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Alpenzeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 04.06.1930
Descrizione fisica: 8
einigen Volk von Brü dern gemacht. . . Unter den Klängen der „Giovinezza' zieht die Fanfare unter lebhaftem Beifall der Menge zum Tor hinaus. Draußen entzünden sich, eines nach dem ande- . ren, die Bergfeuer auf den Höhen: ein lodern der Kranz von Flammen, in dem die Bergbe- wohner schon seit Jahrhunderten ihre schönste Huldigung darzubringen pflegen: heute dem . hochwürdigsten Fürstbischof Johannes dem Elf ten, einein Sohn der Berge, die von dort oben niedergrüßen, dem Sohn der Zillertaler Bergs

sie nicht zu überfluten' — so lesen wir iin „Hohelied'. Es scheint wirk lich, daß zu ganz großen Demonstrationen ein Platzregen erst noch die richtige Weihe gibt: So hat mans erlebt beim eucharistischen Kongreß von Wien iin Jahre 1912 und beim eucharist!» schen Kongreß von Chicago und so haben iv-rs gestern wieder erlebt bei der ergeisenden Huldi gung an Fürstbischof Dr. Johannes Geisler von Brssanone. Schließlich bleibt der Menge doch nichts ande res übrig, als ihre Wohnhäuser, bezw. Gaststät ten auszusuchen

und der wohlverdienten Ruhe zu pslegen. Im aliehrwürdigem Dome Herrlich bricht der Morgen des dritten Juni über die Bischossstadt herein. Um fünf Uhr früh weckt Pöllerknall beim Aveläuteu die Bürger der Stadt und die vielen Gäste, die das hohe . Fest der Inthronisation des Fürstbischofs Dr. Johannes Geisler nach der Kassiansstadt geru fen. Gegen neun Uhr werden die letzten Vorberei tungen getroffen, um den Festzug des neuen Oberhirten aus der Hofburg in den Dom aufs festlichste zu gestalten Im Wesentlichen hält lich

, Haben dies bewirkt. Nun atmen alle Diözesalien auf und freuen sich, einen Oberhirten erhalten zu haben, der. wie wenig er auch als solcher erwartet wurde, ganz nach dem Herzenwunsche der Bevölkerung und, wie wir mit voller Zuversicht hoffen können, auch allen Behörden der gewünschte Mann sein wird: denn seine hohe Gelehrsamkeit und sein feines Takt gefühl geben Fürstbischof Dr. Johannes Geister jene Qualitäten, die von ihm als einer so bedeu tungsvollen Persönlichkeit gefordert werden. Die ganze Aufmachung

, der noch die treff liche Aufführung besonderen Nachdruck verlieh. Daß die große Messe in B-Dur von Josef Heydn, genannt Theresien-Messe, ihre Wirkung nicht verfehlte, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Mit dem päpstlichen-Segen, mit dem sin voll- re alt war; das Kapitel aber wählte traft dieser Einflüsse nicht den zwölfjährigen Prinzen, fon- dery den 76jähriWn Greis Johannes Platzguinmer. Platzgummer war ein wei ser, frommer und sehr wohltätiger Fürst. Er ließ z. B. täglich 50 Brote an die Armen aus teilen

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Volksbote
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Pagina 3 di 8
Data: 27.12.1940
Descrizione fisica: 8
Freitag, den 27. Dezember 1940/XIX »Voitebote* • Nr. 52 — Seite S Das erhabenste Evangelium Johannes, der Sohn des Zebedaus, eines (wahrscheinlich in der Stadt Bethsaida am See Eenesareth wohnhaften) Fischers in Galiläa und der Salome, einer Verwandten der Mutter des Herrn, Bruder des Jakobus, der in bezug auf Kn „der Aeltere' genannt wird, war wie kein Vater und sein Bruder von Beruf Fischer, ohne deshalb arm zu fein, gehörte doch auch seine Mutter zu den Frauen, welche den Herrn

^ und seine Apostel aus ihrem Vermögen unter stützten. Johannes war. ungelehrt, aber nicht unge bildet. Von Charakter war er mild und innig, dabei aber entschieden und feurig, weshalb er vom Heiland „Sohn des Donners' genannt wurde. Christum lernte er durch Johannes den Täufer kennen, dem er sich als Jünger ange schlossen hatte. Die erste Unterredung mit Jesus machte auf Johannes einen solchen Eindruck, daß er sich nicht so bald von dem neuen Lehrer zu trennen vermochte und ihn nach Galiläa

und noch weiter begleitete. Nach dem reichen Fischfänge folgte Johannes dem Rufe des Herrn zu einem vollkommenen Leben, verlieh alles, was er hatte, und wurde ein Jünger Jesu. Später wurde er vom Heilande zum Aposttt gewählt. Er erscheint neben seinem älteren Bruder Jakobus und neben Petrus wie derholt von Jesus bevorzugt (Verklärung auf dem Berge Tabor, Oelberg). Am höchsten aus gezeichnet wurde er beim letzten Abendmahl, in der Weise, dah er seinen Platz rechts neben dem Heiland hatte -und' unter dem Kreuze

98) wurde er nach Rom gebracht, dortselbst vor dem Lateinischen Tore in siedendes Oel getaucht, blieb aber un versehrt und wurde auf die Insel Patmos (in der Luftlinie rund hundert Kilometer südlich von Smyrna gelegenes Eiland in dem zu Ita lien gehörigen Dodekanes) verbannt, wo er die Apokalypse verfaßte. Unter Nerva (römischer Kaiser von 98 bis 98) durfte Johannes nach Ephesus zurückkehren und starb dort unter Traten (römischer Kaiser von 98 bis 117, der erste Provinzler auf dem Thron), über 9V Jahre

alt als der einzige Apostel eines unblutigen Todes. Rach seiner Rückkehr von Patmos nach Ephesus schrieb er das nach ihnt benannte Evangelium und seine drei Briefe. Seine bedeutendsten Schüler waren die Heiligen Polykarp, Ignatius und Papias. „Johannes der Avostel' — berichtet der hl. Hieronymus (gestorben im Jahre 420) — „schrieb als der letzte sein Evangelium auf die Bitte der asiatischen Bischöfe. Damals hatten Cerinthus und andre Ärrlehrer, besonders die Ebioniten, die falsche Lehre

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Dolomiten
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Pagina 3 di 8
Data: 07.12.1940
Descrizione fisica: 8
o. D r e f s a u o ii e. B r u n i c o und Vipiteno: An Wochentagen von 8.3(1 bis 12 Uhr und von II bis 18.30 Iffir: an Samstagen und Vor abenden von Festtagen: Von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 11 bis 18.30 Uhr. Für die übrigen (Semeinben der Provinz: An Wochentagen von 8,30 bis 12 Uhr und von 14 bis 18.30 Uhr. An Samstagen und Vor abenden von Festtagen: Von 8 bis 12 Uhr und von 11 bis 18.30 Uhr. j beseitigt rasch die Schmerzen ua G.MANZONI 8 C* MILANO - VIA V. VELA. S Irr dev Sonntasts-Stille Das erhabenste Evangelium Johannes, der Sohn

des Zebedäus, eines (wahrscheinlich in der Stadt Bethsaida am See Eenesareth wohnhaften) Fischers in Galiläa und der Salome einer Verwandten der Mutter des Herrn, Bruder des Jakobus, der in bezug auf ihn „der Aeltere' genannt wird, war wie lein Vater und sein Bruder von Beruf Fischer, ohne deshalb arm zu sein, gehörte doch auch seine Mutter zu den Frauen, welche den Herrn und seine Apostel aus ihrem Permögen unter stützten. Johannes war ungelehrt, aber nicht unge bildet. Von Charakter war er mild und innig

, dabei aber entschieden und feurig, weshalb er vom Heiland „Sohn des Donners' genannt wurde. Christum lernte er durch Johannes den Täufer kennen, dem er sich als Jünger anqe- fchlossen hatte. Die erste Unterredung mit Jesus machte auf Johannes einen solchen Eindruck, dast er sich nicht so bald von dem neuen Lehrer zu trennen vermochte und ihn nach Galiläa und noch weiter begleitete. Nach dem reichen Fischfänge folgte Johannes dem Rufe des Herrn zu einem vollkommenen Leben, verliest

