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Data: 10.10.1920
Descrizione fisica: 8
. Die soziale Unruhe in Italien. In der Provinz Padua ist der allgemeine Agrarstreit ausgebrochen. In der Provinz Trapani haben die. Landarbeiter laut dem „Avauti' sämt liche Grundbesitze über 3000 Hektar besetzt. In der Provinz Tronatto wurde wegen Tötung eines Arbeiters der Generalstreik erklärt, dem sich auch das Bahnpersonal angeschlossen bat. Die Züge Rom—Genua müssen über Florenz verkehren. Die Direktion der Automobitfabrik Fiat in Turin, die über 20.000 Arbeiter beschäftigt, ver handelt

mit ihren Arbeitern wegen Uebergang der Unternehmen an eine Arbeitergenossenschaft, weil, wie der Generaldirektor erklärte, ein weiterer Be stand unter den kapitalistischen Grundsätzen in der gegenwärtigen Zeit in Italien unmöglich sei. Besetzungen von Gütern in Sizilien. Ju Monreals bei Palermo wurden zwei große feudale Besitzungen von 300 Landleuten besetzt. In Ravanusa bei Girgenti wurden anläßlich einer Ver sammlung von Sozialisten aus dem adeligen Kasino und vom Kirchturm herab Hunderte von Revolver schüssen

abgefeuert. Ein Mann blieb tot auf dem Platze, viele wurden verwundet. Jn Butera, Monte- doro und in der Umgebung der Stadt Caltanifetta besetzten Landleute eiu Dutzend herrschaftlicher Güter; die Besetzung vollzog sich übrigens in voller Ord nung. Es sei hier daran erinnert, daß in Sizilien eigenartige Landverhältnisse herrschen; mehr als anderswo in Italien bestehen ungeheure Besitzungen, die zumeist noch in der Hand des hohen einheimischen und spanischen Adels sind. Während die Eigentümer mit wenigen

Strafe, ohne daß je)och die Gefahr jemand von diesem Geschäft abhält, da es fast das einzige Mittel ist, welches ihm die Möglichkeit gibt, sein Dasein zu fristen. Die ausgebliebene Revolution. Es hat da und dort in Italien und vielleicht noch wehr im Auslande nicht wenig Verwunderung ausgelöst, daß sich Regierung und Bürgertum gegenüber dem bolschewikischen Versuche, durch Be sitzergreifung der großen Arbeitsstätten das Unterste zu oberst zu kehren, so ruhig verhielten. Inzwischen

und Land wirtschaft. Der Krieg hat auch in Italien schlimme Folgen gezeitigt. Die Schützengräben waren der beste Herd umstürzlerischer Jdeeu. Arbeitslust und Zucht und Ordnung gingen vielfach verloren. Die Kriegsindustrie zahlte Riesenlöhue, die sie, nicht ohne neuen Profit, auf den Staat abwälzte, der auf sie angewiesen war. Der Kriegsgewinner trat in Erscheinung: der Emporkömmling, der hundertfache Millionär, der „Haifisch'. Als dann der Krieg aufgehört hatte, glaubte das Land

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