aufzug als Jude erkannt, würde man ihn mit Schande aus Hildesheim hinausjagen. Was sah ihm der Kapuziner nur an? Warum gerade er ihm ausgefallen war? Vorsichtig erkundigte

. Der Kranke wollte sich aufrichten, die Augen quollen ihm aus den Höhlen. „Hilf mir, mein Gott!" — das konnte der sterbende Mönch noch aussprechen, dann fiel er zusammen und war tot. Der Klosterbruder drückte ihm die schreckhaft aufgerissenen Augen zu, kniete nieder und betete dreimal laut das Gebet „für die in höchsten Nöten verstorbenen Sünder". Zur gleichen Zeit aber, als der Kapuzinermönch seine alte Schuld bezahlte, jagte Joseph Süßkind Oppenheimer mit der Eilpost aus Hildesheim hinaus. Er fühlte

) seinen Iuwelenfchatz Aus dem Veit-Harlan-Film der Terra Der Kaftanjuds Joseph Sußkind Oppenheimer m der Darstellung durch Ferdinand Marian — Terra Der Sprößling Isachar Oppenheimers war jetzt ein anderer geworden. Nichts erinnerte an den wandernden jüdischen Schauspielervater, nichts an die recht armselige Herkunft aus der Iudengasse am Neckar. Ein Kavalier, ein kleiner Welt mann, kehrte nach einigen Jahren Studium und Reisen zurück. Wohin aber jetzt gehen? Wo nun ein Handelsgeschäft

auf- machen und den Weg zu Reichtum und Macht antreten? Joseph Süßkind Oppenheimer entschied sich für Frankfurt am Main. Die Freie Reichsstadt gab vielen Juden einen sicheren Unterschlupf und machte auch mit dem jungen Oppenheimer keine Ausnahme. „Sind angekommen von Butzbach zwey kurhesfische, eyn brandenburgischer und eyn sächsischer Courier. Desgleichen sechs Wagen aus dem Schwäbischen, dazu eyne Extrapost, von Gießen kommend, mit Joseph Süßkind Oppenheimer, eynem hiesigen Handelsmann." Die Zeiten hatten sich geändert

. Als unbekannter, fast lästig empfunoener „Iüd aus Heydelberg" war Joseph Süßkind Oppenheimer vor acht Jahren durch das Tor geschlüpft. Mit der Extrapost kam er, ganz wie ein reicher Mann seiner Zeit, zurück, und sein Auftreten blendete sogar den Torschreiber der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main. Oppenheimer kommt ins Geschäft Wenige Jahre später hatten sich die Dinge abennals grund legend geändert. Aus dem reisenden Studenten und jüdischen Handelsbeflissenen Joseph Süßkind Oppenheimer war ein reicher

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 23.04.1937
Descrizione fisica: 8
Verbrechen zu begehen. Natürlich ist es 'besonders angenehm wenn man dabei gleichzeitig der Litera tur einen großen Dienst erweisen kann." Newton antwortete nicht mehr, da er »bereits tot war. Seit 'diesen immerhin bemerkenswerten Geschehnissen waren drei Monate vergangen und die Polizeibehörden hat ten die hoffnungslose »Su»che nach dem Mörder Joseph New tons, der keinerlei Spuren hinterlassen hatte, aufgegeben, als Mr. »Henry Wilson, ein »junger Privatdetektiv, beim Durchwahlen alter Exemplare

der „Times" eine merkwür dige »Entdeckung machte. Nun prüfte er mit neuerwachter Neugierde Satz um Satz den Offenen Brief, den Sir Roderik Acres, ein reicher Sonderling, an die „Times" gerichtet und diese seinerzeit, wie so viele »Zuschriften aus dem Publikum veröffentlicht hatte. , s ... .. ... .V .... ... „Geehrte Redaktion! 1 Die Methoden Scotland Bards zur Lösung dessen, was die Polizei das „Mysterium um» »Joseph Newton" 31t nennen beliebt, sind falsch und können daher zu keinem »Erfolg führen