. Unter Nerva (römischer Kaiser von 06 bis 08) durfte Johannes nach Ephesus zurückkehren und starb dort unter Trajan (römischer Kaiser von 08 bis 117, der erste Provinzler aus dem Thron), über 00 Jahre alt als der einzige Avostel eines unblutigen Todes. Nach seiner Rückkehr von Patmos nach Ephesus schrieb er das nach ihm benannte Evangelium und seine drei Briefe. Seine bedeutendsten Schüler waren die Heiligen Polykarp. Ignatius und Papias. „Johannes der Avostol' — berichtet der hl. Hieronymus (gestorben

der ersten drei Evangelien, deren Inhalt er in allem als wahr bestätigte, zu der Feststellung gelaugte, dast sich dieselben auf das letzte Lebensjahr des Herrn, in dem er auch litt, das Jahr nach der Eefangenjetzung des hl. Johannes des Täufers, beschränken (Das ist hinsichtlich des ösfeyt- Es wird den nach und nach einlaufenden For mularen für den Bedarf und für die endgültige Zuweisung Rechnung getragen. Der Verfügbarkeit der Mengen van Oel und Fett Rechnung tragend, werden die Produktions firmen

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Der Burggräfler
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Pagina 9 di 14
Data: 19.10.1898
Descrizione fisica: 14
Beilage zu Nr. 84 des „Barggräfler' vom 19. Oktober 1898. Das geheimnisvolle Wandgemälde in der Durchgangshalle des Meranee Dfarrthurmes. Eine Studie von Fridolin Plant. lFoctsetzung.) INachdruck »erboten]. llm den geistigen Zusammenhang in dieser Ab handlung zu getvinnen, ist es vorläufig nöthig, den historischen Gang derselben etwas zu unter brechen und ich bitte also den geehrten Leser nicht ungeduldig zu sein und mir gütigst zu folgen. Eine wunderbare Märe von einem Priester- könig Johannes

drang im Mittclaltcr aus dem Oriente nach Europa. Er wurde als ein zweiter Scilomon geschildert, ausgestattet mit ungewöhn licher, fast göttlicher Weisheit und großer Macht. Alan versetzte ihn in verschiedene Länder. Die Einen gaben ihm Indien, die Andern Abesshuien oder Aethiopicn, wieder Andere Armenien zum Schauplatze seines Lebens und seiner Thaten. Trotz des Märchenhaften und Geheimnisvollen, das über die Person dieses Presbyter Johannes erzählt wurde, fand es vielfach Glauben; ja es erhielten

verschiedene Mönche, die im 18. Jahr hunderte nach Asien zu den Khanen der Mon golen zum Zwecke der Ausbreitung des Christen thums geschickt wurden, wie Plan Carpin vom Papste Jnnoecnz IY., 1248 Andre de Lonjnmel und 1253 Rnysbrök von König Ludwig IX. von Frankreich den Auftrag, dem Priester nachzu forschen. Es kam zwar die Nachricht, Johannes wäre gegen Dschingis Khan gefallen: diese fand jedoch keinen rechten Glauben, denn das Volk suhlt instinktiv die Unsterblichkeit der Ideen und läßt auch die Träger

derselben nicht gerne sterben. Bekanntlich war Abesshuien schon in den ersten Jahrhunderten nach Christi christianisirt und seit Mitte des 14. Jahrhunderts übertrug man auf die Könige Aethiopicns oder Abesshniens ge radezu den Titel: Erzpricster Johannes. Um diese Zeit tauchten neuerdings und sehr lebhaft die Gerüchte über den früher erwähnten, räthsel- haftcn Priesterkönig Johannes auf, und Papst Johannes XLll., ein Zeitgenosse des Markgrafen Waldemar von Brandcn- b u r g, sandte einen Dominikanermönch, P. Bartho

- lomäus nach Abesshnien zu Johannes, um gegen die Monophhsiten, welche sich gegen das Konzil von Chalcedon aufgelehnt hatten, zu wirken. Priester Johannes wird als ein stattlicher, großer Mann geschildert, der sich ausschließlich in chinesischer Seide (die meistens weiß war) gekleidet hatte. (Jbn el Akhir). Apollonius von Thyana, der ein Schüler der Brahmanen und Pytagoräer war und magische Kraft besaß, kleidete sich in weiße Wolle. Phtagoras hatte große Reisen in Indien gemacht, um die dortigen

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 16
Data: 27.06.1913
Descrizione fisica: 16
um acht Uhr wischt sie sich das letztemal mit einem roten Wölklein den Schweiß vom Gesicht und grüßt noch freundlich vom Joch herab, ehevor sie schlaftrun ken in ^ ihre Kammer taumelt; die Vöglein haben ein unendlich-Geschalt und Getön, daß man völlig taub wird davon; all die Freude, das Wachsen und Glänzen und Leuchten hat känm Platz in dem engen Bergland. Das ist des Sommers Hochfest in der Natur. — Und warum setzt denn just die Kirche den heiligen Johannes den Täuser in diese Zeit? Weil er draußen

im Freien mit Gottes herrlicher Natur so viel Umgang gepflogen hat. Hört nur, was ein altes Kinderlied im Zwie gespräch mit St. Johannes singt: „Kinder: Sag' uns, Johannes, welch Nöcklein ist dies? Johannes: Dem himmlischen Kaiser sein goldenes - . / Vlies.- > K.: Sag' weiter^ Johannes, wo steht dann dein Haus?, I.: Es steht-im. wilden Walde da draus. K.: Sag', uns, Johannes, -wovon, ist's gebaut? I.: Von Eichen, von Buchen, von Gras und von' Kraut« > K.: JstlLuch gedecket dein lustiges Haus? I.: All

Frühlwz blüht neu drauf Zimmermanns — ^ . , . , , ' Strauß. K.: Wo hast du, Johannes, dein Schlafkämmerle'm?, ? - I.: Nicht weit von Frau Echo, im Felsengestein. K.: Und wo ist dein Tischlein, dein Stuhl, deine ^ ' Bank?,. I.: Das alles, das ist mir der Erdboden blank. K.: Säg', was für Gerichte bereitet dein Koch? I.: Wilden Honig, Heuschrecken, die ganze, liebe Woch'^ K.: JohMnes, o lad' uns zu Gaste heut' ein! I.: Von Herzen, wenn ihr in der Faste wollt sein. K.: Und was wird besonders uns heut

' aufgetischt?, I.: Was man so an Hecken und Sträuchern erwischt. K.: Sag' , uns, Johannes, ist klar auch dein Wein? I.: Mond, Sonne und Sternlein, die spiegeln sich drein. K.: Wer sind, o Johannes, deine Nachbarsleutlein?/ I.: Die Hirschlein, die Häslein, die Waldvögelein. - K.: Johannes, was soll unser Gastgeschenk sein?. I.: Wer mit ißt, empfängt ein Johannisgürtlein. K.: Geschürzt und gegürtet, da läuft man viel Stund'; I.: Und Wird nimmer müde und läuft sich nicht wund, K.: Johannes

, was soll unser Abschied dann seinA . I.: Daß jedem ich reich' das Johannishändlein, i' K.: Wohin zeigt dem Händlein sein Fingerlein? ' I.: Hin auf das Lamm Gottes, dem folget allein. K.: Sag' uns noch, Johannes, gibt's auch einen TanzA I.: Ums Feuer, ums Feuer, mit Kranz und mit Glanz. K.: Beim Heimgang, wer wird, ein Laternchen uns leih'n? I.: Die Sternchen und tausend Johanniswürmlein.*' St. Johannis spielt auch im Frucht- und Wach.-, jähr eine große . Nolle;, viele Bauernregeln knüpfen sich an seinen Tag

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Südtiroler Heimat
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Pagina 2 di 8
Data: 15.11.1935
Descrizione fisica: 8
!). G. P. ist in Casteluccio (Potenza), Albergo Salerno. Mutter: Regina Pichler, Aldein. Außerdem Johannes Anderlan. Roman von Ariel. Verlag von Benno Schwabe u. Co., Basel. Wintermorgen in starrem Frost. Täler und Hänge lagen unter silbernem Brokat. Bergwafser schäumten eisiggrün mit bläulichen Reflexen. Die Büsche an den Ufern standen im Rauhreif, wie Wundergebilde aus den Händen eines himmlischen Silberschmiedes. Gipfel tauchten auf, lockten, riefen, waren kühn und sanft und feierlich gegen den win terlich kalten

