¬Eine¬ Bildhauerwerkstatt des Barocks: Die Benedetti und Dominikus Moling.- (Beihefte zum "Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst" ; 7)
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Autore:
Lutterotti, Otto ¬von¬ / Otto R. v. Lutterotti
Luogo:
Bolzano
Editore:
Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica:
84, [35] S.
Lingua:
Deutsch
Soggetto:
p.Benedetti <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Moling, Dominicus
Segnatura:
D II Z 193/Beih.7 (3.Expl.) ; D II Z 193/Beih.7 (2.Expl.) ; D II Z 193/Beih.7 (1.Expl.) ; II Z 193/Beih.7
ID interno:
166881
durch die Schulung bei Balthasar Permoser erklären. — Maria und Johannes (Abb. 25) vom Kreuzaltar, wohl nach einem Entwurf von Cristoforo unter Mitarbeit von Dominikus Moling, zeigen, dem Schmerz des Vorganges entsprechend, eine gesteigerte Gefühlsintensität. Die Körper drehen sich in leidvoller Anspannung, die Hände von. St. Johannes krampfen sich ineinander, die Köpfe sind weit in den Nacken zurück geworfen, so daß sich ein verlorenes Profil ergibt. Die Trauer der Mater dolorosa
ist verhaltener. Der Gewandwurf mit schönen, tiefen Falten lagen ist anders, breiter gehalten als bei St. Katharina und Barbara. Ein zuckendes Leben beginnt sich in der Oberflächenbehandlung — besonders bei Maria — bemerkbar zu machen. Die Johannesstatue gehört wohl zu den besten Leistungen aus der Werkstatt. Die zwei letzten Langhausaltäre des hl. Sebastian und Johannes Nepomuk wurden nach Schenacher (S. 199) 1732 auf gesetzt (Abb. 26). Es sind Stiftungen der freiherrlichen Familien Zech (Baron Siegmund
Maria) und wiederum Sternbach (siehe Trenst). Der Aufbau mit Volutenmensa, übereckgestelltem, hohem Doppelpostament, je einer korinthischen Säule aus Valcaregna vor Pilastern, geschweiftem Gebälk, ebensolchen Giebelstücken mit Vasen ist uns geläufig. Wiederum sind die Aufsätze (mit den Wappen der Stifter) beweglicher, mit Voluten bändern und gewelltem Gesims behandelt. Der St.-Sebastians-Altar führt den Namen nach dem Bild v. J. G. Grasmair, der gegenüberliegende Auf bau rahmt das St.-Johannes-Nep
.-Bild desselben Künstlers 82 ). Die seitlichen Statuen St. Norbert (?) und Nikolaus am erstgenannten, St. Franziskus und Johannes Nep. am zweitgenannten Altar, sind in Stuck ausgeführt und teilweise an den Händen beschädigt (St. Nikolaus, St. Johannes Nep.). Die Rückseite ist wiederum ausgehöhlt. Wir haben im wesentlichen etwas trockene Werkstattarbeiten vor uns, wobei aber doch Dominikus Moling ein gewisser Einfluß zukommt. Besonders St. Franziskus verrät in den schlanken Verhältnissen
, den feingliedrigen Händen in ihrer edlen Gebärde, dem nach oben gerichteten, kleinen Kopf mit dem wie klagend geöfineten Mund etwas von der frühen Art Molings. Man vergleiche nur den Kopftypus St. Peters in Bressanone von 1751 (Abb. 35) mit dem von St. Franziskus. Die grobe Kutte des Heiligen steht im Kontrast zu der feinen Rochette von St. Johannes Nep. Die technische Geschicklichkeit in der Differenzierung der Stoffe, in der Nachahmung eines Spitzenmusters bei St. Norbert (?) und St. Nikolaus