, ein Umhang, und da sähe man dann, die hoch heilige Weihnachten lebendigen Personen gar wundersam nachgemacht, will sagen, das Fesu- kindlein und Unsere Liebe Frau und Sanct Jo seph. Und war nur das Jefnkindlein alleinig von Holz, aber ein gar holdselig Wild; Unsere Frau aber und Sanct Joseph wurden seit un denklichen Zeiten von zwei Klosterbrüdern darge stellt, die dafür tauglich waren. Es galt auch für sine gar hohe Ehr, an Marias oder Sanct Jo sephs Statt an des Heilands Kripplein vor allem Volk
und Gleichniß vorzustellen, Bruder Gero und Bru der Dankwart, und war Bruder Dankwart der Sanct Joseph, will sagen, daß er an Sanct Jo- sephi, des heiligen Brod- und Nährvaters Statt am Kripplein kniete. Er war auch sonst von Gestalt und Angesicht des gänzlichen also, wie die Maler und Künstler Unserer Frauen Bräu- ' tigam in Gemählern und Bildern abconterseien, hatte einen schonen Weißen Bart und Haare des gleichen, blickte gar sanft und bescheidentlich und demüthig. Seines Zeichens und Handwerks
war er auch ein guter Zimmermann und Tischlerer, daß sich Sanct Joseph seiner nit zu schämen brauchte. Bruder Dankwart glich aber dem Sanct Joseph noH in einer anderen Sach viel mehr, ich. meine in seiner Tugend, in Fromm heit und Einfalt, in Demuth und Gottesminne, kurz, in aller Gerechtigkeit, also .wie auch Sanct 'Joseph ein Vir sustus — ein gerechter Mann genennet ist.! Solches erfand sich so wahr, daß alles Volk, so es ihn irgendwo kommen oder gehen sähe,, gemeiniglich zu sagen pslegete: da kommt o^er, geht
, der ander Sant Joseph. Bru der Gero im Gegentheil war gar fein und zart von Thun und Lassen, von Haut und Haar; und ob er allbereits fünfzig Jahr und darüber mochte haben, so sah er doch nit . anders, denn säst schier Wie ein Jüngling aus, mit blondem Haar und munkern, rothen , und weißen Bägglein. Er schien aber glaubwürdig plso jung, weil er auch unschuldig und gax sündenrein war. als wie ein rechter Jüngling sein soll. Es hätte Vrud.er Gero kein irdisch Geld noch Gut haben mögen' füx die große Gnad