Himmel gestellt. Johannes stand am Fenster und sah hinaus in das schim mernde Land. Da war es, als träfe ein jäher Schlag sein Herz. Hoch in der klaren Morgenluft flattert die welsche Fahne. Der Zug war an der Grenze angelangt. War ich es, der hier vorüberfuhr in blumenbekränztem Zug, dachte Johannes. Liegt nicht ein Menschenleben dazwi schen. Wie war ich jung und hingegeben der Zukunft, was immer sie bringen mochte. Oesterreichs Farben wehten von allen Zinnen und dazwischen breitete der rote Adler

die starken Schwingen. Und Dust von Heu und Sonnenwärme trug der Wind uns zu. Heimat, o Heimat wie warst du stolz und schön. Johannes fühlte sich vergehn. Wa.'rum, schrie es in seiner Seele, warum bin ich nicht fest geblieben? Warum lasse ich Freunde, Zukunft, Geliebte, um unter den Verhaßten zu leben? Ich werde hingehen, um noch einmal den Schiern zu sehn und den Rosengarten, wenn er im Abendschein brennt. Und dann zurück, um nie wiederzukehren. Der Zug fuhr an. Alle Fremdheit verflog, chls Johannes

sich aus dem geöffneten Fenster nngte. Draußen auf ver- schnetten Wegen trotteten die altve.trauten Bauerngestalten. Ein Juchzer flog zu ihm, die herbe Luft strich über seine heiße Stirne. In den Telegraphendrähten sang der Wind sein Lied von der Ferne. O du Antlitz der Landschaft, wie kann ich dich vergessen wollen? dachte Johannes. So weit ich zurückdenken mag, hast du mir gelächelt. Hier war er ausgestiegen, wenn er von seinen Studien in Wien kam, um auf diesem Wege mitten hinein in die Dolomiten zu wandern

, in diese verwunschenen Berge, die so kalt und doch voll Feuer sind. Seltsam verwehrend, ganz in sich beschlossen, um sich eines Tages der Seele aust zutun und zu offenbaren, daß es sie fast zerreißt. Johannes konnte sich ihrer noch so gut entsinnen, dieser Stunden, übervoll von Glück, in denen das Auge die leuchtende Herr lichkeit der Berge nicht mehr fassen kann, so daß man sein Angesicht tief hineinsenken muß in das Blühen eines som merlichen Hanges und des Herzens schwingende Glocke nur mehr die eine Melodie

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Südtiroler Heimat
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Pagina 9 di 10
Data: 15.07.1936
Descrizione fisica: 10
Johannes Anderlahn. Roman von Ariel. Verlag von Benno Schwabe u. Co., Basel. Ms unseren Leserkreisen wurde der Wunsch ansgedrückt daß der Roman nachgekeferL werden möge. Wtt geben diesem Wunsche gerne Raum und bringen den Raman aks BeKage zur heutigen Folge. Der Ruf der Heimat. Ich will euch erzählen, wie es kam, daß der Ruf der Heimat m dem Herzen des Johannes Anderlahn so übermächtig wurde daß er ihn alles andere, dem er viele, viele Jahre angehangem vergessen ließ. Vergessen

, daß er einer der erwählten Menschen war. denen früher Erfolg die Stirne krönt. Vergessen selbst die Liebe, die ihn mit der schönen und stolzen Anette Wilbrunn verband Dann will ich euch erzählen, wie Johannes auf die Suche nach der Heimat ging und sie wirderfand. Oder sollte ich nicht sagen: wie er sie erst wirklich fand, die arme blut- und tränen gettänkte Heimat. Die stolze, reiche, süße Himat mit ihren Ber gen und Tälern, mit Wolken und Sternen und raunenden Wäldern. Mit betauten Wiesen, blütenüberschüttet

. Die einzige, heilige, unverlierbare Erdenheimat, die wir nie und nimmer las sen können. Es fing damit an, daß Johannes an einem der trüben Win terabende, die den großen Städten eignen, in ein Konzert Mg. Wie anders ist doch der Winter in unfern klaren Höhen. wo sein Lehensmann, der Frost, silbern geharnischt von Kopf bis zu Füßen, auf schimmernden Wegen, entlang den vereisten Wildwassern, klirrend und klingend zu Tal schreitet. Oder die Nächte des Advent, wo die Schleier, die über den letzten

Ge heimnissen liegen, hauchdünn werden, so daß man vermeint, setzt und jetzt müßtm die großen, zauberhaften Wunder sich uns er schließen. Nur ein kleiner Schritt ist dann zwischen Leben und Tod. Ms den sternbunten Gärten der Ewigkeit steigen die lichten Geister herab und wandeln, unsichtbar unfern Augen, zwischen uns. Sie flüstern durch unsere Träume und füllen unsere Herzen mit Sehnsucht nach einem fernen Ziel, wo die Seele die letzte, die allertiefste Heimat findet. Aber an all das dachte Johannes

Flügelschlagen des Erwachens regte es sich in seiner Seele. Dieses versonnene Hingegebenfein war geblieben, als er durch die verhangene Nacht schritt, es hatte ihn nicht schlafen lassen. Müde und verträumt ging der nächste Tag zur Neige. Und am Abend hatte Johannes sich halb widerwillig, halb aus dem Wunsche heraus, der Gebundenheit seiner Kräfte zu entgehen, von Freunden mitschleppen lassen. Aber selbst hier, unter dem Gejohle der Jazzband, lag die leichte Benommenheit über ihm. Wie durch einen Schleier sah

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Dolomiten
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Pagina 3 di 4
Data: 17.08.1945
Descrizione fisica: 4
einstellen. So kam die Zeit, in der Johannes, der längst el»- gesehen hatte, daß dies Verhältnis ein großes Unglück war. sich nach einer Lösung dessel ben sehnte. Aber er war zu anständig, die Frau nun im Elend zu verlassen. Das älteste Kind, einen Buhen, hatten die Großeltern auf den Alt- tannhof genommen, unbekümmert um Frau Ber tas Widerspruch. Nun zeigte es sich auch, daß die einzige Magd Rosina in keiner Weise ihrer Mutteraufgube gewachsen war. In guten Tagen, solange sie sieh Zugehfrauen

umzusehen. Als sie auf diese Art mit einem Witwer bekannt wurde, der sie zu sich nehmen wollte, sagte sie ohne weiteres zu und ließ dem Johannes die beiden jüngeren Kinder In der kal ten unaufgeräumteil und verwahrlosten Woh nung zurück... Auf diesen Tag hatte Pastor Mauerberg ge wartet. Und der verlorene Sohn war wirklich bereit, in das Vaterhaus zitrückzukebren. Die guten Alttann-Eltern warteten mit der Sehn sucht der Elternliebe auf ihren Sohn, da hatte es keine Not. Ob aber Frau Berta bereit

. Ohne daß die alte Mutter je noch ein Wort des Vorwurfs oder der Mahnung gesprochen hätte, sah Berta Ihr verkehrtes Handeln wirklich ein und war ehrlich genug, sich an dem Irrweg des Johannes die größte Schuld beizumessen. So liegen die Verhältnisse im Ahtamihof. als Pastor Mauerberg an diesem Vorfrilhllngstag über die Schwelle tritt. Auf der Diele begeg net er Frau Berta, die ihn stillfragend erwartet. „Morgen kommt der Johannes.“ Es ist kein Er schrecken in ihren Augen. Nur eine Frage stellt sie: „Allein

?' — „Ja, allein. Das Ver hältnis ist gelöst. Johannes kommt heim mit den Kindern. Gott Ist gut, Berta. Er gibt dir den Mann zurück und se'ne K’nder, daß ihr mitsammen begangenes Unrecht gu'machen könnt. Denkt nicht nur daran, was er Euch an getan, sondern auch, was Ihr an ihm verschul det. Oder noch besser Ist es, Ihr schaut nicht zurück, sondern auf die Aufgabe, die nun vor Euch liegt...“ Da sagt die Frau ernst und gfcraßi: „In Got tes Namen!“ Pastor Mauerberg steigt die Treppen hinauf Ins AKenstüblehi