? Ich »werde 'morgen früh den gleichen Zug benützen wie das letztemal und werde mich außerordentlich freuen, »Sie Wieder; dort »begrüßen zu »können. Ihr Joseph Newton." Als der Luxuszug am nächsten Morgen »langsam aus der »Halle des Paddington-»Bahnhofes rollte, machte es »sich einer der Reisenden, der in verblüffendem Maße dem oerstor- benen Kriminalautor »Joseph Newton ähnelte, in einem der leerstehenden Abteile »bequem. Noch einmal prüfte »Henry »Wilson in einem kleinen Spiegel sorgfältig seine Maske

, dann beugte er sich über eines der Magazrne, die er vor Ab gang des Zuges erstanden hatte. Kurze Zeit daraus öffnete sich die Tür, ein kleines, eis graues Männlein ließ sich ihm« gegen'über auf der Zweiten Bank des Abteils nieder. „Ich freue mich, daß meine kleine Demonstration »Sie interessiert hat." Joseph Newton verbeugte sich zustimmend-. Das alte Männlein löste den' Riemen, der seine Reisedecke zusammen hielt und legte ihn neben sich. Dann zog' das alte Männlein em »Etui und reichte

es seinem Gegenüber, indem es gleich zeitig ein »Streichholz aufflammen ließ. Der Mann in der Maske Joseph' Newtons überlegte blitzschnell. Joseph Newton »hatte seinen Tod durch Erdros seln gefunden. 'Da über keinerlei Spuren einer »Gegenwehr au der Leiche nachzuweisen gewesen waren, mußte das Lpür vorher durch em Narkotikum betäubt werden sein. Eines der Magazine glitt zu Boden und 'Henry »Wilson bückte sich, es auszuheben, um da'bei mit 'taschenspielerischer Geschicklichkeit seine Zigarette

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Pagina 3 di 8
Data: 15.04.1933
Descrizione fisica: 8
noch zu verbergen vermochte, die Neugier der Herren; sie wiederum hatte das Gefühl, als würde sie von lauernden Blicken beobachtet. Es wurde zwölf Uhr und Will kam nicht. Wieder ging sie in die Offize des Managers, um sich Rat zu holen. „Telephonieren Sie doch hinüber, das Pfarrhaus in Joseph Nty hat sicher Anschluß. Boy, führen Sie die Dame in die Fernsprechabteilung." Eins der jungen Mädchen, die dort zur Bedienung der Hotel gäste saßen, stellte die Verbindung her. Es dauerte ziemlich lange, dann schüttelte

. "Ich werde mich mit dem Amt Joseph City verbinden lassen r>ad um Auskunft bitten." Nun mußte Ada doch warten, bis eine Antwort kam. „Die Depesche an Reverend Thomas ist gestern spät ein gegangen, konnte aber nicht bestellt werden, da niemand im Hause war, und wurde in den Briefkasten gelegt. Der Tele graphenbeamte hat heute erfahren, daß Reverend Thomas . vor drei Tagen nochmals Urlaub genommen hat und mit seiner Mutter verreist ist. Ort der Reise und Rückkehr sind unbekannt." Ada traute ihren Ohren nicht. Sie wurde

, es nicht zu fasten und zu begreifen vermochte. 7. Nachdem der erste Schreck überwunden war, begann Ada zu überlegen. Jedenfalls war sicher, daß Will und seine Mutter nicht in Joseph City waren, und daß sie ihr keinerlei Nachricht gegeben hatten. Anderseits war ebenso gewiß, daß sie erwartet wurde. Der Schnellrichter in Neuorleans hatte ihr selbst gesagt, daß Mills Mutter in günstigster Weise über sie ausgesagt hätte, Will hatte das Zimmer bestellt und ihr sogar Blumen geschickt. Was sollte sie jetzt tun

? Im ersten Augenblick kam ihr der Gedanke, es sei das natürlichste, sich auf den nächsten Bahnzug zu setzen und nach Joseph City zu fahren. Dann überlegte sie: Hätte Will das gewollt, würde er ihr sicher eine diesbezüg liche Nachricht nach hierher geschickt haben. Wenn er nicht da war, konnte sie ihn ja in Joseph City ebensowenig heran zaubern, wie in Chicago. Abermals erfaßte sie Angst, eine neue Angst. War Will und seiner Mutter irgend etwas zugestoßen? Vielleicht ein Autounglück? Wenn irgend

für mich bestellt hat, und ob er damals persönlich hier war?" Der Herr lächelte. „Das können wir natürlich bei unserem großen Betriebe nicht auswendig wissen. Ich will einmal nachschlagen und sehen, was darüber im Journal steht." Er blätterte in einem großen Buch. Hier ist die Notiz: „Reverend Thomas aus Joseph City bestellt durch Fern gespräch aus Springfield, Illinois, ab 25. August, gutes Zim mer mit voller Pension für Miß Ada Thomas aus Deutsch land, wünscht, daß Zimmer mit Blumen geschmückt wird, sen det

