burgundische Gebiet. Und wenn dann in der neuesten Zeit der Montblanc wieder wie der Ararat als Grenzstock dreier großer Staaten, von Frankreich, Italien und der Schweiz gewirkt hat, so ist eben die verminderte Wichtigkeit der Bernhardpässe für den modernen Verkehr nur die Kehrseite dieser Erscheinung. Als der bei weitem stärkste Grenzpunkt hebt sich da gegen in der Mitte des Gebirges der S. Gotthard heraus; hier, wo dieser im Altertum als Adula Gallien, Rätien und Italien trennte, vervielfacht
sich dann jenes Verhältnis, und in schmalen, zugespitzten Zipfeln klettern nun bis zu dieser Zone die Sprengel der einzelnen Bistümer empor, Sitten bis an die Furka, Lausanne bis zur Grimsel, Konstanz bis Uri, Chur bis Urseren, Mailand bis zum Blegnotal, Como bis zum Maggiatal und Novara bis zum Gebiet der Tosa 1 ). In weltlicher Beziehung stießen dagegen am S. Gotthard zu gleicher Zeit Bur gund, Italien und das alte deutsche Reich zusammen, wie sich daher auch heute noch hier in Gestalt der Kantone Uri, Graubünden
Kreise schon längst überholt worden sind. So liefen am Arlberg einst die Diözesen Chur und Konstanz, Brixen und Augsburg 2 ), in weltlicher Beziehung dagegen Bayern, Schwaben und, wie noch der Name Landeck an dieser Stelle erzählt, Tirol zusammen. Der hohe First im Passeier war der Markstein der Diözesen Brixen, Chur und Trient, während sich der Ortler im Mittelalter fast dem S. Gotthard an die Seite stellen konnte. In dessen Zone ragten anfangs die letzten Enden von Italien, Schwaben und Bayern