. Der Vater Ist ehigenickt; doch die Mutter schaut ihm mit sehnsüchtigen Augen entgegen. Ihr Ist doch Immer, als müsse Ihr der Pastor noch eine gute Nachricht brin gen. Und wie er nun freudig sagt: „Mutter, morgen kommen die drei Buben“, da sagt sie schon In zitternder Freude: ..Der Johannes.... wirklich. Herr Pastor, der Johannes...' und rüttelt sacht ihren treuen Lebensgefährten wach: ..Vaüerehen, horch doch, unser Johan nes kommt.. Am anderen l ag um die sechste Stunde stirbt die Alttami-Mutter

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Bozner Nachrichten
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Pagina 1 di 8
Data: 03.04.1925
Descrizione fisica: 8
zueinander sagten: Diese Nacht gibt Bruder Jacopone seinen Geist aus. Einer aus ihnen ging hinein in die Zelle des Kranken und fragte ihn, ob er nicht den Leib des Herrn empfangen wolle. Bruder Jacopone schüttelte das greise Haupt u. lächelte. Er hatte nach Bruder Johannes vom Berge Alverns aussenden lassen, dem vertrauten Freunde seiner letzten Jahre, um mit ihm auch die Angele genheiten der letzten Stunde zu ordnen. „Noch nicht,' antwortete er, »ich weiß, daß Bruder Jo hannes kommen wird, darum habet

noch Geduld mit mir!' ^ ' - „Der Weg ist weit,' versetzte der andere, „schon bricht die Nacht herein — er wird heute nicht mehr kommen. Soll Bruder Jacopone denn wie ein Jude ohne den Leib des Herrn von hinnen gehen?' „Getrost, Bruder! Wie sollte Johannes mich vergessen! Wie unserem lieben Vater Franziskus, der gebenedeit sei, hat der Herr auch uns gegeben, daß.unsere Herzen sich über Berg und Tal hinweg verstehen.' ^ Als Jacopone da Todi allein war, küßte er das Kreuz in seiner Hand und sah einer Weile

der Sonne zu, wie sie unterging. Er war so heiter in , seinem Sinne, daß er sich anschickte, eines von den vielen Liedern zu singen, die er in seinem langen Leben gemacht hatte. Aber siehe, in diesem Augen blick trat schon Bruder Johannes ein. bereits ge bückt vom Alter, doch jugendlich vom Antlitz. Truppengattung gehöre unbedingt die vollkom men ausreichende technischo Ausrüstung. Das .Schweizer Muster von der bewaffneten Nation lHnt Mussolini ab. Er sei überhaupt gegen die bewaffnete Nation im Frieden

hatten in der ! Sonntagswcchl 3.883.676, 1.565.136 u. 7.785.678 - Stimmen, zusammen 13,234.510 Stimmen von 26.812.537 abgegebenen gültigen Stimmen.) „O, mein Jacopone,' seufzte er, „so willst du uns verlassen?' „Ja, Bruder Johannes, es ist Zeit. Ich habe keine Saite mehr aus meinem Spiel, und auch mein Pergament ist schier zu Ende. . . Doch wer sagte dir, daß ich im Herzen nach dir verlangte?' Bruder Johannes lächelte nur und deutete nach seinem Herzen. > „So laß uns denn Abschied nehmen,' sagte Ja copone, und seine Stimme

war plötzlich traurig ge worden. „Ich will dir meine Sünden beichten und bitte dich um den heiligen Fronleichnam.;. O Bruder Johannes, wieviel . Arges steht im Buche meines Lebens! Welche Torheit gibt es, die ich nicht begangen hätte!' , - „Und welche Sühne, mein Bruder, die du nicht bezahlt hättest!' Bruder Johannes setzte sich, da er vom Wandern müde war, an das Bett des Kran en.,- „Laß dir alles noch einmal erzählen,' sagte Ja copone, „damit du Gott für mich um Verzeihung bittest... Ich bekenke

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Südtiroler Heimat
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Pagina 6 di 8
Data: 01.08.1936
Descrizione fisica: 8
mitzuziehen. Solche Fälle lassen sich verschiedene anführen. Wo bleibt die aus gleichende Gerechtigkeit? Für die Muttersprache. Der bekannte Romanist Karl Voßler hielr vor der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Akademie zu Florenz eiwen Vortrag, der durch seine Stel lungnahme zu dem Sprachenkampf auch in italienischen Krei sen besondere Beachtung fand. In seinem Vortrag führte Voßler nach Pressestimmen, u. a. aus: „In früheren Jahr- Johannes Anderlahn. Roman von Ariel. Verlag von Benno Schwabe

u. Co., Basel. (Fortsetzung). Johannes kann nicht schlafen in dieser Nacht. Wieder ein mal ist es so weit, daß er verzagen will. Und so spricht ec am nächsten Morgen zu seiner Moi: Du Liebste, wie, wäre tl, wir ließen hier alles fahren und bauten uns drüben über der Grenze ein neues Nest? Da aber wird Mor bitterböse, nie hätte Johannes geglaubt, daß die stille, verschlossene Frau so arji- loderu kann. So, sagt sie, und unser liebes, schönes Heimatb. so.r wohl ein Welscher kaufen.? Und macht hark

hinter sich dre Türe zu. Was kann Johannes tun, als er sich von seinem Staunen erholt hat? Er geht ihr nach und sagt: Du hesst recht Moi; sei wieder gut. Wie er die Arme usni sie legt, um slie an sich zu ziehen, sieht er, daß ihre Augen voll Tränen stehn. Und wie einmal schon, wird sie ihm auch heute wieder die Verkörperung der. Heimat. Der leidenden, gebeugten, so oft verratenen und doch so heiß geliebten Heimat. In einer Schlucht, eingebettet in eine kleine Mulde, liegt eine schm merweiße Schneekatze

dein« Schalmeien heller. Du stägst nicht nach den Fahnen, die im Winde flattern. Menschenwerk, Menschenkeid, es vergcht und verweht. Ewig bist du! Johannes wandert mit Moi über die Höhen. Silbern stehen die Gipfel auf blauem Grund. Doch wenn die Sonne untergeht, fangen König Laurins Rosen an zu blühen. Lange, lange, wenn in den Tälern schon die Schatten geistern, stehn LaurinK Gärten noch in rosiger Glut. Aber dann, verblassen jie und ver? dämmern traumhaft in blauem Dust. Nur der Schiern steht mächtig

und einsam und schimmert durch die sinkende Nacht. Immer wieder zieht es Johannes an die Stelle, wo er ihn gerade vor sich hat und immer wieder faßt es ihn mit in brünstigen Schauern, als stünde er einer.Gottheit gegenüber, groß, unnahbar und doch zutiefst vertraut' und verwurzelt jn den dunkeln Gründen der Seele. Moi weiß das auch. Der Schiern, sagt sie, das ist der Berg, von dem Du nicht loskannst. Nicht im Wachen und nicht .im Schlaf. Er ruft Dich zurück, wenn Du fern bist und glaub

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Südtiroler Heimat
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Pagina 3 di 8
Data: 01.01.1936
Descrizione fisica: 8
da reudere' (Rechiumgen zu begleichen) statt, zu dem die Aiigestellteu dilrch das Syndikat gezwungen wurden, zu erscheinen. Dabei wurde vorgeschrieben, daß denen, die nicht erscheinen, ein Tages lohn zugunsten der Aiigehörigen der Soldaten abgezogen O du Frühling in unseren Bergen, nirgends klingen deine Schalmeien hellec. Du fragst nicht nach den Fahnen, die im Winde flattern. Menschenwerr. Menschenleid, es ver geht und verweht. Ewig bist du! Johannes wandert mit Moi über die Höhen, kälbern stehen

die Gipfel auf blauem Grund. Doch wenn die Lonne untergeht, sangen Körrig Laurins Rosen an zrr blühen. Lange, lange, wenn in den Tälern schon die Schatterr g.'irtern, ltehn Laurins Gärten noch irr rosiger Glitt. Aber dann verblarieu sie und verdämmern traumhaft in blauenr Drttt. .cur er Ichlern steht mächtig mrd eiirsam nnd schiimnert durch Du linkende Nacht. LMiner wieder zieht es Johannes die Ltette ^ wo er m>t gerade vor ml; yat und tntniev nu.j.'i ll ) n '*- 1 mit inbrünstige» Schauern, als Htm.v