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Oberinntaler Wochenpost
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Pagina 1 di 8
Data: 02.02.1934
Descrizione fisica: 8
von Joseph August Lux. Joseph, seit dem Tot seines Vaters Franz Stephan 1765 römischer Kaiser und Mitreg-SNi in Oefterv-icb, wo er erst mit dem Tode Maria Theresias 1780 zur Allein- herrsch^aft kommt, war ein stiller BeMUnjoeror d,e-s Preus- Ittckölnigs Friedrich 11.^ .dem -er es in mancher Einsicht gfechzutuln versuchte. Zugleich^ war er ei!N Anhänger Vol taires und der französischen Aufklärung. Die Kaiserin, um seine Lrzichung blesorgt, gab ihm nicht weniger als si Üebieni Geschichtslehrer

es kein Gesetz, kern Recht, dne Schranke gab und der — Revolution von oben mach ^e. Der haiuptsckchag richtete sich gegen den Iesoitonorden, er gewiss er nraßon das Vorrecht hat von jeder Revolution ms-erstes Opfer .ausersehen zu werden. 2lls Papst Kl..-- ^enis XIV. unter dem Druck Frankveichs, Portugalsc und! Spaniejns die Aufhebung des Ordens aussprach, Watt der Damnr zerbrochen, der die Kirche vor dem Zugri!ff schützte. ' . : Joseph II. w-ar wohl eine gläubige Natur aber er huldigte eilrticr blossen

Vernunftsreligien, d-em Febronignisi Mus (so genajnnt nach Febromus, wcihbifchof von Trier), der den Staat über d-ie Kirche stellte. Mit dieser chilnnei--. gung zun: Staatsktrch,entum hat Joseph radikal mit der großen barockeNd Kulturüberlieferung Oesterreichs gebro chen. Same Kirchenverstaatlickfungsgefetzte verbieten! dest heimischen BischöfW und den Orden den, ddi-rekten Verkehr! mit R-om. lsand in bsand damit geht die 2lufheb-ung v-an, Klöstern, von fromm-en Bruderschgsten un,d ProzessionM. Papst Pius

VI. koinmt eigens Nach Wien im Jahre 1782 int feierlichüuen sAufzug und sucht ihit tränenden, AugeS umzustimmen, vergebens. Beim Gegeinbesuch in Rom droht Joseph mit der Loslösung der ästerreickiscn Kirche) Lin bolschewistischer Bilderstttrm war mit der Klösteranf- hebung über Oesterreich hereingebrochcn. TrödlerjbUdütt wurden aus ba.-ocken Kirchen und ölebtcbt'.n ssan gebaut; mit kostbaren Manuskript- und BibliFthokschätzen die Lö- cl)erd er Straße>n verstopft, auf dmen die wägen mit d^m Kiofterraub

dahinifuhreN; es ist bezeichnend, daß bei der Plünd-erung die Leiche des Grafen Salm, des ersten Ver teidigers Wien gegen die Türken, aus den: erbrochenen Grabmal verschwunden ist: das sind Streiflichter, die erkennen lassen, wie der Vernichtungsgei ft zu w'erke ging; es war keine Reform, so^ndern ein Kultu-rbrnch). Joseph w-ar ein idealistischer Doktrinär, der mit seinen DoleranzedikteN die Welt beglücken wollte und sich dabei rücksichtslos üb-er historische Rechte, über Volks 'Überliefe rung ulNd

