mit einer Sprunggelenkverletzung in die Klinik eingeliefert werden. 3)as Siruderkind Skizre von Frieda Pcltz. Seit Menschengedenken wohnten die Grüns in dem Dorf. Sie galten als tüchtige Arbeiter. Zurzeit waren sie vier: der Alte, die beiden Jungen, Karl und Joseph, und Martha, die Schwester. Drei andere Schwestern hatten geheiratet und aus dem Dorf ziehen müssen. Martha, der Jüngsten, hingen die Kinder an Brust, Rock und Hän den, alles ihre Kinder. Joseph und Karl waren nicht so glücklich, und wenn sie klagten, pflegte der Vater zu sagen
: „Es ist eine Strafe." Vor Jahren waren die Brüder um ein Mädchen in Streit geraten. Keiner hatte nachgeben wollen, und sie waren mit der Axt gegeneinander gegangen, bis Marie selber sich für Joseph entschieden hatte. Karl in seinem Trotz und Groll hatte eine andere genommen. Doch der Streit rubte damit nicht. Die Frauen führ ten ibn fort. Kaufte Joseph einen neuen Schrank, mußte auch Karl zur Stadt und möglichst einen noch besseren er stehen. „Ich werde es nicht mehr erleben, daß sie Frieden balten
Grün mochte drei Jahre alt sein — daß der Vater noch kam. Anna, die in der Küche zu schaffen hatte, trocknete die Hände, nahnr die Lampe und ging voraus. Sie weckte den Mann, der schon im Bett lag, und er fuhr auf, als er den Vater noch so spät sah. „Das Kind ist fort", sagt der Alte. „Einige wollen es im Wald gesehen haben, aber es war nicht zu finden." Anna hat sich zum Schrank gedreht und kramt her- um. „Was geht uns der Joseph an?" sagt sie. Der Vater sieht aus den Tisch. Er fragt niemand
! „Ich werde Nachsehen, Vater", sagt er und gibt ibm die .Hand darauf. Der Alte hält sie be schwörend fest. „Es ist unser Blut, Karl" . . . Die Tür geht zu. Karl stebt am Fenster, als der Vater vorüberkommt. Dann ist cs still und dunkel, aber es wachsen Bilder und Stimmen und Schreie. Der Joseph sucht jetzt im Wald.. und die Marie wird weinen . . . aber was der See hat, gibt er nicht heraus . . . „Anna!" Als sich nichts rührt im Haus, geht Karl Nachsehen. Die steht vor der Tür. „Kommst du mit?" fragt
er sie und sieht nach dein Wald. Sie gibt keine Antwort. „Solch ein Leben", sagt er und geht an ihr vorbei. Zu Marie geht er, denkt die Frau, und ihr Herz haßt ohne Maß. Karl aber geht und zerrt an der Feuerglocke. Sie sollen den See absuchen. Wenn es Tag ist, meinen die Männer. Joseph ist nicht unter ihnen. Marie rennt mit offener Bluse und hängendem Haar. Da geht Karl allein zum Wald. Am Morgen ist das ganze Dorf in Aufruhr, und sie suchen alle. Im See ist nichts, und als wieder die Nacht kommt, binden