. Und eines Tages sagt Moi: Du Hanns, die Leut reden mir zuviel von dir. Gib obacht mit dem, was Du sagst. Die Watschen sein wie Bluthund hinter jedem offenen Wörtl her. Johannes lächelte gequält: sei ohne Sorge Moi, ich bin ja kein Hetzer. Roch kanir ich ja nicht so klar über alles sprechen, was in mir ist. Es ist wohl auch noch nicht so feststehend, um es in Aborte fassen zu können. So ist es auch. Johannes könnte die Frage, was ihn so unwiderstehlich hin zieht zu den Menschen, vielleicht wirklich

nicht beantworten. Er fühlt es reisen in seiner Seele und weih noch nicht, rvelche Frucht es bringen wird. Ein Weg- sucher ist er, das beiße Erbarmen seines Herzens ist das Licht das ihn geleitet. Und das Vertrauen, das ihm wird, ist nue der sichere federnde Bogen einer Brücke, über die er hinüberschreiten wird über alle Gründe. Immer weite, zieht Johannes seinen Kreis. Wenn er aach Hanse kommt, ist nun auch er schweigsam. Moi fühlt, wie es in ihm arbeitet, doch kein kleines Wort der Frage toinntt

über ihre Lippen. Sie hält es mit der alten Weis beit der Bauernregeln: wenn die Keschten reif sind braucht inan den Baum nicht zu schütteln. An einem Tag, von schimmernden Molken überweiht, holt Johannes seinen Freund Heinz vom Bahnhot ab und schl.ppt ihn tut Triumph zu seinem Hause. Zuerst, wie Johannes den Freund aus dem Zua steigen liebt, erschrickt er. Sv schmal sind dessen Wangen geworden, so brennend die Angen. Und dazu die heißen .Hände. Aber Heinz beruhigt ihn, er spricht von Ueberarbeitung und Reise

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Südtiroler Heimat
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Pagina 2 di 8
Data: 15.12.1935
Descrizione fisica: 8
— Oppido Lu cano, Jahre; 10. Grones Franz, Klausen Carceri, 2 Jahre; Poggio Reale (Napoli) Johannes AndeNan. * Roman voa Ariel. Verlag von Benno Schwabe u. Co., Basel. Johannes erfuhr es aus einem Brief seiner Schwester. Die Moi hatte ihm bitter Leid getan, denn er hatte immer was übrig gehabt für das zarte, junge Ding, das so zäh gegen den Verfall ankämpfte. Einmal noch hatte er sie ge- sehn, als er zum Begräbnis seines Vaters kam. Dann war der Zusammenbruch gekommen mit all seinem Jammer. Die Jahre

nur große, etwas traurige Braunaugen und einen sehr stolzen Mund, der sicher viel verschweigen konnte. Sonst war sie damals wohl noch ein ziemlich unausgebackenes, blasses Jüngferlein gewesen. Zu Mittag frug die alte Burgl: was ist denn aus der Moi vom Rainalterhof geworden? Die Moi, entgegnete die Burgl, ha woll die Moi, die sell isch bei dr Frau von Weber. Und fügte nach einer Weile brummend hinzu: a znichts Weibels isch sie schon, die alte Gnädige. Nachmittags machte Johannes

sich auf den Weg, um Frau von Weber auszusuchen, deren großer, schloßartiger Ansitz auf dem Wege nach Wolfsgruben zu lag und den sie auch im Winter nicht verließ. Sie war eine verbitterte alte Frau, die alle Welt dafür verantwortlich machte, daß ihr im Le ben nicht immer alles nach Wunsch gegangen war. Und da war die kleine Moi hingeraten. Wie mochte sie geworden sein? Die alte Dame empfing Johannes ungnädig, weil er mit seinem Besuch so lange gewartet hatte. Von der Moi war nicht einmal ein Zipfelchen zu sehen

und Johannes kannte sein Gegenüber zu gut, um auch nur den Hauch einer Frage zu tun. Aber als er auf dem Heimweg war, kam ihm von Ober bozen her eine Frau entgegen, fast so groß wie er, mit fe sten Schultern und biegsamen Hüften. Schwere, braune Zöpfe lagen um den schmalen, stolzgetragenen Kopf, klare, gold braune Augen sahen ihm ernst und forschend entgegen. Die Wangen waren weich gerundet, der Mund herb und doch voll Süße, wie er lächelte. Johannes blieb stehen: Moi? bist Du es Moi? Sie stellte

den schweren Korb nieder, den sie trug, und gab ihm die Hand: Du bist da Johannes. Du bist da Johannes. Erst wollte er lachen über die ein- fache Feststellung. Aber dann überkam ihn mit einemmale eine heiße Rührung, eine unsagbare Dankbarkeit. War es nicht, als spräche die Heimat durch den Mund des Mäd- chens, so still und selbstverständlich: Du bist da Johannes. Wo die Waldhänge zu Seiten des Eisack emporsteigen, auf halber Höhe, zwischen feldumstandenem Dorf uuo Berg einsamkeit, am Rande

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Südtiroler Heimat
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Pagina 3 di 8
Data: 15.11.1935
Descrizione fisica: 8
) hat kürzlich seinen Schülern das Kau en von Kaugummi untersagt, weil die Kaugummi englisches Erzeugnis ist. Der Direktor heißt Gregoretti und ist der Präsident des faschi stischen Kultnramtes, welches die deutschen Sprachkurse ein zurichten hätte. Schnee knirschte unter den Tritten. Wenn sein Mantel ei nen Busch zur Seite des Weges streiche, klirrt: es wie zartes, zerbrechendes Glas. Eine Stimme sang darin: will kommen Johannes. Wie eine rosenfaroene Wolke wehte ihm sein Atem voran in dem Lichte

der kleinen, alten Laterne, die ihn heute, wie vor vielen Jahren begleitete. Ost hatte Johannes im Traume sich so wandern sehn, den tanzenden Schein vor sich. Nun war der Traum em- pergetc-ucht, war Wirklichkeit geworden. Versunken hvar, was zwischen dem Heute und Ehedem lag: Haß, Blut^ ^ual. Versunken war dir Liebe, alles Wünschen, da-, cotredm nach Erfolg. Geblieben war das zarte Licht, der frostharte Weg, die Nacht, die Sterne, das unendliche Glück der Heun- kehr. Johannes konnte sich nicht entsinnen

Leben, von Leio, müde von Not und Verlassenheit. Doch sie alle einten sich aus demselben Wege. Dann erlosch auch das letzte Licht vor der Kuchen türe, nur aus ihren Fenstern fiel warmer, goloener .schein auf den weißen Schnee, ans dir Lindenstämme un Hau mauern., die dadurch ein geisterhaftes Leben b.camen. Nun war Johannes oben, aufatmend^ blieb er stehn. Fast wie ein Schluchzen klang es durch die stille. Der Schiern leuchtete durch die Nacht, groß und mächtig in ewiger Unvergänglichleit

waren. Lange noch stand er und lauschte, wir Glockenklang und Stimmen verwehten. Er sah zu den Gipfeln, di: unter den Sternen standen in traumhafter Helle und breitete die Arme aus, als wollte er das Land umfassen. Dann wandte er sich und schritt hinan zur Höhe, von wannen er gekommen. * Johannes saß in dem alten Hause in der Leutestube. Der Ruch von gebratenen Aepsrln und harzigem Rauch lag in in ihr wie einst. In der Tischplatte waren noch die Kerben, die er in seinem Bubenübermut hinein'e ch ritten