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 5 di 16
Data: 09.06.1933
Descrizione fisica: 16
und die Kirche in China? Joseph Lopahong entstammt einer Familie, die seit 300 Jahren christlich ist. Er ist das Muster eines katholi schen Mannes und seine Nächstenliebe ist grenzenlos. Die Wohltätigkeitsanstalten, die er schuf, haben sich zu einer kleinen Stadt ausgewachsen. Lopahong widmet den Kran ken seine persönlichen Dienste. Alltäglich ist er in den Familien, Gefängnissen und am Krankenbette im Dienste der Nächstenliebe und der Ausbreitung des Reiches Gottes tätig. Er versteht es, andere zum Wohltun

, damit war es jetzt nichts mehr. Technische Artikel waren Trumpf, Ar tikel, die irgendwie das panropa-projekt be handelten, ausführliche Berichte darüber brachten, Leitartikel sogar. Kein Blatt mehr in Europa und Afrika, in Asien und Amerika, führung Herrn Lopahong übertragen. Seine persönliche Stellung und seine geschäftlichen Beziehungen, sein Verwaltungötalent und sein Einfluß ermöglichten es ihm, etwas vollende tes zu schaffen. Damit alles glücke, stellte er das Unternehmen unter den Schutz des hl. Joseph

bestritten. Herr Lopa hong ist Leiter der Anstalt. Gleich ihm ar beiten die beiden Aerzte unentgeltlich. Das Gute, das St. Joseph stiftet, mögen einige Ziffern veranschaulichen. Vom 1. Juli 1919 bis 1 . Juli 1920 fanden 3441 kranke oder hilflose Männer und 804 Frauen Auf nahme, nicht gerechnet die armen Kinder und die Waisen. 82.694 Außenpatienten erhiel ten unentgeltliche Behandlung. Die Kin der empfangen Unterricht und gewerbliche Ausbildung in den Arbeitsstätten des Heimes. Mehrere Armenapotheken

von Schanghai ste hen in Verbindung mit St. Joseph und wer den von dort bedient. In den letzten Jahren das nicht den Lebenslauf des deutschen In genieurs enthalten und sein Projekt gewürdigt hätte — diese in bewundernden Ausdrücken über die Größe und Genialität des Werkes, Otto Maurus als bedeutendsten Ingenieur aller Zeiten preisend, jene sachlich, gedämpft, ein wenig sauersüß, aber auch sie von einer technischen Großtat sprechend. Sein Bild und das seines Freundes Walter Kollo, sowie die Bilder

-Dampfer. sind ein neues Krankenhaus und acht Armen apotheken hinzugekommen. Jährlich erhalten in diesen Wohltätigkeitsanstalten 5—600.000 Menschen pflege. St. Joseph trägt einen ausgesprochen katho lischen Charakter, trotzdem es zumeist durch heidnisches Geld unterhalten wird. Das ist für Herrn Lopahong die Hauptsache. In dem oben erwähnten Zeitraum von einem Jahre wurden 62 Erwachsene, 1319 Sterbende und und 443 Kinder getauft. Vinzenzbruöer und Katechist. Eine Lieblingsbeschäftigung des Herrn

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 11.06.1936
Descrizione fisica: 8
SU. 1H 11. Arm! WM 3 cJZ- Fronleichnamstav - Herryottstas Bon Hermann S ch a a b. In der Woche des Fronleichnamsfestes hätte Joseph mit den Buben, die auf den Bergen mahnten, nicht mehr getauscht, denn die Vorarbeiten für dieses schönste Fest des Sommers waren ihm noch wichtiger, als das Pfingst- feuer es hätte sein können. Mit großen Säcken aus dem Rücken ziehen die Buben in den Wald zum Laubstrei fen. Voller Uebermut sind sie und wild vor Arbeits eifer. Alle erreichbaren Zweige der Buchen

huschen, stillhaltend nach den Friedensstörern des Wal des aus. Sie strecken den Kopf mit den gespitzten Pin- selöhrchen um die Rundung des Stammes, zittern ein wenig mit dem Schnurrbart und machen blanke Aeug- lein. Wenn die Buben nach Hause gingen, trugen sie gerüttelt und gestampft volle Säcke grünen Laubes. Zu Haufe schüttelte Joseph diese Last in den großen Brüh zuber und wühlte alles mit den Händen gut auf, damit es nicht heiß werde und das Laub dadurch feine Farbe verliere. Der Duft des Laubes

in den meisten Jahren in überreicher Fülle erscheinen. Um sie in Mengen zu finden, muß man aber auf die Höhen steigen, wo das gefleckte Vieh der Bergbauern zwischen Ginsterbüschen weidet. So zog denn Joseph 'immer eine gute Stunde weit auf die Höhe und streifte dort die goldene Pracht in seinen großen Korb. Im Garten standen drei große Büsche Pfingstrosen mit dicken, blutroten Blüten. Sie mußten ihre Blumen blätter lassen. Der HollunÄerstrauch gab weiße Dolden und die Hausmatte viel große, weiße Margueriten

von Einsiedeln treten auf ge malten Tafeln und in Figuren auf die Fenstersimse und verstecken sich wie scheue Bauernkinder hinter großen und dicken Blumensträußen. Joseph aber hat besonders schöne Arbeit. Er hilft vor dem Altar am Sternenwirtshaus einen herrlichen Tep pich aus Blumen streuen.. Der Vater Severin hat mit dem Stangenzirkel und mit einer Latte einen herrlichen Stern auf den Boden gezeichnet, auf dem der Priester mit dem Allerheiligsten stehen wird, wenn er den Segen gibt. Zu dem Stern führt

und Der Heimat Wohlstand liefet in Eurer Handt Kauft österreichische Waren! doch darüber hinaus in das Gelbrveiß der Hollunder blüten weisen. Zusammengefaßt ist alles mit dem dich ten Grün gestreuten Laubes. Die Morgensonne begann den welkenden Blumen und den Blättern ihre Düfte zu entziehen, durch die jungen Birken wehte ein lieblicher Hauch, im Blau des Himmels kreuzten die Schwalben in seligen Flügen. Ehe sich Joseph in die Sakristei begab, besuchte er den alten Schmied, der an einem Wegrand

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Der Südtiroler
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Pagina 6 di 6
Data: 01.11.1933
Descrizione fisica: 6
widerstehenden Natur das Wunderwerk der Brennerbahn abgerungen haben. Wenn der Zug wieder an das Tageslicht ge treten, mag der Musikfreund sein Augenmerk dem Heim der Musikerfamilie Pembaur auf der oberen Gluirsch schenken;, das linker Hand von der Höhe herabgrüßt. Rechts oben aber bei dem von der Bahn aus nicht sichtbaren Rätters hat 1838 und 1840 der Giggelbergerhof den Wiener Walzerkom ponisten Joseph Lanner als Gast des feinsinnigen Josef Tschurtschenthaler beherbergt, und Rätters selbst ist den Freunden

(f 1791) die Geschichte der fortan auf einen Altenteil zurückgesetzten alten Straße über den Schönberg erzählt. Der gleiche Stein vermeldet, daß im Jahre 1782 Papst Pius VI. aus der Rückreise von seinem kirchenpolitisch vergeblichen Be suche bei Kaiser Joseph ll. in Wien hiervorüberkam: so erklärt sich der Name „beim P a p st l", den das Volk diesem Straßen punkt gab. Vier Jahre später aber trug an dem nämlichen Denk mal vorbei eine Rüttelkutsche von Anno dazumal Johann Wolf gang Goethe dem Lande

jenen Brief des Erzherzogs Johann, worin der bei den Tirolern so beliebte Prinz den Friedensschluß von Schönbrunn bestätigte und den Schmerz des Kaisers über die notgedrungene Preisgabe Tirols, zugleich aber auch den Wunsch das Herrschers ausdrückte, das Land möge sich ruhig verhalten. Ein epileptischer Anfall, der den Kurier in diesem Augenblicke betraf, sollte dem Sandwirt zum Unheil gereichen. Schon stand vor dem von unserem Wagenfenster aus gut sichtbaren Hause des beson nenen Joseph v. Stolz

durch wütenden Föhn binnen kürzester Frist zum alles verzehrenden Flammenmeere anschwoll. Andreas Hofers Mutter, Maria Ai- gentler und sein Adjutant Joseph Eisenstecken, der Badlwirt von Gries bei Bozen, haben in Matrei das Licht der Welt erblickt und zwar die Hofermutter 1733 in dem gleichen Hause, das später Bäckermeister Johann Rapp besaß: er hat, als Papst Pius VI. auf der oben erwähnten Rückreise von Wien am 8. Mai 1782 durch Matrei zog, von dem Kirchenoberhaupte die Seg nung herausgestellter kleiner