. Der alte Anderl saß im Osenwinkel und lachte rrz trn'end Zmiten und Runzeln. So ijcht's recht, schrie ec u.ro patscht- ver gnügt auf seine Knie, der Gnädige isch wieder da. Huem isch r kemmen und Sodom und Gomorrha hat' hintr sich gelaßn. Die Alte am Herd fuhr ihn an: halt ein mit so unziemliche Reden alter Ruach! Aber ein breites Lachen machte ihre Stimme schwach und verstohlen strich sie Johannes über den Arm, als sie ihm das Essen vorsetzte. Eine Weile später lag Johannes in seinem alten Bett

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 7 di 8
Data: 19.06.1903
Descrizione fisica: 8
vor Krankheit bewahren soll.' Zwei Früchte speziell sind dem heiligen Johannes geweiht und führen von ihm ihren Namen: das Johannisbrot ((^eratoiüa iliqua), der bekannte Leckerbissen der Kinder, von dem der be rühmte Kräutermann Tabernämontanus sagt: „Hat den Namen davon, daß sich Johannes damit gespeiset, wächst im gelobten Lande.' Der Name Johannisbeere (kides rubrum) stammt ebenfalls der Sage nach vom heiligen Johannes her. Derselbe, Johannes der Täufer, der Vorläufer unseres Heilandes, kam eines Abends

für das Lager, das er ihm gewährt. Aus seinen von Dornen zerrissenen Gliedern tropftey die roten Blutstropfen hernieder zu dem Strauch, der dem Schläfer Schutz gegen Wind und Wetter bot. Als Jo hannes am folgenden Tage erwachte, neigte der Strauch seine Aeste noch tiefer über ihn; sie waren gebeugt von der Last roter, glänzender Beeren, die in zierlichen Dolden an den Zweigen hingen, und doch trug der Strauch am Abend vorher nur grüne Blätter. Johannes labte sich an den köstlichen Beeren, dankte dem lieben

Eott für den neuen Beweis semer Liebe und Güte und wanderte dann frisch gestärkt von dannen. Daher trägt auch der Strauch den Namen Johannisbeerstrauch. Aber nicht nur die Pflanzenwelt steht in Buchungen zum heiligen Johannes, sondern auch die Tierwelt, so zum Beispiel das schöne, leuchtende Johanniskäferchen oder Johanniswürmchen, welches, der Legende nach> dem heiligen Johannes sein Licht ver dankt.— Es war zur Sommerszeit, als Johannes durch Gras und Blumen am Saume des Bächleins dahin schritt

in abendlicher Stunde mit einem wundersamen milden Licht. Auch wuchsen ihm, seit es des Heiligen Hand berührt, Flügel, die es durch die Lüfte trugen, nicht langer brauchte es im Staube zu kriechen. „Und durch's Gebüsch bei lauer Nacht Zieht's hell — ein blitzender Smaragd. Auf Blumen liegt es weit und breit. Wie lichte Sternlein hingestreut.' Räch einer zweiten Legende hat es mit dem Namen des kleinen Tierchens folgende Bewandtnis. Als Johannes noch ein Knabe var, liebte er es, grobe Spaziergänge in Gottes

mehr. Voll Herzensangst nahm er seine Zuflucht zu seinem himm lischen Vater, kniete nieder und betete. Und wie Johannes sich erhebt, schwirrte vor ihm ein Käserlein mit sanftem Licht, wie ein glänzendes Sternlein anzusehen. Er folgte dem Lichte, das ihn aus der Höhle und bis vor des Vaters Haus geleitet. Das kleine Leuchtkäferlein, welches dem Heiligen einst gedient, heißt von da an Johanniskäferlew. „Und weil's den Heil'gm jetzt noch ehrt, Dem's in der Schlucht gedient so kehrt Es jährlich

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Südtiroler Heimat
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Pagina 10 di 10
Data: 15.07.1936
Descrizione fisica: 10
verhüllt von dem blutwarmen, jungen Gewirr, und jo werden sie stehen, bis die reifen Igelet» abfyllen und der Herbststnrm sie daran erinnern wird, daß sie doch Einsiedler sind, weltfern und in, sich verschlossen. Und immer höher steigt der Frühling. In einer wunderschönen Vollmondnacht trifft er in dem Lärchenwald, der oberhalb des Hauses, das Johannes und Moi bewohnen,, sich breitet, mit der Saligen zusammen. So ist es jedes Jahr. Und so wie jedes Jahr stehen die beiden wie verzaubert und sehen

Thron berer- tet hat. daß er das holde Szepter seiner Herrschaft schwingen mag über allen Tälern und Bergen der Heimat und über ihr. So wie jedes Jahr. Unten im Tal sieht die uralte Hausrainerm den lichten Schlei er der Bergfrau im Morgenwind flattern und sie sagt zum jüngsten Enkelkind: dr Berg hat a Haubn. Mir kriagn a schians Wetta. Als Johannes an diesem Morgen vor das HEs tritt und die Arme dehnt, überströmt ihn heiß die Dankbarkeit crfiillbm Glücks. Keinen Morgen noch, so scheint

es ihm, schlugen die Bergfinken so hell. Die Luft slimmlrrt und tanzt über der be tauten Wiese und alle Himmelschlüssel haben ihre duftend«» Glocken geöffnet. Im Hause werkt Moi herum, einen Zlugenblick schaut sie zur Türe herEs, der Schelm lacht ihr aus dm An gen, wie sie ihren Mann ansieht, wie der in all die Herr, lichkeit hineinstaunt. O Johannes, hast du vergessen, wie der Frühling in deine, Heimat einzieht? Wußtest du nichts Mehr von den sprühenden Quellen? Hörtest du es nach nie. das Lied des Windes

solltest. Gibt es größeres Glück, heißere Seligkeit. Heimaterde unter sich zu fühlen? Mit seinem Blick den klaren Linien der Berge, die zart und stolz und kühn sich in den Himmel stürzen, folge« zu dürfen? Und die reine, herbe und doch so süß duftende Lust zu atmen? Johannes vermeint oft, selbst nur mehr ein Stück Erde zu sein oder ein Baum, eine singende Quelle, tief und geheimnis voll verbunden mit dem strahlenden Land ringsum. Da kommt Moi. Sie nimmt ihn leise bei der Hand und zieht ihn hinein

, wo der Frühstückstisch wartet;, sie umsorgt ihn in ihrer lieben, stillen Art und schweigt. Anfangs schwieg sie Jo hannes oft zuviel, seine Moi. Nun ist er schon ihres Wesens gewohnt, es macht ihn glücklich, wenn ihr stolzer Mund lächett.^ So viel verratet das weiche Lächeln, viel mehr als Worte. Und Moi lächelt oft in diesen Frühlingswochen. Johannes kommt von Bozen, wo er wegen der Besitzüberfta- gung zu tun gehabt hat. Zornig ist Johannes wie immer, wem« er aus der Stadt kommt. Nicht um seinetwillen, um die armen

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 19.01.1933
Descrizione fisica: 12
, daß sie ihn nicht für alt hielt — ohne daß er einen Grund dafür hätte angeben können! Denn daß er dieses reizende Geschöpf je für sich würde ge winnen können und gewinnen wollen, diesen- Gedanken wies Doktor Johannes Braumüller weit von sich und wußte wiederum nicht, warum' er ihn mit solchem Unbehagen er füllte. „Lassen Sie den Bart nur getrost.wetter wachsen, Herr Doktor!' rief , da Johanna. „Er gibt Ihnen die väterliche Würde —' Da lachten sie beide, und in bester Eintracht schritten sie ihres Weges dahin

aber wandte sich nach der anderen Seite und gewann es sich ab, ihr nicht nach zusehen. Als er an sein Besitztum kam, saß die Witwe auf der Bank vor der Tür und hielt ihm schon von weiten» einen Brief entgegen, das Gesicht von einer großen Freude ver klärt und gerötet. „Herr Doktor, der Hermann hat ge schrieben! Er hat sich zur Prüfung gemeldet und hofft, sie zu bestehen, so daß er dann heimkommen könnte —' Doch Johannes Vraumüller nahm den Brief nicht, um ihn freudig zu lesen. . Die Sonne schien

die Wttwe da, wußte nicht, was sie denken sollte. Wie sollte sie denn auch ahnen können, daß dieser Brief einen schönen Traum ihres Wohltäters jäh wieder zerstörte? Johannes Braumüller aber wanderte ruhe los in seinem Arbeitszimmer auf und ab, die Hände, auf dem Rücken ineinanderver krampft, das Haupt tief gesenkt, und mühte sich, seiner Gedanken Herr zu werden, die auf ihn einstürmten — niederzuzwingen, was sich in seinem doch noch so jungen Herzen mit sol ches Gewalt regen wollte! Verschwunden