Brote erbeten und dieses Ereignis in einem Chronogramm sestgehalten; sein Sohn war Dr. Ludwig Rapp, der Geschichtsschreiber des Jahres 1809. Auch Johannes Schüler, 1828—1830 mit Beda Weber und Joseph Streiter als Herausgeber der „Alpenblumen aus Tirol" tätig und in seinen „Tirolischen Gedanken" ein Vertreter liberaler Anschauungen, ist in Matrei geboren. Andreas Hofer aber ist mit unserem Marktflecken nicht bloß durch seine Mutter und seinen Adjutanten, sondern auch persönlich verknüpft

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 27.07.1935
Descrizione fisica: 8
, haben seltsam schweren Duft. Der hängt sich in die Kleider, daß man ihn lange spürt. Taumelig macht der Duft — oder der Menschen Menge. Als sei ein Netz gebreitet, sind sie cingesponnen. Als ziehe eines Riesen Hand an heimlichen Fäden, daß sie sich verwirren, sich zum Knäuel ballen und in ihren engen Ma schen Menschen fangen. Zwei und drei in jeder Masche. Auch Joseph wird eingefangen. Zusam men mit einem Mädchen. Wie sie ihn ungeschickt anlächelt, zählt er in heimlichen Gedanken seine Groschen

. Und wie sich die Maschen immer enger ziehen, muß er den Arm um das Mädchen legen und mit der Schönen in das große Rad steigen. Da schweben sie dann miteinander auf. Lieb ist >as Mädchen — und Joseph ist glücklich. Sie. jagen m steilen Luftschiff auf und iin blauen Auto herab und quer durch die ganz verzauberte Welt, er brückt den Würfel mit dem Glücksspiel in die ! leinen Äände, und der grünbunte Vogel zieht den Liebesbrief. Josephs Mädchen lacht, und Josephs Welt ist plötzlich wunderschön... Dann aber ist das Mädchen

fort. Ist wie vom Wind in die Musik verweht. Joseph sucht in all seinen Taschen. Sie sind wirklich leer, und er kann die Groschen nicht wieder holen. Aus dem bunten Rade steigt sie mit anderen empor. Joseph sieht sich um. Löschen sy schon die Lichter? Ist viel leicht alles schon aus? Es soll nicht aus sein! Ihm wird plötzlich angst, denn er war glücklich. Cr will nicht, daß es anders wird.' Er muß mehr Geld holen. , So läuft er zur Mutter. Als er die Tür auf macht, ist es still und dunkel. „Mutter

', Als sie sich regt, findet er sie. Noch immer sitzt sie am Fenster, und um ihr Schattenbild kreisen die bunten Lampen wie traurige Schmetterlinge. „Warum machst Du nicht Licht, Mutter?' fragte er. — „Es ist hell genug, mein Sohn, ich kann sehen.' Joseph lauscht. Ssiner Mutter Stimme kommt wi? von weither. Aber über sein Ver wundern wächst wieder das Schmerzliche. „Mut ter', fragt er, „als Du jung warft, bist Du auch mit dabei gewesen?' -- „Freilich, Joseph.' Cr sieht ihr Lächeln nicht, aber er fühlt es, als wäre

es ein lebendig Ding, das mit Schwingen an seine Wangen rührte. „Mutter, wenn der andere kein Geld mehr hatte, gingst Du dann fort?' Die Mutter schweigt zu seiner Frage ,als sinne sie nach. »Gefahren bin ich nie, ich habe immer nur zuge sehen', meint sie dann, steht auf und humpelt an ihre Kommode. Da kramt sie herum. Nach einer Weile dreht sie den Schlüssel wieder zu und schiebt ein Silberstück in des Sohnes Hand. Joseph ist bestürzt und plötzlich ratlos, als er das Geld hält, nach dem er hergesagt

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Neueste Zeitung
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Pagina 12 di 16
Data: 17.06.1933
Descrizione fisica: 16
, aber ein Pfarrer, dessen eigenes Familienleben nicht klar wie ein Spiegel ist, ein Pfarrer, dessen Privatangelegen heiten in aller Munde sind — Sie haben ganz recht, ein solcher Pfarrer ist unmöglich. Ich gewähre Ihnen Ihre Entlassung nicht; aber ich gebe Ihnen drei Monate Urlaub. Wir wollen sehen, ob sich in dieser Frist die schnellebige Welt so beruhigt, daß ich Ihnen ein an deres Amt anvertrauen kann. Nach Joseph City werden Sie nicht mehr zurückkommen, und wenn Sie meinem Rat folgen, gehen weder

nun erdrückend. Nicht mehr zurück nach Joseph City! Nicht mehr in sein liebes Häuschen, in den schönen Garten, in dem er und die Mutter jedes Blümchen gepflanzt hatten! Nicht mehr zu seiner Gemeinde, die ihn als Freund, als geachteten Vertrauten be trachtet hatte! Nicht mehr zurück, und warum? Hatte er etwas begangen? Hatte Ada etwas getan? Eine Abenteurerin hatte sie alle zugrunde gerichtet, eine Ver brechergemeinschaft hatte sie in ihre Netze gezogen! Nicht, weil gerade sie es waren! Weil zufällig Ada

Reverend, es find Briefe da." Natürlich hatte er sich seine Post Nachkommen lassen, schon damit nicht irgendwelche Dinge, die ihm etwa Fingerzeige geben konnten, wieder, wie damals, im Briefkasten verloren gingen. Nun sah er diese Briefschaften gleichgültig durch. Was konnte es sein? Höchstens Dinge, die ihn an Joseph City erin nerten. Als er das Paket mit den Postsachen in seinem Zimmer auf den Tisch warf, löste sich die Schnur, mit dem der Portier es zusammengebunden hatte, und ein besonders dicker

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 20.03.1937
Descrizione fisica: 16
me. 23.30: Me r rau tbar ungsdienft der Ravag. Freitag, 26. März Karsteitag. 18.30: Weg nach Golgatha. Es liest Felix Steinböck. 19.00: Zeitzeichen, 1. Abendbericht, Wettevbevicht und Wetter aussichten, alpiner Wetterdienst. 19.10— 19.40: Das Stundenlied von Lraunkirchen. Karwochen- üranch am Lraunsee. Ein Hörbericht. Am Mikrophon: Andreas Rei° schek. (Schallplattenwiedergabe.) 20.40: Heinrich Suso-Waldeck: Am Grabe des Erlösers. 21.10: Joseph Haydn: Stabat mater für Soli, Chor und Or chester. Dirigent

, Tenor; Richard Mayr, Baß; Chor und Orchester des Salzburger Domes; Dirigent: Joseph Meßner. 9.10; Zeitzeichen, Morgenbericht. 9.20: Wiener Marktberichte. 10.50; Bauernmusik (Schallplakten). — Wiegenlied Mariens; Du fchöane, süaße Nackstigall (Gesang: Dr. Georg i&otef) — Andreas Hofers Abschied vom Deben; Andreals Hofers Tod; O Land Tirol (Männevquartett »Die Tiroler") — Nur einmal noch in meineni Leben (Alännerquartett »Die Tiroler") — Der Tiroler und sein Kind (Gesang: Alax Küttner). 11.20

: Ouvertüre zur Oper „Die Hochzeit des Figaro". — Joseph Haydn: Symphonie 'G-Dur, Nr. 43 -— Ludwig- van Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester B-Dur, op. 19 — Franz Schubert: Ouvertüre zu dem Dva'ma „Rosamunde". 12.50: Wunschkonzert. (Zugunsten der Winterhilfe.) Dirigent: Josef Holzer. Wiener -Funkorchester. — Thomas: Ouvertüre zur Oper „Mignon" — Hruby: Von Wien durch die Welt, 'Potpourri — Lange: Großmütterchen — Johann Strauß: Morgenblätter, Walzer — Geyer

auf!, Marsch — Zeidler: Lustspielouvertüre Wacek: Durch Gounods Zanberwelt, Phantasie — Joseph Strauß: Ungarische Tänze Nr. 5 unF 6 — Morena: Hallo! Hier Wien!, Potpourri — Pedvotti: Ouvertüre zur Oper »Dutti in Maschera" -— Bergauer: Walfe ca- price (Urausführung) — Johann Strauß: Kaiser-Walzer — Joseph Hellmesberger: Ouvertüre zur Operette »Das Veilchenmädel" — Wehle: Streichholz-Wachtparada, Charakterstück —Komzak: Bad'ner Madl'n, Walzer — Wacek: Sokal-Mavsch. 19.00: Zeitzeichen, Sportbericht. 19.10