, daß die, nach der er sich so sehnte, heute nicht kommen, daß sie sich erst erholen würde von dem Unfall am Tage zuvor.. i Erst mir der einbrechenden Nacht wagte sich Johannes Braumüller heim, ging äber nicht zu Frau Lehner, sondern blieb in seinen Räumen, und wenngleich er in dieser Nacht in den Schlaf tiefster Erschöpfung fiel, so fühlte er sich wie zerschlagen, als er anf- wachte.' Das hinderte ihn nicht, alsbald wieder fortzulaufen, und so trieb er es den Rest der Woche hindurch, bis er am Sonntagmorgen unter der Wettertanne

wieder in seiner Stube auf und ab. Diesmal aber preßte er beide Fäuste auf die Brust, als fürchte er, sie könnte springen in dem Uebermatz seines Glücks. Jetzt mochte der Hermann heimkommen! Jetzt konnte er ihm trotz seiner frischen Jugend nicht mehr gefährlich werden! Johannes Vraumüller war fest davon überzeugt, daß das, was ihm aus den Augen des Mädchens entgegengestrahlt hatte, Liebe gewesen war — daß er nochmals auf ei« seliges, beseligendes Glück würde hoffen dürfen. Und so oft er in den nächsten Tagen

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Südtiroler Heimat
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Pagina 2 di 12
Data: 15.09.1936
Descrizione fisica: 12
die Südtiroler, wenn sie das Latein besonders liebten, nur sagen: „difficile est satiram non scribere.' (Es ist wahr wahrhaftig schwer, keine Satyre zu schreiben.) Johannes Anderlahn.' Roman von Ariel. Verlag von Benno Schwabe u. Co., Bafel. Und einmal Heinz wird die Menschheit sich wandeln, denn nie und nimmer will ich es glauben, daß all das junge, warme Leben hat vergehen müssen, um vergessen zu werden. Um ein grausiges Phantom. Es wird eine Zukunft sein, in der sie auferstehen werden im Glorienschein

ihrer Wunden, alle diejenigen, die unter tausend Schmerzen zugrunde ge hen mußten. Heinz legt den Arm um die Schulter des Freundes: es ist schön und groß, was Du willst. Aber ich sorge mich um Dich Johannes. Johannes wirft den Kops zurück, ein seltsames Lächeln, stolz und bitter, liegt auf seinem Gesicht: ja Lieber, ich weiß wohl, es wird nicht immer leicht sein. Ich höre sie schon schreien, meine lieben Landsleute aus der Stadt. Aber das sind ja nicht die Menschen, die ich suche. Mein Weg führt

zu den Bauern, die verwachsen sind mit ihrer Erde wie Bäume. Und wie immer es auch kommen mag: mir bleibt das Land, mir bleibt Moi. Eines Tages, wie Heinz und Johannes von einer weilen Wanderung heimkommen, finden sie Moi ihrer wartend vor der Türe stehn. Reben ihr sitzt ein großer, junger Hund. Er ist entsetzlich mager und struppig, hat dicke Pfoten und einen ungefügigen Kopf, dazu den lächerlichsten Schweisstum- mel, den man sich denken kann. Schau, sagte Moi ernsthaft zu ihm, auf die Ankommenden weisend

, der Große ist öder Herr. Johannes bleibt etwas verdutzt stehn und sieht sich das Ungetüm mit kritischen Blicken an. Soll der bei uns blei- 7ben, Moi? Merkwürdige Rasse, verschönern wird er uns das Haus gerade nicht. Moi kriegt eine kleine Falte auf der Stirne und sagt ge kränkt: aber er hat gute, treue Augen. Johannes kann nicht umhin zuzugestehn, daß er die wirklich hat. Wo hast Du ihn denn her, fragt er, und als Moi nicht gleich antwortet: v Moi gesteh's nur, da steckt wieder eine Geschichte dahinter

, wie bei der Scharenschleifergitsch. Worauf Moi dunkelrot wird und in beschleunigtem Tempo im Hausflur verschwin det. Johannes lacht hellauf und erzählt dem belustigt aufhor chenden Heinz die Geschichte von der Scharenschleifergstsch. Eines Tages war Moi in das Dorf hinabgegangen um einzuholen. Da war sie vor den ersten Häusern auf einen Schock Kinder gestoßen und zwar auf ein ungefähr zwölf jähriges Mädel, das irgendetwas an sich gepreßt hielt und gegen ein paar andringende Buben verteidigte. Die magere, zausige Gitsch schrie

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Südtiroler Heimat
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Pagina 6 di 8
Data: 15.08.1936
Descrizione fisica: 8
zu tragen und den Eltern welsch sprechen zu lehren. Ist es da nicht größte und heiligste Pflicht der Mutter,, das Kind auf alle diese Ungerechtigkeiten, die mau von chm fordert, und auf die Lügen, die.man ihm einimpft, aufmerksam zu ma chen? Dem Kind zu sagen, daß diese Erzieher falsch und Johannes Anderlahn. Roman von Ariel. Verlag von Benno Schwabe u. Co., Bafel. Und Heinz erzählt: man sagt, Anette würde den Profes sor Kraft heiraten. Du erinnerst dich an den langen Gras zer. Sie sollen

nur seine Ernennung zum ordentlichen ab- warten. Ein Streber war er immer, aber ein gescheiter Kerl. Dann leiser: ich hätte lieber Dich an seiner Stelle gesehen. Und nach einer Weile ganz leise und zögernd: sag Johannes und sei nicht bös, wenn ich frage: tut es Dir nie leid, daß Du alles das aufgegeben hast. Ein feiner Kopf wie Du und so beliebt. Wenn Du auch hier in der Stille weiter arbeitest, es ist dadurch alles viel schwieriger, ich möchte sagen, prob lematisch geworden. Befriedigt Dich das Leben

hier wirklich vollkommen? Johannes lacht: nun frag nur auch gleich noch: ist die Moi wirklich die Erfüllung für Dich! Heinz sieht zu Moi hin, die weiter oben an einem Blu menbeetlein schafft, und spricht: auch das, Johannes, dachte ich schon, so reizerw Deine Frau auch ist. Aber oft, verzeih, erscheint sie mir so, er sucht nach einem Wort, unbeteiligt. Ja so kommt es mir vor. Johannes greift das Wort auf: unbeteiligt? Ja Heinzl, damit hast Du nicht ganz unrecht. Aber ist nicht auch dj.e Landschaft

hat das Kinn in die Hände gestützt und sieht hi naus in das klare, leuchtende Land. Ach Johannes, Du weißt ja, wie all das mir am Herzen liegt. Aber wie es ändern? Die Internationale versagt und wäre doch der einzige Weg zur Völkerverständigung. Halt Heinzl! Rede mir nicht von Volk und Internationale. Das geht nicht zusammen. Wenn du Proletariat sogst, dam mag es richtig sein. Aber dann mußt du auch das eine wissen, daß zwischen Volk und Proletariat ein weltenweiter Unterschied ist. Der Mensch

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Alpenzeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 26.11.1930
Descrizione fisica: 6
sich über mehrere Monats hin.Durch Schnee stürme, Lawinen, Steinschlag kam die Expedi tion mehrmals in unmittelbare Lebensgefahr. Föhn peitscht die Wände des Piz Palü. Aus Sturm und Schiwe jauchzt zu den entfesselteil Höhen Dr. Johannes Krafft — lacht hinauf zu den» warnenden Führer. Teine Faust hält das Seil, an dem gesichert sein geliebtes Mädchen — Maria — hinuntersteigt. Da bricht hoch oben aus deil Eislvönden ein Block — schneidet aufklat schend ins Eis, das Seil mit einem Ruck ent zwei. Die dunkle Tiefe

des Gletschers verschlinge «in junges Menschellleben. Nnh'Nos nxmdert eine Gestalt über.die Höhen des. Eises— Johannes Krafft. Das Eis, das sein Teuersteg birgt ist 'seine Heimat geworden. An jedem Jahrestag des Unglücks steigt er hinauf zum Gipfel. Zehn Jahre sind vergangen und wieder stehen zwei Menschen vor dem surchiabren Berge — zwei, die sich lieb haben — Hans Brandt und Maria Maioni. Verlobung feiern sie oben, fern von den Menschen. A.'s einziger Gratulant kreist, einer Bergdohle gleich, der Flieger