) von Christian Weiße und Joseph Haydn; b) Tanz!der >Bliuden. Worte i Franz Karl Ginzkey; Musik: Bela Laszky; c) Biedermeier: Hof- , Musikanten; War net Wien. Worte: Josef Weinheber; Musik: Emil * Petlschnig. — Fritz KreiSler, Violine: Caprice Viennois, von Fritz Kreisler. — Karma-Szerdozt: a) Mein kleiner Quinquin, von Grete ; Kys-Kurt Horak; b) Der Lattenzaun, von Christian Morgenstern- Bela Laszky: a) Das große Erlebnis, von Hermann Ferdinand Schell-Knrt Horak; b) Eine Frühjahrsparade aus den Sechziger

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 8 di 10
Data: 25.04.1940
Descrizione fisica: 10
; für Bewegung und Lokales: Dr. Fritz Olbert; für Theater und Kunst: Karl Paul in; für Feuilleton und Unterhaltung: Dr. Kurt Pich 1 er; verantwortlich für den Anzeigenteil: Erwin Meyer, sämtliche in Inns bruck. — Zur Zelt Ist Preisliste Nr. I gültig. £r brachte uns den Sternen naher... Joseph Fraunhofers Weg zum weltberühmten Forsch Neben dem Schneidergesellen Derfflinger, der die Schlacht bei Fehrbellin gewann, gibt es in der Geschichte auch einen armen Handwerksmann, der als Geistessieger das deutsche

Forscherkum durch Nacht zum Licht führte: Joseph Fraunhofer. Joseph war eines armseligen Glasers Sohn. Der Alte Fritz hatte gerade das Jahr vorher die Augen für immer zugemacht, als sie Joseph in Straubing unter düsterem Giebel in einer verwinkelten engen Gasse austat. Viel zu sehen im Leben gab es für den Jungen nicht. Im Sommer mußte er, kaum daß er recht laufen konnte, zu den Großeltern aufs Land, die Gänse hüten; dabei sann dieser Hirtenknabe oft lange still vor sich hin. Im Winter ging's in die Stadt

zurück, und — o größte Wonne für den Wißbegierigen! — dreimal in der Woche durfte er die eben gegründete Volksschule besuchen. Daheim hals Joseph dem Vater beim Handwerk; er konnte schon als Zehnjähriger Glas schmelzen und kunstvoll in die Glasmacherpfeife blasen. Ja, sogar das sehr schwierige Flach walzen der Glaskugeln zu klaren, schönen Scheiben gelang ihm zur Freude der Eltern. Der Vater dachte dann im stillen: Du sollst es besser haben, mein Sohn. Und als der Junge vier zehn Jahre war, brachte

er ihn nach München, wo die Wunder in spiegelnder Pracht sich gegenseitig übertrafen. Hier wurde Joseph Schleiferlehrling in einer Spiegelfabrik. Bald beherrschte der schmächtige Kleine besser als mancher stämmige Geselle all die Feinheiten und Vertracktheiten, mit denen man solch sprödem Spiegelglas zu Leibe geht, um es mit siebenfarbig ausfunkelndem Kristallschliff wertvoll genug zu gestalten, auf daß Fürsten und vor allem hochedle Damen sich daran entzücken. Freilich — wenn Joseph in einen solchen Zierspiegel

studiert hätte, warum sich die nur dürftig erahnten Vor gänge der Elemente so und nicht anders verhalten, da wurde ihm das Herz schwer. Er war arm. Er durfte nicht studieren. Doch eines Tages ward ihm Unglück zum Glück. Die Spie gelfabrik, in der Joseph arbeitete, gehörte einem Fabrikan ten, der ohne jede Rücksicht Frauen und Kinder schwerste Arbeit schaffen ließ, und auch die geübten Gesellen und Lehr linge muhten denkbar kümmerlich das Leben fristen. Er sperrte seine Leute für die schwierige

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