Udet über den Glücklichen. Da erscheint geisterhaft eine hohe, fmsbere Gestalt — Johannes Krafft. BekleM' mung und Äugst erfaßt Maria, aber auch Mit leid. Sie ist besorgt um den Fremden, gibt ihm ein wärmendes Getränk und der Bann jähre» langen verbitterten Schmerzes scl>eint sich lösen zu wollen in der Nähe mildtätigen Frauenlums. Drei Menscheil verbringen eine Nacht grenzen loser Einsamkeit. Züricher Studenten wollen die Nordwand das «rstemal besteigen... Das darf nicht geschehen. Ihm, Johannes

Krafft gehört der Berg. Er muß ihnen zuvorkommen. Hans wrd durch seinen Ehrgeiz angesteckt und auch Maria will mit. Furcktbars Rachtz nimmt der Bcrg an den Toll kühnen. Eine Lawine begräbt die Studenten. Auch die drei Kühnen ereilt seine Rache. Hans gleitet aus und pendelt über dem Abgrund — Johannes bringt ihn unter Aufbietung letzter Kraft in Sicherheit, wird dann selbst von einem Eisblock getroffen. Drei Mensclzen kauecn den Tod erwartend im Eise des Piz Palü. Da ent> deckt der Flieger Udet

die Unglücklichen, rettet Hans und Maria — Johannes aber, der sich selbstlos ovser.'e, schläft den ewigen Schlaf im Eise des Piz Palü. der ihm fein Liebstes gk- raubt. Vorstellungen: 5, 7, 9.15. Slernkino. Heute letzter Tag: „Schiffbrüchige der Liebe' fNausraghi nell'amore) mit Esther Ralston und Gary Cooper. Ein Film voll.Anmut, Schönheit und Span nung. Seemannsleben. Seemannslicbe könnte nicht reizender beschrieben sein. Gary Cooper als Hauptmann Edmunds ist ein ebenbürtiger Partner dieser wilden, energischen

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Volksblatt
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Pagina 3 di 14
Data: 20.11.1901
Descrizione fisica: 14
20. November) 1901 Tiroler Volksblatt. Seite 3 Dort ist die-Stätte der Geburt des hl. Johannes des Täufers, dort war Maria „Heimsuchung', dorthin ist hie Muhter Gottes vyn Nazareth, nach dem^ ihr der Engel die Botschaft der Menschwerdung Gottes- eingebornen Sohnes und ihrer Erwählung zur Kutter Gottes gebracht und sie empfangen hat, vom heiligen Geiste eilends, wie das Evangelium, sagt, über hieAerge gekommen und hat bei der Be grüßung ihrer Mse Elisabeth dem Kinde im Mutter leibe

, dem U. Johannes, die Gnade der Heiligung vor der Geburt gebracht. In St. Johann im Ge birge war- es, wo Gottes - heiliger Geist- der hl. Eli sabeths jene? Worte in den Mund gelegt, durch sie zum- erstenmale sprechen sieß, die wir jeden Tag, jedesmal, wenn- wir das Ave Maria beten, nach jenen sprechen, Mit denen der Engel die seligste Jungfrau - in Nazareth begrüßt hatte. Dort hat die Mutter Oottes-voll« der Gnade des heiligen Geistes das? Magnificat? „Hoch preiset meine Seele den Herrn' gesprochen

, jenen Herrrlichen Lobgesang, den die hl. Aixche , jeden, Tag beim Gebete der Vesper ihre Priester Gott dem Herrn darbringen lässt. Und bei der Geburt Johannes des Täusers hat der Vater Zachaxias, bis dahin wegen seines Zweifels an der Verheißung, dass ihm der gottbegnadigte Sohn geH^xen werden soll, mit Stummheit geschlagen den Gebrauch > seiner. Sprache wieder? erlangt und jenen herrlichen Lobgesang! angestimmt, den die Kirche tagtäglich durch den Mund ihrer Priester, am Schlüsse deß nächtlichen Morgengebetes

, von ferne wie eine Festung anzu sehen, die Gebäude der Sionsschwestern des ?. Ratisbonne. Sie gehören schon zum Gebiete von St. Johann im Gebirge; und nach einer Wendung dex Straße grüßt der Thurm der Franciscanerkirche Hexauf, in welcher die Geburtsstätte Johannes des Täufers, ist. Wir müssen die Wagen verlassen; sie werden in das unter dem Kloster derFranciscaner gelegene Dorf A'in-Karim fahren, wir müssen über die Schutthalde den ordentlich steinigen Fuss weg zur Kirche hinunter gehen

, die Pilger, welches die Franciscaner unterhalten. Und wir Priester richten, gefolgt von den Pilgern unsere Schritte zur Kirche. Einige lesen hier in der Krypta, wy der hl. Johannes geboren die hl. Messe, andere ary Hochaltare, auf dem die Statue der unbefleckt empfangenen Jungfrau steht, einige gehen schon jetzt durch das Dorf, den etwa 20 Minuten weiten Weg zu,m kleinen Heiligthume der Heimsuchung Maria ay der anderen Seite des Thalbeckens, um an jener lieDen Gnadenstätte das hl. Opfer darzubringen

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Dolomiten
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Pagina 5 di 6
Data: 29.07.1936
Descrizione fisica: 6
mmmmm MWWWVWW Mittwoch, den 29. Juli 1936/XIV „Dolomiten' Nr. 90 — Seite 5 kirchl. Nachrichten Priesterjnbttäen Caldaro, 25. Juli. Am Sonntag, den 19. Juli, las in der Franziskanerkirche der hochw. P. Johannes Forest Pichler seine Jubelmesse zur Er innerung an di« Wiederkehr des 40. Jahres tages seiner Primiz. P. Johannes weilt schon viele Jahre hier und entfaltet eine segens reich« Tätigkeit als beliebter Kranken- und Männerbeichtvater. Der schlichte, bescheidene, allzeit freundliche

P. Johannes erfreut sich der allgemeinen Hochachtung und Wert« schätzunq. „ Am Mittwoch. 22. Juli, sah die Franzis- kanerkirche wiederum eine Jubelfeier. Der hochw. Dominikanerpater Othmar Posch, der vor 30 Jahren hier seine Primiz gefeiert, las zur Erinnerung an jenen Tag hier die Jubel messe. Derselben wohnten bei sein vor kurzem zum päpstlichen Eeheimkämmerer ernannter Bruder Msgr. Julius Posch und sein zweiter Bruder Dr. Josef Posch mit Familie. Nach der Feier verbrachten sie im Heime des Dr. Josef

gezeich net. geplant und gedacht, bis am 25. Juli morgens S. Antonio auf einmal im Fest schmuck eines idyllischen Dörfleins dastand und nun begann die Feier. Um 8 Uhr war Einzug durch den schön geschmückten Kirch- weg. In der Kirche traten wie immer Kinder im Festgewande dem Jubilar entgegen und verdolmetschten in schönen Gedichten die Segens- und Glückwünsche des Bolkes. — Darauf sprach der hockwst. Dekan Msgr. Dr. Johannes Kröß zum Volke, indem er die Festfeier mit der Verklärung des Heilandes

auf Tabor verglich. Der hochw. Jubilar hielt dann unter Assistenz seiner Amtsbrüder der Pfarre Caldaro das Jubelamt mit Te- deum. Den Gesang besorgte die Männer- abteilnug des Pfarrchores unter der Leitung des Herrn Pfarrchordirektors Prader. Es war schön, wie es dem Jubilar und uns Kalterern gefällt. Die Feier war recht herz lich. weil alles, was geschah, von Herzen kam und zu Herzen ging. Möge unser lieber Herr Johannes noch lange wirken und leben und feine Sterbestunde, von der der Jubilar selber

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